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Moderator: Moderatoren

Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Liebe kiki,

auch von mir eine ganz feste Umarmung. Es ist so schrecklich so weit unten zu sein. Dut, daß Du es hier rausgelassen hast, mach das weiter, es hilft.
Ich war vor ein paar Monaten auch an dem Punkt, daß ich bei meiner Therapeutin nur geweint habe und dacht, ich schaffe es WIRKLICH alles nicht. Aber ganz, ganz sicher Du schaffst das. Du hast schon die richtigen Schritte unternommen, das ist ganz wichtig und gut.
Ich habe in der Phase als es so schlimm war, mit einem Babysitter angefangen. Erst dachte ich auch: So, nun ist es soweit, ich kann mein Kind nicht alleine ertragen, aber inzwischen bin ich so froh. Mein Kleiner freut sich auf das Mädchen, die ist ganz verliebt in ihn und ich freue mich wie doll auf ihn nach zwei Stunden frei. Zu anfang konnte ich mit dieser freien Zeit wenig anfangen und war irgendwie immer auf dem Sprung, aber es tut allen Seiten so gut.
Du bist keine Versagerin, wenn Du Dein Kind mal abgibst. Nein, das ist ein Eingestehen von eigenen Bedürfnissen, die Du als Mutter haben sollst und darfst.
Schau mal, schon mit den Strapazen, um schwanger zu werden, ging es bei Dir immer um das "Ungborene" und wenig um Dich.
Du bist jetzt dran, Du bist wichtig, Deine Bedürfnisse sind wichtig. Egal wie sehr Du im Moment mit Deiner Wut und allem haderst, Du bist keine schlechte Mutter, keiner hier verurteilt Dich deswegen, tu das auch nicht, das hilft Dir nicht.

Ich drücke Dich auch ganz fest, schreib ruhig weiter, wie es Dir geht, wir "hören" Dir zu.

Liebe Grüße von Leuchtkäfer
Feebie

Beitrag von Feebie »

Hallo kiki,

ich kann mich Leuchtkäfer nur anschließen.
Sie hat alles gesagt, was er derzeit zu sagen gibt.
Du bist auf dem besten Weg, ehrlich!
Und es wird jetzt besser werden.
Schritt für Schritt und langsam, aber es wird werden.Versprochen!
Du musst leider nun diese allseits verhaßte Geduld haben.

Und das mit deinem Mann ist natürlich für euch beide hart. Sicher ist momentan zu viel für dich,dich jetzt zu entschuldigen. Das kostet wieder Kraft und die hast du gerade nicht. Vielleicht sagst/schreibst du ihm einfach, das du Zeit brauchst aber jetzt alles tust, damit es besser wird (falls du ihm das überhaupt mitteilen möchtest).
Du klingst jedenfalls wie eine kleine Kämpferin, zwar noch sehr zaghaft, aber mit der Zeit wird die Kraft wiederkommen, und dann wird es jeden Tag etwas leichter und du wieder stärker.

Liebe Grüße und (((Umärmelung))),
Feebie
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo kiki,

und? AD begonnen? Geht´s dir gut???

Bitte verzeihe mir meine Neugier und meine offene Schreibweise. Aber ich kann einfach den Gedanken so gut nachempfinden, als mir vor einiger Zeit hier Damen in diesem Forum gesagt haben, dass sie mich und meine Gedanken/Empfindungen verstehen können. Das war ein einzigartiges Gefühl. Ehrlich.

Du scheinst einen sehr verständnisvollen Ehemann zu haben, wenn ich ehrlich bin. Darf ich fragen, wie viel „Prozent“ von deinen Gedanken und Empfindungen ihm bekannt sind? Ihr seid bereits sehr lange zusammen, wenn ich es korrekt las. Das Kind war zudem noch mehr als ein Wunschkind!

Ich habe in den letzten Monaten sehr oft darüber nachgedacht, was Liebe bedeutet. Nicht nur zu meinen Kindern, besonders in Bezug auf meinen Ehemann. Eben weil ich von ihm nicht in erster Linie das bedingungslose Verständnis für meine Lage erfahren habe. Aber was konnte ich auch erwarten? Schließlich hatte ich ihn ja nicht in alles eingeweiht. Hast du das getan?

Später habe ich mich geöffnet. Gott sei Dank. Auch wenn ich von ihm zunächst belächelt wurde, so wurde ihm doch irgendwann klar, dass ER mich nicht therapieren kann. Ich habe mir die Hilfe selbst suchen müssen. ABER: ihm sollte klar sein, weshalb ich Hilfe brauche. Folglich habe ich damit begonnen, ihm keinen meiner Gedanken mehr zu verschweigen. Mir war es piepegal, was er darauf antwortete. Wirklich. Er sollte es nur wissen. Ich wollte mich nur mitteilen! Er sollte verstehen, was ich denke und warum ich manchmal so und so reagiere. Als ich mit meiner Therapie begann, da wurde es ihm so richtig bewusst und zudem noch, als ein Familienmitglied ihm deutlich sagte, dass er zwar ein wundervoller Ehemann sei, aber nun mal kein richtiger Arzt, den seine Frau viel dringender brauchte. Da begann er, sich für MEINE Gedanken zu interessieren. Nahm mich und sie wieder ernst!

Mache nicht den Fehler und klammere deinen Ehemann wie ich zunächst aus. Erklärungen ist man seinem Partner schuldig, und es ist gleich, wie absurd sie manchmal klingen mögen. Ich habe einfach gelernt, auch die „dümmsten“ Gedanken meinem Partner-in-Crime mitzuteilen. Und glaube mir, nach (damals) 17 Jahren Zusammensein fiel es mir dennoch verdammt schwer! Ich bin plötzlich nicht mehr so, wie ich sein wollte. Und??? Ich bin es meinem Ehemann und bestem Freund gerade DANN schuldig, damit er weiß, was in mir vorgeht; damit er lernt, was in mir vorgeht, was mich bedrückt.

Der Kitsch kommt zum Schluss: in guten wie in schlechten Zeiten, oder?
Sorry, bei mir war der Satz damals auf griechisch und englisch und ich weiß davon heute nix mehr. Good times, bad times? Keine Ahnung! Aber so ungefähr muss es geklungen haben.

LG AmoebeMS

P.S. Ich hoffe, ich habe nicht übertrieben und zu weit ausgeholt.
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Hallo!

Da kann ich mich Amoebe nur anschließen. Ich mein in bezug auf good times bad times...

Ich hab da echt ein Problem damit gehabt, dass ich da die erste war, die durch die Depression die bad times eingeläutet hat. Aber es tut gut zu wissen, dass er trotzdem noch da ist. Und ich fürchte fast, das Leben wird uns irgendwann einen Ausgleich bescheren...

Lg e
Beautiful

Beitrag von Beautiful »

Hi,

ich hab den Rest gar nicht mehr lesen können, weil ich dir unbedingt schreiben will!
ich erkenne mich in vielem so wieder und hab bis heute noch kein Ton darüber verloren... ich hab meinen Baby damals auch angeschrien und hatte einen Tag, der absolute Tieftag... da war er grad 4 Monate, da hab ich ihm eine geklebt.... :cry: ich hatte ANgst ihm mehr anzutun und an dem Tag habe ich mich anvertraut, der Tante meines Mannes... Sie hat mir keine Vorwürfe gemacht und mich zu sich geholt, jeden Tag, wenn ich alleine war! ich hatte so eine Angst, denn ich hab diesen Jungen doch so geliebt, wie konnte ich nur so denken! Echt schrecklich!

Ich war weiter aggressiv, und bin erst monate später zum Arzt, weil ich wohl immer dachte, ich kriege das schon wieder hin!

Meine Kindheit war auch furchtbar, das weiss ich aber erst jetzt und mein sohn ist jetzt 4, es geht ihm gut :-) und ich hab das schlimmste überstanden!
Seit diesem Tief-Tag kämpfe ich was das Zeug hält!
denn ich hatte mir auch immer gesagt, meine Kinder sollten es mal besser haben als ich (und das obwohl ich nie genau wusste, was mit mir war, ich wusste nur, es ging mir als kind nicht gut)
Naja jedenfalls ist mein Sohn echt toll geworden, er hat ein super Vertrauen, ist sehr selbstbewusst, ach und einfach so, wie ich es immer wollte! Er ist auch total extrovertiert... ganz das Gegenteil von mir ;-)
aber wenn er bei mir war/ist, dann bin ich super stolz und habe auch schosn früher immer mein (eigentlich nicht vorhandenes) Selbstvertrauen ausgegraben, damit er ein STück davon abkriegt!
Also irgendwie war ich immer selbstbewusst wenn er dabei war! Und er hat sich wirklich eine Scheibe davon abgeschnitten ;-)

Und ich bin jetzt auch gar nicht mehr wie meine Mutter - ich kann meinen sohn lieben und mit und über ihn lachen - einfach toll :-) früher hab ich wegen allem Aggressionen bekommen, selbst wenn er nur gespielt hat... total verrückt!


ich wünsche dir alles Gute!

Maren
kiki

Beitrag von kiki »

Hallo AmoebeMS, und alle anderen,

Danke das ihr an mich denkt, und mich versucht auf virtuellem Weg aufzubauen. Mir ging es die letze Woche nicht besonders gut, um ehrlich zu sein ging es mir besch.......! Zu meiner Depression habe ich auch noch eine fiese Blasenentzündung bekommen, musste tagelang ständig aufs Klo, und wer schon mal eine Blasenentzündung hatte, weiß wie sehr es wehtut und brennt :evil:. Seit gestern ist es besser mit der Entzündung, wenigstens das.

Jetzt liebe AmoebeMS zu dem was Du geschrieben hast. Ja ich habe mit dem AD begonnen, bisher merke ich rein gar nichts an Nebenwirkungen. Hoffe die bleiben mir erspart, allerdings nehme ich nur ne halbe Tablette und soll nach zwei Wochen dann immer eine ganze einnehmen.

Du hast recht mein Mann ist sehr verständnisvoll, sehr hilfsbereit und sehr sehr geduldig. Egal wie böse ich zu ihm bin, er versucht mich immer zu verstehen und uns zu helfen. Letzte Woche hat er die Nächte übernommen, ja ich schäme mich dafür, das ich als MUTTER nicht fähig war Nachts aufzustehen. Dann gibt er unserem Baby morgens früh die erste Flasche bringt ihn ins Bett und geht arbeiten. Er versucht in letzter Zeit auch in seiner Pause vorbeizuschauen um mir wenigstens kurz zu helfen. Sobald er abends nach hause kommt und der kleine wach ist, nimmt er ihn und kümmert sich um ihn. Das alles ist viel und hilft mir sehr und ich bin ihm Dankbar. Ich wüsste nicht was ich ohne ihn machen würde. Jetzt kommt das große aber, mein Mann hört mir seit ich Krank bin nicht zu, egal wann ich anfange ihm von dieser Krankheit und von dem zu erzählen was ich durchmache, versucht er das Thema zu wechseln. Ich denke er verschließt die Augen vor dem was mit mir los ist, er will es nicht wahrhaben, er wünscht sich seine sonst humorvolle, energiegeladene und positive Frau zurück. Nur das bin ich nicht mehr, leider. Ausserdem dachte er ich sei "nur" schlecht gelaunt, ich wünschte es wäre schlechte Laune. Ich habe ihm paarmal durch die Blume gesagt, das er mal bei Schatten und Licht lesen soll um zu verstehen das ich nicht aus Boshaftigkeit so bin, sondern das da viel mehr dahintersteckt.

Weißt Du ich will ihn nicht ausklammern (am liebsten würde ich ihm alle meine Gedanken erzählen, auch die bösen), aber egal was er tut es nervt mich zur Zeit, ich habe es schonmal erwähnt , er kann es mir im Moment nicht recht machen. Ich fühle mich schrecklich wenn er Arbeiten geht, weil er mir die Verantwortung überlässt und den ganzen Tag frei ist, während ich durch den langen anstrengenden tag mit dem Baby kämpfe. Meistens weine ich und steigere mich da so rein, das ich mit ihm nicht mehr rede wenn er dann abends heim kommt. Es ist ein Teufelskreis, er geht arbeiten und ich bin neidisch auf ihn.

Es regt sich nichts mehr in mir wenn er mir näher kommen will, wieso bin ich so geworden?! Ich brauche ihn, sehr sogar aber wo ist die Liebe geblieben??

Ich glaube das der liebe Gott es gut mit mir gemeint hatte als es mit dem Schwanger werden nicht geklappt hat, ich hätte nämlich nie Mutter werden sollen- denn ich bin nicht fähig für diese Rolle, zudem liebe ich meine Freiheit zu sehr- deshalb hat es auf normalem Weg nicht geklappt, das war mein Schicksal! Ich sollte nie Kinder bekommen! Ich habe die Schwangerschaft erzwungen habe mich gegen mein Schicksal gestellt und das habe ich nun davon.

Die Vorstellung vom Muttersein und vom Elternsein war ganz anders als die Realität. Ich dachte ein Baby zu bekommen und es groß zuziehen ist das einfachste auf der Welt, denn instinktiv tut man ja das beste für die kleinen, die große bedingungslose Liebe lässt einen beflügeln, dachte ich. Aber das ich krank werde und meine Ehe vor dem aus steht, nein daran habe ich nie gedacht.

Hoffentlich wirkt mein Medikament schnell, so das ich anfange mich besser zu fühlen. Dann sollte ich mich bei meinem Mann entschuldigen, und einiges gutmachen. Wer weiß, vielleicht können wir dann irgendwann sagen das uns die PPD noch mehr zusammengebracht hat. Aber bis dahin habe ich noch einen langen Weg vor mir.

Euch allen ein schönes Wochenende

Liebe Grüße

kiki
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Liebe Kiki,

auf Grund meiner Erfahrungen möchte ich Dir nochmal Verständnis für Deine Lage entgegenbringen und Mut zusprechen, was Deine Beziehung betrifft.

ich kenne es, dass der Mann nur nervt, eagl, was er tut. Und nicht so auf die Erklärungen und Gespräche eingeht, wie man sich das hofft.
Es ist gut und richtig ihn aufzuklären, ihn miteinzubeziehen. Ich halte das für sehr wichtig.
ABER ich kenne auch die 'abweisende' Art darauf zu reagieren von meinem Mann. Genau wie Amboebe. Sie reagieren nicht, wie man sich das wünscht.
Eine Freundin, die Therapeutin kann das, die besten, liebsten, verständnisvollsten Männer irgendwie nicht.
Aber ich denke heute das ist auch in Ordnung so. Weil sie viel machen, sie ertragen ihre Angst, sie ertragen unsere, sie unterstützen uns sehr praktisch, wie ich finde. Sie können nicht noch dazu unsere Heiler sein.
So denke ich heute.
Als es mir so schlecht ging dachte ich anders, so anders, dass ich meine Ehe, meine Liebe, seine Liebe so schwer in frage stellte, dass ich uns fast zerstört hätte.
Aber selbst das hat mein Mann ertragen. Er kann es nicht gut heißen, wie zerstörerisch ich war, das wäre masochistisch, pathologisch. Aber er hat mir wirklich verziehen. Weil er eben doch macnhes verstanden hat, von dem, was ich ihm sagte.
Auch wenn er damals nicht sofort ideal reagierte, auch wenn er Fehler im Umgang mit mir machte, auch wenn ich teilweise dachte, er versteht gar nix und kann mir nicht helfen und das alles nutzt gar nix.

Also, ich kenne Deine Gedanken, und ich kenne die beschrieben reaktionen meines Mannes. Und ich kenne die zerstörungswut, die Notwenigkeit sich zu entschuldigen.

Versuch ihm zu erklären so viel es geht, aber erwarte nicht, dass er wie eine beste Freundin oder Therapeutin darauf reagiert. Lass ihm seine Art damit umzugehen.

Ich kenne auch das Ende der Geschichte und das lautet nach wie vor, ich spüre wie sehr er mich liebt und liebe diesen Mann wie niemanden auf der Welt.
Und weil bei Dir alles so ganz arg ähnlich klingt, wie bei mir wird auch das so sein! :wink:

Alles Gute weiterhin!


LG Verena
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Liebe Kiki,

ich wollte auch noch etwas dazu schreiben. Alles, was Du gerade über Dich schreibst, Deine Zweifel und Selbstvorwürfe sind auch Symptome der PPD. Du kannst Dich gerade selbst nicht leiden und gehst sehr, sehr hart mit Dir um. Das hast Du nicht verdienst! Ja, Dein Mann versorgt den KLeinen viel, aber Du kannst es im Moment eben nicht, ist so. Das heißt nicht, daß Du nicht dazu gemacht bist, Mutter zu sein. Diese grundsätzlichen Fragen kenne ich nur zu gut, sie kommen bei mir noch oft hoch, das ist eben wegen dieser schrecklichen Selbstzweifel.

Auch mein Mann mag sich nicht alles, was mit der Erkankung zu tun hat anhören. Manchmal ist es ihm auch zu viel. Inzwischen finde ich, daß das auch sein darf jeder Mensch hat seine Grenzen. Hast Du denn eine gute Therapeutin? Da kann ich viel loswerden. Ich finde auch, daß mein Mann nicht mein Therapeut werden soll und darf. Klar, das richtige Maß an Verständnis ist schwer zu definieren, aber hauptsache ich kann überhaupt mit ihm reden und muß nicht auch da noch Theater spielen.

Liebe kiki, du gehst im Moment die richtigen Schritte. Es wird bestimmt bald besser,

liebe Grüße, Leuchtkäfer
kiki

Beitrag von kiki »

Hallo Leuchtkäfer,

Danke das Du mich aufbaust. Ich habe gelesen das es Dir im Moment wieder schlechter geht und trotzdem versucht Du mich aufzubauen. Das spricht von Stärke.

Zu Deiner Frage; ja ich habe eine sehr gute und liebevolle Therapeutin, da es mir die letzte Zeit schlechter geht/ging, bin ich jede Woche einmal bei ihr und es tut gut mich bei ihr von meinen Gedanken zu befreien. Ich kann ihr alles erzählen und bekomme Verständnis.

Wenn ich am Freitag mutig genug bin, dann werden mein Mann und ich abends alleine essen gehen, wir haben eine Babysitterin die schon paarmal da war. Mein kleiner fühlt sich recht wohl bei ihr. Wie gesagt nur wenn ich mutig bin den kleinen allein lassen zu wollen und können.

Ich werde berichten.

Ich hoffe es geht Dir besser?!

liebe grüße

kiki


Verena:

Auch Dir lieben Dank, das was Du geschrieben hast, hat mir echt Mut gemacht. Wobei ich mir im Moment nicht vorstellen kann das ich mit meinem Mann wieder so liebevoll umgehe wie es mal der Fall war. Aber ich werde schauen was die zeit bringt, meine Tabletten nehme ich fleißig und warte auf eine positive Wirkung.

Es verletzt mich das mein Mann mir nicht zuhören will und kann, aber nachdem was ihr geschrieben habt werde ich das akzeptieren. Denn ich verstehe erst jetzt warum er sich zurückzieht, er hat Angst, noch viel mehr wie ich. Er kann mir nur in dem Sinne helfen, das er das tut was in seiner Macht steht, wenn ich das richtig ausdrücke. Nachts aufstehen, morgens früher aufstehen sich täglich wenn er Zeit ums Baby kümmern, Einkäufe erledigen und und und.

Ich hoffe das Ende der Geschichte ist genau wie eure, das die Liebe siegt!
Das wir nun endlich als kleine Familie glücklich werden, so wie wir uns das immer vorgestellt hatten.

Liebe Grüße

kiki
Feebie

Beitrag von Feebie »

Liebe kiki,

sorry das ich nicht weiter gepostet habe.
Leider bin ich nicht so stark wie "Leuchtkäfer".
Mir ging es auch gerade nicht gut und da mußte ich erstmal wieder raus, bevor ich dir antworten konnte.
Aber zum Glück sind ja noch viele andere hier, die dir auch gerne helfen und zur Seite stehen wollen. Ich habe die ganze Zeit nur mitgelesen.

Deine letzten langen Beitrag habe ich auch gelesen und fand, das da eine ganz mutige Frau schreibt, die ihr Leben gerade wieder in die Hand nimmt und sich einen Schlachtplan ausgedacht hat.
Ich fand das es nach Offensive klang, auch wenn natürlich nicht alles gleich gut wird, aber du bist stark und machst den Anfang.
Ich finde auch toll, das du auch deinen Mann nicht gleich völlig abschreibst, sondern doch noch immer tief in dir spürst, das da noch mehr ist/sein könnte.
Ich habe das manchmal (wie gesagt) auch nicht mehr gesehen, aber man erinnert sich immer wieder daran wie es vorher war, und das will man zurück.
Das macht einen manchmal sehr traurig, aber manchmal verleiht es einem auch Kraft.
Nutze die Kraft und kämpfe für euch. Ich glaube sehr, das es sich lohnt!

LG,
Feebie
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Und Kiki,
noch ganz kurz, dass Du es Dir im Moment nicht vorstellen kannst kann ich übrigens auch sehr gut verstehen.
Setz Dich bloss nicht unter Druck, dass 'alles wieder gut werden muss', sonst 'hättest Du versagt'. So ist es nicht.
Das ist mir noch wichtig anzuhängen.

Alles Gute weiterhin!
Verena
kiki

Beitrag von kiki »

Hallo Feebie,

doch DU bist auch Stark, das weiß ich und das spüre, obwohl wir uns nicht kennen.

Es ist nicht schlimm, das Du mir nicht immer sofort was schreibst, ich kenne das, manchmal ist selbst das zu viel.
Ich habe auch nicht immer die Kraft hier zu lesen und zu schreiben, dabei würde ich gerne auch anderen hier helfen.. vielleicht bald.

Weißt Du so mutig bin ich gar nicht, nur denke ich das ich meinem Sohn was schuldig bin, auch meinem Mann. Und da ich die Zeit nicht zurückdrehen kann, versuche ich uns zu helfen. Ich muss was tun, denn wenn ich so weitermache wie bisher und es vergehen nochmal 6 Monate, dann stehe ich am 1. Geburtstag von meinem Sohn da, und überlege mir wieviel schöne Momente ich mit ihm erlebt und ihn bewusst wahrgenommen habe. Er hat es verdient eine liebevolle Mutter zu haben, die ihn lachend aus seinem Bett holt, ihn schmust, für ihn da ist, keineswegs soll er Angst vor mir haben (denn das hatte ich vor meiner Mutter). Darum habe ich mit den Tabletten angefangen. Es war schwer den ersten Schritt zu machen, ich hatte riesen Angst davor, aber so schlimm war es doch nicht.

Alles wird gut, zumindest hoffe ich das.

Wünsche Dir auch alles liebe, das Dein Tief sich schnell verzieht, damit bei Dir die Sonne scheint.

Liebe Grüße

kiki
Juliane

Beitrag von Juliane »

Bei mir und meinem Man war alles ähnlich. Als es mir so super schlecht ging, war er mein Rettungsanker. Früh verlies er das Haus um auf Arbeit zu gehen und ich wartete die ganze Zeit darauf, dass er endlich heimkommen möge. Ich sehnte diesen Zeitpunkt herbei und konnte den ganzen Tag an fast nichts anderes denken. Und kaum war er daheim, war in mir diese innere Leere. Ich gönnte es ihm nicht, dass er die Freiheit genießen konnte, jeden Tag arbeiten gehen zu "dürfen". Ich wollte auch wieder zu meinen Kollegen, etwas unternehmen, einfach frei sein. Ich schrieb ihm mehrere sms jedenTag, in denen stand fast immer dasselbe. Was, wenn meine Krankheit nie mehr aufhört? Liebt er mich noch? Bin ich eine gute Mutter? Und er schrieb jeden Tag die selbe Anwort. Na klar, wir des bessser - ich soll nur ganz fest daran glauben. Na klar, liebt er mich. Und na klar bin ich eine tolle Mutter. Und wenn e abends heim kam, stellte ich ihm wieder und wieder die selbe Frage: Wird alles wieder gut?

Heute, etwas distantierter betrachtet, ist es irgendwie gruselig für mich. Hat er damals vllt gedacht, ich bin/werde verrückt? Das muss ja auch für ihn irgendwie gruselig gewesen sein.

Aber er hat sich nie beklagt. Wirklich nie. Später hab ic in mal gefragt, wie er das eigentlich alles ausgehalten konnte. Und sein Anwort war eigentlich ganz simpel: er sagte, er wusste ganz sicher, dass ich wieder gesund werden würde. Und daran, denke ich, hat er sich in den schweren Zeiten geklammert.

Damals konnte ich das Gefühl der Liebe auch für niemanden mehr (nicht mal mehr für mich selber) empfinden. Ich hatte meinem Mann gebraucht als Strohhalm, mein Kind war da, weil es mein Kind war, und mehr war da nicht mehr. Mich selbst konnte ich nicht mal mehr gerne im Spiegel anschauen (ich hab mich vor mir selbst so geekelt). Doch irgendwann kam das alle ganz langsam wieder. Ich konnte auch mal wieder lachen.

Und heute lieb ich diesen alten Nasenbär wieder :D wie früher und noch mehr, wir sind schon ein starkes Team. Ich habe ihm viel zu verdanken, nur durch ihn bin ich wieder die von früher. Schade, dass man diese Dankbarkeit nie ausdrücken kann. Nichts ist groß und gut genug um ihm so danke zu sagen, wie er es verdient hat.

(Und falls du das doch liest, ich bin mir fast sicher, du tust es, ICH LIEBE DICH :wink: )
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Und ich hoffe, dass er das liest, Juliane! Das war wunderschön!
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