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Mamita

Noch ne Neue

Beitrag von Mamita »

Hallo ihr lieben!Hab lange gebraucht,um was zu schreiben.Nicht nur wegen dem fehlenden Mut,sondern auch wegen der fehlenden Zeit.Ich bin fast 29 Jahre alt und seit Ende Aug. 09 verheiratet.Wir sind seit 3 Jahren zusammen.Unser Sohn kam im September zur Welt und ist fast 4 Monate alt.Auch schon Jahre vor meiner Schwangerschaft hatte ich mit Depressionen und Stimmungsschwankungen zu kämpfen.Vor Jahren wurde ich gegen eine Soziophobie behandelt,will heißen,ich konnte alleine das Haus nicht verlassen....hatte Angst vor Menschen.Das konnte ich so weit in den Griff kriegen.Aber seit Ende der Schwangerschaft gehe ich nicht mehr so oft aus dem Haus und auch jetzt ist immer jemand dabei.Ich befürchte,dass das langsam wieder zum Problem wird.Mein Sohn schreit in meinen Augen sehr oft.Dazu muss ich aber sagen,dass die Familie meines Mannes an sich ein sehr lautes Organ hat,vielleicht hat mein Kleiner das ja geerbt.Apropo geerbt.Er Leidet an Neurodermitis,wofür ich immer wieder die Schuld bei mir suche.Manchmal bin ich so fertig durch sein Geschrei,dass ich ihn auch anschreie,die Nerven verliere.Ich lege ihn dann hin und lasse ihn manchmal einfach weiter schreien,weil er sich durch nicht beruhigen lässt.Er hat keinen Hunger,ist nicht müde,einfach nur am schreien!Ich hab lange gebraucht,bis ich wieder angefangen hab,zu kochen,weil ich es nicht schaffte,ihn zu beschäftigen....das klappt jetzt besser.Von meinem Mann konnte ich anfangs keine Hilfe erwarten,er ist auch überfordert mit der Situation.Sicher liegen meine Schwiegigkeiten darin,dass ich mir alles anders gewünscht habe:ich wollte eine Wassergeburt,hatte eigentlich auf ein Mädchen gehofft (blöd,ich weiß!),wollte ein liebes,ruhiges Kind, einen Mann,der ein Superpapa ist und nebenbei den Haushalt schmeißen. ..... Die Geburt war ein Trauma,nicht zuletzt wegen der unfähigen Hebamme.Nur durch Zufall kann ich meinen Sohn heute voll stillen und das ist nicht ihr Verdienst.Sie fragte mich am Tag nach der Geburt,ob ich abstillen wolle,weil es nicht gleich klappte.Wegen ihr gehe ich auch nicht zur Rückbildung.Ich mache ein paar Übungen zu Hause und hoffe,dass es ausreicht.Ich liebe meinen Sohn und sage ihm das auch immer wieder.Und meinen Mann liebe ich auch,auch wenn es bei uns in letzter Zeit sehr frostig zuging.Die meiste Zeit gehts meinem Sohn ja auch gut,er lacht oft und spielt schon schön,aber dann braucht es nur ein Weinen zuviel und ich verfalle wieder in diese Depri-Stimmung.Dann bin ich unausstehlich,motze meine Familie nur an und schlage auch schon mal ne Tür laut zu.Die schlimme Heulzeit habe ich hinter mir,aber richtig gut geht es mir immer noch nicht.Und ich weiß nicht,ob ich das je ändern kann.Ein weiteres Problem,ist dass ich seit der Geburt nur noch ungesund esse.Ich bin schokoladensüchtig,wenn es sowas gibt.Ich versuche immer wieder,sie zu lassen,aber das geht nur ein paar Tage gut,dann stopf ich wieder in mich rein.Ich hab jetzt seit der Geburt 6 Kilo draufgefuttert.Auch meine Haare sind sehr dünn am Scheitel,ich hab seit ich 16 bin fortschreitenden Haarausfall,den kein Arzt erklären kann.Was,wenn ich bald kahl bin?Ist alles nicht so leicht,aber es hilft schon,es endlich von der Seele schreiben zu können! :-)
mici

Beitrag von mici »

Hallo Mamita,

herzlich Willkommen hier im Forum!

Du, das mit der Schokolade kenne ich 8) ich esse auch sooo gerne Schokoloade! Gestern abend hab ich mir ganz stolz gesagt, dass ich es geschafft habe, tagsüber nur acht Riegel zu essen. Das nur am Rande...
Du bist hier im Forum goldrichtig, du wirst auf viele Frauen treffen, die Ähnliches erlebt haben wie du. Wegen der Neurodermitis können dir vielleicht noch ein paar Experten mit homöopathischen Hintergrund hier aus dem Forum weiterhelfen. Das Geburtserlebnis zu verarbeiten ist auch ganz wichtig, vielleicht magst du noch einmal beschreiben, wie sich alles genau zugetragen hat. War euer Sohnemann eigentlich ein Wunschkind? Welche Komplikationen gab es denn mit der Hebamme, dass du jetzt nicht einmal ihren Rückbildungskurs besuchen magst. Vielleicht magst du noch ein wenig berichten. Es gibt auf jeden Fall Maßnahmen, mit denen dir geholfen werden kann.
Fühl' dich verstanden
herzlichst
MICI
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo und herzlich Willkommen,

was mici geschrieben hat, ist ganz wichtig. Das mit dem Verarbeiten, meine ich. Ich bin gerade dabei, die erste Zeit mit meinem Kind nochmal zu durchleben.

Schreib gerne mehr, wie alles war, gerade auch die Geburt und die erste Zeit, und versuch nicht, den Fehler bei Dir zu suchen, das setzt DIch nur mehr unter Druck.

Grüße von Leuchtkäfer
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

hallo Mamita,

herzlich willkommen bei uns im Forum - und tröste dich, ich bin auch schokoladensüchtig :D das braucht man halt einfach für die Nerven :wink:

Und das mit der Neurodermitis ist auch ganz sicher nicht deine Schuld, mein jüngster hat das auch - aber ich versteh dich, ist schwierig mit der Sitution richtig umzugehen.

Fühl dich einfach wohl bei uns!

lg
Kati_1412

Beitrag von Kati_1412 »

Hallo Mamita,

auch von mir herzlich Willkommen im Forum. In deiner Geschichte entdecke ich viel von meinem Erlebten wieder und ich kann absolut verstehen wie es dir geht! Mein Sohn kam im August 09 zur Welt und ich fange jetzt langsam an, mein Erlebtes zu verarbeiten. Mittwoch beginnt z.B. meine Psychotherapie bzgl. meines Geburtstraumas.
Und auch ich verfalle in wahre Fressattacken, dann ist alles was fettig oder süß ist, nicht mehr vor mir sicher!
Es ist schön, daß du hierher gefunden hast. Du bist nicht allein!

Ganz liebe Grüße,
Kati
Mamita

Danke!

Beitrag von Mamita »

Hallo mici,Leuchtkäfer,smaugerl und Kati! Es tut wirklich gut,sich so gut verstanden zu fühlen.Und ich hätte nie gedacht,dass ich nicht die einzige bin,die diese Dinge durchmacht.Ich danke euch für eure offenen Arme!!!! Also noch mal ganz in Ruhe:Ich wollte seit meinem 12. Lebensjahr Mutter werden.Eine gescheiterte Ehe habe ich hinter mir,zum Glück kinderlos.Vor 3 Jahren traf ich meinen Mann und es hat so super zusammen gepasst: wir liebten uns so wahnsinnig und Heirat und Kinder wollten wir beide auch schon immer!Bevor unser Sohn entstand haben wir auf die Verhütung nicht mehr so geachtet....es darauf angelegt,dass ich schwanger werde!Aber dass es tatsächlich klappt,hat uns echt überrascht,positiv gemeint!Wir waren überglücklich und unsere Familien auch.Vor allem ich wollte,dass wir vor der Geburt noch heiraten,was ihm auch recht war.1 Tag nach der Hochzeit musste ich ins Krankenhaus,weil das CTG sehr schlecht war und ich Panik bekam.Ich blieb ein paar Tage und es hieß immer wieder,die Wehen müssten eingeleitet werden,um zu sehen,ob der Kleine bereit wäre,dann hieß es wieder abwarten.Zum Glück haben wir gewartet!Mein Sohn war dann sehr pünktlich,die Wehen setzten am errechneten ET ein und er kam dann 1 Tag später zur Welt.Vor der Geburt hatte ich wahnsinnige Angst,machte mir aber sehr wenig Gedanken darüber.Ich wollte auf jeden Fall eine Wassergeburt.Leider waren die Schmerzen dann so groß,dass ich eine PDA legen lassen musste,was ich eigentlich vorher ausgeschlossen hatte.Na gut,die musste dann eben sein.Anscheinend war meine Hebamme so müde,dass sie mir nicht mal mehr richtig helfen konnte.Meine Mutter sagte mir in der Pressphase,ich solle doch die Beine mal anziehen,was ja eigentlich Aufgabe einer Hebamme ist!Eigentlich wollte ich meine Mutter gar nicht dabei haben,aber als es losging schickte ich sie nicht raus und war sehr froh,dass sie da war!Mein Mann war auch dabei und er war sehr tapfer!Unter der PDA waren die Schmerzen nicht mehr sehr stark,aber als mein kleiner dann da war und sie den Dammschnitt nähten,tat das wieder unglaublich weh.Aber keiner kam auf die Idee,zu fragen,ob sie noch Schmerzmittel geben sollten.Ich fühlte mich irgendwie misshandelt!Die Hebamme legte meinen Sohn noch keine Minute an und riss ihn dann wieder weg!Die Tage im Krankenhaus waren auch schlimm!Die Hebamme kriegte es nicht auf die Reihe,mir das Stillen beizubringen und fragte am ersten Tag,ob ich abstillen wolle.Das wollte ich aber auf gar keinen Fall und bekam dann eine Milchpumpe.Das klappte.Als mein Süßer oft schrie,wohl weil ja das Stillen nicht klappte,gab mir eine Schwester einen Schnuller zur Beruhigung.Für mich stand vorher aber fest,ich brauche keinen Schnuller.Aber fertig,wie man am Tag nach einer Entbindung halt ist,gab ich ihm das Ding.Und jetzt hat er ihn immer noch.Ich hab mir zwar eingeredet,es wäre dann eben ok,wenn er ihn brauchte,aber das war wieder etwas,was ich so nicht wollte!Weil er fast nicht trinken konnte und zuviel Gewicht verlor bekam er die nächsten Tage HA-Nahrung und ich begann Milch abzupumpen.Als wir nach 4 Tagen nach Hause durften fing der ganze Mist erst richtig an.Ich holte eine Milchpumpe aus der Apotheke und fing an mich damit abzufinden.Dann ging meine Hebamme in Urlaub (schon wieder,denn sie hatte kurz vor der Geburt auch Urlaub.Wenn ich das vorher gewusst hätte,hätte ich evtl. ne andere genommen!)Die Vertretung hat mir dann den Tip mit Stillhütchen gegeben und seither stille ich voll!Ich bin extrem sauer auf diese Frau,weil sie mir in meinen Augen alles kaputt gemacht hat:sie hätte mir bei der Geburt besser helfen müssen und vor allem beim Stillen.Die Ersten Wochen zu Hause waren furchtbar.Die paar Tage nach der Geburt hatte meine Mutter noch Urlaub und half mir,wo es ging.Dann ging sie wieder arbeiten und ich hatte große Angst,mit meinem Kind allein zu bleiben.Kochen und sauber machen konnte ich gar nicht mehr,weil ich Angst hatte,mein Kind auch nur ne Minute allein zu lassen,ich redete mir ein,er würde sich verlassen fühlen und mich hassen,wenn ich das tue.Es wurde auch immer kälter zwischen meinem Mann und mir.Das fing schon vor der Hochzeit an.Ich war davor so nervös und fragte mich dauernd,ob es richtig wäre,nochmal zu heiraten (vielleicht waren es auch nur die "kalten Füße").In den ersten Wochen schrie mein Sohn sehr viel und ich fragte mich ständig,was ich falsch machen würde.Ich war immer unsicher.Zunächst war ich oft fast schon abwesend,wenn er schrie,aber ich versorgte ihn gut.Irgendwann ist es dann in Wut umgeschlagen und ich schrie ihn auch schon mal an,wenn er sich gar nicht beruhigte.Ich hatte ständig das Gefühl,eine schlechte Mutter zu sein und dass er eine bessere verdiene.Ich entschuldigte mich sogar mal bei ihm,dass ich ihn geboren habe und ihm damit so großes Leid angetan habe.Ich übertrug mein Leiden auf ihn!Ich habe auch sehr oft das Gefühl,dass er lieber bei meiner Mutter,als bei mir ist.Er wirkt zufriedener und weint seltener und vor allem lacht er mehr mit ihr.Sie sagt ihm immer,was für eine liebe Mama er doch hätte und bestärkt mich,ich würde alles richtig machen,aber da bin ich mir einfach nicht sicher.Mein Mann beschäftigte sich zunächst fast gar nicht mit ihm,redete fast nichts mit ihm.Erst seit er lächelt und etwas aktiver ist,hat er angefangen,mit ihm zu spielen,auch wenn er ihn einfach mal nur auf dem Schoß hat.Dass das auch sehr schwer für ihn ist,kann ich mir vorstellen.Und da ich nie einen Vater hatte,erwarte ich vielleicht auch zuviel von der Vaterrolle meines Mannes.Ich muss sagen,ich habe mich seit der Geburt sehr verändert.Mittlerweile koche ich wieder regelmäßig,nicht zuletzt weil mein Mann unseren Sohn auch mal beaufsichtigt.Das hatte bis dahin nämlich immer meine Mutter übernehmen müssen,was vielleicht auch etwas zwischen diese beiden getreten ist.Sie musste immer aufpassen,damit ich duschen konnte,weil ich wußte,der kleine wird von meinem Mann schreien gelassen.Sein Argument dann:er hört ja nicht auf.Aber jetzt klappt es etwas besser.Trotzdem gibt es zwischen uns außer Begrüßungs-,Verabschiedungs- und Gute-Nacht-Kuss keine Zärtlichkeiten mehr.Verhütung ist auch so ein Problem.Ich will keine Pille nehmen (Cerazette),weil ich die Milch nicht belasten will.Und eine Spirale kommt auch nicht in Frage,weil die eine befruchtete Eizelle im Fall der Fälle abtöten würde.Das ist in meinen Augen Mord und das kann ich nicht tun!Vielleicht ist er deshalb vorsichtiger.Aber immerhin kamen wir doch auf 2 mal Sex in den letzten 5 Monaten..... :roll: Ich habe herausgefunden,dass er sich lieber "mit sich selbst beschäftigt".Und das gefällt mir gar nicht.Immerhin will ich ja wieder ein Liebesleben.Ich fühle mich wegen der Sache richtig gedemütigt! Die Schreiattacken meines Sohnes sind zwar auch weniger geworden,aber ab und an überkommt es ihn noch.Damals schoben wir das auf die Verdauung.Dann haben wir verschiedene Sachen wie Kümmelsalbe und -zäpfchen aufprobiert.Jetzt bin ich der Meinung,es kommt vom wachsen und zahnen tut er glaub ich auch schon.Aber dieses Weinen ist manchmal so unerträglich,dass ich am liebsten weglaufen würde.Jedes Weinen scheint zu sagen:"Du machst was falsch,du bist unfähig!"Es gab Phasen,wo ich mir schon fast gewünscht habe,er wäre nicht geboren,denn dann könnte ich einfach sterben,was jetzt nicht mehr geht,er ist ja da und braucht mich.Vor allem wäre er ja dann mit seinem Vater alleine und der würde das eh nicht schaffen!In den ersten Wochen nach der Geburt hatte ich schlimme Heulattacken,aber nur,wenn niemand dabei war! Am Tag,als ich aus der Klinik kam ging ich erst mal duschen und heulte so laut,dass meine Mutter im Nebenzimmer fragte,was los sei.Ich sagte,es wäre alles ok.Ich bin einfach nicht der Mensch,nicht die Mutter,sie ich mir immer vorgestellt habe.Ich will perfekt sein,eine Charakterschwäche! Auch habe ich es in den letzten 5 Monaten noch nicht geschafft,das Haus alleine mit meinem Kind zu verlassen.Der Gedanke an eine Busfahrt mit dem Kinderwagen lässt mich erschaudern!Ich habe Angst,er könnte nur schreien und ich ihn nicht beruhigen.Ich hatte vor Jahen eine Soziophobie und möglicher weise kommt die gerade wieder.Ich bin seit Jahren nicht mehr bei einer Therapeutin gewesen.Meine letzte verabschiedete mich am letzten Termin mit den Worten:Ich behandele im nächsten Jahr nur noch privat Versicherte.Seitdem hab ich kein Vertrauen mehr zu Therapeuten.Die Tabletten hab ich danach eigenhändig abgesetzt und lange Zeit war das auch ok.Ich will auch gar keine mehr!Ich hätte auch gern mehr Freunde,aber ich schaffe es einfach nicht,Leute kennen zu lernen,ich nenne das immer "Sozialkrüppel".So,das ist meine Geschichte,oder eben ein Teil davon.Liebe Grüße und nochmals herzlichen Dank für euer Ohr! :-D
Juliane

Beitrag von Juliane »

In vielem, was du schreibst, sehe ich mich selbst als es mir schlecht ging.

Glaube mir, du bist definitiv keine schlechte Mutter. Ich habe das auch immer geglaubt und ich weiß nicht, wie oft ich das meinem Mann gefragt habe...

Sein Kind in diesem Akutfall schreien zu lassen finde ich persönlich nicht tragisch, sofern du nach einigen Momenten wieder die Kraft findest, zu ihm zu gehen und dich um ihn zu kümmern. Dafür musst du in so einem Moment wieder etwas entspannter werden. Geholfen hat mir folgendes:

In ein anderes Zimmer gehen (aber achte darauf, dass dein Kind sicher liegt und sich nicht verletzen kann).
3 Sekunden durch die Nase in den "Kopf" einatmen und 6 Sekunden durch den Mund in die "Füße" ausatmen. Dabei denken: "Ich bin eine gute Mutter...Mein Kind schreit...das ist nicht schlimm...ich gehe gleich zu ihm und streichel ihm über den Kopf...ich zeige ihm, dass ich ihn mag..."

Je mehr du das übst umso sicherer wirst du und die Anspannung geht schneller vorüber.

Und denke daran: wir besitzen ein, ich glaube man nennt es, "Über-Ich", das uns intuitiv gegen "böse Handlungen" schützt. Auch wenn man manchmal denkt, ich könnte meinem Kind etwas tun (schlagen, schütteln, ...), wird man es in der Regel nicht tun.

Solche Gedanken sind normal, denn sie gehören zum kindlichen Ich, das jeder Erwachsene hat. Kinder zeigen ihre Emotionen ohne Schleier...sie freuen sich super dolle und können super sauer sein. In der Reifungsphase festigen sich jedoch in unserem Hirn Schemata (Werte, Normen), die uns unbewusst eben "richtig" handeln lassen (es wird nicht gehauen, getreten, gebissen, gestohlen,...).

Also fühle dich nicht schlecht, deine Gedanken sind Teil dieser Krankheit und ich hoffe, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: 99 % aller Frauen hier im Firum haben sich diese Frage (nicht nur ein Mal) gestellt.

Du must fest an dich denken, denn in dir steckt mehr als du momentan glaubst.
Mamita

Beitrag von Mamita »

Hallo Juliane! Ich weiß gar nicht,wo ich die Kraft finde,wenn er so schreit,aber nach ein paar Minuten,wenn ich darüber nachdenke,wie allein sich mein kleiner Schatz wohl fühlt und dass er es ja nicht absichtlich macht,schaffe ich es doch,mich "zurückzuholen" ,ihn anzulächeln und zu beruhigen.Das ist mir ein Rätsel.Als ob mir selbst gut zu reden würde,damit ich wieder in die Situation zurückgehe. Die Atemübung ist ein guter Tip,danke! Das mit dem Über-Ich wusste ich auch noch nicht,aber danke,das gibt mir echt Mut! :-)
mici

Beitrag von mici »

Hallo Mamita,

ich habe Deinen Beitrag gerade zum zweiten Mal gelesen und muss sagen, dass Du wirklich sehr viele Punkte angesprochen hast, über die man traurig, verzweifelt, hilflos, ängstlich, enttäuscht usw. sein kann. Dieses Gefühlschaos kenne ich sehr gut aus meiner eigenen Geschichte.
Mir hat damals geholfen, diese ganzen Dinge mal stichwortartig aufzulisten und sie dann in eine Reihenfolge zu bringen, um zu sehen, was am dringlichsten behoben / bearbeitet werden muss.

Also Beispiel:

Geburtstrauma
Schreikind
Neurodermitis
Schlafmangel
Zu wenig Hilfe im Haushalt
Enttäuscht über Vaterrolle
Hebammenproblematik
eigene Mutterrolle
Verhütung
Partnerschaft
Soziophobie
Freunde

Das sind nur Beispiele aus Deinen Beiträgen, vielleicht fallen Dir noch andere Aspekte ein, die Dich belasten, dann kannst Du die Liste ergänzen. Anschließend bringst Du die Liste in eine Reihenfolge, je nach dem Schweregrad der Belastung und daraufhin schauen wir (wenn Du willst gemeinsam), welche Lösungen es gibt!

Ansonsten ist es Dir hoffentlich auch einfach nur eine Hilfe, wenn Du hier im Forum mal alles einfach rauslassen kannst.

Gute Besserung,

MICI
Mamita

Beitrag von Mamita »

Hallo Mici!Das mit der Liste ist eine gute Idee.Werd mich mal dran setzten! Zur Zeit belastet mich ganz stark die Neurodermitis meines Sohnes.Ich muss jetzt gegen meinen Entschluss Kortison bei ihm anwenden,weil es so stark geworden ist.Ich weiß nicht woher die Abneigung gegen Kortison kommt,aber ich wollte es unter gar keinen Umständen.Aber jetzt scheint es nötig zu sein.Ich will meinem Kleinen ja auch auf jeden Fall helfen,er kratzt sich so sehr,am Wochenende hat er sich so blutig gekratzt!So,dann ich meld mich nochmal,wenn ich ein wenig Luft hab,liebe Grüße!
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo Mamita,

ich bin gerade etwas "kurz angebunden", aber auch ich begrüße dich herzlich. Bitte verzeihe mir, aber wenn ich die Wörter "Kortison & Kinder" im Zusammenhang höre, dann schreit mein Innerstes verdammt laut.

Ich bin keine Heilerin, gewiss nicht, hihi, aber hast du nicht ggf. eine Homöopathin/einen Homöopathen an der Hand? Hast du das schon mal in dieser Richtung versucht? Noch vor ca. 2 Jahren dachte ich, dass ich mit Quacksalbern rede; heute weiß ich es besser. Was hilft, das hilft. Auch bei Neurodermitis. Wenn du magst, dann erkundige ich mich gerne in dieser Richtung.

Deinen ganzen Beitrag betrachte ich heute als Abendlektüre. Nochmals herzlich Willkommen im Forum.

LG von der AmoebeMS
mici

Beitrag von mici »

Ich würde im Unterforum "Kinder" auch auf jeden Fall nochmal Dein Anliegen posten, vielleicht melden sich Expertinnen zu Wort!

Meine Tochter hatte auch eine Vorstufe von Neurodermits und unser Kinderarzt hat uns eine sechs monatige Kur mit Symbioflor und Symobiolac (oder so ähnlich) empfohlen. Sind irgendwie Bakterienkulturen, die im Darm angesiedelt werden. Danach war es weg!

Gute Besserung!

MICI
Mamita

Beitrag von Mamita »

Hallo AmoebeMS!Danke dir! Ich bin auch für alternative Heilmethoden zu haben.Letzte Woche war mein Kleiner so schlimm dran,dass er zwei böse offene Stellen an den Wangen hatte.Da musste ich zum Arzt,auch mit der Angst,ich müsse evtl. Abstillen wegen Nahrungsmittelunverträglichkeit bei meinem Sohn.Die Ärztin aber hat mir genau das Gegenteil geraten:weiter Stillen,aber bei den akuten Wunden doch mal Kortison!Das mit den Stillen war ok,wollte ich ja auch,aber das Kortison.....es sträubte sich alles in mir,aber wenn es sein musste.Ich hatte mehr Angst davor,dass er Dreck in die Wunden kriegt und dann Narben übrig behält!Schon nach der ersten Anwendung war ich der Meinung,die Haut sähe besser aus.Ich glaube,es hat ihm geholfen,jedenfalls fühle ich mich auch besser,weil es ihm in meinen Augen besser geht.Das Kortison muss ich jetzt ausschleichen lassen und vielleicht brauchen wir es ja auch nie wieder (das hoff ich mal).Aber da es ne mittelschwere ND ist,weiß man das natürlich nie.Ich forsch mal nach,was man noch so alles dagegen tun kann. Liebe Grüße.
Mamita

Beitrag von Mamita »

Hallo Mici!Das ist ne gute Idee,danke,werde ich tun! Liebe Grüße.
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