Rückfall

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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mei77

Rückfall

Beitrag von mei77 »

Hallo,

ich habe jetzt nach ganzen 6 Jahren einen Rückfall erlitten :( Ich habe mein AD Sertralin vor ca. 4 Monaten auf 12,5 mg reduziert. Habe vor 2 Wochen erhöht auf 25 mg und bin jetzt seid 11 Tagen auf 50 mg. Ich habe irgendwie das Gefühl es tut sich nicht viel. Habe dauernd noch diese starke Unruhe und das Gefühl es wird nicht mehr. Habe total Angst das ich nicht mehr raus komme.
Hat jemand Erfahrung mit einem Rückschlag nach so langer Zeit? Hätte ich vielleicht nicht reduzieren dürfen?

Viele Grüße Meike
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Marika
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Re: Rückfall

Beitrag von Marika »

Hallo,

also was ich weiß, sind 50 mg Sertralin immer noch eine sehr geringe Dosis. Evlt. ist sie einfach nicht ausreichend, um den Rückfall jetzt ab zu fangen. Das vermute ich sehr stark. Hast du deinen Arzt schon kontaktiert?

Es ist immer sehr schwierig zu sagen, warum es einem beim Reduzieren wieder schlechter geht. Ganz wichtig ist auch die Therapie zusätzlich zur Medi Einnahme. Und oft sind psych. "Besonderheiten" (ich schreibe absichtlich nicht "Krankheiten") sehr, sehr hartnäckig und ohne AD oft schwierig unter Kontrolle zu halten. Daher: Therapie, Therapie und nochmal Therapie.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
mei77

Re: Rückfall

Beitrag von mei77 »

Hallo,

Werde morgen früh gleich bei meinem Arzt anrufen. Er war jetzt 9 Tage im Urlaub.

LG Meike
Graureiherin
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Re: Rückfall

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Du,

meine Neurologin meinte bei meinem Rückfall, es sei gut schneller aufzudosieren (vor allem wenn der Körper das Medi schon kennt). Wenn man dann wieder stabil ist, kann man an ein früheres Reduzieren denken. Aber Du musst das mit Deinem Arzt bereden.

mit lieben Grüßen

die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
mei77

Re: Rückfall

Beitrag von mei77 »

Hallo,

das habe ich auch noch nicht gehört mit der schnellen Aufdosierung. Danke für die Info!!! :-) gibt mir wieder etwas Hoffnung.
Mein Therapeut hat mich heute leider nicht zurückgerufen. Er war heute den ersten Tag wieder in der Klinik, vielleicht war so viel los. :(

LG Meike
lotte

Re: Rückfall

Beitrag von lotte »

Huhu,

mir ist gerade noch was eingefallen, was mir mein Thera immer gesagt hat ;) Nach so langer Zeit könne man eigentlich nicht von einem klassischen Rückfall sprechen, es wäre vielmehr ein erneuter Ausbruch der Krankheit. Damit konnte ich persönlich immer viel anfangen, denn ein Rückfall klingt meist so, als ob alles noch mal von vorne beginne.

Hat sich denn generell was an Deiner Lage geändert? Mehr Stress, unzufrieden? Oft ist es ja so, dass Ängste etc nicht aus heiterem Himmel kommen, sondern auch eine seelische Ursache haben, neben den Medis. Sicher merkt man das Runterreduzieren, ob es aber immer nur daran hängt?

LGL
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Marika
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Re: Rückfall

Beitrag von Marika »

Hallo nochmal,

was Lotte schreibt, habe ich damals als ich nach 9 Monaten ohne AD wieder "abgerutscht" bin auch so empfunden. Eher eine "neue Episode", als ein Rückfall. Die Symptome sind zwar die selben gewesen, aber die UMSTÄNDE anders. Es ist vielleicht so, dass wir einfach SENSIBEL sind und dann ohne die Stütze des AD´s wieder mehr anfällig für psych. Stress sind, was wieder rum die Stresshormone auf den Plan ruft, die Hormone verändern, die Botenstoffe springen auch drauf an und dann sind wir drinnen in der "neuen Episode".

Ein Migräne Patient hat ja auch bei jedem Anfall auch keinen Rückfall, sondern einen "neue Episode" wenn man so will, mit halt den selben Symptomen. Er reagiert einfach sensibel auf die Umstände des Lebens - ähnlich wie wir vielleicht.
Liebe Grüße von
Marika

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mei77

Re: Rückfall

Beitrag von mei77 »

Hallo,

ja ein bißchen mehr Stress hatte ich schon. Die Kindererziehung,der Haushalt, zweimal die Woche arbeiten, zwei Hunde, meine Eltern wohnen nebenan. Da gibts auch immer Mal was zu tun da mein Vater nicht mehr so fit ist.
Dann kam noch hinzu das ich dauernd Magenprobleme hatte und habe. Ich denke ständig ob ich vielleicht doch eine schlimme Krankheit am Magen habe. Dann hatten wir über drei Wochen immer abwechselnd heftige Magen Darm Grippe und ab diesem Zeitpunkt gings bei mir richtig Bergab. :(
Und genau in dieser Zeit habe ich mein AD reduziert...

LG Meike
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Marika
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Re: Rückfall

Beitrag von Marika »

Ich glaube, du hast dir gerade selbst wunderbar beantwortet, was die Gründe sind/waren, dass es dir schlechter geht. Bei Sertralin kann man die Dosis auf jeden Fall noch um einiges steigern, du bist mit 50 mg wirklich am unteren Spektrum!
Liebe Grüße von
Marika

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