Trigger

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Inga
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Trigger

Beitrag von Inga »

Hallo ihr Lieben!

Heute War eine Freundin mit ihrem 10 Wochen altem Baby bei uns zu Besuch....
Ich habe irgendwie immer noch ein Problem mit Babys...das klingt so bescheuert...
Erstmal habe ich irgendwie Angst,das sie bei mir ZG'S triggern,das War auch lange Zeit so...heute hatte ich keine zgs,aber irgendwie habe ich trotzdem so komische Gefühle,wenn ganz kleine Babys in meiner Umgebung sind....ich bin da nicht neutral und ich finde die auch nicht mehr niedlich.
Ich nehme die dann auch mal in den Arm,aber ich bin dann auch froh,wenn ich sie wieder abgeben kann.
Sie sind nach nun über 2,5 Jahren irgendwie immer noch ein "rotes Tuch" für mich.
Manchmal kommen dann auch richtige Erinnerungsfetzen hoch.
So nach dem Motto,als meine so klein war,da war ich schon in der Psychatrie.
Dann schüttelt sich alles in mir...kennt ihr das?
Wird das mit der Zeit besser?
Diagnose:
10/2012 erstes Kind
schwere PPD mit massiven ZG
09/2017 zweites Kind
gesund und glücklich
Graureiherin
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Re: Trigger

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Du Liebe,

ja ich kenne das auch. In Momenten in denen ich auf Kinder aufpasse (auch Babys) kommen solche Gedanken immer mal wieder hoch. Ich nehme sie wahr. Denke dann: Ok, das ist meine Geschichte mit mir und meinem Zwang. Es ist klar, dass diese Gedanken kommen (können), aber es ist mir auch bewußt, dass ich selber das Ausmaß der Bedeutung bestimmen kann. Deswegen denke ich schon lange nicht mehr, oh je bitte nicht schon wieder (oder so in der Art)...

Und Du hast mich mit Deinem Beitrag endlich dazu gebracht nochmals Aufschriebe von mir heraus zu kramen (das hatte ich seit Tagen schon vor).

Buchzitat "bei der Erinnerung an seine Leidenszeit erschauert man und leidvolle Erinnerungen lassen an einer vollständigen Genesung zweifeln... Genesung bedeutet, imstande zu sein, der Erinnerung ins Antlitz zu schauen, bereit zu sein für alle Leiden die sie enthält. Heilung bedeutet nicht unbedingt das Ausbleiben von Symptomen. Sie bedeutet zu wissen, dass man mit diesen Symptomen fertig wird....Sie müssen lernen, dass solche Momente aufflammen können und dass Sie sie immer wieder durchleben müssen. Sie müssen diese Momente kommen lassen und lernen sie zu einem Teil ihres gewöhnlichen Denkens zu machen. Sie dürfen darin keine verbotenes Territorium sehen... akzeptieren sie was im Augenblick geschieht..." (Claire Weekes)

Danke, dass Du mich mir Deinem Beitrag wieder darauf gebracht hast. Diese Aussagen helfen mir immer wieder.

Wobei ich natürlich ganz einfach neidische etc. Gedanken kenne, warum konnte es bei mir nicht so leicht sein wie etc. Ich mache mir keine Vorwürfe deswegen.

mit lieben Grüßen
die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
franzi8511

Re: Trigger

Beitrag von franzi8511 »

Ich kenne das auch, genauso wie du es schreibst, manchmal stört es mich total und manchmal ist es mir egal.
Sabrina M.

Re: Trigger

Beitrag von Sabrina M. »

Liebe Graureiherin,

wie genau heisst das Buch denn von Claire Weekes. Die meisten sind ja leider auf englisch.
Graureiherin
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Re: Trigger

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Tili,

"Selbsthilfe für Ihre Nerven Ein ärztlicher Ratgeber zur Überwindung der Angst und Wiedererlangung seelischer Kräfte". Ich habe es mir in der Bücherei per Fernleihe bestellt und mir die interessanten Abschnitte daraus kopiert. Ich fand nicht alles interessant, wobei ich glaube die Bücher auf englisch sind richtig gut und ausführlicher. Ich habe eine englisches, muss aber erst mein dictionary wieder an den Start bringen.

mit lieben Grüßen
eure Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
Astrid77

Re: Trigger

Beitrag von Astrid77 »

kenne dieses Gefühl auch total! Ich kann mir im TV (TV kucken stresst mich eh) keine Sendungen wie "Teenies werden Mütter" o.ä. ansehen. Auch Frauen mit Schwangerschaftsbauch sehen reicht schon! Mir schnürt sich dann die Kehle zu, aber um das wieder loszuwerden sende ich irgendwie ein Stoßgebet zum Himmel dass diese zeiten bei mir vorbei sind... Andererseits fällt mir folgendes total schwer: ich weiß ich kann und will kein baby mehr, und nun bewahre ich nicht mehr alles auf wie nach meinem ersten Kind. Also muss ich alles aussortieren und weggeben. das macht mich total traurig. Aber ich glaub so geht es jeder Mutter die weiß, dass dies das letzte baby war.
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