Sein Kind weggeben? (Achtung lang)

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Martina

Sein Kind weggeben? (Achtung lang)

Beitrag von Martina »

Hallo ihr Lieben!

Ich hatte einer Freundin geschrieben, wie es mir vorgestern Nacht ging (siehe mein Posting unter "Kinder") und sie antwortete darauf, dass sie glaubte, ich sollte mein Kind am besten an Pflegeeltern geben. Diese Worte bestätigen eigentlich nur meine schlimmsten Befürchtungen, dass ich unfähig und ein Monster bin.

Lest mal einige Ausschnitte aus ihrer (2., noch drängenderen) Email:

(...)

Das sind schwerwiegende Probleme, die allein Du hast. Und Du machst sie zu Lydias Problem, denn bei Dir scheinen nicht nur die Brutpflege-Instinkte nicht zu funktionieren (heisst, naehe zum Kind zu WOLLEN und es als Grundbeduerfnis zu empfinden, sie moeglichst nah am Koerper zu spueren), sondern:

(...)

"a) ich bin tot oder b) ich verlasse sie" (= koerperliche Verweigerung und Entzug) in Extremform)

(...)

"Antidepressiva, Valium" (= Psychische Verweigerung und Entzug)

Was Du sagst, ist vollkommen eindeutig: Du willst auf keinen Fall dem Kind das geben, was es am noetigsten braucht. Das ist absolut ERNST und eine Therapie - so sie Dich denn auf die normale Brutpflegeschiene setzen KOENNTE, wuerde sehr viele Jahre dauern. Bis dahin ist das Kind total kaputt, zumal sich der Vater ebenso entzieht wie Du.

Ich bleibe dabei, ich schlage vor, Lydia in eine Familie zu geben, wo sie Nestwaerme und Naehe erhaelt, wie es jedes Kind und junge Tier ueberlebenswichtig braucht.

Wie absolut unnatuerlich und entgegen aller menschlichen Prodisposition Dein Verhalten ist, siehst Du an den Extremreaktionen Lydias. Das ist der Spiegel dessen, was aus Dir herausstrahlt.

Wenn Du Dein Kind also wirklich "liebst" (mir ist absolut unklar, was Du darunter verstehst!), dann solltest Du darueber nachdenken, wie Du ihr das organisieren kannst, was Du selbst nicht in der Lage bist, zu bieten. Ich lese bisher AUSSCHLIESSLICH, welche Plaene und Ideen Du hast, um die fuer *Dich* geeignetste Loesung zu finden... auf welchem Weg Du ich am besten entziehen kannst.

Du solltest Dir wirklich gruendlich ueberlegen, ob Du nicht nur aus Eitelkeit daran festhaelst, sie aufziehen zu wollen - es sollte ausschliesslich um das Kind gehen! Und wenn Du es in Wirklichkeit so sehr ablehnst, dass sie hysterische Ausraster deswegen kriegt, musst Du langsam mal ehrlich zu Dir selbst sein. Kein Mensch kann in einen anderen hineintherapieren, was nicht da ist. Wie oben schon gesagt, Dir fehlt total, was als Brutpflegeinstinkt eigentlich angeboren sein sollte.

Nachdem ich jahrelang selbst alleinerziehende war - noch dazu voll berufstaetig, sehe ich in Deinem Fall nicht nur die normale Erschoepfung und Ueberforderung, die durch Schlafmangel und koerperliche Ueberanstrengung ganz natuerlicherweise entsteht. Ich sehe abgrundtiefe Ablehnung und die Depression ist mE ebenfalls darin begruendet, dass Du Dich in einem Zustand siehst, der Deinem Naturelle absolut entgegen geht.

Ich hoffe sehr, dass Du irgendwann ehrlich gegenueber Dir selbst wirst. Mutterliebe kann man nicht mit Pillen essen und die Einnahme von Drogen gibt Lydia auch nicht mehr Nestwaerme als vorher.


Wie findet ihr das? Ich dachte eigentlich bisher, ich mache Therapien usw., DAMIT ich für Lydia voll da sein kann!

LG
Martina
snoopy

Beitrag von snoopy »

Hallo Martina,
wenn ich das lese stellt es mir sämtliche Haare auf. Da ich deine Freundin nicht kenne will ich nicht urteilen aber so geschwollen wie die schreibt ist ja zum k.......!!!!! Erstmals kann ich dir nachempfinden wie es ist wenn man seinem Kind nicht so viele Gefühle entgegenbringen kann wie man es gerne möchte. Mir ging es mit Julian damals genauso und ich habe darunter gelitten wie ein Tier. Aber als es mir besser ging wurde auch das besser. Ich habs halt dann so gemacht daß ich unter Tags feste Zeiten hatte mit Ihm was zu tun Buch anschaun, Spiel spielen, spazieren gehen...
Du wirst sehn dann ist es schon mal entkrampfter und denk nich immer dran du" mußt" Liebe geben und kannst nicht. Meine erste Thera war auch so eine die mit immer sagte meine UMwelt spiegelt mich und wenn ich nicht aufpasse sitzt der Juli in 15 Jahren beim Psychologen. Aber es gehört nun mal zu unserem Krankheitsbild dazu. Was Euch nicht schaden würde wäre vielleicht ein Klinikaufenthalt wo du deine kleine mitnehmen kannst und wo du wieder lernst entspannter mit Ihr umzugehen und du deine Reserven wieder auffüllen kannst mit Therapie kombiniert. Setzt dich nicht so unter Druck. Und überhaupt eine MAMA kann durch nichts und niemanden ersetzt werden und auch bei gesunden Müttern ist nicht immer alles eitel Sonnenschein und laß dich durch so ein geschwafle nicht noch mehr runter ziehen. Halt die Ohren steif
Snoopy
PS:Das ist keine Freundin sondern eine Frechheit !!!!!!!!
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Ja. irgendwie verstehe ich, was sie meint und glaubt... ich denke aber, dass dein Kind dir doch wichtig ist. Du bist "nur" deprimmiert und überfördert... das ist aber kein Grund sein Kind bei Pflegeeltern abzugeben... wenn das so wäre, wären viele Kinder bei Pflegeneltern leben, glaube ich. Ich denke auch, dass wir alle einen Kurs belegen sollten, um zu lernen, wie man als Mutter zu funktionieren hat. Keine von uns hat irgeneinen Kurs gemacht oder so... viele Sachen, machen wir automatisch. Unser Instikt und Menschenverstand helfen uns dabei, das bedeutet aber nicht, dass wir keine Fehler machen...

In diesem Forum registriert sich jeden Tag eine neue Frau, die dieselben oder schlimmeren Problemen hat, als du und ich.

Mache eine Therapie, versuche herauszufinden, wo bei dir die seelichen Problemen sind...Eine Therapie wird dir helfen dich selber besser kennenzulernen und somit vieles begreifen zu können... das alles wird dir gut tun...

Was deiner Tochter angeht, versuche sie mal für ein paar Stunden abzugeben... sodass du für dich Zeit hast.. Gibt es da keine Möglichkeit?

Ich habe dir schon folgende Links genannt. Diese Essences können du und deine Tochter nehmen...

http://www.bachessences.com/2001.htm

Jetzt nochmal zu deiner Freundin: du kannst ihr dieses Forum nennen, sodass sie lesen und dabei merken kann, dass es vielen Frauen so geht wie dir... und dass diese Frauen alles tun und wieder gesund zu werden und für ihre Kinder und/oder Babys richtig da sein zu können...Natürlich leiden die Kinder darunter, die ganze Familie leidet darunter, wenn die Mutter nicht so funktionieren kann, wie man es von ihr erwartet... Das ist nicht nur bei dieser Krankheit so, es gibt viele anderen Krankheiten, worunter eine Mutter leiden kann und die ganze Familie dadurch vernachlässig wird.
Petra

Beitrag von Petra »

hallo martina!

meiner meinung nach disqualifiziert sich deine freundin mit einigen ihrer aussagen sehr als solche. es hat den anschein, sie will dir eher deine unfähigkeit als mutter einreden als dir wirklich helfen zu wollen. außerdem hat sie keine ahnung von dem was sie schreibt! wie kann sie nur auf die idee kommen, deiner tochter könne es in einer pflegefamilie...bei fremden leuten ohne ihrer leiblichen mutter besser gehen? durch deine erkenntnis dass du probleme hast und etwas dagegen machst, zeigst du, dass du eine sehr gute mutter bist. du verschließt nicht die augen, wie das so viele mütter machen. denn jede kennt ambivalente gefühle ihrem kind gegenüber. nur die wenigstens geben dies zu. wirklichen schaden nimmt ein kind, wenn die mutter sich ihren poblemen nicht stellt und sie verdrängt. das machst du aber nicht! also bleib weiter bei deiner therapie und du wirst sehen, mit der zeit wirst du dich auch mehr auf deine tochter einlassen können. schritt für schritt, nicht von heute auf morgen, aber auf jeden fall wird es euch besser miteinander gehen. es kommt aufs alter deiner tochter an, aber vielleicht kannst du deine tochter zusätzlich in eine spieltherapie oder körperbezogene therapie geben? das ist bei kindern deren eltern in einer krise stecken sehr wirkungsvoll und du hilfst ihr damit dass sie für ihren teil ihren frust abbbauen kann und sich nichts festsetzt.

lg petra
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo,

als ich das gelesen habe, war ich völlig schockiert!

Ein Kind gehört zu seiner Mutter! Du gehörst zu Deinem Kind und Dein Kind gehört zu Dir... Auch wenn es DIR im Moment nicht gut geht, bist Du doch keine schlechte Mutter! Und auch wenn es DIR nicht gut geht heißt das noch lange nicht, dass es für Dein Kind dann gut wäre, es wegzugeben!

Laß Dir bitte nicht so einen Mist einreden! Das, was Deine "Freundin" Dir da schreibt, ist nicht im geringsten Dir gegenüber "ehrlich" gemeint! Und wenn Sie Dir so die "Augen öffnen" und Dir "helfen" will sollte sie vielleicht vorher selber mal eine Therapie machen... Die braucht sie nämlich dringender als Du!

Ich glaube fest daran, dass alles wieder gut geht und wir das alle schaffen! Nie die Hoffnung aufgeben!


Viele Grüße,
bambam
Martina

Beitrag von Martina »

Hallo Blancanieves,

ich mache schon lange Therapie und es hilft mir sehr, mir geht es schon viel viel besser als früher, nur gerade habe ich einen kleinen "Rückfall". Danke auch für deine immer tollen Links.

Ich habe meiner Freundin dieses Forum genannt, aber das interessiert sie anscheinend nicht.

Ãœber dieses Thema werde ich mit ihr nicht mehr reden.

Liebe Grüße
Martina
Martina

Beitrag von Martina »

@alle, Danke für eure Antworten.

Ich verstehe diese extreme Einstellung auch nicht, und sie bedient nur Klischees und versteht das Prinzip einer Depression nicht. Aber eins steht fest, wäre ich nicht so stabil wie ich bin, hätte ich mich daraufhin schon vor den nächsten Baum knallen können.

Natürlich liebe ich mein Kind und das ist das einzige, was ich während der Zeiten der schwersten Depression empfunden habe. Nichts anderes. Darum versuche ich die Ursachen zu klären anhand von Therapie und anderem. Ich möchte für mein Kind da sein, und zwar RICHTIG!

Mir geht es heutzutage schon viel besser als früher, und das müsste sie wissen, darum verstehe ich auch nicht, warum sie sich erst JETZT SO äußert.

Außerdem ist ja noch lange nicht jede andere Familie, wo keine Depression herrscht, GESUND, oder?

LG
Martina
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Martina,
Deine Freundin klingt so männlich, klinisch, ohne Gefühl. Und dann dieses: was SIE alles geleistet hat, also nach dem Motto: Stell Dich bloss nicht so an. Es klingt auch so, als ob man mit der Geburt seine eigenen Pläne aufgeben soll und nur noch für das Kind da sein soll, was für ein Quatsch, das sind diese Leute, die sich immer aufopfern für andere ... Hak es einfach ab, wenns geht. Und akzeptiere auch deine negativen Gefühle deiner Tochter gegenüber. Ich hab das auch manchmal, wenn sie nicht pennen will oder so, das ich dann etwas aggressiv werde. Es kann mir niemand erzählen, dass man immer gut gelaunt sein muss, um eine "gute" Mutter zu sein. So, wir gehen jetzt raus in den Schnee, der bei Dir nicht liegt, oder? LG Charlotte :lol:
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Es ist sehr gut, dass du in der Lage bist, dieses egozentrische und destruktive Geschwalle deiner "Freundin" (hallo?) mittlerweile aus einer gewissen Distanz zu sehen. Dass das nicht immer so war, zeigt dein anfängliches Entsetzen über diese Pseudo-Hilfe. Ich finde den Vorschlag einer Forumsteilnehmerin gut, mal über eine Mutter-Kind-Kur nachzudenken. Das sage ich nicht, weil ich doch irgendwo glaube, dass du eine Rabenmutter bist. Nein, im Gegenteil. Ich glaube aber, dass es jeder Seele einmal gut tut, ein bisschen Hilfe zu bekommen (z.B., wenn jemand für einen kocht oder sich mal massieren lassen kann, Fango bekommt, usw. )

Ich meine, das Schlimmste, was man Menschen mit Depressionen antun kann, ist ihr ohnehin schon vorhandenes Schuldgefühl noch so richtig anzukurbeln. Diese Perfektion k***t mich an und ist auch ein Grund dafür, dass ich so krank wurde. In meiner Familie war nämlich immer alles perfekt...So fantastisch, dass ich kaum Möglichkeiten gesehen habe, diese vorgelebte Wir-haben-uns-ja-alle-so-lieb-und-funktionieren-wie-ein-Uhrwerk-Welt auch nur annähernd nachzuleben. Ich bin die Tochter eines perfekten Muttertieres. Und ich finde nicht, dass meine überbehütete und betuttelte Seele wirklich gute Startbedingungen ins richtige Leben hatte.
Das heisst nicht, dass ich meine Mama nicht abgöttisch lieb habe, aber eine Mama, die auch mal Kummer und Sorgen gezeigt hätte, hätte mir ein besseres Beispiel gegeben als Misses Perfekt.


Muschelkalk, deren Mamamuschel übrigens auch irgendwann fast an dieser Abziehbildchen-Welt zerbrochen ist und erst nach einer Therapie das Neinsagen gelernt hat.
kathrin66

Beitrag von kathrin66 »

hallo martina,

nennst du sie echt noch eine freundin? entschuldige bitte, aber diese person würde ich auf den mond schiessen!

deine depri nach der geburt ist der auslöser deiner situation nicht die folge.

nicht nur dass du gegen eine PPD kämpfst, ohne medis dauert es eben länger, nein du mußt auch noch eine trennung verarbeiten. da gehen lebensperspektiven kaputt eine familie. dass nimmt nur jemand auf die leichte schulter und verarbeitet es schnell, der selbst keine gefühle hat.

sie scheint ja die übermutter in person zu sein! fraglich fraglich. man muß auch zugeben können, dass das mamasein ein schwerer job ist, noch dazu wenn man allein ist und krank.

liebe martina, du machst dass alles ganz toll! momentan ist es sehr schwer
für dich und lydia! da muß solch eine person erst einmal durch, um soooooo blödes zeug zu reden.

und ich sage dir nochmals, du bist eine sehr gute mami. die körperliche nähe hat uns alle in der PPD "gestört"! mich jedenfalls! ich war so sehr mit mir und meinem gesundheitszustand beschäftigt, da war mir alles andere zu viel!

also, durchhalten und AD ´s sind KEINE drogen! so reden nur unwissende! hoffentlich kommt sie niemals in solch eine situation!

sei lieb gegrüßt und halte durch
kathrin
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Hallo!

Sag mal kann es sein, dass sich Deine Freundin gerne reden hört bzw. schreiben sieht? Das hört sich alles so angelesen an, dabei bezweifel ich mal, daß sie Psychologin ist oder jemals an einer PPD erkrankt ist? Sonst würde sie solche therotischen Dinge nicht schreiben, sondern etwas mehr Gefühl zulassen und sich etwas besser in Deine Situation versetzen...

Nein, also Freundin würde ich das nicht mehr nennen. Wie wäre es, wenn sie Dir mal -als Freundin- ihre Hilfe anbieten würde? Ich bin mir sicher, daß es für ein Kind tausendmal schlimmer ist in einer Pflegefamilie aufzuwachsen, als bei seiner depressiven oder ängstlichen Mutter(!) zu sein. Zum einen gibst Du Dir ja alle Mühe etwas an diesem Zustand zu ändern, zum anderen würde eine Pflegemutter auch nicht sofort die allergrößte Liebe für Dein Kind empfinden und es von morgens bis abends mit Liebe überschütten!!!
Außerdem ist das ein vorrübergehender Zustand, dessen Dauer ja sehr wahrscheinlich abzusehen ist, warum dann eine Pflegefamilie, Du bist doch nicht 10 Jahre krank?

Mir fehlt es an Herzenswärme bei deiner 'Freundin', an Hilfe die sie Dir anbietet, wo ist denn die Hoffnung und der Mut, den sie Dir als Freundin machen sollte? Ich bin ehrlich gesagt schockiert!

Und, dadaurch, daß man sich jetzt zwangsläufig auch angesprochen fühlt, ich hab eine Angststörung und ZG und mir ging es verdammt schlecht!!! Aber meine Kind weiß ganz sicher, dass ich es liebe, wir knuddeln und küssen den ganzen Tag, obwohl ich mich am Anfang nicht so leicht getan hab! Und genauso wird es bei Dir auch sein, laß Dir nichts anderes einreden, von jemandem, der absolut keine Ahnung davon hat!!!!

GVLG,

Steffi
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

nochwas: Kann es sein, daß Deine 'Freundin' gerade irgendwelche Probleme hat? Oft haben Menschen, die andere aus heiterem Himmel kritisieren nämlich selbst irgendwas von dem sie ablenken wollen. Gerade wenn sie mit sich selbst etwas unzufrieden sind. Ist kein bißchen böse gemeint, könnte nur ein Grund für ihre plötzliche Meinungsäußerung sein...!
biggi

Beitrag von biggi »

hallo martina,

ohne eine wertung über deine freundin abgeben zu wollen..., aber ihr statement ist ein brett!!!!!
ich kann mich eigentlich in der meinung nur allen ppd-mamas vo mir anschliessen.
wir alle sind zwar krank, aber deswegen ein kind weggeben, das ist ja wohl das letzte argument! diesen dämlichen vorschlag würde doch niemand wagen,z.b. einer mutter mit enormer körperlich-organischer krankheit vorzuschlagen. aber wir depri-muttis müssen ja neben allem auch noch gegen den schmarrn ankämpfen, dass ppd gleich etwas mit bekloppt sein und damit gefahr für das kind bedeutet.

du tust doch schon wirklich sehr viel für dich und deine familie und indem du etwas für deine genesung tust tust du es gleichzeitig zum wohl deines kindes!!!

alles was deine freundin an deinem verhalten anprangert, sind doch symptome der ppd und wenn sie aber dann nicht einmal bereit ist, sich infos hier im forum zu holen um dich nach all der zeit auch zu verstehen, sollte sie bitte einen gang zurückschalten in ihrer be-oder sogar verurteilung. anstatt dir solche maßnahmen vorszuschlagen sollte sie dir als freundin doch besser in den praktischen dingen helfen und hand mit anlegen. sie könnte dir die kleine doch vielleicht mal einen nachmittag abnehmen, schließlich hat sie doch schon ganz anderes geschafft...
so könntest du mal ausschließlich zeit für dich haben.

das seelische ausmaß für dich und dein kind ist doch gar nicht abzusehen, wenn die lösung eine pflegefamilie sein sollte, wie solltest du denn jemals aus deinem seelischen tief herauskommen, hat sie das denn mal bedacht?

ich glaube zwar, dass fast jede ppd-mama während eines tiefs der krankheit öfter geäußert hat, dass es dem kind woanders oder ohne mutti an der seite besser gehen würde, aber gleichzeitig wissen wir doch alle, dass auch solche aussagen leider ppd-gesteuert sind, aber auch zum glück nicht ausgeführt werden.

auch ich nehme diese sogenannte droge(cipralex)...
aber genau diese "droge" führt mich langsam zur genesung und ich kann diesen "brutinstinkt" beleben.den begriff mutterinstikt finde ich aber in bezug auf ein menschenkind liebevoller.

welche körperlichen und seelischen mühen wir auf uns nehmen, um unseren kindern eine sogenannte gute mutter zusein, können gesunde mamas doch (gott sei dank) kaum ganz ermessen.
ich habe übrigens auch mal meinen arzt gefragt, wie ich die immer mehr wachsenden gefühle meiner tochter verstehen darf, ob die gefühle nur von der "droge" kommen, oder ob sie wirklich "echt" sind.
die gefühle sind echt, sie sind meine eigenen, das ad bringt nur den serotonin ausgleic im gehirn in gang, aber die gefühle die ich zu meiner tochter immer mehr aufbaue, sind MEINE eigenen gefühle, sie sind nicht manipuliert und den gefühlen einer gesunden mutti gleichzusetzten. ich fühle das und NICHTS ist durch medikamente hervorgerufen!!!!!!

also bleibe bitte bei deinem weg und deiner therapie, wenn du denkst es ist der richtige weg für dich. lasse dich nicht unterkriegen und schaffe dir BITTE freiräume nur für dich und wenn es nur 30 min in der woche wären...

denke daran, wir haben zwar eine von unzählicgen besch.... krankheiten, aber wir haben zumindest die gewissheit, wir werden wieder gesund!!!!


herzliche grüße

biggi
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Martina,

das ist keine Freundin! Also kündige ihr den Kontakt. Sie hat keine Ahnung um was es hier geht und bedient alle Klischees die es gibt. Ich bin echt entsetzt. Anstatt Dir ehrlich helfen zu wollen prangert sie Dich an und übersieht total den Aspekt, daß es Dir zunächst besser gehen muß und es dann auch Deiner Tochter besser gehen wird. Laß Dir keine Schuldgefühle einreden. Was für ein Schwachsinn mit den Pflegeeltern! Du bist genau die Mama, die Deine Tochter braucht. Du und keine andere. Und Du wirst das auch schaffen.

Herzliche Grüße
Nora
lola

Beitrag von lola »

Hallo liebe Martina!!


Also, ich war ja auch geradezu geschockt, als ich dies gelesen hatte!!! Entschuldige, aber ich glaube du solltest dir überlegen, ob es sich lohnt, weiterhin mit dieser Person in Kontakt zu bleiben!
Sorry, aber diese "angebliche" Freundin hat keinen blassen Schimmer, was es bei dieser Krankheit auf sich hat! Ich denke, sie hat selber irgendwelche Probleme, dass sie dermassen reagiert oder sie hat null Gefühle. Ich würde mich von ihr distanzieren.
Das Schlimmste für eine Mama ist, wenn das Kind weggenommen würde, das würde das Ganze ja nur noch massiv schlimmer machen!!!
Bitte lies dieses Mail nicht mehr und lösche es. Es zieht dich sonst nur runter! Ich würde auch keinen Kommentar dazu geben!

Es tut mir leid für dich, so etwas erhalten zu haben... Geh nicht darauf ein und nehme es dir nicht zu fest zu Herzen, denn diese Person hat leider überhaupt nichts, aber auch gar nichts begriffen!!!

Alles Liebe für dich


Lola
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