Noch eine Betroffene und Hallo alle zusammen !!

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lining

Noch eine Betroffene und Hallo alle zusammen !!

Beitrag von lining »

Hallo,

ich bin zurück und möchte mich kurz vorstellen.Ich bin 27 Jahre aus aus dem LK Teltow Fläming, früher in Potsdam zu Hause. War Studentin und bin nun Azubi. Habe seit Okt. einen lieben Partner.
Vor fast 5 Jahren im Frühjahr 2004 war ich schon einmal hier im Forum aktiv. Und das war rückblickend gesehen auch meine Lebensrettung. Damals war ich schwanger mit meiner Tochter Inga. Und wurde von schlimmen Ängsten und Zwangsgedanken während der Schwangerschaft geplagt, sodass ich auch wieder Medikamente nehmen musste. War nämlich vor der SS schon etwas mit Ängsten und Depris vorbelastet. Doch in diesem Ausmass war es einfach schrecklich und ich dachte jeden Tag seit dem 5 SS Mo. dass ich durchdrehe und mir und dem Ungeboren etwas antue.

Bis zur Entbindung wurde es trotz Medis nicht besser. Auch danach ging es weiter. Mein Kind war ein 24 Stunden Kind und schrie beinahe rund um die Uhr. Hatte nicht mal Zeit fürs Forum hier. Ich konnte sie nur an der Brust stillen und beruhigen. Tag und Nacht. Ich dachte die Medis waren Schuld an allem. Ich hatte massive Zwangsgedanken und doch so Angst um sie. War viel allein. da mein Mann sehr viel in der Welt herumgereist ist. Ich nahm weiter die Medis und versuchte, nach und nach die Gedanken zu ignorieren. So ging es dann die letzten 4 Jahre mal recht mal schlecht weiter. Keine Therapie nur Medis.

Bis jetzt, ich hatte einen Zusammenbruch. Habe mich Anfang 2008 nach 10 Jahren vom Mann getrennt. Auslöser war eine Urlaubsliebe. Ich wollte nicht mehr mein altes Leben. Habe die Medis reduziert mein Leben angepackt war voller Elan. Doch dann ging vieles schief. Männer haben mich benutzt ich schaffte den Abschluss an der Uni nicht und war restlos überfordert. Dazu kamm dass ich nach 4 J. die Pille wieder nahm und meine Symptome kehrten zurück.
Nur so massiv. Zwangsgedanken den ganzen Tag, Panik, Derealisation und Depersonalisation, Depression und körperliches Burnout. Bin nun in einer Tagesklinik. Habe dort Therapien und man versucht mir zu helfen. Momentan nehme ich Cipramil 40 mg. Aber die helfen schon längst nimmer, da ich zu oft hin und herum gespielt habe mit den Medis.

Dachte immer nehmen und gut- weiter funktionieren. Nun gab es die große Quittung. Bin sehr verzweifelt und habe Angst aus dem Schlamassel nicht mehr heil heraus zu kommen oder mir oder meiner Tochter was an zu tun. Am schlimmsten sind diese bekloppten Gedanken und das Gefühl alles ist unreal. Es ist schrecklich. Ich appeliere an alle, macht Therapien und nehmt nicht bloss die Medis und experimentiert nicht zu viel mit den Medis, sonst verlieren sie ihre wirkung.
Ich freue mich von euch zu hören.

Danke und liebe Grüße Linda und Inga
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Linda!

Schön, dass du wieder bei uns bist, auch wenn die Umstände sehr traurige sind! Trotzdem werde ich dir Mut machen: Auch wenn du vielleicht ein paar Fehler gemacht hast in der Vergangenheit - du kannst und wirst es trotzdem schaffen!!! Es wird vielleicht länger dauern, ja - aber mit Geduld und deiner jetzigen Therapie wirst du da auch wieder raus kommen.

Ganz wichtig und richtig ist, wie du schreibst - eben die Therapie!!!! Denn die Medikamente stabilisieren den Gehirnstoffwechsel was seeehr wichtig ist, aber die Therapie ist eben dazu da, krankmachende VERHALTENSWEISEN aufzudecken und aktiv an ihnen zu arbeiten.

Wegen den ZG empfehle ich dir noch folgendes Buch:

"Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwangsgedanken" von Lee Baer

Hier kannst du lesen, wie und warum ZG enstehen, wie man sie zähmt, dass sie eigentlich harmlos sind und nie ausgeführt werden und was man für Übungen machen kann, damit man sie in die Schranken weisen kann.

Alles Liebe und Gute wünscht dir
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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