Neu hier, und weiß nicht ob nur Babyblues oder Depression!

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Ziferi

Neu hier, und weiß nicht ob nur Babyblues oder Depression!

Beitrag von Ziferi »

Hallo!

Mein Kleiner ist jetzt 9 tage alt und mir geht es ´beschissen. Ich kann nicht mehr essen, schlafen ist sowieso nicht drinnen, weil der Kleine ein Dauernuckler ist. Ich bin mit den Nerven am Ende, warte auf diese Mutterliebe, die aber nicht kommt. hab das Gefühl ich kann bald nicht mehr...Weiß nicht ob es der Babyblues oder eine Postnatale Depression ist.

Ich hab keine Ahnung wie ich jetzt weiter vorgehen soll! Wie kann ich unterscheiden zwischen einem Babyblues und einer echten Wochenbett Depression?

LG Lisa
Martina

Beitrag von Martina »

Liebe Lisa,

fühl dich hier herzlich willkommen und gut aufgehoben!

Es tut mir leid, dass es dir nicht gut geht. Aber es ist toll, dass du so aufmerksam auf dich achtest und merkst, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ob du einen langen Babyblues oder eine PPD hat, kann ich dir natürlich nicht sagen. Aber du hast doch sicher noch Betreuung durch deine Nachsorgehebamme. Hast du sie schon darauf angesprochen? Ich denke (hoffe), dass sie dir bestimmt weiterhelfen kann, und dir ggf. auch einen Kontakt zu einem Arzt oder einem Therapeuten herstellen kann. Du findest auch eine Liste mit Fachleuten in deiner Gegend hier auf der Internetseite. Wenn du eine gute Gynäkologin/Gynäkologen hast, wäre das auch eine Möglichkeit dich bei ihr mal vorrzustellen.

Ich hoffe, dass du schnell Klarheit bekommst, und dass es dir bald wieder besser geht und du die Liebe zu deinem Kind spüren kannst. Denn da ist sie, ganz sicher!

Liebe Grüße
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Lisa!

Erst mal herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deines Sohnes! Und Willkommen hier bei uns im Forum!

Ob Du einen Babyblues hast oder schon eine PPD? Das kann ich Dir nicht sagen - denn das sollte Dein Arzt machen!!! (Wobei ich bei Dir denke, dass es 9 Tage nach der Geburt eher der "klassische Babyblues" ist - aber das sage ich als Laie!!!)

Deshalb mein Rat an Dich: wende Dich so SCHNELL wie möglich an Deinen Arzt oder an Deine Hebamme und lass das abklären!!! Hole Dir Hilfe und schäme Dich nicht dafür!

Diese Zeit kurz nach der Geburt ist auch extrem anstrengend!!! Hast Du jemanden, der Dir hilft? Im Haushalt und bei anderen Kleinigkeiten? Versuche, soviel wie möglich für Dich zu tun - ist schwer wenn der Kleine ständig die Mama braucht - aber es ist wichtig für Dich! Und rede mit Deinem Mann darüber!

Aber wie gesagt: suche Dir professionellen Rat und Hilfe! Je schneller desto besser! :wink:


Ganz liebe Grüße,
Bambam
Ziferi

Beitrag von Ziferi »

Darf ich fragen wie und wann genau die Depression bei euch angefangen hat? Wie hat es sich geäußert usw usw? Möchte wissen ob es Paralleln zu mir gibt!

Tagsüber heute ging es, nur jetzt am frühen Abend überkommt mich ein richtiges Tief..
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

Hallo Ziferi,

erstmals herzlich willkommen bei uns im Forum -

gratuliere dir zur Geburt deines Kindes :D wie schon die anderen sagten, es ist für uns nicht möglich, dir zur sagen, ob es der Babyblues oder schon die PPD ist -

bei mir persönlich hat dieser "Zustand" am 3. Tag nach der Geburt meines 3. Kindes begonnen - ich hatte nach 7 Stunden Wehen eine Kaiserschnittgeburt, da ich schon 2,5 Jahre vorher mit Kaiserschnitt entbunden habe, und man da kein Risiko eingehen wollte wg. der Gebärmutter. Dann war das Kind da, na dann ist er halt jetzt da, dachte ich mir. Ich ließ ihn schlafen in seinem Bettchen, versorgte ihn natürlich, wenn er danach verlangte - und wurde immer unruhiger - Liebe war da noch keine da....:roll: ich musste immer raus auf den Gang mit dem Bettchen, bin halt auf und ab spaziert.

Dann kam der 3. Tag nach der Geburt, ich bin ins Kinderzimmer auf der Station gegangen, und hatte furchtbare Angst, mein Kind mit dem Kopf gegen den Türrahmen zu stoßen - nicht weil ich es wollte! der Gedanke kam ganz plötzlich, ich war ganz verzweifelt, und die Gedankenspirale ging von da an natürlich ganz schnell weiter - ich musste aus dem Zimmer, wenn das Fenster offen war... natürlich wurden auch die Schwestern auf mich aufmerksam, nach einem Gespräch mit dem Doktor bekam ich dann für die restlichen Nächte ein Schlafmittel und durfte meinen Sohn ins Kinderzimmer abgeben..
Ich will dir keine Angst machen, sondern ganz offen erzählen, wie ich merkte, das ich schnell Hilfe brauche - ich bin dann am Montag nachhause, am Dienstag schon einen Termin beim Psychiater ausgemacht und sofort mit den AD und einer Gesprächstherapie begonnen - was natürlich nicht gleich wirkte, aber es hat mir geholfen in den ersten schwierigen Wochen zuhause... :cry:

jetzt ist mein Kleiner ein halbes Jahr alt, bekommt seine ersten Zähne(bitte, er bekommt die 2 unten auf einmal :shock: ) und ich liebe diesen Zwerg über alles, und würde ihm oder meinen anderen Kindern nie etwas antun...
aber wir haben unsere Zeit gebraucht, und rückblickend würde ich sagen, der Kleine hat darum gekämpft, das ich ihn annehme und liebe :D
es war eine schwierige Zeit, aber es lohnt sich zu kämpfen und man darf nie aufgeben - es wird besser werden, auch bei dir!!
Rückschläge gibt es immer wieder, auch ich hab manchmal Tage, wo es mir nicht so gut geht - aber ich weiß auch, wo ich mich ausheulen kann - nämlich hier im Forum - auf diesem Weg einmal "Danke" an alle, die mir (und den anderen natürlich) immer wieder weiterhelfen, wenn mal nichts mehr geht....

So, und jetzt hör ich mal auf mit Schreiben...
das ist meine "Geschichte" mit der PPD und sie ist noch nicht zu Ende - aber ich arbeite dran, das es ein Happy End gibt...... :D

ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute

lg
smaugerl
Martina

Beitrag von Martina »

Hallo Lisa,

klar darfst du fragen. Bei mir begann die PPD drei Wochen nach der Geburt meiner Tochter. Aber schon im KH war sie mir fremd und ich hatte Angst vor ihr. Sie musste die ersten Tage auf der neo sein, und als sie dann zu mir ins Zimmer durfte hatte ich das Gefühl, dass sie mir jedes Baby hätten bringen können, es wäre egal gewesen. Zuhause dann habe ich mich bei allem was ich getan habe gefragt ob es richtig ist. Jedes Windelwechseln wurde zur Tortour mit Abwägen ob ich es so oder anders machen soll. Ebenso das Stillen. Hinzu kam, dass Lilli sehr viel schrie und mich dieses Schreien immer völlig panisch machte. Ich wollte nicht alleine sein mit meiner Tochter, wollte die Verantwortung nicht haben und mein altes Leben wieder haben. Ich wollte immer wieder einfach zur Tür hinaus gehen und nicht mehr wieder kommen. Ich konnte mein Kind nicht lieben, habe es aber auf der anderen Seite bewacht wie einen Schatz.

Ich habe nach vie Monaten Medikamente genommen, nach einem Jahr konnte ich damit aufhören. Ich habe auch eine Therapie gemacht. Heute geht es mir wieder gut und ich bin ganz gesund. Und ich liebe mein Kind und bin sehr froh, dass sie da ist. Auch in Situationen in denen ich manches aus meinem früheren Leben vermisse.

Es wird auch dir wieder besser gehen. Ganz sicher. Aber wie bambam dir schon geschrieben hat, suche dir schnell Hilfe und vertrau dich deinem Mann, Eltern, Freunden.... an.

Liebe Grüße
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Lisa!

Schön, dass du bei uns bist - herzlich Willkommen!

So kurz nach der Geburt, kann es noch der Babyblues sein. Alles was aber über 2 Wochen hinaus geht, könnte dann auch der Anfang einer PPD sein, besonders wenn du bemerken würdest, dass sich dein Zustand immer weiter verschlechtert. Ich würde dir auch raten, dich mal deiner Nachsorgehebamme vorzustellen, oder falls du keine hast, einfach mal in die nächste Hebammenpraxis zu gehen.

Bei hatte die PPD 5 Wochen nach der Geburt meines Sohnes angefangen. Das erste Anzeichen, war oberflächlicher Schlaf, Albträume, Appetittmangel. Dann kamen plötzliche Angst mit dem Kleinen alleine zu sein, Angstattacken und dann sogenannte Zwangsgedanken ich könnte meinem Kleinen etwas antun mit Panikattacken. Genau wie bei smaugerl, ging ich damals durch einen Türrahmen und hatte plötzlich schreckliche Angst, ich könnte meinem kleinen unabsichtlich eben bei diesem Rahmen den Kopf anstoßen!!! (smaugerl, ich schreibe dir darüber noch eine PN!!!!)

Nach nur 2 Wochen mit diesen Zuständen war es so rapiede mit mir Bergab gegangen, dass ich es nicht mehr aushielt und zu einem Arzt ging. Der erkannte meine Lage sofort und überwies mich zu einem guten Psychiater, bei dem ich dann mit einem AD (Antidperessiva) eingstellt wurde und eine Therapie begann. Heute bin ich gesund und genieße mein Leben wieder. Das kannst du auch schaffen und wir werden dich ganz fest dabei unterstützen!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Ziferi

Beitrag von Ziferi »

Danke für eure Antworten!


Darf man eigentlich noch stillen wenn man Anti Depressiva bekommt oder nicht? Ich stille tagsüber und nachts pumpe ich ab, also bekommt mein Kleiner nur Muttermilch, Würd ungern auf Bröselmilch umsteigen. Sollte ich aber Anti Depressiva kriegen ist das unausweichlich oder?
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Lisa,

bei mir fing die PPD am 2. Tag nach der Geburt meines Sohnes an. Sypmtome, waren Panikattacken, Angstattacken, Schlaflosigkeit, Appetitmangel, Unruhe, kein Gefühl gegenüber meinem sohn, tiefe Traurigkeit und Schuldgefühle.

Nun zu Deiner Frage wegen dem Stillen: die Einnahme eines ADs erfordert nicht grundsätzlich das Abstillen. Es gibt einige stillverträgliche Medikamente. Ich selbst habe unter meinem ersten AD auch noch gestillt. Mach Dir da also keine Sorgen.

LG,
Nora
Birdee

Beitrag von Birdee »

Hallo Lisa

schön ,dass du hier bist und Hilfe suchst!

Die Mädels hier sind klasse und haben auch mir schon gut geholfen...bin auch erst seit Kurzem dabei!!
Bei mir fing die PPD zwei Tage nach der Gebutt meines Zweiten Sohnes an,2006 :cry:
Meine Hebamme war super und wusste sofort was los war als ich ihr meine Symptome schilderte:keinen Appetit ,ständige Übelkeit ,Panikattacken ,Zittern am ganzen Körper ,schlaflose Nächte und das Gefühl unter "einer Käseglocke"zu sein ,nicht dazuzugehören :cry:
Der totale Horror!!Gott sei Dank hatte ich nie Probleme ,meinen Sohn zu lieben.Auch ZG hatte ich keine:
Allerdings haben mir meine Probleme auch gereicht!!!
Ich bin dann in die Mutter-KInd-Station der Psychiatrie gekommen...hört sich furchtbar an,war es aber nicht :!: :!: :!: Es wurde mir dort super geholfen.
nehme seitdem ein AD..das hilft sehr gut!Habe aber auch eine Verhaltenstherapie hinter mir!!!
Warte nicht zu lange ,dir Hilfe zu holen!!!Eines ist garantiert:ES WIRD WIEDER BESSER -SOGAR GUT!!!!! :P :P :P :P
Es muss ja nicht immer der stationäre Aufenthalt sein ,dazu braucht man auch die Familie hinter sich!!Ein Hoch auf meinen tollen Mann ,der wirklich immer für mich da war und auch noch ist :P Genauso wie meine Eltern und Schwiegereltern!!!!
DU SCHAFFST DAS ,LISA...das verspreche ich dir....ich weiß ,wovon ich rede(schreibe)
Ganz lieben Gruß ,

Birdee
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