Hallo, bin neu im Forum und habe gleich Fragen

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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Angie1978

Hallo, bin neu im Forum und habe gleich Fragen

Beitrag von Angie1978 »

Hallo alle miteinander,

erstmal vielen Dank an die Moderatoren und euch allen, die diese Website und das Forum gestalten. :-)

Kurz zu mir; ich bin 27 Jahre (alt), verheiratet seit fast 5 Jahren und habe eine kleine Tochter die auch schon 9 Monate alt ist. Bevor ich euch mit meinen Fragen "bombardiere" möchte ich auch noch etwas über die Geburt (?, war für mich keine) schreiben.

Diese "Geburt" war ein Alptraum die Realität wurde für mich. Es war ein geplanter Kaiserschnitt 1-3 Wochen vor errechnetem Termin (zw. 06.06. und 20.06.06) gemacht worden wg. Beckenendlage. Ein realler Alptraum daher, weil ich schon während der SS in der Nacht häufig 3-4 T-Shirts naß verschwitzte, sobald ich von einem KS träumte.

Im Februar wurde nun, wie von mir bereits befürchtet, von einer Nervenärztin die Diagnose Wochenbettdepression- oder -psychose gestellt (außerdem auch manisch Depressiv). Nachdem ich nach vielen Monaten des Leidens (mit vielen Symptomen die ihr auch beschreibt) mich endlich entschloß meinem Hausarzt anzuvertrauen. Am Montag habe ich nun einen Termin bei einer Psychologin.

Jetzt zu meinen :?: [color=darkred]Was wird mich da erwarten? [/color]Die Nervenärztin meinte ich solle eine [color=darkred]Verhaltenstherapie [/color][color=darkred]oder sogar eine tiefenpsychologische Therapie [/color]machen (wg. einem nicht aufgearbeitetem Autounfall in meiner Kindheit). [color=darkred]Wie sieht sowas aus?[/color] [color=darkred]Werde ich mich "auf die Chaotch (richtig geschreiben?) legen müssen? Wie fühlt man/frau sich dabei oder darf man sitzen/stehen/laufen??? Habt ihr eure Krankheit verheimlicht in eurem Verwandtem/Bekanntemkreis? Wie haben die Menschen reagiert als ihr es erzählt habt? Ist es euch auch so peinlich dahin zu gehen? [/color]

Ich weiß es ist richtig und wichtig, dass ich dahin gehe. Damit die Kleine und mein Mann eine gute Mutter und auch Ehefrau bekommen/haben. Aber trotzdem :oops: :oops: :oops: :oops:

Ich hoffe ihr könnt mich etwas aufbauen und Mut zusprechen. Am Donnerstag habe ich auch einen Termin wieder bei der Nervenärztin, womöglich gibt es dann auch ein AD. Bisher nehme ich 600mg Johanniskraut, weil ich noch gestillt habe. Aufgrund der "drohenden "AD-Einnahme" mußte auch mit dem Stillen aufhören :cry:

Lg Angie
Micha

An Angie

Beitrag von Micha »

Hallo Angie,

herzlich willkommen in unserem Kreis.

Zuerst einmal peinlich muß es dir nicht sein. Jede 10te Frau hat eine PPD, jetzt rechne das mal auf die Weltbevölkerung um. Du siehst, du bist nicht alleine. Und so voll wie die Wartezimmer bei den Neurologen sind und wie lange man auf einen Termin warten muß, gehen auch verdammt viele Leute zum Psychiater und sind nicht plemplem.

Du bist ganz einfach krank, nicht mehr und nicht weniger und deine Ärztin wird dich schon beraten, was für dich am Besten ist. Vielleicht mußt du auch Medikamente nehmen. Aber auch davor brauchst du keine Angst zu haben.

Ich habe nur den engsten Freunden und den Verwandten davon erzählt, ja und auch ich habe mich schrecklich geschämt. Aber das wollen wir hier erreichen, man muß sich mit einer PPD nicht schämen, auch wenn diese Krankheit nicht ins Bild unserer Gesellschaft passt.

Lass den Artztermin einfach auf dich zukommen und schreibe wie es war.

Liebe Grüße, Micha
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Angie,

schön, daß Du den Weg hier ins Forum gefunden hast. Also nur Mut - Du kannst hier alles loswerden.
Wie Micha schon schreibt: es muß Dir wirklich nicht peinlich sein zum Psychologen zu gehen. Wenn man eine Grippe hat geht man auch zum Hausarzt! Aber ich weiß - das Thema Depression wird hierzulande gerne verheimlicht wird. Finde ich falsch und darum bin ich von Anfang an recht offen mit meiner Erkankung umgegangen. Diejenigen, die mir wichtig waren wußten alle Bescheid. Denn es ist wichtig, die Unterstützung durch Freunde + Familie zu haben. Außerdem können sie Dir nur helfen, wenn man ehrlich dazu steht und auch offen darüber spricht, was mit einem los ist. Natürlich waren auch Reaktionen dabei, die total bescheuert waren, aber das war mir irgendwann egal. Ich hab mir sogar dann irgendwann einen Spaß daraus gemacht, bewußt das Thema PPD bei bestimmten Leuten anzusprechen, weil ich gemerkt habe, das ihnen das peinlich war.

Ich habe eine Gesprächstherapie gemacht, nehme ein AD + gehe alle 14 Tage in eine Müttergruppe. Die Therapie lief so ab, daß ich meiner Therapeutin gegenüber saß und einfach erzählt habe, was mich bewegt. Sie hat mir mitfühlend zugehört, manchmal bei Sachen nachgefragt und mir Denkanstöße gegeben. Es war eine angenehme Atmosphäre.

Also - keine Scheu und keine Angst vor Donnerstag. Das ist total richtig und gut dass Du da hin gehst. Und nochwas: ich habe mit dem AD Zoloft noch eine Weile gestillt. Je nachdem, ob Deine Ärztin ein AD verschreibt - es gibt durchaus welche, mit denen man weiterstillen kann, sofern es Dir noch wichtig ist und Du Dich mit dem Stillen wohlfühlst. Sprech doch Deine Ärztin darauf an.

Alles Gute und ganz viel Mut + Kraft schickt Dir
Nora
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Angie
Ich gehe zu einer Psychotherpeutin und nehme Johanniskraut (allenfalls steige ich jedoch noch auf ein chemisches AD um). Bei mir läuft die Therapie anders (und viel besser) ab, als ich mir das vorgestellt habe. Ich dachte, ich liege dann auf der Couch und muss von meiner Kindheit erzählen. Aber abgesehen von einigen Dingen, wo die Kindheit oder meine Eltern ins Spiel kommen (z.B. bei der Frage, weshalb ich meinen Eltern nichts von der KRankheit sagen will) sprechen wir eigentlich ausschliesslich von der Gegenwart, was schwierig ist, wie ich mich fühle etc. Ich erzähle zunächst, sie stellt ab und zu Fragen, dann zeigt sie mir auf, wie ich gewisse Situationen besser bewältigen kann. Es geht also in erster Linie darum, wie ich im Moment mit dem Problem der Krankheit am besten umgehen kann und die damit verbundenen Probleme meistern kann. Im Gespräch mit ihr wird dann auch vieles klarer (und einfacher). Alles in allem muss ich sagen, dass ich die Therapie wirklich total geniesse.
ICh habe zunächst fast niemandem von meinen Problemen erzählt. Je grösser der LEidensdruck wurde, umso weniger habe ich mich darum gekümmert, was andere denken. Ich erzähle nicht Hinz und Kunz davon (z.B. weiss mein Arbeitgeber nichts), also nicht immer, aber immer öfter... :wink:
Ãœbrigens hatte ich auch (sogar zwei) geplante Kaiserschnitte. Im Gegensatz zu Dir haben mir diese (abgesehen vom fehlenden "Geburtserlebnis") wenig zu schaffen gemacht. Gab es denn bei Dir einen speziellen Vorfall, Komplikationen oder war es der KS an sich, der Dir so Horror machte (oder die Angst davor)?
Kopf hoch, liebe Angie, einen grossen Schritt hast Du bereits gemacht, indem Du Dir Hilfe geholt hast!!
LG Hanna
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Hallo Angie,

schön, dass du dich mit all deinem Kummer an die Frauen dieses Forums wendest. Du hast unendlich viele Fragen, die ich nur kurz beantworten will...

Therapie? JA!
Verhaltenstherapie? JAAA
Tiefenpsychologische Therapie? NEIN! (und somit erübrigt sich auch die Couchfrage...auf dem Sofa liegt man nur beim Analytiker...letzlich auch ein tiefenpsychologisches Verfahren)
AD? JA! (keine Angst davor...wenn du es wirklich willst, ist das eine gute Sache)

So. Ende des Schweinsgalopps.
Mir liegt eine andere Sache auf dem Magen: Ich zweifle die eine Diagnose, die du erhalten hast, an. Kein (wirklich kein!) Arzt der Welt würde einem Menschen mit bipolarer Erkrankung, also manisch-depressiver Erkrankung, KEINE Medikamente verschreiben...das ist eine Hirnstoffwechselerkrankung, die unbedingt medikamentös behandelt werden muss. Ich bin keine Ärztin, würde aber fast wetten, dass du nicht manisch-depressiv bist! Wenn doch, dann ist der Arzt, der das diagnostiziert hat und dich nicht angemessen behandelt hat, ein Chaot.

AAAAlso: Erstmal rausfinden, welche Diagnose Sinn macht. Dann die entsprechende Therapie einleiten. (Medis, Psychotherapie,...)


Oh, Mann, ich bin jetzt voll sauer, weil diese Götter in Weiss die Patienten mit so konfusen Infos heimschicken. (Und die Krisen dadurch vermutlich noch verstärken)

Muschelkalk, die dich ganz fest drückt!

P.S. Man kann sehr wohl stillen und AD's nehmen...es kommt auf die Substanz an.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Angie!

Auch ich möchte dich willkommen heißen hier bei uns dir Mut machen! Du brauchst dich weder zu schämen, noch brauchst du Angst haben vor deinem Termin am Donnerstag. Ich glaube, du wirst sehr bald feststellen, dass es dir besser geht, durch die Therapie.

Ich kann mich bei meinem Psychiater bewegen wie ich will. Ich kann sitzen, oder laufen usw. wenn ich will, kann ich mich auch hinlegen - das haben wir aber nur am Anfang gemacht, weil wir mit autogenem Training und einer Hypnosesitzung begonnen hatten. Aber auch da, hätte ich sitzen können. Wir haben nur ganz am Anfang über meine Kindheit geredet, dann ging es sehr schnell in eine Verhaltenstherapie über. Da lernt man dann, ganz spezielle Situationen im Alltag besser zu bewältigen. Ich bekomme auch immer wieder kleine Hausaufgaben und übe so für mich immer wieder auch außerhalb der Sitzungen.

Ein AD nehme ich auch und hatte absolut keine Probleme damit. Im Gegenteil - es ging mir schon bald besser und hatte so gut wie keine Nebenwirkungen.

Also liebe Angie, nur Mut - es wird sicher alles gut gehen. Dass du ein bissl aufgeregt bist, verstehe ich, das waren wir wohl alle. Aber Angst oder Scham brauchst du echt nicht zu haben!!!

Viel Glück und liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Angie1978

Danke

Beitrag von Angie1978 »

Guten Morgen euch allen

vielen Dank für eure lieben Rückantworten die haben mich etwas aufgebaut aber auch verwirrt.

Die Ursache meiner Probleme könnten ein nicht bewältigter Autounfall sein lt. der Nervenärztin. Damals war ich 3 1/2 Jahre alt und kann mich heute nur noch an einzelne Situationen während und nach dem KKH-Aufenthalt erinnern. Von dem Unfallhergang weiß ich nichts. Meinte Mutter sagte mir neulich, dass sie erst nach fast 24 Std. die Nachricht erhielt, dass ich überleben werde und keine geistige Behinderung zurück behalten würde. :shock: :o :shock: Die Ärztin meinte, dass meine KKH-Vobie (wollte ambulant entbinden) und Ängste wieder reaktiviert wurden bei dem KS. Deshalb sprach sie von Tiefenpsychotherapie.

Nachdem ich ihr auch erzählte was mein Mann vor meiner SS immer wieder mal zu mir sagte, dass ich himmelhochjauchzend und auch zu tode betrübt sein kann, stellte sie auch die Diagnose manisch Depressiv. Sie empfahl mir sogar einen Klinikaufenthalt in Wiesbaden (mit Kind). :shock: Ich will nicht in eine Klinik! Es war schon schwer genug den KKH-Aufenthalt zu "geniesen" nach dem KS.

Die Ärztin wollte mir eigentlich auch sofort ein AD geben, aber ich wollte nicht. Da ich auch Angst habe, dass es evtl. mit den Doping-Richtlinien vom DSB probleme geben könnte (spiele in einer 1. und/oder 2. BL mit) und ich es deshalb vielleicht "breittreten" müßte. Außerdem hatte die Kleine sich vor ein paar Monaten noch standhaft geweigert MuMilch oder Pulvermilch aus der Flasche zu trinken.Was sie auch eine Woche lang mit viel gebrühl versuchte zu schaffen. Da haben wir jedesmal gemeinsam geheult. :cry:

Nach dem Besuch bei der Ärztin habe ich Kontakt mit meiner Stillberaterin und auch nochmals mit der Nachsorgehebamme aufgenommen und sie über PPD und PPP ausgefragt, und dem stillen. Die beiden waren völlig überrascht, da sie das nicht bei mir vermutet haben (ich habe es vermutlich erfolgreich überspielen können). Alle beide bestätigten mir unabhänging voneinander, dass es besser sei abzustillen, was ich jetzt auch vor 3 Wochen "erfolgreich" geschafft habe, ohne Medikamente.

Verzeiht bitte meinen Roman. Hat von euch vielleicht noch jemand ähnlich tiefgehende Probleme von euch? Ich glaube fast, dass ich nun tatsächlich am "durchdrehen" bin. Übrigends habe ich am Montag den Termin bei der Psycho-Ärztin. Kennt sich jemand mit der Tiefenpsychotherapie aus? Liegt man tatsächlich auf der Couch? Was soll ich da erzählen, weiß doch nicht soviel über den Zeitraum?

Lg Angie
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Angie,

mein Sohn kam auch per Kaiserschnitt auf die Welt.

Ich kann Dir nur raten, eine Therapie zu machen und weiterhin zum (Fach-)Arzt zu gehen. Sei doch froh, dass Du Hilfe bekommst. Nimm sie an.

Wenn Du Medizin ablehnst (und einen evtl. Klinikaufenthalt), wird es natürlich schwierig, Dir weitere gute Hilfsangebote vorzuschlagen. Natürlich gibt es auch andere Wege (Naturheilkunde etc.), aber manchmal helfen die nicht richtig und es dauert länger, bis man wieder gesund ist.

Viel Kraft und alles Gute weiterhin!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Hallo Angie!

Ich lebe in der Schweiz und habe deswegen Zugang zu einer Behandlungsmethode, die die Kassen in Deutschland glaub ich nicht bezahlen. Es könnte aber in deinem Fall sehr sinnvoll sein, über diese Therapie nachzudenken.

Das, was du über den Autounfall und die Krankenhausaufenthalte schreibst, trägt die Züge eines posttraumatischen Belastungssyndroms (PTBS). Davon spricht man, wenn einem etwas wiederfahren ist, was das Leben oder die Gesundheit bzw. die Unversehrtheit des Körpers stark bedroht hat. Diesen Moment Hilflosigkeit und Verzweiflung speichert der Körper anders im Gehirn ab, als "normale" Erinnerungen. Das Geschehen schwingt in uns nach und kommt in Situationen, die der Ursprungssituation ähneln (z.B. Krankenhaus), wieder hoch. Es gibt eine Therapierichtung, bei der man gemeinsam mit einem Therapeuten versucht, diese festgefressenen Erinnerungsbruchstücke endlich so im Gehirn abzulegen, dass man sie hinter sich lassen kann. Die Methode heisst EMCD und gilt als eine der besten Methoden, um Traumata zu verarbeiten. Mit Tiefenpsychologie hat auch das - glaub ich zumindest - wenig zu tun. Wenn dich das interessiert, kann ich dir gerne noch mehr zu dem Thema schreiben.

Noch ein anderer Punkt. Du schreibst, du hättest deiner Ärztin erzählt, du seist oft himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt....das kennen viele von uns sehr gut, diese Stimmungsschwankungen weisen nicht zwangsläufig auf ein manisch-depressive Erkrankung hin.

Liebe Grüsse
Muschelkalk
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo Angie! :D

Willkommen bei uns im Forum!

Ich hoffe,unsere Tipps und moralische Unterstzüng werden dir sehr helfen,aus diesem Tief schnellmöglichst rauszukommen!

Zu der Tiefenpsychologie:ich hatte meine erste Sitzung vor ca. 3 Wochen.Ich saß auf einem (leider unbequemen... :? ) Stuhl ,der Therapeutin (Psychologin) gegenüber und sie hat mir gebeten,mein Leben in kurzen Zügen zu erzählen bis zur PPD.Das hat eine ganze Stunde gedauert.Am Ende hat sie mir gesagt,sie möchte mit mir eine tiefenpsychologische Therapie machen,weil ich so viel unverarbeitete schlimme Erlebnisse habe (Gewalt durch Vater,Pb mit Familie,Depression mit 16 Jahren,usw.)

Mach dir nicht so viele Gedanken über die Therapie.Die Therapeutin ist bestimmt gut ausgebildet und weiß bestimmt,was am Besten deiner Situation passt.

Zu deiner traumatisierenden Erlebnissen (Autounfall,KH-Aufhenthalt,KS).Es gibt eine Technik,sie heißt EMDR, wird unter Anderem durch den französischen Psychiater David Servan-Schreiber in Frankreich bekannt gemacht.Diese Therapie hat in wissentschaftlichen Studien nachgewiesen,daß sie bei posttraumatischen Störungen gut helfen kann.Ich glaube,das hat Muschelkalk auch erzählt.
Nähere Informationen findest du hier:

http://www.emdria.de/

http://www.emdr-institut.de/

http://www.ambreproductions.net/medizin ... _article=3

"Neuroemotionale Integration durch Augenbewegungen-EMDR

EMDR ist eine Methode der Psychotherapie. Deshalb darf sie nur von einem Psychiater, Psychologen, Psychoanalytiker oder einem ausgebildeten Psychotherapeuten angewendet werden. Die Europäische Vereinigung für EMDR vergibt den Titel »Zugelassener EMDR-Therapeut« nach strengen Kriterien. Es ist eine Zusatzausbildung zur psychotherapeutischen Ausbildung mit einem speziellen Ausbildungsprogramm sowie mit Supervision. Für die Behandlung eines einzelnen Traumas aus dem Alltagsleben (zum Beispiel ein Überfall, ein Brand, ein schwerer Unfall) sind in der Regel weniger als zehn Sitzungen erforderlich. Die Sitzungen dauern oft bis zu eineinhalb Stunden. Der Preis pro Sitzung liegt zwischen 60 und 120 Euro. Einen ausgebildeten EMDR-Therapeuten finden Sie am besten über den entsprechenden Verband in Ihrem Land."(Auszug aus der Seite von David-Servan Schreiber)

Zu dem AD:auch wenn du die Gefahr läufst,damit positiv beim Dopingtest getestet zu werden,nimm es trotzdem.Die Depression ist eine Stoffwechselkrankheit und die ADs sind das Mittel der Wahl (Mit Psychotherapie kombiniert), um das Gleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn wieder herzustellen.Viele Frauen hier,haben Angst davor und verschieben deswegen lange die Einnahme,aber dies bedeutet nur eine unnötige Verlängerung der Qual!

Weiter unten habe ich hier im Forum eine Post veröffentlicht (An die Neuen im Forum),dort kannst du Links finden,die die Ursachen der Depression und die Wirksamweise der ADs erklären.

Eine Frage noch:was nimmst du für Johanniskrautpräparat und seit wann?Ich habe oft gelesen,daß 600mg pro Tag eine unzureichende Dosis sei,um eine Wirkung zu zeigen.Ich nehme persönlich ein hochdosiertes standardisiertes Präparat aus der Apotheke (Jarsin 300), 3x300 mg pro Tag und habe damit sehr gute Erfolge bekommen.
Wenn du Angst vor den chemischen ADs hast,vielleicht kannst du deine Nervenärtzin fragen,ob du ein ähnliches Präparat 4-6 Wochen bei dieser Mindestdosierung (900mg pro Tag oder sogar 1200 mg pro Tag) ausprobieren könntest,bevor du mit dem chemischen AD probierst?

Also nur Mut liebe Angie!Nimm diese professionelle Hilfe an,vertraue ihr und bald wird es dir damit wieder ganz gut gehen!!!

LGMilla
Angie1978

Beitrag von Angie1978 »

Hallo Milla

vielen Dank für deine liebe Antwort. Ich nehme Neuroplant Aktiv 1x Tablette am Morgen. Mir wurde von der Ärztin bereits vorhergesagt, dass die Dosis zu gering sein wird. Eine kleine Stimmungsaufhellung, behaupte ich jetzt mal, finde ich ist bereits eingetreten. Ich konnte mich überwinden an einem Turnier vergangenes Wochenende teilzunehmen, nach über 4 Monaten Pause.

Der Hauptgrund warum ich ADs ablehnte, dass sie verlangte das ich abstillen sollte. Das habe ich nun auch getan, vor 2 Wochen. Bevor ich allerdings soweit war habe ich noch 2 anderen Personen (Stillberaterin und Hebamme) ins Vertrauen mit einbezogen um mir Rat zu holen, beide haben mir abgeraten weiterzustillen.

Ich muß dazu sagen, dass ich die Hebamme bei der Nachsorge belogen habe. In dem Gespräch das ich mit ihr geführt habe, sagte sie mir, dass sie sich nicht sicher war aber mir glauben wollte. Die Stillberaterin mit der ich mich 1mal im Monat in einer Gruppe treffe war total überrascht, dass ich eine PPD haben soll.

LG Angie
valentina

Beitrag von valentina »

:-) Hallo Angie
Ich verstehe, dass du verunsichert bist, wem und wieviel du von deiner Krankheit erzählen willst. Es ist schon so, dass sich leider viele Mütter schämen, wenn sie von der PPD betroffen sind, so als könnten sie etwas dafür. Mir gings auch so. Noch heute wissen das nur sehr wenige, mir wichtige Menschen. Das Thema ist vielen Leuten peinlich, sie fühlen sich unwohl darüber mit einem zu sprechen. Ich kann das zum Teil verstehen, weil ich glaube, dass kein Mensch, der so etwas nicht selbst erlebt hat, sich da einfühlen kann. Man kann es nicht erklären. Aber es liegt bei uns Betroffenen, das Thema zu enttabuisieren. Wenn du eine Grippe hast, musst du die auch behandeln . Und wenn deine Seele erkrankt, ist das genau so eine Krankheit. Man leidet nur mehr. Ich habe in meinen schlimmsten Zeiten gedacht, ich hätte lieber Krebs, da wäre mir wenigstens das Verständnis und Mitgefühl meiner Mitmenschen sicher. Mit einer psychischen Erkrankung kommt man sich manchmal total alleine vor. Du selbst entscheidest, wem du davon erzählen willst. Aber eigentlich sollten wir mutig sein, und vielen davon erzählen, und auch sagen, wie schlimm diese Krankheit ist, und wie sehr sie das Leben verändern kann.
Und vor allem, dass es jeden treffen kann, ob Erstgebärende, oder Spätgebärende, Mehrgebärende, mit natürlicher Geburt, mit Kaiserschnitt,
mit schwierigen Familienverhältnissen und mit guten. Wir habens uns ja nicht ausgesucht, wir versuchen einfach alle das beste daraus zu machen.
Und das, finde ich, sollte gewürdigt und ernst genommen werden! Alles Liebe :!: Valentina
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo liebe Angie! :D

Und seit wann nimmst du Neuroplant?

Ich habe auch auf der Seite der Firma gelesen,daß sie nur 600mg pro Tag empfehlen,was mich sehr wundert,denn in wissentschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit von Johanniskrautextrakten nachgewiesen haben, wurden die Patienten immer mit 900mg pro Tag minimum behandelt,in der letzten Studie mit Neuroplant, sogar bei manchen Patienten mit der doppelten Dosis,1800mg! :roll:

Wieso hast du die Hebamme belogen?

Weiß du , wie man die PPD im englischsprachigen Raum nennt?Die "smile depression"!Ich habe viele Photos von mir,wo ich ganz nett in die Kamera lächle,wo man mir also rein äußerlich nichst merkt, und troztdem war ich an diesem Tag TOTAL erschöpft mental und physisch,wirklich sehr depressiv.Ich glaube,das ist das grosse Dilemna dieser Krankheit:sie bleibt für die Außenstehende meist unbemerkt,weil die Frauen versuchen,eine schöne Fassade zu wahren und sie bleibt unverstanden,weil die meisten Menschen diese Krankheit nicht kennen und daher nachvollziehen können.Daher bleibt sie auch oft monatelange oder sogar jahrelamg unbehandelt! :(

Aber du hast jetzt Hilfe gefunden und du wirst sie annehmen, darum ist für dich das Ende des Leides sicherlich in Sicht! :D

LGMilla
Angie1978

Hallo

Beitrag von Angie1978 »

Hallo Milla,

Neuroplant nehme ich seit ungefähr 3 Wochen, vermutlich werde ich nächste Woche aber umstellen müssen/sollen auf AD. Mir ist es "wurscht" ob das AD chemisch oder pflanzlich ist.

Du versuchts wirklich alles aus mir "herauszuquetschen", wenn wir uns jetzt gegenüber säßen hätte ich schon längst versucht dich mit einem anderem Thema abzulenken oder wäre aufgestanden und gegangen. Das habe ich wirklich schonmal gemacht damit mein Gesprächspartner die aufkommenden Tränen nicht sehen konnte. Genau hier liegt mein Problem warum ich nicht schon viel, viel früher die Alarmglocken geläutet habe. Ich trau/kann (?) nicht mit meinen Gefühlen "hausieren". Bereits während der SS habe ich diese HP kurz überflogen und gemeint mich trifft es nicht. Später nachdem wir zuhause waren wollte ich es nicht wahr haben und habe es auf den BabyBlues geschoben. Die Hebamme und der FA glaube ich hatten bereits kleine Zweifel. Mein FA meinte zu mir, sollten meine Tränen nicht versiegen solle ich es ihm sagen. Ich traute mich nicht darüber zu reden.

Als ich im vergangenem Jahr total am Boden war, war ich auch gleichzeitig ziemlich verzweifelt und habe mir extra einen Termin bei meinem Frauenarzt geben lassen, obwohl ich bereits 2 Monate zuvor bei ihm war. Jedesmal wollte ich ihn darauf ansprechen aber ich konnte es nicht. Ich hatte viel zu große Angst davor evtl. in eine Klinik deshalb zu müssen (?). Am Tag X habe ich mich nur über meine KS-Narbe beklagt. :(

Ich wüsche dir und allen anderen eine gute Nacht, melde mich dann wieder.

LG Angie
Antworten