Am Ende

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Pippilotta

Am Ende

Beitrag von Pippilotta »

Nun sitze ich weinend da und frage mich wie alles werden soll.
Ich werde stationär gehen, ich hab keine Kraft.
Also lasse ich meinen Mann mit Säugling und Kleinkind allein Zuhause.
Gerade kann ich nicht daran glauben, dass alles wieder gut wird.
Astrid77

Re: Am Ende

Beitrag von Astrid77 »

Ja, probiere es doch wenigstens aus! Ich denk mir immer, man unterschreibt da keinen Vertrag mit Blut - d.h. wenn du es nach 1-2 Tagen nicht mehr aushältst ohne Baby und Mann, versucht man eben eine andere Variante. Oder du bleibst mal dort bis das AD zu wirken beginnt. Krankenhaus ist zwar nicht gerade ein fröhlicher Ort, aber du bist dort gut aufgehoben und jederzeit versorgt. Und es geht gerade jetzt um DICH.
Harmonie2010

Re: Am Ende

Beitrag von Harmonie2010 »

Hallo, hab Dir eine PN geschrieben. Glg Vero
Sanna
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Re: Am Ende

Beitrag von Sanna »

Liebe Pippilotta!

Ich war auch stationär- alleine ohne Baby. Das war nicht toll, aber es war einfach unumgänglich. Es hat mir immer wieder geholfen aus dem schlimmsten Loch zu klettern. Nimm dir die Auszeit. So lange es eben nötig ist. Du wirst sehen, dass es mit AD und professioneller Betreuung dann auch wieder aufwärts geht. Du hast es schon mal geschafft und du wirst es wieder schaffen! Ganz sicher!!!

Nimm jetzt die Hilfe an, die du brauchst. Komm zur Ruhe und lass dich aufpäppeln. Dann wird es wieder. Das Licht am Ende des Tunnels ist da, auch wenn du es gerade nicht siehst.

Fühl dich gedrückt. LG, Sanna

P.S. Halte uns doch auf dem Laufenden, wenn du magst.
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
kitty

Re: Am Ende

Beitrag von kitty »

Hallo Pippilotta,

von mir erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt.
Diesen Teil hast du geschafft! Und darauf kannst du stolz sein!!!

Wäre natürlich auch zu schön gewesen du kommst nach Hause und alles ist gut. Die letzten Tage bzw. Wochen waren sehr kraftzerrend für dich gewesen. Da ist es doch auch kein Wunder, das du kaum mehr Kraft hast.
Mache dir bitte keine Gedanken, dass du dein Mann mit Kleinkind und Säugling alleine zu Hause lässt. Er wird das schaffen. Und du wirst es auch schaffen. Und wenn du meinst in eine Klinik zu müssen, dann gehst du dahin. Du gehst ja schließlich freiwillig in die Klinik. Und wenn du merkst das es doch nicht der richtige Weg ist, dann gehst du wieder nach Hause.

Es dauert natürlich noch bis das AD anfängt zu wirken. Wieviel nimmst du nun? Und nimmst du wieder Citalopram?

LG
Sandra
Nickolakala

Re: Am Ende

Beitrag von Nickolakala »

Sehr gute Idee !

Dann ist es jetzt eben so wie es ist. In der Klinik wird Dir geholfen werden. Fühl Dich gedrückt .

Alles GUTE !!!

N.
Pippilotta

Re: Am Ende

Beitrag von Pippilotta »

Morgen früh gehe ich in die Klinik. Diesmal in eine andere als bei Lea damals in der Hoffnung auf eine bessere Therapeutische Versorgung.
Ich nehme seit vier Tagen citalopram 20mg. Damals wurde die Dosis bis auf 40mg gesteigert, ich denke, da geht der Weg auch hin. Wobei ich mir natürlich wieder die Frage stelle, was das AD an meiner Situation ändern soll ...
Nickolakala

Re: Am Ende

Beitrag von Nickolakala »

Liebe Papilotta,

NATÜRLICH ändert das AD etwas an Deiner Situation. Es bringt den Gehirnstoffwechsel wieder in Ordnung!!!
Leider dauert das ein paar Tage und die vier Tage, die Du das AD bisher nimmst sind einfach noch viel zu wenig.

Du hast eine sehr gute Entscheidung getroffen. Es ist der richtige Weg in die Klinik zu gehen und Dir helfen zu lassen.
Du wirst sehen, alles wird gut......

Ich drücke Dich ganz fest und glaube mir es geht bald aufwärts.


Alles Gute !!!
N.
Sanna
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Re: Am Ende

Beitrag von Sanna »

Liebe Pippilotta,

das AD wird dich dabei unterstützen wieder auf fie Beine zu kommen! Und dann geht es Schritt für Schritt aufwärts, du wirst sehen.

Du hast eine sehr gute und mutige Entscheidung getroffen in die Klinik zu gehen. Gut gemacht! Und sobald du stabil genug bist, darfst du ja die Wochenenden mit deiner Familie verbringen.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Pippilotta

Re: Am Ende

Beitrag von Pippilotta »

Bin heute in der Klinik angekommen. Hier gibt es nur zweimal in der Woche eine Therapie (Ergotherapie und Entspannung), sonst sitzt man den ganzen Tag nur rum!! Ich hoffe, die Gespräche werden wenigstens etwas bringen.
Wie soll nur die Zeit rumgehen? Ich kann mir gerade nicht vorstellen, überhaupt irgendwann wieder nach Hause zu gehen. Ich fühle mich grad wie gefangen. Ich kann nicht nach Hause, aber was ist, wenn ich nicht wieder stabil werde, um nach Hause zu gehen?

Ich werde noch verrückt.
Nickolakala

Re: Am Ende

Beitrag von Nickolakala »

Hallo,

DU WIRST WIEDER STABIL, das dauert nur ............

Alles Gute !

N.
isirider76

Re: Am Ende

Beitrag von isirider76 »

Hallo.
Ersteinmal ist es schön, dass du diese Entscheidung getroffen hast.
Du wirst wieder gesund, das ist sicher.
Diese Ängste und Zweifel die du gerade hast, auch davor, nie wieder gesund zu werden, sind ja ein Teil der Depression. Mach mal einen Gedankensprung: als du letztes mal erkrankt bist, hast du auch sicherlich alles ganz furchtbar negativ gesehen. Und dann wurde dir geholfen und es ging dir wieder gut.
Du würdest das alles gern glauben, kannst es aber momentan nicht, weil dir der Stoff im Gehirn fehlt, der dich auch nur annähernd positiv denken lässt.
Das ist das Gemeine an der Krankheit hat aber überhaupt nichts mit der Realität zu tun :wink:

Und es geht gerade schon wieder bergauf, auch wenn du davon noch nicht viel merken wirst
Ganz liebe Grüße,

Isi
Pippilotta

Re: Am Ende

Beitrag von Pippilotta »

Ja, das letzte Mal ging es mir genauso schlecht. Ich frage mich den ganzen Tag, wie ich da wieder rausgekommen bin und denke, es ist jetzt bei dem zweiten Kind noch viel schwerer. Und auch der Druck, dass es schneller gehen muss, weil zwei Kinder betroffen sind, ist größer. Ich fühle mich ganz ehrlich, als würde ich nur vor der Verantwortung fliehen. Ich hab ein zweites Kind in die Welt gesetzt, das ich jetzt nicht mehr möchte, also bin ich hier und kann nicht mehr nach Hause.

Meine Freundin meinte gestern, sie sei auch nach ihrem zweiten Kind in ein Loch gefallen und hat zutiefst bereut, dass sie es bekommen hat. Anscheinend lag sie einen Monat lang einfach nur im Bett. Sie sagte, ich muss mich zwingen und der Situation stellen. Das hab ich ja Zuhause versucht. Wieso schaffen es viele Mütter, trotz Depression Zuhause zu sein und sich zumindest um ihre Kinder zu kümmern und ich muss immer gleich in die Klinik?? Ich würde soo gern Zuhause meinen Mann unterstützen und mich zumindest um die Kinder kümmern, aber wenn ich daran denke, kommen sofort Panikattacken.

Ich weiß, ich stehe noch völlig am Anfang, aber man macht sich ja hier den ganzen Tag Gedanken.

Liebe Grüße !

Pippilotta
Nickolakala

Re: Am Ende

Beitrag von Nickolakala »

Hallo Pipilotta,

ich finde NICHT dass Du Dich der Situation stellen MUSST, denn das geht zur Zeit einfach nicht.
Versuch die Situation einfach anzunehmen !!! Es ist jetzt wie es ist und es ist GUT SO ! Es ist Gut dass Du in der Klinik bist, deine Kinder sind versorgt und in ein paar Tagen sieht die Welt schon wieder etwas heller aus.

Du kannst es jetzt nicht von heute auf morgen ändern. Es braucht ein paar Tage. Und Du hast es doch schon einmal geschafft, und Du wirst es wieder schaffen. Die Medikamente brauchen ihre Zeit bis sie wirken. Kopf hoch !!!

Und es lohnt sich jetzt auch nicht darüber Gedanken zu machen, warum Du in der Klinik bist und andere nicht. Darauf wirst Du nie eine Antwort finden.

Du hast eine richtige und Gute Entscheidung getroffen , in eine Klinik zu gehen.!
Alles Gute !

N.
Pippilotta

Re: Am Ende

Beitrag von Pippilotta »

Danke für deine lieben Worte!!
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