Frage zu Zwangsgedanken

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Johanna24

Frage zu Zwangsgedanken

Beitrag von Johanna24 »

Hallo!

Ich habe vor einigen Monaten schon mal geschrieben, damals ging es mir sehr schlecht!

Ich muss sagen, dass es mir heute so weit wieder ganz gut geht!! :-)

Doch was mich noch sehr quält, sind komische Gedanken und ganz ganz starke Sorgen ( ständig denke ich, dass mein Sohn später mal psychisch krank wird ( da es mich als Mutter hat), habe Angst, dass es sich später umbringt richtig absurd, ich habe Angst ihn über alles zu lieben, bin total unsicher im Umgang mit Julian.

Kann mir jemand sagen, ob das ZG sind und was ich dagegen machen kann, auch wegen der übermäßigen Sorgen und der Starken Unsicherheit?

Lieben Gruss
Johanna
valentina

Beitrag von valentina »

:-) Liebe Johanna
Ich denke, das können schon ZG sein. Sie belasten dich, und wenn du häufig grübelst und sich immer dein Denken um solche Dinge dreht, ist es ein Zeichen, dass es ZG sind. Diese können ja ganz verschieden sein,das hast du bestimmt hier schon oft gelesen. Aber was typisch ist, sie sind nie schön, und sie belasten dich, und du kannst sie nicht abstellen. Ich weiss jetzt nicht, ob du in Behandlung bist, oder Medikamente nimmst. Wenn dich die ZG sehr belasten, oder sie noch schlimmer werden, würde ich mir auf jeden Fall helfen lassen. Sonst kommst du in einen Teufelskreis. Aber es gibt Hilfe, man muss sie sich holen und darüber sprechen! :!: Ich hoffe, ich habe dir ein wenig helfen können! Liebe Grüsse Valentina
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Ich schliesse mich Valentina an: Das könnten durchaus ZG's sein.

Hier nochmal die Eckpunkte:

ZG's...

- kommen von dir selbst, du weisst genau, dass du es bist, der sie denkt...(als Beispiel: Schizophrene sind sich da nicht so sicher, dass das ihre hausgemachten Gedanken sind)

- treten mindestens mehrmals am Tag auf
- sind aufdringlich, kaum zu unterdrücken
- geben nicht die eigene Meinung wieder sondern sind persönlichkeitsfremd (also eigentlich willst du das, was du da denkst, gar nicht)
- machen einem Angst, lösen Ekel und Unbehaben aus

Es gibt "typische" ZG's (Ich werfe mein Baby vom Balkon), aber eben auch untypische ZG's (vielleicht bringt sich mein Sohn später mal um)

Wie genau das zu behandeln ist, klärst du am besten mit einem Psychiater ab. Ich mache beides: SSRI und Verhaltenstherapie. Das muss aber keinesfalls für jeden das Beste sein.

Vielleicht entlastet es dich auch ein bisschen, wenn du dich mit uns Frauen austauschst.

LG

Muschelkalk
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Johanna!

Dieses "Grübeln" hat schon einwenig mit dem Zwang zu tun. Sehr gut hilft hier eine Verhaltenstherpie, in der man lernt, die angstbeladenen Situationen oder Gedanken "anders herum" zu sehen. Mein Psychiater sagt immer: Wir programmieren die Festplatte im Gehirn neu! :wink: Man verlernt dabei ganz einfach diese Angst und lernt, wieder das positive und Schöne zu sehen.

Ich hätte nie gedacht, dass das funktioniert, aber das tut es. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für dich!

Sei lieb gegrüßt von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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