Für die Neuen im Forum!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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Milla

Für die Neuen im Forum!

Beitrag von Milla »

Hallo liebe Leidensgenossinen!

Schön, dass ihr zu diesem Forum gefunden habt!

Ich litt selber seit dem 3. Lebensmonat meiner Tochter an postpartale Depression und habe aus verschiedenen Gründen (Hausarzt in Urlaub bei Krisen,Angst vor Antidepressiva,Irrglaube,Johanniskraut helfe nicht bei PPD,Homöopathie könne mir helfen) erst 7 Monate später professionelle Hilfe geholt (Hausarzt und Psychiater,Psychotherapie) und mich behandelt. .

Da die Informationen über die PPD leider im Internet eher spärlich und auch sehr zerstreut sind, habe ich gedacht,dass es euch eine große Hilfe sein könnte,hier eine Zusammenfassung von guten Links und Infos zu veröffentlichen.

Bitte lies aber zuerst die recht gute und ausführliche Infos auf der ersten Hauptseite des Vereins Chatten und Licht.Vor allem die folgenden Artikel sind sehr empfehlenswert:


* Die Krankheitsbilder
* Die Ursachen
* Hilfsmaßnahmen
* Präventionen
*Erfahrungsberichte

Depressionstests

http://www.depression.de/fragebogen/frs_fra.html

http://www.dr-mueck.de/HM_Depression/HM ... -Tests.htm

http://www.kompetenznetz-depression.de/

http://www.neuroplant.de/index.php

http://www.schatten-und-licht.de/frageb ... etzung.pdf


Die Krankheitsbilder

http://www.schatten-und-licht.de/krankheitsbilder.html


Allgemeininfos über die PPD und die Depression im Allgemeinen:

http://focus.msn.de/gesundheit/depression

http://focus.msn.de/gesundheit/depressi ... /babyblues


Infos über chemische Antidepressiva und anderen Psychopharmaka:

http://www.frauen-und-psychiatrie.de/frameset.php

Viele Antidepressivas sind mit dem Stillen vereinbar!

Infos über Antidepressiva im Allgemeinen:

Depression ist eine Stoffwechselkrankheit des Gehirns, die sich am Effektivsten mit Antidepressiva behandeln lässt.Diese stellen innerhalb ein paar Wochen das optimale Neurotransmittergleichgewicht wieder her!

http://www.netdoktor.de/krankheiten/fak ... rsicht.htm

http://www.netdoktor.de/ratschlaege/fak ... ndlung.htm

Antidepressivas brauchen (egal ob pflanzlich oder synthetisch) mindestens 2 Wochen Zeit,bis sie anfangen zu wirken,meist entfalten sie ihre volle Wirkung erst nach 4 bis 6 Wochen.Darum bedeutet eine Woche ohne Medis eine Verschiebung der Genesung,also eine Verlängerung der Qual! Nimm also baldmöglichst einen Termin bei einem Psychiater , um die Einnahme von ADs nicht länger zu verschieben!

Die synthetischen ADs können Nebenwirkungen haben,die aber nach 1 bis 2 Wochen wieder abklingen werden.Manche Frauen aber haben gar keine oder sehr geringe Nebenwirkungen!Dazu kommt, daß die Depression in diesen ersten beiden Wochen sich verschlimmern kann.Es heißt also,am Anfang durchhalten,nach 2 Wochen wird es dann besser!Vielleicht kann sich der Ehepartner in diesen ersten Wochen Urlaub nehmen,um euch zu unterstützen oder ihr beantragt eine Haushaltshilfe für die ersten Wochen nach der ersten Einnahme des ADs!

Es kann sein,daß ihr 1, 2 oder 3 Ads ausprobieren mußt,bevor ihr das richtige AD findet,man muß also ein wenig Geduld in diesem Fall haben.Aber vielleicht ist das erste AD schon das Richtige für euch!

Der Arzt verschreibt zuerst eine niedrige Dosis,damit der Körper sich daran gewöhnen kann,dann erhöht er die Dosis langsam,bis die optimale Wirkung eingetreten ist.

Bitte benachrichtigt schnellmöglichst eueren Arzt,falls die Nebenwirkungen des Antidepressivums (oder anderen Psychopharmaka) zu stark sind oder zu lange dauern.Dies kann ein Zeichen sein,dass ihr dieses Medikament nicht verträgt und ein anderes probieren sollt!Nur der Arzt kann aber dies entscheiden!

Sehr wichtig auch:ADs müssen langfristig eingenommen werden-mindestens 6 Monate lang,meist aber 1 Jahr oder sogar mehrere Jahren -um Rückfälle zu vermeiden.Sie dürfen nie auf eigene Faust abgesetzt werden,denn dann droht ein Rückfall der Depression,der sogar schlimmer als die erste Depression sein kann!ADs müssen deswegen nach einer langen Einnahme sehr langsam reduziert werden und nur in Absprache mit dem Arzt!

Infos über hochdosiertes, standardisiertes Johanniskraut:


Johanniskraut wird normalerweise nur bei leichten bis mittelschweren Depressionen verschrieben.Eine Studie soll aber 2005 gezeigt haben,dass es auch bei mittelschweren bis schweren Depression bei ca. 70% der Patienten so gut wie Paroxetin helfen soll:

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=1064

http://www.neuroplant.de/index.php


Ich nehme persönlich das Präparat Jarsin 300 (900 mg pro Tag=Mindestdosierung!), das mich aus der Depression innerhalb 3-4 Wochen herausgeholt hat.

Bitte bespreche mit euerem Arzt über diese Behandlungsmöglichkeit!

Ãœber die Hormontherapie bzw.die Progesterontherapie:

Manche Fachleuten denken,dass der rasche Hormonabfall nach der Entbindung bzw. der plötzliche Mangel an Progesteron (Mangel an Progesteron macht müde und depressiv) bzw. das Ungleichgewicht zwischen Östrogene und Progesteron (zu viel Östrogene macht reizbar ) mitverantwortlich für die Entstehung der PPD/PPS bzw.des prämenstruellen Syndroms sei.
Manche Frauen würden deswegen von einer Hormontherapie mit Progesteron (Yamswuzel,Mönchpfeffer,Diogesninöl) profitieren:

http://www.schatten-und-licht.de/hilfsmassnahmen.html

Infomaterial zu Hormontherapie (und Test) beim Verein per Email anfragen!

http://www.hormonselbsthilfe.de./

http://www.agnucaston.de/


Infos über Psychotherapie:


Wissentschaftliche Studien belegen,dass eine Kombination aus Antidepressiva und Psychotherapie die besten Heilungschancen bei Depression bietet!Damit ist die Depression eine sehr gute und sehr schnelle behandelbare Krankheit

http://www.netdoktor.de/krankheiten/fak ... _tipps.htm

http://www.netdoktor.de/krankheiten/fak ... erapie.htm

http://www.netdoktor.de/krankheiten/fak ... erapie.htm

Ein guter Psychiater wird euch gleichzeitig Antidepressiva und Psychotherapie verschreiben!

Zur Psychotherapie: Der richtige Therapeut?

http://www.emotion.de/wissen/therapeut.html


Infos zu Haushaltshilfe:

Ich empfehle euch ,euch von ihrem Arzt eine Haushaltshilfe verschreiben zu lassen,die euch im Haushalt entlasten kann.

Ihr mußt dafür den Antrag selber bei der Krankenkasse verlangen,dann ihn ausfüllen,eine Bescheinigung eures Zustandes (liegt beim Antrag) vom Arzt unterschreiben lassen (Arzt schreibt Diagnose und Begründung der Haushaltshilfe ,dazu Stunden pro Tag und sehr wichtig:die Dauer der Hilfe.Lass am besten gleich 2 oder 3 Monate verschreiben,denn bis ihr den Antrag zurückgeschickt habt und die Krankenkasse euch die Genehmigung geschickt hat,kann es noch 2 Wochen dauern-Mein Hausarzt hatte mir nur 1 Monat verschrieben,so daß ich insgesamt nur 2 Wochen in Anspruch nehmen konnte!),das Ganze zurückschicken und innerhalb 10-15 Tagen solltet ihr die Genehmigung der Kasse bekommen.Dann ruf eine Organisation an (z.B. Caritas Verband), die solche Hilfen anbietet.
Sie werden euch schnell jemanden schicken.

Zur Info:ich empfehle euch ,mindestens 3 Stunden pro Tag zu verlangen,4 Stunden reichen meiner Erfahrung nach vollkommen.Vielleicht kann die Haushaltshilfe gegen 11 Uhr kommen, um das Mittagsessen vorzubereiten und die Küche danach aufräumen,das spart viel Arbeit und die restlichen Stunden am Nachmittag kann sie das Haus putzen,die Wäsche bügeln,usw.

Ihr mußt selber ca. 10% der Hilfe finanzieren, mindestens 5 Euros pro Tag bezahlen,maximal aber 10 Euros.Meine Krankenkasse bezahlt z.B. 15 Euros pro Tag die Haushaltshilfe,macht für 3 Stunden ca. 45 Euros,also mußte ich ca. 5 Euros pro Tag bezahlen.Die Haushaltshilfe überreicht euch einen Stundennachweis (verlangt,es am ersten Tag schon auszufüllen,denn nach 5 Tagen weiß man nicht mehr,wann sie dann war -es sei denn, ihr habt vereinbart,daß die Hilfe immer die vollen (z.B.) 3 genehmigten Stunden im Haus bleibt) und bekommt das Geld direkt von der Krankenkasse.Diese schickt euch dann eine Rechnung für den Eigenanteil (also 100 bis 200 Euros pro Monat,die sich lohnen!).

Aus Sicherheitsgründen,empfehle ich deuch,alle wertvolle Sachen (Geld,Papiere,Schmuck,usw.) in einem Raum wegzusperren und den Schlüssel des Raumes bei euch zu behalten,solange die Haushaltshilfe im Haus ist.Und sie niemals allein im Haus zu lassen!Ich habe nämlich keine gute Erfahrung in dieser Hinsicht gemacht,denn nach 2 Tagen war eine teuere Parfumflasche (70€) und Geld aus meiner Börse verschwunden,nachdem ich die junge Frau (kam mit Sportwagen zur Arbeit!) allein im Haus gelassen hatte,um mit meiner Tochter spazierenzugehen.Aus diesem Grund mußte ich sie nach 2 Tagen entlassen!Aber sonst war sie mir von großer Hilfe.

Diese Hilfe könnte ihr immer wieder verlängern lassen,solange ihr noch zu müde seidt!Dafür einfach einen neuen Eintrag bei der Krankenkasse rechzeitig verlangen und Bescheinung erneut vom Arzt unterschreiben lassen.

Diese Hilfe kann sehr sehr nützlich sein, solange ihr unter Antriebslosigkeit und Erschöpfung leidet , vor allem mit 2 Kindern und in der ersten Zeit der Einnahme eines Antidepressivums, der eine Erstverschlimmerung der Depression hervorrufen kann , und also der Müdigkeit.

Scheut euch nicht,diese Hilfe in Anspruch zu nehmen,es ist euer gutes Recht!Denkt daran,dass in traditionnellen Gesellschaften Mütter komplett vom Haushalt in den ersten Monaten nach der Geburt entlastet werden,das Baby und die älteren Kinder dazu oft von der Verwandschaft gepflegt werden, während wir , westliche Mütter,alles,Haushalt und Kinderpflege, allein gleich nach der Geburt bewältigen müssen!RUHE und ENTSPANNUNG sind genauso wichtig zur Genesung und Erholung wie Medikamente und Psychotherapie,denn Stress spielt eine erhebliche Rolle in der Entstehung der Depression!

Mein letzter aber nicht weniger wichtiger Rat:warte nicht länger,um professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen!Um so schneller ihr handelt,euch behandelt,um so schneller werdet ihr wieder gesund , euch wieder an euer Leben und euere Kinder freuen und euch wundern,warum ihr das nicht früher gemacht habt!PPD heilt nicht immer von selbst,unbehandelt kann sie zur monatelangen oder sogar jahrelangen Qual werden,euere Beziehung wegen der extremen Reizbarkeit zu eueren Kindern und euere Ehe gefährden!Und eine leichte unbehandelte PPD kann irgendwann zu einer schweren PPD werden!
Dabei ist die PPD eine sehr gute behandelbare Krankheit,dank der Medikamente , der Psychotherapie und der Entlastung im Haushalt werdet ihr sehr schnell wieder euer Leben und euere Kinder geniessen,wieder Lebensfreude und Lebenslust spüren,euere Gedanken werden wieder klar und frei ,euere Stimmung wieder hell, statt Antriebslosigkeit werdet ihr wieder Energie spüren,ihr werdet wieder gut schlafen und euch am Morgen erholt fühlen!

Also,mache nicht wie ich und vielen anderen Frauen hier im Forum.Ich habe 7-8 Monate lang gebraucht,um Hilfe zu holen und habe erstaunt festgestellt,dass mit den richtigen Maßnahmen (Antidepressivum,Psychotherapie,Haushaltshilfe) meine Beschwerden innerhalb 3-4 Wochen verschwunden sind! Wie viel Leid wäre mir erspart geblieben, wenn ich diese Maßnahmen gleich zu Anfang meiner Krankheit ergriffen hätte!

LGMilla
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Milla,
danke für deine Linksammlung. Ich möchte dem nur noch einen hinzufügen:

www.antidepressiva-absetzen.de.

Für Leute, die die Medis absetzen dürfen oder müssen.
Ansonsten kann ich mich Dir nur anschließen
LG, Saskia
Milla

Beitrag von Milla »

Hi sas! :D

Danke für deine Link!

Hier ein paar weiteren Links, die ich gerade gefunden habe:


Symptome der PPD und PPS

http://www.qualitative-forschung.de/pub ... nition.htm

http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... frau7.html


Seite des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden (Universität Heidelberg:

http://www.mutter-kind-behandlung.de/


Homepage über die PPD von betroffenen Frauen:


http://members.telering.at/ppd.treff/

http://www.emk-frauenwerk.de/FrauenWege ... 4-2000.htm

Liebe Grüsse und vor allem gute und schnelle Genesung an alle!

Milla
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