Hallo Kathi.
Ich kann dich wirklich sehr gut verstehen.
Ich kämpfe seit meiner Jugend mit dieser scheiß Krankheit "Depression" und jede Episode wird schlimmer und dauert länger. Mein Sohn ist inzwischen 3 1/2 Jahre und seit der Schwangerschaft kämpfe ich jeden Tag.
Sei stolz auf dich, dass du dir Hilfe suchst und in eine Klinik gehst. Viele haben vor diesem Schritt Angst oder wollen es sich nicht eingestehen.
Vielleicht hilft es dir auch mal eine andere Meinung von einem anderen Arzt einzuholen? Anderer Arzt, andere Möglichkeiten? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder Arzt (besonders was Depressionen angeht) anders ist und andere Medis verschreibt. Ich wurde auch von der einen Ärztin zugepumpt mit SSRI und SNRI... Nichts hat wirklich geholfen.
Dieses Gefühl nur zu funktionieren und der tägliche Alltag ist jeden.Tag aufs neue ein Kampf mit der Krankheit. Hätte ich kein Kind, dann würde ich einfach nur mal im Bett liegen wollen. Keine Reize von außen... Einfach nur Ruhe und Zeit für mich ganz alleine. Aber selbst das ist mit Kind nur ein Traum, der nicht in Erfüllung geht, weil man ja Mama ist und immer für den kleinen da sein muss.
Ich habe seit einigen Monaten eine neue Ärztin mit Herz, die mir auch mal sagt, dass vieles einfach wegen der Depression so ... läuft und ich soll nicht aufgeben. Sie ist für mich da und versucht alles, dass es mir besser geht. Ich habe jetzt ein anderes Medikament bekommen, ganz anderer Wirkstoff. Auch wenn ich anfänglich Angst davor hatte und nicht schon wieder die Chemische Keule nehmen wollte, muss ich mir eingestehen, dass dieses Medi anscheinend endlich einmal hilft.
Ich weiß es ist schwer, vor allem wenn man schon soooo lange in dieser beschissenen Dunkelheit steckt und irgendwie von keinem richtig Hilfe bekommt. Manchmal würde ich mir wünschen, dass es wie in Alice im Wunderland einen Keks gibt, der mich nicht "klein oder groß" macht,... sondern einfach nur gesund macht.
Ein Biss und alles ist wieder gut und man wacht aus diesen scheiß Traum endlich auf...
Jeder ist individuell und so verschieden wie jede einzelne von uns Mamas ist, so viele Wege gibt es um einem zu helfen. Probier einfach was aus, was nur für dich ist,.... Backe deinen lieblungskuchen, geh spazieren und atme ganz tief die frische Luft ein, höre die Vögel zwitschern, kauf dir einfach mal ein neues Parfüm oder mir tuts auch mal ein neues Duschgel (probier was mit Zitrusfrüchte
) , les ein Buch, knuddel dein Kind einfach mal ganz fest, fahr auf einen Reiterhof, Zoo etc und streichel die Tiere..., und ganz wichtig (auch wenn es den Hüften nicht gut tut) iss a schoki und genieße. Spüre die süße im Mund.... Kleine Dinge.... Was hat dir früher mal Spaß gemacht?
Kleine Schritte und auch wenn du mal einen oder mehr Schritte rückwärts gehst... Das gehört dazu und ganz oft sieht man die Dinge anders wenn man einen Schritt zurück geht und sich die Zeit gibt... Man muss nicht immer nach vorne. Manchmal reicht es auch schon nur still zu sein
wie eine Blume, die immer an der gleichen Stelle ist, und einfach nur erblüht. Manche wachsen ganz schnell und manche langsam.
Gib nicht auf... Du bist nicht alleine!!! Und schreib dir ruhig den ganzen Mist von der Seele. Das hilft mir zumindest ein kleines bisschen und zu merken, hey da gibt es andere denen geht's auch so.
Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass dir die Klinik hilft.
Alles Liebe
Kati