Versteh das nicht

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Sanne

Versteh das nicht

Beitrag von Sanne »

Hallo,
mir geht seit einigerzeit nicht mehr so gut, vor ca. 4 Wochen ging es mir so gut dass ich trotz Panikattacken allein einkaufen gefahren bin und Auto gefahren bin. Das war ein sehr schönes Erfolgserlebnis. Und aufeinmal zwei Tages später ein totalabsturz verbunden mit meiner Periode. Dann bekam ich wieder Panikattacken. Daraufhin hat meine Ärztin gesagt ich soll das Zyprexa weglassen und abends was anderes nehmen, war auch nicht wirklich ne hilfe, dann wieder alles anders dosiert, und das ganze jetzt seit 4 Wochen, ist eine richtige Achterbahnfahrt, ich liege abends im Bett und hab Angstgefühle. Auch Nachmittags. Und morgen muss ich wieder zur Ärztin und ihr sagen das die Dosierung wohl auch nicht so hilft, ich komme mir langsam echt blöd vor, sie fragt dann immer ob was war oder passiert ist, aber es ist nix. Es muss doch bald mal gut sein und Medikamente geben die bei mir anschlagen, diese rumprobiererei verunsichert mich dabei noch zusätzlich. :roll: War das bei Euch auch so?

Liebe Grüsse
Sanne
Savana

Beitrag von Savana »

:) Hallo!!
Erstmal,brauchst du dir bestimmt nicht blöd vorkommen,wenn du zu deiner Arztin gehst und sagst ,dass die Medis nicht helfen!!Ich brauchte auch n paar anläufe bis ich ein Medi gefunden hatte,was mir einigermaßen hilft.Ich denke ,dass es auch für dich ein Medi geben wird,was dir hilft.Es gibt soooo viele Medis gegen Depressionen,Panik-und Angstattaken.Man muss vorher ausprobieren,dass ist normal :!: Also nicht aufgeben,du machst es für dich und es wird sich lohnen!!
Ich wünsche dir alles Gute
Xine

Beitrag von Xine »

Liebe Sanne


Du nimmst ja die selben Medis wie ich.Bei mir haben sie sofort angeschlagen (circa nach 4 Wochen).Meine Medikation war zu Beginn 150mg Trevilor und 5mg Zyprexa.Natürlich reagiert jeder anders,und jeder braucht "sein" Medi.Das kann manchmal sehr zeitaufwändig und belastend sein.
Auf der anderen Seite haben die Medis ja auch Nebenwirkungen.Da steht z.B. im Beipackzettel,dass es depressive Stimmung und Angst auslösen kann,obwohl es doch eigentlich dagegen eingesetzt wird.
Also zu Beginn kann durch ein AD die Angst verstärkt werden,aber soweit ich das hier mitbekommen habe nimmst du es ja schon eine ganze Weile.

Warst du schon beim Doc? Berichte doch bitte :wink:


lG Anja
Sanne

Beitrag von Sanne »

Hallo,
ja ich war gestern beim Doc, ich soll jetzt nur noch morgens 150 mg Trevilor nehmen und Nachts die Schlaftablette. Sehr seltsam ... zumal ich mich neulich beim doc beklagt hatte wegen der ZG und sie mir ja daraufhin noch ein Mittel verschrieb. Mal schaun wie es jetzt weitergeht. Sie hatte mir gestern auch vorgeschlagen mich in eine Tagesklinik einzuweisen, aber das will ich 1. NICHT, und 2. habe ich 3 Kinder zu versorgen und den Haushalt. Ich hab bald das Gefühl das sie nicht weiter weiss. Vielleicht sollte ich mal den Psychiater wechseln? :roll:
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Sanne,

darf ich mal nachfragen, was deine Ärztin neben den Medis noch macht - speziell wegen der ZG? Also z.B. Verhaltenstherapie... usw. ???

Dass du Schlaftabletten bekommst wundert mich auch etwas. Es gäbe ja auch AD`s die schlafanstoßend wirken. Kannst du denn so schlecht schlafen? Wenn ja, da habe ich mit den Bachblüten schon viele gute Erfahrungen gemacht (ich mische sie ja selber für mich und meine Lieben). Die Essenz "Withe Chestnut" ordnet den Gedanken "Wirr-Warr" im Kopf, der einen nicht zur Ruhe kommen läßt. Du könntest dir das in der Apotheke machen lassen und mal versuchen.

Viele Fragen, gell - hoffe ich hab dich jetzt nicht zu sehr vollgequatscht! :roll:

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sanne

Beitrag von Sanne »

Hallo Marika,
die Ärztin macht gar nix weiter an Therapie, ich warte da immer noch drauf, aber die ist voll, dann sagte sie sie hätte Donnerstags ein Platz, dann war davon keine Rede mehr, beim übernächsten Mal sagte sie wegen der Gruppentherapie, und davon war letztes Mal auch keine Rede mehr. Aber wie auch immer, seit Dienstag nehme ich nur noch die Trevilor und seit dem gehts schlagartig bergauf mit mir, keine ZG mehr, keine Panikattacken mehr, kein Weinen mehr. Erstaunlich. Die Schlaftabletten werde ich jetzt auch ausschleichen die machen nämlich abhängig und sind nur zur Kurzzeitanwendung gedacht, d.h. auf KEINEN Fall länger als 4 Wochen soll man die anwenden. Und meine Ärztin sagte mir am Dienstag ich solle mich drauf einstellen das ich die noch laaange Zeit nehmen muss. Und genau das werde ich nicht machen, die Ärztin sollte mal die Packungsbeilage lesen Bild
Zumal ich mittags, wenn die kleinen schlafen, auch bestens schlafen kann ohne schlafmittel. Und Abends auch einschlafe ohne Schlaftabletten. Sie hatte mir die verschrieben, weil ich mehrere Nächte nicht schlafen konnte wegen Panik, aber das waren ja nunmal Nebenwirkungen von den Medis die ich jetzt nicht mehr nehme. Ich werde nun auch mal hier in die Liste schauen und mir einen Arzt in der Nähe suchen der besser ist. Bin ziemlich enttäuscht von meiner Ärztin. Mein Mann und meine Mutter sind auch der Meinung ich sollte schleunigst den Arzt wechseln.

Ach so, wegen der Bachblüten, das hatte ich ausprobiert, aber ich vertrage die nicht, bekomme davon furchtbare Kopfschmerzen leider.

Liebe Grüsse
Sanne
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Sanne!

Ja, ich finde es gut, mal nach einer anderen Arzt zu gucken. Deine jetzige scheint doch sehr, locker im Umgang mit Tabletten zu sein. Schlaftabletten über einen lange Zeit - ne, das kanns nicht sein. Zur Überbrückung ja, aber nicht, weils bequem ist für deine Ärztin.

Mein Psychiater hat mir am Anfang meiner PPD auch einen starken Angsthemmer gegeben, aber eben nur 3 Wochen, bis die AD gewirkt haben. Seine Patienten nur mit Medis zudröhnen ist nicht Sinn der Sache!!!

Ich hoffe, du hast bald einen guten Arzt gefunden und lass mal wieder von dir hören!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Hallo!

Kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst, bei mir ist es ähnlich, bin vor ca. 6 Wochen zu Trevilor gewechselt und es hilft wieder nicht! Davor hatte ich Citalopram und hab nur damit aufgehört, weil ich mich nicht 100% gut gefühlt hab. Jetzt bereu ich es, weil es mir mit Trevilor noch viel schlechter geht. Hab schon wieder ganz fiese ZG und mag bald nicht mehr! Dabei war das viel besser mit Cialopram, hatte nur so arg zugenommen davon, aber mit Trevilor ess ich noch genauso viel. :-( Amineurin hatte ich ja auch schon ganz am Anfang von der PPA.

Ich nehm jetzt nur 75mg von den Trevilor,bräuchte wahrscheinlich mehr, aber ich hab ganz schön mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Bin schon total genervt und frag mich ob es überhaupt die richtigen Tabletten für mich gibt.
Ich werde mir jetzt auf jeden Fall mal einen Termin bei einem anderen Arzt geben lassen, vielleicht bringt mich das weiter.

Ich wünsche Dir alles gute und hoffe dass es für uns beide doch noch das richtige gibt. Man darf die Hoffnung halt nicht aufgeben!

Alles Liebe und VG,

Steffi
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo ihr Lieben!

Was ich noch zu den Medis sagen möchte - oft braucht es wirklich ein paar Monate, bis die optimale Wirkung des AD erreicht ist. So ist es z.B. bei Cipralex. Aber auch dann war die Welt für mich nicht auf einmal wieder super in Ordnung, sonder ich hatte wieder genug Kraft, an mir und der Krankheit zu arbeiten.

Zwischenzeitlich hatte ich auch mal Angst, als ich ein Tief hatte und die ZG wieder kamen, dass mein Medi doch nicht das richtige ist. Aber mein Arzt hat mir immer wieder gesagt, dass ich durchhalten soll und diese Schwankungen "normal" sind und weniger werden. Und er hatte recht. Denn die depressiven Symptome sind ja weg - geblieben sind nur ab und zu ZG - und die muss ich selber "verlernen".

Und mit dem 100 % wieder gesund sein: Ich glaube eher, wir werden auf einer neuen Ebene gesund sein. Denn wir haben eine Krankheit und ihre schmerzhaften Symptome kennen gelernt - das hat uns geprägt. Ich denke, wir sollten und darauf konzentrieren, wie wir evtl. Anflüge von Angst in Zukunft erfolgreich selber und irgendwann auch ohne Medis bewältigen können. Das ist etwa so, wie ein bei einem Migräne Patient - die "Anfälle" können oft ganz weg gehen und nur noch selten auftreten. Und dann weiß er aber, was zu tun ist, ohne dass es ihn runter reißt.

Meine Lieben, wir werden wieder gesund - auf unsere Weise - denn die Krankheit verändert uns, auch positiv. Wir brauchen Geduld mit den Medis, vor allem aber mit uns. :wink:

Einen lieben Gruß von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo,
kann zwar nix zu Medis sagen, aber das, was Marika mit dem 100% gesund sein meint, ist vollkommen richtig. Ich habe auch immer auf den Tag X gewartet, an dem meine Ängste ganz weg sein werden. Den gibt es aber nicht, auch ich muss lernen, damit umzugehen, sie in mein Leben zu integrieren, auch, wenn das paradox klingt, weil man sie ja loswerden will. Aber meine Angst kommt zB immer dann, wenn ich von meinem Weg abkomme und ist damit für mich auch ein positives Signal. Ich will damit jetzt nicht sagen, dass ZG´s (von denen ich verschont geblieben bin) irgendwas positives hätten, aber je mehr man sich gegen sie sträubt, desto hartnäckiger werden sie. Es gibt auch für sie wahrscheinlich keine "Wunderdroge", so dass sie von einem auf den anderen Tag verschwinden. Lange Rede, kurzer Sinn: Geduld, Gelassenheit und Zuversicht in die Zukunft! LG Charlotte :o
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Hallo Ihr beiden!

Ihr habt sicher REecht, ich werde nicht von heute auf morgen wieder ganz gesund! Aber heißt das bei Dir, Charlotte, dass Du immer noch mit Deinen Ängsten lebst oder kannst Du trotzdem wieder all das machen was Du vorher auch tun konntest? Ich frag mich halt wie eingeschränkt ich jetzt bleiben werde. Und vor allem hab ich Angst, dass die ZG bleiben, auch wenn sie vor dem Trevilor schon VIEL besser waren, ganz weg waren sie nie. Und ich hab sie jetzt seit eineinhalb Jharen! Ich hoffe dass ich doch noch ein Medikament finde womit es immerbesser und besser wird. Ich blicke schon mit Zuversicht in die Zukunft, sonst hätte ich das alles nicht ausgehalten, aber nach so langer Zeit wird man ungeduldig...

Danke für Eure Worte!!!!!

VLG,
Steffi
Sanne

Beitrag von Sanne »

Hallo zusammen,
also mit dem es geht mir besser war wohl nur vorübergehend, bin wieder sehr nah am Wasser gebaut zur Zeit etc. Habe aber jetzt einen Termin bei einer anderen Ärztin, hatte ich eben schon hier gepostet. Das es auf jeden Fall besser wird mit allem weiss ich ja auch. Bin nach meinem ersten Sohn ja schon mal durch diese "Hölle" gegangen, drum weiss ich ja das wir alle wieder ganz gesund werden. Vorallem das man halt auch dran arbeiten muss, grade mit den Panikattacken, war seinerzeit so schlimm das ich keine Sekunde mehr allein sein konnte. Es ist halt ein langer harter Weg da wieder rauszukommen aber es lohnt sich :P Das halte ich mir immer wieder vor Augen, wir Mädels hier schaffen das zusammen :-)
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