Das leben ist schön!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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sonnenblume

Das leben ist schön!

Beitrag von sonnenblume »

Meine lieben, auch wenn momentane meine Wahrnehmung eine ganz andere ist, versuche ich, mir ein Beispiel an dem Vater in dem gleichnamigen Film zu nehmen, der den Aufenthalt im KZ seinem Sohn Abenteuerlager gestaltet und ihn so vor den vielen schlimmem Eindrücken bewahren will. Sicher lebe ich nicht in den äußeren Umständen, aber im Innern ist Verzweiflung, Traurigkeit und Angst. Ich möchte diese Gefühle aber nicht mein leben bestimmen lassen. Mir wurde vor einer Woche die Schilddrüse entfernt, im Zuge der op habe ich aufgehört zu rauchen (habe viel geraucht) und in zwei Wochen beginne ich nach viermonatiger Erkrankung wieder zu arbeiten - mit stufenweiser Wiedereingliederung: 😨😱. Am schlimmstem ist es für mich, dass ich nicht einschlafen kann, auch wenn ich eigentlich ganz entspannt und müde im Bett liege, nach stundenlangen Versuchen einzuschlafen, nehme ich dann Medis. Aber wie gesagt ich will mich davon nicht unterkriegen lassen, wäre euch dankbar für ein paar Kopf-hoch-ideen. Ganz liebe Grüße Sonnenblume
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Liebe Sonnenblume,

es ist doch sooo verständlich, dass Du dich nicht fühlst. Die OP ist doch keine Kleinigkeit, die man mal so nebenbei macht.

Jetzt musst Du dich erstmal langsam erholen und dann geht es bald wieder bergauf - ganz bestimmt. Ich merke ebenfalls, dass die Stabilität bei Krankheit nachlässt. Wir sind eben sensibler und brauchen mehr Achtsamkeit und Verständnis für uns selbst.

Drück' Dich ...
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo Sonnenblume,

wie war die OP?

Wenn die Schilddrüse jetzt weg ist, musst du ja erst einmal mit der neuen Situation klarkommen und die richtige Dosierung finden - ganz davon abgesehen, dass es eine OP war und du dich davon auch noch erholen musst.

Genieß die schöne warme Sonne draußen und wenn du Blumen magst (wie du in dem anderen Beitrag berichtet hast), dann hol dir davon was in Haus und Garten.

Kopf hoch, und es wird wieder. Toi toi für dein baldiges Arbeitsleben mit hoffentlich wenig Stress und netten Schülern.
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
sonnenblume

Beitrag von sonnenblume »

Liebe Tili, liebe Geli, danke für eure Antworten.
Die OP und die Zeit im Krankenhaus war für mich ein echtes Schockerlebnis, das mich wie schon geschrieben, aus einer leidenschaftlichen (süchtigen :oops: ) Raucherin bis heute (12 Tage) eine Nichtraucherin gemacht hat.
:-) . Meine psychische Situation führt meine Hausärztin (neben dem Nikotinentzug) darauf zurück, dass ich mich im Moment in einer "Schilddrüsenunterfunktion"befinde, da wir die richtige Dosis für die Hormonsubsitution erst noch ausprobieren müssen. Uff, ich hatte so gehofft, dass eine Op der Schilddrüse mich pychisch stabiler machen würde und erlebe jetzt genau das Gegenteil. Meine Hausärztin sagt, dass es mir Tag für Tag besser gehen werde, aber meine Depression sagt mir das Gegenteil!
Habe mit starker Antriebsschwäche, Schlaflosigkeit und Grübelzwang zu kämpfen. :(
Wie geht es euch denn?
GLG Sonnenblume
mama4

Beitrag von mama4 »

Hallo liebe Sonnenblume,

habe mir schon nach deiner letzten Nachrricht gedacht, dass es dir nicht ganz so toll geht. Kann mich den beiden anderen nur anschließen. Die OP war für deinen Körper und deine Seele einfach Stress pur. Zudem muss sich dein Körper auch noch an eine veränderte Hormonsituation gewöhnen. Versuche dir einfach so viel Ruhe wie möglich zu gönnen. Und versuche dich nicht noch zusätzlich mit dem Beginn der Wiedereingliederung zu stressen. Ist leichter gesagt als getan, dass weiß ich auch.
Mir geht es momentan aus verschiedenen Gründen auch nicht besonders gut und die Gefühle der Angst und Unruhe sowie die Schlaflosigkeit sind mir im Augenblick mehr als vertraut. Ich versuche mich tagsüber mit den Kindern abzulenken und mir immer wieder kleine Ruhepausen zu gönnen. Abends helfen aber auch nur Medis. Habe mich damit jetzt erstmal arrangiert und hoffe, dass sich die ganze Situation wieder beruhigt, wenn sich die Umstände wieder eingerenkt haben.

Wünsche dir ein paar Engel, die dich tragen und dir die Lasten des Alltags ein wenig erleichtern. Melde mich bei Gelegenheit per PN bei dir.

GLG mama4
Geli
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Beitrag von Geli »

Liebe Sonnenblume und ihr anderen,

da hast du ganz schön einen mitgemacht - ich fühle mit dir. Bis die Hormone ankommen vergeht schon eine Zeit. Das wird aber bald besser.
Ich wünsche dir, dass das mit dem Wiedereinstieg klappt - ist ja schon jetzt sehr zeitnah. Wie wird das ablaufen?

Bei mir war die OP 1995 - ich hatte sog. heiße Knoten und Überfunktion. Das hat auch eine Weile gedauert, bis ich allein aus diesen körperlichen Symptomen raus war - ganz zu schweigen von den psychischen, die dann ja nicht einfach mal so verschwinden. Mit der Zeit wird das aber auch besser.

Du wirst ja jetzt sicherlich öfters untersucht wegen der Dosisanpassung?
Wird wieder, lass dir Zeit. Versuch, dir immer wieder eine Auszeit zu nehmen. Wie klappt es mit dem Schlafen?
Lieben Gruß von mir

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