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Re: Ich verliere die Hoffnung

Verfasst: 24:05:2016 9:47
von Sanna
Juhu!

Ich bin mir sicher, dass du deine Tochter ganz doll liebst. Denn sonst würde es dich nicht so belasten, dass du diese Gefühle im Moment nicht spüren kannst. Wie Graureiherin schon schrieb, vertrau ruhig auf die Außenwahrnehmung. Man hat mir auch immer rückgemeldet, dass schon soooo viel passiert ist. Lange, bevor ich es spüren konnte. Deine Wahrnehmung ist im Moment durch die Depression verzerrt. Stell einen Bleistift in ein Glas mit Wasser. Es sieht so aus, als ob der Stift einen Knick hätte. Hat er aber nicht. Das ist nur die Wahrnehmung, die uns austricksen will. So ist das bei dir im Moment auch. Das was du fühlst ist NICHT die Wahrheit sondern deine subjektive Wahrnehmung, die durch die Depression verfälscht ist. Das ist leider die Krux an der Geschichte. Dass man das Gute nicht mehr sieht. Wenn aber von außen diese Dinge gesehen werden, dann sind sie auch da. Hab Vertrauen.

Ich bin mir übrigens ganz sicher, dass man dich in Herten erst stabil entlassen wird. Bei mir stand schon die Entlassung an und dann hat Dr.Turmes nochmal gesagt, ich soll doch länger bleiben, weil es ihm noch nicht stabil genug war. Man achtet sehr genau darauf, dass die Patientinnen stabil nach Hause gehen.

Also, halte durch. Ich weiß, wie schrecklich das ist. Es macht mürbe und man kann einfach nicht mehr. Jede Sekunde ist eine Qual. Aber JEDE Krise geht VORBEI. IMMER! Da bin ich mir ganz sicher.

LG, Sanna

Re: Ich verliere die Hoffnung

Verfasst: 31:05:2016 14:54
von kitty
Hallo Kathi,

du hast dich nun ein paar Tage nicht mehr gemeldet und ich wollte mal nachfragen wie es dir geht?
Ich hoffe dir geht es etwas besser!
Und du bist in Herten sicher in guten Händen!!!

VG
Sandra

Re: Ich verliere die Hoffnung

Verfasst: 31:05:2016 19:40
von Kathi1801
Hallo, ich würde gerne sagen es geht mir besser aber leider nicht. Ja ich verzweifel langsam wirklich weiß nicht was ich spüren soll von dem AD alles lässt mich zweifeln. Ich weiß auch nicht recht wie ich damit umgehen soll das ich keine Gefühle gegenüber meiner Tochter spüre.

Re: Ich verliere die Hoffnung

Verfasst: 04:06:2016 21:10
von Judi Blue
Hallo,

ich kann so gut nachempfinden wie es dir geht. Halte durch, du packst das und es wird besser werden. Vertraue darauf. Lenk dich mit irgendwas ab, das dir früher Spaß machte.

Bei mir waren die ersten 2 Monate nach der Geburt so wie du es beschreibst - einfach nur von Tag zu Tag irgendwie durchhalten. Aber es ist geworden. Unser kleiner Sohn wird jetzt dann 11 Monate alt und es kommt alles in stabile Bahnen. Was mir sehr sehr geholfen hat, war das AD Brintellix. Das habt ihr auch schon überlegt, oder? Probier es doch wirklich aus, es gibt nichts zu verlieren. Du kannst jederzeit auf das alte zurück, sollte es dir nicht besser gehen. Und du bist stationär in ganz einem sicheren Rahmen.

Vielleicht noch schnell zu meiner Medi-Geschichte: Ich hatte direkt zu Beginn der PPD Seroquel + Tresleen. Dann Venlafab + Trittico. Dann und bis heute Brintellix + Trittico. Venlafab hat mir auch sehr gut aus dem schlimmsten Tief geholfen, mich aber zu sehr angetrieben, ich bin nicht mehr zur Ruhe gekommen (wohl eher seltene Nebenwirkung). Ich bin bei Brintellix noch heute bei 20 mg, alles darunter war zu wenig.

Alles alles Gute und viel Kraft
Judi