ich werde einfach nicht stabil

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Pustblume

Re: ich werde einfach nicht stabil

Beitrag von Pustblume »

Danke Astrid. So wie du es beschreibst geht es mir auch. Ich fühle mich seit Tagen so traurig und unglücklich und bedrückt. Die Angst u ZG sind sehr wenig...warum ist es jetzt nur so schlimm kurz v d Urlaub. Gestern hatte meine gr Tochter Geburtstag und alles war mir zuviel. Große Feier 5 pupertierende Mädchen. Mein 4 Jähriger mei schreiendes Baby und keiner hat uns b.d vorbereitungen geholfen...aber dazu kommen können alle...der Vater des kindes und die Grosseltern. Einfach dazu gesetzt mein Mann durfte kinder chauffieren und grillen sowie auf u ab bauen...ich hatte abends alle vorbereitungen u geschenke besorgen u einpacken. Heute packen wir f d Urlaub und es ist soviel zu tun...
fühle mich so ohne lust u die scheiss Traurigkeit soll weg...ich will dass nicht. Was kann ich tun. Das Ad erhöhen 5 htp erhöhen?? Ich halte schon so lange durch aber nun hab ich kein bock mehr auf trübsinn grübeln und weinerlich sein. Wie bist du da raus Astrid so ohne Medikamente?? Wie kann ich meinen Gedanken positiv ändern?? Danke ihr Lieben!!!!
Astrid77

Re: ich werde einfach nicht stabil

Beitrag von Astrid77 »

Hallo Pustblume, also ich bin da nicht "raus", hab genau dasselbe nur mit etwas weniger Stress. Ich nehm die ADs nur weils mir damit nicht möglich war, ein normales Leben zu führen bzw. Den Alltag zu bewältigen. Ich kann das nur mit Zusammengebissenenen Zähnen machen, bin aber auch traurig. Kann leider nicht viel schreiben, hab grad nur das Handy. Nach meinem Urlaub möchte ich ein neues AD ausprobieren, denn so kann es auch nicht weitergehen. Andererseits mache ich gern Sport (wenn ich dazu komme) und das wäre mit den ganzen AD Nebenwirkungen wieder nicht möglich und schreckt mich halt ab. Der Urlaub wird uns jedenfalls auf andere Gedanken bringen:)
Astrid77

Re: ich werde einfach nicht stabil

Beitrag von Astrid77 »

... Ach ja, und weil ich mich selbst gerade wieder beruhigen musste (baby zahnt und brüllt!!), dachte ich wieder dran: Babysteps! Jeden Tag einen, dann kommt bald die Zeit wo dein grosser in den KiGa geht = dann wird's eh besser.
lotte

Re: ich werde einfach nicht stabil

Beitrag von lotte »

Hey Ihr,

Pustblume, Du fragst, wie Du Deine Gedanken positiv ändern kannst?
In dem Du zb bei so etwas anstrengendem wie der Geburtstags-Party laut um Hilfe rufst, und es eben NICHT geht, dass sich die Eltern Deines Mannes da einfach hinhocken. Da würd ich auch am Rad drehen. Aber so lange Du das alles mitmachst, funktionierst, wird sich daran auch nix ändern. Dass Du jetzt vor dem Urlaub unruhiger bist, hängt auch damit zusammen. Klingt so, als würde da viel zu viel an Dir hängen bleiben.

Du solltest allen in Deiner Nähe deutlich klar machen, dass Du überfordert bist. Dass Ihr gemeinsam nach Lösungen und Wegen suchen müsst, die Dich entlasten. Dann kannst Du "runter" fahren, dann wirst Du ruhiger und damit auch ein Stück weit gelassener.

Mit "ich will das nicht mehr" hilfst Du Dir gar nicht, weil sich ja nix ändert, solange Du da weiterhin in dem Stress-Karussell drin hockst. Und auch eine Erhöhung der Medis ist nicht DIE Lösung.

Also, sag, was Du brauchst, damit es Dir besser geht und versuche nicht, alles alleine zu stemmen.

LGL
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Marika
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Re: ich werde einfach nicht stabil

Beitrag von Marika »

@Astrid: mit dem für DICH richtigen AD wirst du diesen NW die bisher leider hattest, eben NICHT mehr haben, sondern tatsächlich ein "ganz normales Leben" mit Sport, mit Lachen und weinen, mit Glücklich, ärgerlich, wütend, gelassen, genervt usw. usw..... führen - eben "ganz normal". Das Leben mit "zusammen gebissenen Zähnen" zu meistern, ist in der Tat nicht Sinn der Sache wie du eh selber schreibst.

@Pusteblume: Lotte hat mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Genau so ist es. Du fügst dich in dein "Schicksal" schreist innerlich und niemand hört dich, weil du einfach versuchst zu funktionieren. Da musst du ausbrechen, du musst es heraus schreien: nämlich dass du HILFE brauchst und Entlastung. Dass es so nicht weiter geht. Du schreibst es hier bei uns genau so wie du es fühlst - das musst du auch nach außen kommunizieren!!!! Du musst lernen Stopp und Nein zu sagen, du musst dich trauen den anderen zu signalisieren, dass du dein Leben anders gestalten willst. Die Leute um dich rum finden es ja toll, dass du alles machst und sie sich bei dir schön ausruhen können, so sind leider die meisten - wachen erst dann auf, wenn man ihnen das eigenen Leid quasi an den Kopf brüllt. Du willst das alles nicht mehr - dann hau auf den Tisch und sprich es auch laut aus - nicht nur hier - sondern bei deinen Leuten. Dein Stresslevel ist so enorm hoch, da sind dein Symptome absolut kein Wunder! Deine Gedanken ändern? Ich glaube der aller erste Schritt muss sein, dass du deinem Umfeld so klar wie hier sagst, dass du so nicht mehr kannst!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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