Was tun bei schlechten Träumen?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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Muschelkalk

Was tun bei schlechten Träumen?

Beitrag von Muschelkalk »

Hallo, ihr Lieben!

Wie geht ihr mit schlechten Träumen um. Ihr kennt das bestimmt: Man hat eigentlich nicht schlecht geschlafen, die letzte Stunde vorm Aufwachen ist aber ein Horrofilm aus euren persönlichen Albtraumszenen. :twisted: Das zerschlägt einem u.U. den ganzen Tag. Ich wäre sehr froh, wenn ihr mir erzählen würdet, wie ihr mit diesem schlechten Start in den Tag umgeht.

Muschelkalk
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!
Ich finde es immer schön, wenn nette Menschen zu uns finden. Bild

Wir sind hier alle komischerweise sehr nett (ich meine komischerweise, da wir mehr oder weniger seelisch krank sind)
Vielleicht deswegen wird unsere Seele krank, weil wir nette und gute Menschen sind, die es nicht ertragen können, wie andere Menschen so gemein zu anderen sein können und ihnen so viel Leid zufügen können...
Ja, wir sind hier alle lieb...Bild


So jetzt zu deinen ZG und Träumen:

Weißt du vielleicht, wann das Ganze bei dir angefangen hat? Kennst du vielleicht den Auslöser? Ich kenne z.B. den Auslöser meinen ZG... und wann diese bei mir anfingen. Bei mir fingen diese genau am Anfang der Pubertät an...Mir ging es damal sehr, sehr schlecht... bekam plötzlich und aus und dem Nichts Depris, Ägnste und ZG...es war schlimm...jetzt bin ich 38 Jahre alt und weiß was mit mir damals los war: Schuld an dem Horror war die Hormonumstellug, die jedes Mädchen erlebt und durchmachen muss, wenn es in die Pubertät kommt...danach ging es besser, litt aber immer wieder unter sehr starken Stimmungsschwankungen, die zwei oder drei Tagen gedauert haben... und wie sie kamen, gingen sie auch...im ernst hatte ich sie nie genommen, da ich sie ganz schnell wieder vergass...komisch nee?
Jetzt versuche ich in einer Therapie herauszufinden, was mit mir los gewesen ist und ob es vielleicht meine Symptomen eine andere Ursache haben...mal sehen, bin gespannt..

Mein AD tut mir sehr, sehr gut.. leider wirkt ein Ad nicht bei allen Frauen gleich... Schade, schade.. was mir gut tut, tut dir vielleicht nicht gut...

Sag mal nimmst du Medis? und wie lange schon?

Wenn du es bis jetzt ohne Ads und co. geschaffen hast, kannst du es mit alternativen Heilmethoden versuchen...

Kinesiologie wäre u.a. gut für dich, denke ich.
Hier sende ich dir eine Liste mit alternativen Heilmethoden:

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=1233


So, chao und falls du Fragen hast, frag ruhig...
Zuletzt geändert von Blancanieves am 04:03:2006 13:04, insgesamt 2-mal geändert.
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Hallo weisser Schnee...(das heisst doch dein Nickname..sehr schön)

Danke für die herzlichen Worte. Das, was du anfangs geschrieben hast, finde ich hochinteressant. Ich habe auch das Gefühl, das die Frauen in diesem Forum sehr behutsam und instinktvoll sind. Mein Arzt hat mir gesagt, dass es oft so ist, dass gerade die sensiblen, liebevollen Menschen genau diese Krankheit bekommen. Denn genauso, wie man auf seine Mitmenschen reagiert, geht man auch mit sich selbst um. Ist da etwas gedanklich Unstimmiges, bricht Verzweiflung aus.
Ich war schon als Kind und Teenie sehr empfindsam; kleinere Sachen haben mich völlig aus der Bahn geworfen...(na, ich will mal nicht übertreiben, aber ich war nicht wirklich hart im Nehmen). Schlimmer wurde es, als ich wegen des Studiums in eine andere Stadt gezogen bin. Ich habe das zwar nicht so registriert, aber die Ängste wurden durch die "Abnabelung" von meinen Eltern immer stärker. Damals ging das los mit Angstsymptomen, aus Vorlesungen rausrennen, da ich glaubte, ersticken zu müssen usw. Es hat dann aber nochmals gedauert, bis die ZG's mich fest in ihren Würgegriff genommen haben.

Ich habe hier im Forum schon einiges zu meiner Geschichte geschrieben..deswegen hier nur die Kurzfassung: Ich wurde als endogen depressiv eingestuft. Habe damals Fluoxetin (Fluctine) bekommen (20mg). Mir gings dann langsam besser und ich konnte Studium beenden, heiraten, voll arbeiten... Wegen Kinderwunsch hab ich das Zeugs abgesetzt. Ich bin ja eine ganz Starke...Pustekuchen! Wahnsinnskrise. Neuer Arzt und endlich die richtige Hilfe: Diagnose Zwangserkrankung. Jetzt nehme ich mein altes Medikament in doppelter Dosis. Unglaublich gute und schnelle Erholung. Ich bin zwar immer noch nicht superstabil, aber ich mache wieder Pläne, kann mich wieder freuen und arbeite jetzt an der "Zähmung" der Gedanken.

LG
Muschelkalk
Issa

Beitrag von Issa »

Liebe Muschel!

Ich kann dir gut nachfühlen, dass Horrorträume dich bis in den Tag hinein verfolgen und etliche Stunden deine Stimmung trüben.
Schlimme Träume können die verschiedensten Ursachen haben. Manchmal sind sie wie eine Fortsetzung eines miserablen Tages ( dir ging es schon am Tag psychisch sehr schlecht und der Traum setzt deine Bedrängnis einfach in Bilder um), manchmal sind sie wie die Ergänzung eines guten Tages (dir ging es tagelang prima und dann erinnert dich der schlimme Traum unerwartet an deine Probleme).
Wie gehe ich mit schlimmen Träumen um?
Ich versuche, mich genau an die Details zu erinnern und die Traumbotschaft zu entschlüsseln. Meist sehr hilfreich.
WICHTIG und gut zu wissen ist jedoch , dass unsere Träume oft hemmungslos übertreiben. Sie treiben eine leichte Sorge, eine leichte Angst gerne auf die Spitze. Unser innerer Traumdichter trägt dick auf und versetzt uns liebend gern in Angst und Schrecken.
auch noch wichtig: die meisten Albträume geben nur eine momentane Stimmung wieder. Morgen, so hoffe ich für dich, träumst du wieder angenehme Träume!

Sei lieb gegrüßt

Deine Issa
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Issa,

danke für deine Anmerkungen zum Thema. Ich glaube, das Problem sind nicht die Träume, sondern die Art, wie ich damit umgehe. Statt zu denken Blöder Traum! denke ich Ohgottohgottohgott...was will mein Innerstes mir damit sagen...
Habe darüber mit meinem Arzt gesprochen, und der hat mich auf die Parallele zur Zwangserkrankung bzw. Depression hingewiesen. (Das darf man nicht denken, fühlen oder träumen. Wenn doch, ist man ein schlechter Mensch...))

Er meinte, das wäre ja noch schöner, wenn ich auch noch die Träume kontrollieren wollte. Schliesslich sei das Träumen ganz wichtig, um tagsüber fit zu sein. (Ein Seelenventil?) Klingt jedenfalls vernünftig.

Liebe Grüsse
Muschelkalk
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Muschelkalk!

Ich glaube, wir beide hatten noch nicht das Vergnügen... :wink: Daher, herzlich Willkommen bei uns!!!! :-)

Ja, Albträume haben mir auch oft ganze Tage zu nichte gemacht. Mit so einem Horrortraum haben bei mir auch die ZG begonnen. Ich wachte damals auf, hatte meine erste Panikattacke und von da an die ZG. Mein Leben hatte sich über Nacht im wahrsten Sinne des Wortes in einen Albtraum verwandelt.

Ich habe aber mit der Zeit gelernt, dass - so wie du auch schreibst - Träume (auch schlimme) genau so sein dürfen, wie auch "seltsame Gedanken", da sie ja jeder Mensch hat. Man darf auch nicht vergessen, dass Träume nicht 1 zu 1 umgemünzt werden können. Sondern sie sind verschlüßelt. Und das vordergründigste ist dann oft total unwichtig oder will uns genau das Gegenteil sagen.

Es ist wirklich wie mit den ZG: Versuchen, sie zu zu lassen, nimmt ihnen den Schrecken und mit der Zeit auch die Angst. Gerade bei den ZG merke ich das total und auch schlecht geträumt habe ich schon lange nicht mehr.

Liebe Grüße schickt dir
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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