schlimme zeit

[franzi8511]

Hi Hi. Mir geht es z.z wieder richtig schlecht. Mein schwiegerpapa ist letzten Sonntag auf der intensiv gestorben, der doc sagte uns nach der Not op schon er würde es nicht mehr schaffen also hieß es warten bis die Maschinen abschalten. Meine Tochter ist z.z auch so anstrengend. Sie hört gar nicht mehr, ist sehr frech und oft auch verletzend. Nun habe wieder schlimme zg und Ängste.oft denke ich das ich verrückt werde oder ausflippen könnte, das macht mir wieder große Angst

[Marika]

Hallo du,

schon lange nichts mehr von dir gehört! Es tut mir leid, dass es dir gerade so schlecht geht, aber du hast auch einiges zu verkraften.

Frage: Wie stehts bei dir im Moment mit Therapie und Medikament?

[franzi8511]

Hi marika. Ja hab viel um die Ohren mit Arbeit usw. Dankeschön. Ich nehme immer noch 20 mg escitalopram und abends trimipramin 50 mg. Zur Therapie schaffe ich es leider kaum noch wenn dann einmal im Monat.

[Marika]

Tja, ich schätze da liegt das Übel auch begraben: Viel Stress und kaum Zeit für DICH bzw. für die so wichtige Therapie. Gerade ZG wie du weißt kannst du nicht alleine mit einem AD überwinden. Die Medikamente können dir eine Grundstabilität geben, aber ganz viel musst du in der Therapie lernen bzw. im Alltag üben. Sonst wird das nicht richtig besser, wie du merkst.

Wir Menschen haben für alles Zeit, nur nicht für uns selber oder die Dinge, die uns gut tun und uns zu einer besseren Lebensqualität führen. Hier könntest du mit Sicherheit ansetzen, wenn du es genau überlegst, würdest du die Zeit FÜR DICH UND THERAPIE finden, oder?

Das Verlassen auf die Medis ist und bleibt zu wenig. Stress zu bewältigen bzw. richtig damit umgehen muss gelernt und gelebt werden - zum Schutz für deine Psyche, zum Schutz für DICH!!!!

Daher mein Rat: wieder öfter zu deinem Therapeuten!!!!

[franzi8511]

Hallo. Ich habe mir überlegt zusätzlich auch noch zum psychologischen dienst zu gehen, die sollen dort auch super sein. Habe seit zwei Tagen immer wieder zg gegen meine Schwester, also jetzt nicht direkt Gedanken, mehr so ein Gefühl. Kennt ihr das? Ich finde das sehr schlimm, das es dann auch immer so wechselt. Oft bekomme ich dann wieder so angst das vielleicht doch was nicht mit mir stimmt.

[Graureiherin]

Hallo Du,

ich denke im Grunde solltest Du lernen die Angst vor den ZGs zu verlieren. Wenn Du Angst davor hast, werden immer wieder neue ZGs entstehen. Da ist das Gehirn äußerst erfinderisch! Mal richtet es gegen diesen..., mal gegen jenes... Das erschreckt dann immer wieder auf ein Neues ...


Ich habe gesehen, dass Du seit 2012 angemeldet bist. Welche Therapie hast Du denn in der Zeit gemacht? Es gibt auch super Beiträge im Forum zum Thema ZGs oder Bücher. (schau mal in die Bücherecke). Marika hat recht, nur Medis alleine helfen nicht ausreichend.

mit lieben Grüßen

die Graureiherin

[franzi8511]

Hi Hi. Also ich habe ganz viele Bücher. Hab Jahre lang verhaltenstherapie gemacht. Und war zweimal stationär und einmal teilstationär in Behandlung. Habe aber neben den zwangsgedanken auch noch eine panikstörung entwickelt was sich auf andere Themen auch noch verbreitet.

[Graureiherin]

Hmmmm,

anhand der Anzahl Deiner Beiträge habe ich fast vermutet, dass Du Therapierfahrung hast. Vielleicht hat mich die Art Deiner Frage(n) etwas stutzig/hilflos gemacht, was Du gegen die ZGs tun sollst. Auch in einem anderen Beitrag.

Ich selber bin Zwänglerin und mache seit zwei Jahren eine Verhaltenstherapie. Ich glaube meine Therapeutin würde Dir in etwa so antworten: Sie haben gelernt, wie sie wie sie mit diesen Gedanken umgehen können. Sie haben ihren Methodenkoffer. Sie selber haben die "Macht sich aus diesem Spinnennetz zu befreien" etc.
Es ja auch so, dass die ZGs bleiben. Aber wir haben die Möglichkeit einen anderen Umgang damit zu erlernen! Unsere Haltung und Wertung den Gedanken gegenüber sind ausschlaggebend.

Ich denke diese eigene Handlungsmöglichkeit war und ist für mich das aller Wichtigste!

Und stressige Situationen, wie Du sie beschreibst, verstärken die neg. Gedanken. Mir hilft dann, zu sagen. OK ich weiß, das ist eine stressige Zeit. Und Du Schlingel, Du! das nutzt Du gerade wieder aus um stärker aufzutreten. Aber ich weiß auch, dass es wieder besser wird mit uns beiden. Ich kommuniziere sozusagen kurz mit dem Zwang.

Mit Panikattacken kenne ich mich nicht aus, habe aber schon häufig gehört, dass man damit umgehen lernen kann. Eine Freundin von mir hat es (ohne Medis) mit Hilfe von Therapie gut geschafft.

Ich glaube tatsächlich, es ist sehr wichtig zu verinnerlichen, dass man selber ganz, ganz viel zur Besserung des Zustandes beitragen kann.

mit lieben Grüßen an Dich und hoffentlich wird es wieder ruhiger bei Dir!
die Graureiherin

[lotte]

Hey Franzi,

die Panik und Angst zeigen ja auch oft an, dass man mit sich selbst nicht im reinen ist, sich nichts zutraut, seine Bedürfnisse nicht richtig äußert und damit ein nicht so stabiles Ego hat. Da sucht sich die Psyche dann eben ein Ventil in Form von körperlichen Symptomen.

Was ich damit sagen will: gehst Du achtsam und sorgsam genug mit Dir um? Oder lässt Du Dich leicht zu was "überreden", was gar nicht Deins ist?

Neben den Tipps und Tricks bei Panik in akuten Momenten ist das nämlich sehr wichtig, um auf Dauer ein angstfreies und selbstbestimmtes Leben führen zu können.

LGL

[Marika]

Hey du,

mir ist grad eine Frage an dich eingefallen, da wir Zwängler, Ängstler und Grübler oft eine sehr introvertierte (was an sich ja was feines sein kann) Persönlichkeitsstruktur haben, meist gepaart mit einem niedrigen Selbstvertrauen.

Wie würdest du dich beschreiben?

[franzi8511]

Neija ich finde ich bin sehr sensibel, will alles super toll machen, ich hab so dieses helfer-syndrom, und das meine Tochter eine perfekte Kindheit hat.