Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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Pustblume

Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von Pustblume »

hallo ihr Lieben!

ihr habt mir schon so oft geholfen. mir ging es wirklich ein paar Tage richtig gut. ich habe richtige Fortschritte gemacht. habe gerad morgens nicht mehr so Angst gehabt und mich so unruhig bedrückt und hoffnungslos gefühlt. konnte wieder spontan Autofahren und habe mit den Kindern trotz Stress eine kleine Tour in die Stadt gemacht mit dem Bus gefahren. alles ganz allein. kaum ZG kaum Angst. auch habe ich zum ersten Mal das Glück wieder gefühlt. das Glück drei wundiervolle Kinder und einen lieben Mann zu haben, obwohl er auch sehr gestresst ist und wir kaum zeit als paar haben. das war so schön ich musste weinen. auch habe ich diese Krise auch als Chance sehen können mit vielem aufzuräumen. dinge aus der kindheit usw....doch nun hat es mich wieder voll erwischt. meine Tochter mag schon länger nicht mehr zur Schule, da sie da von Anfang an gemobbt wird. ich bin seit einem Jahr dran eine neue Schule zu finden. aber der Kindsvater sträubt sich. ich habe kaum die Kraft mich immer dagegen zu setzen. dazu bin ich zu instabil und habe immer alleine 3 Kinder und Hund zu versorgen. wir haben keine Grosseltern und keine andere Entlastung. Haushaltshilfe ist zu Ende.mein Mann arbeitet Schicht. dazu kommt, dass mein Sohn seit 14 Tagen zu Hause ist, da er krank ist und ohnehin nicht gern in den Kiga fgeht. wir waren also in der neuen Schule, da hat meine Tochter Freunde, würde gleich dort bis zum Abi bleiben können und der Unterricht wäre dort auch anders, für sie bedeutet sser. aber wie gesagt, der Vater stimmt dem Wechsel aus Prinzip nicht zu.ich habe wieder 2 schlaflose Nächte gehabt, mein Mann arbeitet und mein Sohn und meine große Tochter sind krank zu ahuse dazu das Baby. seitdem muss ich wieder weinen, fühle mich überfordert, die gedanken kreisen,ich mache mir unendlich vorwürfe, dass ich die Kinder nur wegen der Depression zu hause lasse, dass sie unter mir leiden, dass sie genauso werden wie ich, keine Zukunft haben, weil sie mir am Rochzipfel hängen, weil sie merken mir gehts nicht gut, dass sie dadurch einzelgänger sind usw....ist das jetzt doch ne Psychose oder sind das ZG?? auch zerreisse ich mich innerlich um allen gerecht zu werden, da der mittlere viel Fern guckt wenn ich Haushalt mache oder mich ums Baby kümmere...

dabei ist ist faktisch so:
ich weiss dass meine Tochter krankgeschrieben ist und denSchulwechsel braucht, sie sagt das hat nicx mit mir oder der PPD zu tun. ich weiss dass mein Sohn im April die Polypen endlich raus bekommt, damit er nicht ständig krank ist. ich weiss dass ich auch für ihn versuche zum Sommer einen Kigaplatz hier um die Ecke zu bekommen, damit er mit Nachbars kindern gehen kann und der weg auch zu fuss oder bus machbar ist. der jetzige Kiga ist soweit weg, wir brauchen immer das Auto und das bei meinen ZG...ich weiss, dass 3 Kinder ohne Entlastung einfach hammer sind. ich weiss dass ich krank bin momentan. ich habe eine Baby. all das führt doch sicher zu dem Erlebten. und stresst einen. das andere ist doch sicher die Angst und sind zwangsgedanken, richtig??? ich habe jetzt auch angefangen mir positve Gedanken zu machen und zu sagen ich bin ich und meine Kinder haben nicht das gleiche Schicksal wie du. um Ängst zu relativieren usw....
und doch macht mich das alles so fertig. fühle mich so verwirrt, so gereizt... ist das alles die Depression, bin ich noch zu labil, überfordert, der Schlafmangel oder doch verrückt? ich brauche klarheit und doch komme ich zu nix, weil ich 24 h am Tag für meine Kinder da sein muss....

danke für ein paar liebe hilfreiche Worte, eure Pustblume
franzi8511

Re: Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von franzi8511 »

Hallo, mensch hast schon viel um die Ohren. Da ist es klar das es an die Psyche geht. Ich selber leide leider selbst an aggressive zwangsgedanken. Ich wünsche dir viel kraft. Und du darfst nie vergessen das du dennoch eine super mutter bist.
Pustblume

Re: Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von Pustblume »

ich nochmal....hab den text nochmal überflogen und gemerkt, wie überladen ich morgens bin. ich habe das kurz nach dem Aufstehen mit Baby im arm geschrieben. da war ich mitten drin im Angst und Gedankenkarussell. mittlerweile kann ich es klarer sagen, was da morgens immer abläuft oder eben momentan und v.a morgens.

also es ging mir gut. dann gab es wieder neben, dem kranksein meiner Kinder, ziemlich stress mit dem Vater der grossen Tochter bzgl. schulwechsel. das alles hat wieder meinen Zustand verschlechtert. ich fahre extrem Gedankenkarussell. sehe die Schuld für den Schulwechsel oder dem nicht mehr auf der Schule klarkommen dann bei mir. obwohl ich weiss das ist ja nicht so. denke es liegt an der Depri. und dann gibt ein blöder gedanken den nächsten. so wie: ich wurde als kind missbraucht, habe schlechtes verhältnis zur mutter gehabt, bin trotzdem rel. normal bis dato durchs leben gegangen, doch jetzt kommt es alles raus, deswegen werde ich jetzt Borderlinerin oder psychotisch, bin nicht in der lage die kinder in die kiga u schule zu schicken, auch wenn sie nicht wollen bzw krank sind, weil ich nicht autofahren kann wegen den zg und dem geschrei des babys, ist mir zuviel, aha doch krank. meine kinder werden hier mit ihrer armen irren mutter dahin vegetieren oder das Jugenamt kommt nimmt sie mir weg...

lauter irre gedanken in diese Richtung..und dann nur noch Angst und dann weine ich. haben sich die zg verschoben? ich habe keine gewaltätigen zg mehr wie früher sondern immer diese zweifel und destruktiven gedanken...ist das normal kennt das jemand oder ist es schon eine art schuldwahn...da ich mich ja immer so schuldig fühle? dadurch hat auch die Selbstveobachtung wieder sehr zugenommen...
:-(
ich danke euch für ein paar Antworten.
Pustblume

Re: Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von Pustblume »

danke Franzi das stimmt schon. denkste das sind zg? wie äussern sich deine zg? ist es morgens auch so schlimm?

lg
franzi8511

Re: Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von franzi8511 »

Neija ich habe ja aggressive zwangsgedanken. Zwangsgedanken können sich in verschiedenen Bereichen ausbreiten. Ja denke ich schon das es welche sind, also Psychose aufjedenfall nicht. Bei mir ist es abend bzw Nacht meist schlimmer.
Graureiherin
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Re: Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Du,

Du schreibst: haben sich die zg verschoben? ich habe keine gewaltätigen zg mehr wie früher sondern immer diese zweifel und destruktiven gedanken...ist das normal kennt das jemand oder ist es schon eine art schuldwahn...da ich mich ja immer so schuldig fühle?

Bei den ZGs sind, nach meiner Therapieerfahrung immer auch die Themen Schuld und Verantwortung mit von Bedeutung. Ich bin selber jemand der sich schnell schuldig und verantwortlich fühlt, wenn auch nicht mehr so stark wie früher. Als "Art schuldwahn" würde ich das also nicht bezeichnen. Das ist "Quatsch" und nur wieder ein weiterer neg./unnützer Gedanke. Es gibt Gründe warum man so fühlt. Man muss daran arbeiten, mit diesen Themen "gesunde" Umgehen- und Sichtweisen zu lernen. Gesunde Strategien erlernen.

Was ich auch kenne ist, dass man mit den ZGs ganz gut umgehen kann, aber die negativen und destruktiven (hartnäckigen) Gedankenmuster noch bleiben. Ich sehe es zur Zeit als "Hinter die Kulisse des Zwangs schauen", sozusagen als Persönlichkeitsmerkmale die hinter dem Zwang stehen. Im Grunde gehe ich mit diesen neg. Gedanken ähnlich um wie mit den ZGs. Identifizieren (ah ein negativer, unnützlicher Gedanke), Zuordnen (Dich kenne ich schon, Du kommmst weil .... ich als Kind diese Negativität kennengelernt habe... Negativität mein tägl. Brot war etc), Gedanken dann nach Möglichkeit ziehen lassen und mir realistische Gedanken entwerfen... ich glaube aber Du kennst die Vorgehensweise?

Realistische Gedanken hast Du ja absolut! Wenn Du nicht in dem Gedankenkarusell steckst bist Du in der Lage Deine Situation realistisch zu betrachten.

Ich finde immer, wenn jemand so eine schlechte Kindheitsgeschichte wie Du hinter sich hat, und trotzdem bis "dato rel. normal durchs Leben gegangen ist" zeugt das von so viel Mut, Kraft und Entschlossenheit, das ist bewundernswert. Du selber musst das von Zeit zu Zeit auch anerkennen, Du hast es verdient! Klopf Dir auf die Schulter!

Ich kenne/kannte ebenfalls, dass ich denke/dachte ich werde genau wie meine Eltern (vor allem meine Mutter), oder die anderen Verwandten mit ihren vielerlei psychischen Auffälligkeiten. Aber realistisch betrachtet gibt es dafür überhaupt keinen Anlass! Wir gehen unseren eigenen Weg und mit dem Wissen über die Erkrankung und der Therapieerfahrung kann gar keine Wiederholung stattfinden. Dafür sind wir viel zu weit aus diesem trüben, negativen Sumpf herausgetreten.

Vielleicht hat ja die ein oder andere hier im Forum, Anregungen wie Du den Umgang mit dem Vater deiner großen Tochter gestalten könntest.

mit Grüßen
die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
Pustblume

Re: Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von Pustblume »

liebe Graureiherin,

danke für deine Worte. ja irgendwie kann ich die ZG und die durch die Krise entstandenen Gedanken und Fragen so richtig nicht auseinander zu halten. es ist das erstemal, dass ich durch die Krise diese Angst habe durch die Kindheit nachhaltig geschädigt zu sein und nie mehr normal zu werden. vielleicht ist das auch die Acngst und dann beginnt die Spirale aus Angst Zwang und neg.Grüblerein. du hast recht man muss sich mal sagen, ich bin ich und hier bin ich. ich werde nicht so oder bin bisher nicht " irre" geworden und werde es jetzt auch nicht. die Depression ist bei mir ja auch v.a durch die andauernde emotionale und körperliche Anspannung und den Stress in der SS und danach gekommen.
davor hatte ich ja auch Ängste und ZG aber habe diese nie in Verbindung gebracht mit meiner Kindheit, also inhaltlich. dass ich sowas habe schon. und nun ist eben alles zusammen da und macht mir mega Angst. aber mein Mann sagt auch es dauert bis mein Kopf wieder ruhig wird. und klar dass bei einem Burnout auch die alten Baustellen stärker und verzerrt mit aufreissen, oder?

danke jedenfalls für die leiben Worte, ich versuche das auch mal zu verinnerlichen, dass ich stark und mutig bin und auch das hier überstehen und überwinden werde.

LG die Pustblume
ubure

Re: Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von ubure »

Hallo Pustblume,

die Konversation mit Graureiherin war ja schon sehr produktiv. Super! Ich möchte Dir noch etwas ganz klar sagen: ich lese aus Deine Zeilen starke Unsicherheit heraus, was Deinen "Zustand" betrifft, und zwar ist da offensichtlich die Angst, ob da nicht doch was "Schlimmes" mit Dir los ist, stimmt's? Das kenne ich gut (und alle Ängstler und Zwängler mit uns): "vielleicht habe ich ja doch was, was man nicht so einfach heilen kann? Was, wenn es bei mir ganz anders ist? Was, wenn alles ncihts bringt?....." Na, erkennst Du darin was, was Du auch denkst, insgeheim? Das ist das alte "Was ist, wenn...?"-Spiel von Brain Games Ltd. Du erfährst einen Trigger (und das kann wirklich ALLES sein, ein Gefühl, ein gedanke, auch un(ter)bewusst, ein Windhauch, ein Geruch....und wenn es nur im Entferntesten mit einer früheren negativen Erfahrung in Verbindung steht) und Du reagierst darauf mit Angst. Das erzeugt weitere Angst,weil das Gehirn genau so reagieren muss, wenn Du es nicht lenkst.

Es ist nicht so, dass Du nachhaltig durch frühere "Baustellen" geschädigt bist, aber die Erinnerungen holen halt immer wieder was hervor, was man gar nicht mehr braucht.

Du hast jeden Tag die Möglichkeit, die Tür zur Vergangenheit ganz fest zuzumachen, indem Du aktiv daran arbeitest, Deine negativen Gedankenmuster nach und nach aufzulösen und Deine Nerven zu desensibilisieren. Dazu gehört aber auch ganz stark, nicht nur an den negativen Mustern zu arbeiten, sondern die positiven zu bilden und zu stärken. Macht doch auch viel mehr Spaß, oder? Also, es ist erlaubt und sogar absolut notwendig und wichtig und nur vernünftig, alles Positive, jedes gute Gefühl, jedes Lachen intensiv zu spüren und zu genießen. Und sich auf die Schulter zu klopfen, für alles Mögliche. Wirklich! Nach und nach, wenn man sich das wirklich zu Herzen nimmt und tagtäglich übt (nicht nur einmal, den ganzen Tag über bieten sich unzählige Gelegenheiten, man muss sie nur sehen), bilden sich die neuronalen Verbindungen, die mit der überzogenen Angst in Verbindung stehen, zurück, weil sie immer weniger benutzt werden.
Ein einfaches Rezept wäre also, die Ängste einfach sein zu lassen (sie kommen, gehen aber auch wieder, wenn man sie nicht füttert), zu registrieren, aber sich dann auch ruhig auch (sogar zeitgleich) einen schönen, lustigen Gedanken zu gönnen. Das hüpft vielleicht noch ein paar Mal hin und her, aber Du wirst sehen, wie die Angst verschwindet, wenn Du sie lässt. Das ist vielleicht das Wichtigste: loslassen können. Jetzt wirst Du vielleicht sagen: ich halt doch sowas Ekliges nicht auch noch fest, ich wär ja blöd! Aber doch ist es so: durch immer weitere Gedanken hält man die Angst fest. Das ist auch evolutionstechnisch richtig, denn wenn Gefahr da ist, soll man gefälligst auch richtig Angst haben, sonst wird man weder kämpfen noch fliehen. Da aber der von mir vielzitierte Säbelzahntiger einfach kaum noch durch die Gärten streift, ist diese Angst unnötig geworden, das weiß unser Gehirn aber nicht. Wir reagieren auf Dinge wie (Dauer)Stress wie auf den Säbelzahntiger, und das ist das Dilemma. Dazu müssen wir unserem Gehirn beibringen, was gefährlich ist und was nicht.
Astrid77

Re: Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von Astrid77 »

Hi! Oh je oh je... ich hab 2 Kinder mit Hund :) eins davon ist auch noch ein baby (3Monate). das ist echt hart. Ich fand einen deiner letzten Sätze am aufschlussreichsten: dass du sagst du musst 24h am tag für die Kinder da sein.
In der Therapie kam ich drauf, dass DAS, also eine solche Einstellung, massiv zur Depression geführt hat. Der Druck, die Verantwortung. Dabei sind wir ja auch Menschen. Ich leg mich ab und zu aufs bett und lese was, damit jeder sehen kann: ich hab auch ein Recht mal rumzulümmeln. Sind meistens eh maximal 10 Minuten, aber besser als nichts. jedenfalls: sowas hilft mir ein klein wenig, von diesem WAHN, immer dasein zu müssen, langsam wegzukommen.
lotte

Re: Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von lotte »

Ja genau, dieser Druck, dass ALLES nur an einem selbst hängt, bringt so viel Angst mit sich. Ich habe mich damals, als die Kids noch klein waren, regelrecht ohnmächtig, ausgeliefert gefühlt. Das wurde allmählich besser, als ich a) um Hilfe gebeten habe (geht aber meist nur dann, wenn man auch weiss, was man eigentlich will und braucht), und b) natürlich mit zunehmendem Alter der Kinder. Will sagen: nichts bleibt so, wie es jetzt ist ;)

Ich weiss, es ist schwierig, eine "verkorkste" Kindheit ins positive zu drehen. ABER: wenn man da mal durch ist mit aufräumen, weiss man, was man geleistet hat und das Ergebnis ist unbeschreiblich schön: die Entfaltung des eigenen ICH ;)

LGL
Graureiherin
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Registriert: 07:01:2015 12:57

Re: Hilfe Stress und neue ZG!!!??

Beitrag von Graureiherin »

noch ein Wort zu Astrid,
es freut mich sehr zu lesen, dass Du aus der Therapie langsam Positives für Dich heruasfinden kannst!

Und ubure, Du bringst vieles so schön verständlich auf den Punkt!

mit lieben Gruß

die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
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