Hallo, bin neu hier!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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michaela.n

Hallo, bin neu hier!

Beitrag von michaela.n »

Hallo!

Mein Name ist Michaela, ich bin 21 Jahre alt, verheiratet und haben einen bald 6 Monate alten Sohn, namens Dominik.

Es fing vor ca. 2 Monaten an, ich wurde immer mehr reizbar, weinerlich, traurig, hilflos, total überfordert. Leider wird es immer schlimmer.
Meine Agressionen richten sich nicht meinem sohn, sondern meinem Mann. Bei jeder Kleinigkeit würde ich ihn am liebsten rausschmeissen oder ähnliches. :evil:

Meine Schwiegermutter empfahl mir RELAX, homoöpathische Nerventabletten, da ich noch stille. Aber es wurde immer schlimmer.
Jetzt meinte sie, ich solle abstillen, vielleicht wird es dann besser. Sie meint, ich habe eine Stillpsychose. Jetzt habe ich aber im Internet gelesen und es ist Blödsinn. Angeblich gibt es soetwas gar nicht, und mit dem Stillen habe das gar nichts zu tun!! :?: :?: :?:

Ich hoffe, jemand von euch kann mir helfen!!!
Danke im Vorraus!
Lg Michaela
tinarei

Beitrag von tinarei »

Hallo Michaela!
Schön, das du zu uns gefunden hast. Herzlich willkommen!
Ich weiß nicht, ob es eine Stillpsychose gibt??? Kann es mir aber eigentlich nicht vorstellen. Es klingt aber als könnte es eine PPD sein.
Das Wichtigste ist, daß du dir Hilfe holst. Den 1. Schritt hast du ja schon getan, du sprichst darüber.
Durch Abstillen allein ist es bestimmt nicht getan, ich hab sogar mal gelesen das plötzliches Abstillen eine PPD auslösen oder verschlimmern kann.
Ich würde dir raten das mit deinem Frauenarzt oder deinem Hausarzt zu besprechen, es gibt viele Möglichkeiten diese Krankheit zu behandeln und zu heilen!
Es braucht zwar viel Geduld, aber es wird wieder besser und auch du wirst wieder die Alte sein.
Ich wünsch dir alles, alles Liebe und meld dich doch einfach wieder.
Liebe Grüße Ines
valentina

Beitrag von valentina »

:-) Hallo Michaela
Schöner Name, ich habe eine Tochter, die so heisst. :!:
Also erst mal freue ich mich immer, wenn jemand Neues dazukommt, der sich traut hier zu schreiben. :!:
Zu deinem Problem: Für mich tönt das auch, wie der Anfang einer PPD. Aber bitte, höre auf keinen Fall auf zu stillen, bevor du mit einem Arzt gesprochen hast. Bei mir hat der Arzt auch lange gemeint, wenn ich abstille, werde es besser, weil ich wieder Kräfte sammeln kann. Es war aber nicht so. Mir gings trotzdem immer schlechter, und dazu kam noch die Trauer, dass ich so schnell abstillen musste. Auch wenn du im Fall Medikamente nehmen musst, gibt es solche, wo du trotzdem weiterstillen kannst. Da können dir einige Frauen hier im Forum weiterhelfen.
Stillpsychose??????? Was soll denn das sein? Habe ich ja noch nie gehört.
Ich würde dir raten zum Arzt zu gehen, und mal zu hören, was er meint. Liebe Grüsse Valentina
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo liebe Michaela!

Vor 7-8 Monaten, als meine Tochter 3-4 Monate alt war,fing ich an,an die gleichen Symptomen wie du zu leiden:extreme Müdigkeit bzw. Antriebslosigkeit,Überforderungsgefühl ("Alles wächst mir über den Kopf!Ich kann bald nicht mehr!"),extreme Reizbarkeit bis hin zu Wutanfällen (gegen meinen älteren Sohn und vor allem meinen Mann),Geräuschempfindlichkeit,Schlaflosigkeit (obwohl meine Tochter durchschlief!), und natürlich negative,depressive Gedanken,Leeregefühl bis hin zu Selbstmordgedanken!

Leider habe ich viel zu spät nach professioneller Hilfe gesucht,mein Zustand hat sich immer mehr verschlimmert,bis ich soweit war,daß ich in die Psychiatrie wollte.

Mein Hausarzt hat mich zum einem Psychiater geschickt,der mir 2 Antidepressivas verschrieben hat und eine Psychotherapie.Zusätzlich möchte ich eine Ehetherapie mit meinem Mann anfangen,da wir durch diese Krankheit eine starke Ehekrise durchgemacht haben.

Ich nehme jetzt seit 4 Wochen mein Antidepressivum (hochdosiertes Johanniskraut statt Paroxetin,denn ich wollte zuerst mit etwas Pflanzliches probieren) und ich fühle mich so gut,daß ich kaum glauben kann,daß ich vor 4 Wochen ein menschliches Wrack war!Ich schlafe wie ein Baby,bin so heiter ,daß ich oft mit meinem Baby singe,kann wieder mit meinen Kindern toben und lachen,geniesse wieder das Leben!

Mein Rat also an dich:warte nicht solange wie ich,HANDLE GLEICH,hole dir gleich Hilfe bei einem Facharzt (Psychiater-Hausärtze kennen sich leider mit dieser Krankheit und mit ADs nicht so gut aus!),denn er kann dich am besten beraten.Mit einem an deinem Zustand abgestimmten Antidepressivum wird dein Leid innerhalb 2-4 Wochen verschwinden!Ein AD braucht ca. 2 Wochen , um anzufangen zu wirken und ca. 4 bis 6 Wochen, um seine volle wirkung zu entfalten.In den ersten 2 Wochen kann es sein,daß du mit den Nebenwirkungen und einer Verschlimmerung der Symptome kämpfen wirst,dies wird sich aber nach ca. 2 Wochen legen.

Hier kannst du dich über die PPD und die Depression im Allgemeinen erkundigen:

http://focus.msn.de/gesundheit/depression

http://focus.msn.de/gesundheit/depressi ... /babyblues

In den Seiten des Vereins gibt es sehr interessante Informationen:

http://www.schatten-und-licht.de/hilfsmassnahmen.html

Ich bin nicht ganz ihrer Meinung,wenn sie schreiben,daß man eine leichte PPD selber therapieren kann,denn zum einen kann man als Laie die Diagnose nicht selbst stellen,zum anderen eine leichte bis mittelschwere PPD kann sich chronifizieren und sich in eine schwere PPD umwandeln!Professionellen Rat ist meiner Meinung nach unumgänglich!


Hier kannst du erfahren,welche Antidepressiva mit dem Stillen vereeinbar sind:

http://www.frauen-und-psychiatrie.de/frameset.php

Eine Stillpsychose gibt es nicht!Stille ruhig dein Kind weiter,es tut dir vielleicht sogar gut!

Noch was zu wissen:ein Progesteronmangel (bzw. ein Ungleichgewicht zwischen Östrogene und Progesteron, also zuviel Östrogene) kann eine PPD auslösen bzw. verstärken.Du kannst beim Verein Chatten und Licht per Email eine Dokumentation über die Hormontherapie erfragen.
Gegen diesen Mangel gibt es ein Präparat Agnuscaton (Mönchpfeffer,der pflanzliches Progesteron enthält).Frage vielleicht deinen Frauenarzt!

LGMilla
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