Mal wieder berichte, wie es mir geht

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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TKKT

Mal wieder berichte, wie es mir geht

Beitrag von TKKT »

Huhu,

so nehme nun seit 2 Wochen mein Antidepressiva und ich merke schon, das es mir besser geht.

Habe zwar immer wieder auf und abs, immer noch ständig Panikattacken, aber es wird besser.

Es gibt immerhin Momente, da bin ich richtig glücklich und geniesse meine Kinder. KLar, wenn dann ein Tief komt, is es doppelt fie, aber auch da merke ich, dass ich es besser schaffe wieder rauszukommen.

Mein Mann unterstützt mich super, er lobt mich ständig, wie gut ich alles schaffe und meistere trotz meiner Krankheit und hilft mir wo er kann. Das baut mich auf, zumal es den Druck von mir nimmt.

Dann überlege ich natürlich auch viel,warum ich z.B. keine überwältigende Mutergefühle aufbauen kan zum Kleinen und mir is etwas aufgefallen. Ich liebe ihn einfach zu sehr und habe zu dole Panik, dass ihm oder mir was passieren könnte. Ich habe Angst, wenn er sterben würde, dass ich dann komplett durchdrehen könnte, vor allem wenn ich diese starken Gefühle vorher zulassen würde. D.h. ich blocke unbewusst ab und baue wohl deshalb keine Bindung auf, damit es im Falle des Verlustes nicht so weh tut. Komisch oder??? Warum macht man sowas denn nur??? Auslöser könnte vielleicht sein, dass ich viel gehört und gelesen habe, wo kleine Kinder gestorben sind und das Gefühl allein hat mich schon verrückt gemacht, obwohl es nicht meine Kinder waren.

Ebenso umgekehrt. Wenn mir was passieren würde, ie würden sich meine Kinder dann fühlen, wenn sie eine enge Bindung zu mir haben?? So ein Verlust wäre doch einfacher, wenn die Bindung nicht so fest ist. Denn allein wenn ich daran denke, wie Kinder sich fühlen müssen, wen sie die Mutter verlieren macht mir ANgst.

Verwirrend oder??? kann jmd diese Gedanken nachvollziehen?? ALso rausgefunden hab ich das nun schon mal, weiß aber nicht, wie ich dagegen steuern kann. :oops:


So, dass wars erstmal von mir.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Tanja!

Ja, ich kann deine Gedanken absolut nach vollziehen. Hat es denn für dich in der Vergangenheit mal ein traumatisches Verlusterlebniss gegeben?

Meine ZG habe ich auch schon mal ein bissl auch so gesehen, dass sie kommen, damit ich mich "auf den Schmerz vorbereiten" kann, falls mal was passiert! :shock: Auch so in der Art, dass es nicht so weht tut und ich nicht durchdrehe. Ich fand das auch erst krass, kann es aber heute entschlüsseln, warum es bei mir so ist.

Vielleicht findest du für dich auch noch den Grund für diese Verlustangst heraus. Du bist jedenfalls auf dem richtigen Weg!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
valentina

Beitrag von valentina »

:) Liebe Tanja
Super, dass du eine Wirkung der Medikamente spürst!! :!: Es wird weiterhin Schwankungen geben, aber die schlechten Tage werden immer seltener, du wirst sehen. Das mit der "Abwehrhaltung"kenne ich auch. Man will sich unbewusst vor etwas schützen, dass passieren könnte, damit man nicht zuviel Schmerz spürt. Es ist eine Art Selbstschutz. Ich hatte dieses Verhalten auch vor der PPD nach einer Fehlgeburt, bei der nächsten Schwangerschaft. Ich verbot mir richtig, mich zu freuen, weil ich das Kind ja wieder verlieren könnte, und es dann noch mehr schmerzen würde. Vielleicht haben wir PPD Frauen eben zuviel oder zu tiefe Gefühle, dass die Depression einen so überfallen kann. Wir müssen wohl lernen einfach anzunehmen, was man sowieso nicht beeinflussen kann.
Es gibt da einen sehr schönen Spruch (ich weiss, ich immer mit meinen schönen Sprüchen!) HERR, GIB MIR DEN MUT DINGE ZU ÄNDERN, DIE ICH ÄNDERN KANN, DIE KRAFT DINGE HINZUNEHMEN , DIE ICH NICHT ÄNDERN KANN UND DIE WEITSICHT BEIDES VONEINANDER UNTERSCHEIDEN ZU KÖNNEN
Ich hoffe, dass es dir weiterhin gut geht und wünsche dir viele schöne Momente. :!: Liebe Grüsse Valentina
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