Bin neu hier - HALLO !

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PippiLangstrumpf

Bin neu hier - HALLO !

Beitrag von PippiLangstrumpf »

Hallo an alle! Nachdem ich lange Zeit hier mitgelesen habe, habe ich mich nun entschlossen, etwas zu schreiben. Im Moment weiss ich zwar noch nicht genau wie ich was schreiben soll, aber ich tippe einfach mal drauf los. Seit etwa einem halben Jahr geht es mir kontinuierlich schlechter. Unsere Tochter wird bald ein Jahr alt und die ersten Monate schienen alles in Ordnung zu sein, auch wenn es sehr anstrengend war mit ihr. Sie hatte monatelang Koliken und das einzige, das ihr geholfen hat war, sie stundenlang rumzutragen. So ist ungefähr das erste halbe Jahr vergangen, ohne dass ich gemerkt habe, dass ich mich von der Außenwelt immer mehr isoliere. Ich habe keine Unternehmungen mehr gestartet, weil ich wußte, dass das sowieso nicht gut geht mit ihr. Es ist keine Familie in der Nähe und leider auch keine Freunde mit Kinder. Zwar Freunde aus früherer Zeit, die aber ein ganz anderes Leben führen und logischerweise berufstätig sind. Ich habe mich immer mehr zurückgezogen, bis ich gemerkt habe, dass ich in ein Loch falle. Ich habe es gemerkt und dachte, das wird schon wieder. Nun... nachdem ich inzwischen auch schon körperlich darauf reagiere, weiss ich, dass ich aus diesem Loch alleine nicht rauskomme. Vielleicht schaffe ich es, aber wie lange dauert das??? Mein Mann ist auch schon nervlich am Ende, weil er mir nicht helfen kann. Und deshalb muss jetzt etwas passieren. Ich habe es geschafft zu einem Arzt zu gehen. Der gab mir eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten. Und Hochpotenz-Globuli, die nur einmalig verabreicht werden. Ich habe keine Ahnung, ob die etwas helfen!? Vielleicht kennt sich ja hier jemand damit aus. Jedenfalls habe ich auch bei Therapeuten aus der Liste von Schatten und Licht angerufen. Da habe ich jetzt erfahren, dass die nur privat abrechnen. So muss ich weiter nach einer Therapeutin suchen, die 1.über die Kasse abrechnet, 2.mir schnell einen Termin geben kann und 3.sich mit PPD auskennt, d. h. mich versteht und 4.Medikamente aufschreiben darf. Das darf scheinbar auch nicht jeder Therapeut, wie ich festgestellt habe. Ich denke aber, dass ich etwas brauche, um erstmal schnell aus diesem Deprizustand rauszukommen, bevor ich an meinem Verhalten etwas ändern kann.... allerdings habe ich auch Angst vor starken Medikamenten, nachdem ich schon einiges dazu gelesen habe. Aber jetzt höre ich auf zu schreiben! Ist mir sowieso schon unangenehm :oops:
Danke für's Lesen!
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Pippi Langstrumpf und herzlich Willkommen,

es ist überhaupt nicht peinlich, daß du hier schreibst, es ist gut, daß Du Dich hier informierst.
Was hast Du denn für körperliche Symptome? Wie ist es denn, wenn Du in ein Loch fällst? Weinst Du viel, hast Du Panikattacken, Ängste?

Das erste Jahr mit einem Kind ist einfach mega-super anstrengend, da kanne schnell mal zu einem Erschöpfungszustand oder einer Erschöpfungsdepression kommen. Wichtig ist, daß Du Dir von außen Hilfe holst, damit geklärt werden kann, was mit Dir los ist.

Also, zur Erklärung: Es gibt viele Psychotherapeuten, die mit der Kasse abrechnen. Es gibt Psychologen, die Psychotherapien anbieten und Ärzte. Die Hauptsache ist, Ihr passt zueinander. Leider muß man oft das Telefonbuch zücken und rumtelefonieren. Für die medikamentöse Seite mußt du zu einem Arzt gehen. Am besten zu einem Psychiater oder zu Deinem Hausarzt, wenn Du ein gutes Verhältnis zu ihm hast.

Der erste Schritt wäre für Dich also vielleicht, einen Psychotherpeuten zu finden. Wenn es gar nicht mehr geht, kannst Du immer in die Klinik in eine psychiatrische Ambulanz gehen. Die behalten Dich auch nicht gleich da, keine Angst.

Daß Du DIch vor Medikamenten scheust, ist o.k. und ganz normal. Jeder MEnsch hat da eine andere Hemmschwelle. Meine ist sehr hoch (egal ob ein Antidepressivum oder Aspirin). Keiner kann Dich von einem Medikament überzeugen, wenn Du es nicht willst. Es heißt auch nicht, daß Du unbedingt eins braucht, das muß eben ein Arzt entscheiden.
Ich habe lange ohne weitergemacht, bis der für mich richtige Punkt kam, doch mit einem AD anzufangen. Mach Dir da nicht so viel Streß, das wird sich alles ergeben.

Zu der Situation ohne Verwandte. So geht es ganz vielen von uns, das ist ja auch ein Mitauslöser für eine PPD. Es gibt aber andere Möglichkeiten: Ein Babysitter, eine Haushaltshilfe für eine gewisse Zeit oder eine Tagesmutter (mein KLeiner geht zu einer seit er zehn Monate alt ist).

So, das soll erstmal an Informationen reichen, schau mal, was fr Dich dabei ist,
liebe Grüße von Leuchtkäfer
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Hallo!

Ich gebe Leuchti in allem recht, würde allerdings dazu raten, gleich auch zu einem Psychiater zu gehen. wenn der dann immer noch sagt, probiers ohne AD, dann passts ja, und wenn er welche verschreibt, kannst du auch immer noch entscheiden.

Und zum Thema "starke medikamente"....was meinst du? Nebenwirkungen? Die meisten finden ein AD, mit dem sie gut zurechtkommen. Abhängigkeit? Nicht bei ADs. Dass du nicht mehr du selbst bist? Nein, du bist JETZT nicht du selbst, weil deine Botenstoffe im Gehirn durcheinander sind.

Du merkst sicher, meine Hemmschwelle ist niedriger als leuchtis, aber auch ich sage, AD und Therapie in Kombination!!! Die Thera ist ganz ganz wichtig!
Also, gib nicht auf, vielleicht liegt auch bei deiner KK eine Liste auf, welche Theras auf PPD spezialisiert sind oder beim Verband der Psychotherapeuten...

Und zum Schluss: meine Thera steht hier nicht auf der Liste, ist auch nicht spezialisiert auf PPD und hilft mir trotzdem super - also kein Stress :-)

Lg e
mici

Beitrag von mici »

Hi Pippi und herzlich Willkommen im Forum!

Es ist alles gesagt - nur noch nicht von jedem :lol: :lol: Deswegen auch noch von mir: Hausarzt kontaktieren, Überweisung für Psychotherapeut und Psychiater besorgen. Bei KK anrufen und Liste für Psychotherapeuten erfragen. Vielleicht noch mal bei der Therapeutin von S & L anrufen, um zu fragen, ob sie noch jemanden empfehlen kann. Und als letzter Hinweis: Obwohl viel von dem, was Du schreibst, dafür spricht, dass Dein aktueller Zustand den äußeren Umständen geschuldet ist, wäre es sehr wichtig, abklären zu lassen, ob mit Deiner Schilddrüse alles in Ordung ist. Wenn Du Dich hier im Forum bereits ein bisschen umgesehen hast, dann ist Dir vielleicht aufgefallen, dass ganz viele von uns Schwierigkeiten mit der SD hatten. Dies kann leicht mal vorkommen, nach einer SS, einer Geburt, der Stillzeit etc. Da kann hormonell einiges durcheinander geraten. Deswegen lasse das bitte bei Deinem Hausarzt mittels Blutbild abklären, denn eine falsch eingestellte SD kann zu enormen Stimmungsschwankungen / Depressionen etc. führen. Und wenn Du Dich so sehr isoliert hast, meinst Du, es könnte Dir gut tun, wenn Du vielleicht so eine Art Krabbelgruppe aufsuchst, oder ein Elterncafé oder ähnliches?

Auf jeden Fall gute Besserung,

MICI
AmoebeMS

Und... die nächste schreibt

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo Pippi Langstrumpf,

herzlich willkommen im Forum.

Ich kann meinen beiden (mittlerweile drei) Vorrednerinnen eigentlich nichts mehr hinzufügen, außer vielleicht nochmals zu betonen, dass AD nicht abhängig machen!!!

Die „Idee“ mit den Globuli ist keine schlechte, sofern dein Arzt in dieser Richtung auch „fähig“ ist. Eigentlich sollte eine komplette und vollkommen offene(ehrliche) Anamnese erfolgt sein, will nichts anderes heißen, als dass der Arzt oder Homöopath dich, deine Krankengeschichte, deine Auffälligkeiten, deinen Charakter, eben dein Wesen vollkommen kennt. Sofern ich es mitbekommen und erlernt habe, sind für die Homöopathie die auffälligen Charakter- und Wesenzüge ausschlaggebend. Darf ich fragen, welchen Arzt du da aufgesucht hast und auch eine solche Anamnese erstellt wurde? Die H ist keine schlechte Sache, im Gegenteil, selbst Arnica bei Stürzen oder Staphisagria bei Mückenstichen helfen, aber an Hochpotenzen sollte sich nicht jeder wagen.

Manche Damen im Forum hatten das Glück an einen Therapeuten und gleichzeitig Psychiater geraten zu sein. Vielleicht kommst du ebenfalls in diesen Genuss. Auf Wartezeiten von zwei, drei, vier Wochen bis schlimmstenfalls zu Monaten (!) darf sich so mancher leider einstellen. Auch ich war damals geschockt nach den endlosen Telefonaten. Besonders schlimm, wenn man akut Hilfe braucht, aber dafür sind ja dann auch noch die Kliniken da. Und Leuchtkäfer hat Recht: in der Klinik hält man niemanden fest, sei denn das Leben ist akut gefährdet. Es gibt tausende von Menschen, die sofort freiwillig in eine Klinik gehen, weil sie sich dort gut medizinisch betreut und in guten Händen wissen, während sie zu Hause zusammengebrochen wären. Die einen so, die anderen so.

Du, unangenehm braucht dir wirklich nichts zu sein. Ich hab schon immer gesagt, dass wenn jemand seinen Mund hält, er auch keine Hilfe erwarten kann. Dann bleibt eben der IST-Zustand. Manche gehen offener mit ihren Problemen um und ernten, bei anderen dauert die Ernte eben ein bisschen länger.

Aber du bist auf dem verdammt richtigen Weg!
Schön, dass du dich angemeldet hast.
LG AmoebeMS
selina

Beitrag von selina »

Ich finde auch erst mal das es dir überhaupt nicht unangenhem sein muss was du schilderst!

Das ein Kind stressig ist weiss jeder!Meiner ist 5 und ganz ehrlich manchmal nervt er einfach nur!Das ist normal und auch das man mal erschöpft sein darf ist ganz normal!

Zu dem Medis...Ich hab mich auch davor gestreubt (panik etc)4 jahre lang und seit 12 Tage nehme ich nun ein AntiDepri ein ,heute wünsche ich mir ich hätte es viel früher gemacht denn ich bin auch in einem ganz tiefen loch gefallen und vielleicht wäre es soweit dann gar nicht gekommen!

Und auf jedenfall Psychotherapie das ist der erste Weg zur Genesung!ICh wünsche dir ganz ganz viel Kraft und das es dir schnell besser geht!!!

Lg Selina
PippiLangstrumpf

Dankeschööön!

Beitrag von PippiLangstrumpf »

Hallo zusammen, vorab vielen herzlichen Dank für Eure Antworten! Ehrlich gesagt hatte ich gar nicht damit gerechnet, dass jemand antwortet.
Umso mehr freut es mich!
Aaaalso, nachdem ich sehr oft gelesen habe, dass es nicht so einfach ist kurzfristig einen Termin bei einem Psychologen und dergleichen zu bekommen, bin ich umso mehr überrascht, dass ich morgen einen Termin habe!? Das verwirrt mich ein wenig, weil ich immer denke, dass man bei guten Fachleuten mit Wartezeiten rechnen muss. Schlußfolgerung wäre, die kann einfach nicht gut sein :roll: Und genau diese Denkweise ist einer meiner Probleme zur Zeit. Ich denke immer im Voraus, wie was kommen könnte, wer wie reagieren könnte usw. Schön wäre es, wenn ich mir alles positiv ausmalen könnte. Aber Ihr könnt es Euch denken, dass es immer negative Gedanken sind. Und das nervt mich selbst tierisch!
Um auf Leuchtkäfers Frage zurückzukommen, welche körperlichen Beschwerden es sind.... mir ist sehr oft schwindlig, fühle mich müde, erschöpft, habe immer wieder ein Pfeifen im Ohr, antriebslos, leer, traurig, weine viel, weil ich mich sehr oft einsam fühle und nichts mit mir selbst anfangen kann. Und das alles macht mich wütend, weil ich eigentlich andere Eigenschaften habe. Klingt vielleicht blöd, aber am liebsten würde ich mich selbst irgendwie therapieren, um zu verstehen, was los ist. Und um es niemandem erzählen zu müssen. Nach Außen bin ich nämlich weiterhin die selbstbewußte, lustige, eigenständige und starke Frau. Ich setze im Moment eine Maske auf, die ich wieder runternehme, wenn ich alleine bin. Mit Homäopathie kenne ich mich nicht besonders aus. Ich habe auch nur nachgelesen, dass diese einmaligen Hochpotenz-Globuli nicht oft verabreicht werden. Der Arzt bei dem ich war, ist ein Allgemeinarzt, der eben auch auf Homäopathie spezialisiert ist. Allerdings war ich das erstemal bei ihm. Naja vielleicht geschieht ja ein Wunder!? :idea:
Meine Güte, ich kann es gar nicht beschreiben, wie peinlich es mir ist, dass es soweit kommt, dass ich mich an Ärzte und Therapeuten wenden muss, als ob ich einen an der Klatsche hätte :oops:
Im Übrigen möchte ich an dieser Stelle ALLEN in diesem Forum alles Gute wünschen!!!!
mici

Beitrag von mici »

Hallo Pippi,

freut mich, dass Du gleich morgen einen Termin hast. Ich wollte auf Amoebes Beitrag eigentlich gleich geantwortet haben, weil ich noch nie die Erfahrung gemacht habe, auf einen Therapeuten lange gewartet haben zu müssen. Deswegen wollte ich Dir Mut machen, dass es ganz so lange auch nicht dauern muss! Und siehste: gleich morgen lernt ihr euch kennen. Ich glaube nicht, dass es ein Zeichen eines "guten" oder "schlechten" Therapeuten ist, wenn er sofort für Dich Zeit hat, oder eben nicht. Manche Therapeuten arbeiten auch gar nicht mit Wartelisten und Du hast Glück, gerade im passenden Moment anzurufen. Vielleicht kommst Du auch aus einer Großstadt?! Dann würde sich das vielleicht auch dadurch erklären. Wenn es Dir nicht gelingen will, Deine Gedanken zu morgen auf "positiv" zu polen, dann versuch doch wenigstens neutral zu bleiben. Es kann schon sein, dass Du und die Therapeutin nicht zusammen passt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man etliche sogenannte Erstgespräche führt, bevor man das Gefühl hat, die Chemie stimmt. Aber dass die Chemie stimmt, ist eben ganz, ganz wichtig und deswegen sei einfach unvoreingenommen und warte ab, wie es Dir mit der Therapeutin geht.

Naja, und das mit der Klatsche ... :wink: damit bist Du hier im Forum jedenfalls nicht alleine :wink:

Gruß, MICI
Jo2910

Beitrag von Jo2910 »

Auch ich möchte dich hier herzlich Willkommen heißen. Schön, dass du so schnell einen Termin bei einem Therapeuten bekommen hast. Ich selbst bin seit Anfang des Jahres (naja eigentlich schon seit November 2009, aber im Januar wurde es richtig schlimm) an PPD erkrankt. Ich hatte das Glück, schnell einen Termin bei einer Psychiaterin zu bekommen, bei der ich jetzt schon einige Male war. Auch wenn ich es am Anfang nicht glauben konnte, es hilft wirklich. Allein schon das Reden mit ihr über meine Gedanken und Gefühle hilft mir unheimlich weiter. Sie hat mir hochdosiertes Johanniskraut verschrieben, da ich jetzt während der Stillzeit auch keine anderen Medikamente nehmen möchte. Einige sollen zwar stillverträglich sein, aber ich traue mich einfach nicht ran. Ich habe aber das Gefühl, dass mir das Johanniskraut ganz gut hilft.
Gehst du mit deiner Kleinen in eine Krabbelgruppe oder irgendetwas in der Richtung? Dort lernst du schnell Leute mit kleinen Kindern kennen. Auch mir geht es richtig schlecht, wenn ich nur mit unserem Kleinen daheim rumsitze. Wenn ich unter Menschen bin und mir Termine vornehme geht es mir gleich besser.
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