Wenn die Angst schreit, sie sei auch noch da..

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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sapsap

Wenn die Angst schreit, sie sei auch noch da..

Beitrag von sapsap »

Hallo ihr.

Ich muss mich mal etwas ausweinen und hoffe, dass es hier irgendwen gibt, der mich aufbauen kann.
Nachdem ich von Escitalopram, das leider keinerlei Wirkung zeigte, auf Venlafaxin 150mg umgestellt wurde, waren die ersten Tage ne richtige Katastrophe. Erstverschlimmerung meiner ZG, unerträgliche Angst und Unruhe, tiefe Traurigkeit, Schwindel und so weiter.
Nach 4 Tagen ließ alles, bis auf den miesen Schwindel, nach und ich merkte, wie meine Gedanken aufhörten zu kreisen, ich weniger zweifelte und die ZG erträglicher für mich waren. Großartig!
Aber eine Angst folgt der anderen. Jetzt war die Angst, eine schlimme Krankheit zu haben, wieder da. Zuerst war es, dass was mit meinem Herz nicht stimmt, da Schwindel und manchmal Herzstolpern. Dann, als ich mir heftigst den Kopf anschlug, die Angst, ich könne eine Hirnblutung haben, obwohls nur ne Gehirnerschütterung ist.
Ich war schon wieder so voller Angst, dass ich mich gestern Abend ins Bett legte und so ein komisches Gefühl hatte. Dasselbe hatte ich auch am 3. Tag der Venlafaxin Einnahme. Ich hatte Angst zu sterben, fühlte mich, als wären meine Gedanken ganz weit weg, als wäre ich im Halbschlaf obwohl ich wach war. Ich machte immer wieder die Augen auf und wusste, dass alles real ist um mich herum, aber es fühlte sich an als sei ich in Watte gepackt. Als wäre ich nicht ich, in irgendeiner Blase. Mein Kopf tat weh und fühlte sich so voll an. Ich hatte Angst dass ich im Schlaf meinem Kind und meinem Mann was tun könnte. Ich kann dieses Gefühl echt kaum beschreiben. Es war so super seltsam.
Heute Morgen hielt das ganze an. Ich fühlte mich noch immer wie in Watte und irgendwie "weit weg" und hatte das Gefühl, dass ich alles und jeden anders wahr nehme als sonst. Wie unter einer Glasglocke. Das hat mich tierisch beunruhigt und das Angstgefühl war so heftig, dass ich beinahe eine Panikattacke bekam. Ich dachte und hatte Angst, durchzudrehen und die Kontrolle über mich zu verlieren.
Mir zucken die Muskeln an sämtlichen Stellen auch so. Was ist bloß los mit mir? Kann mir irgendjemand helfen?

Ich hatte so gehofft, endlich was gefunden zu haben, das wirkt..
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Marika
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Re: Wenn die Angst schreit, sie sei auch noch da..

Beitrag von Marika »

Hallo,

ich habe dir eh eine PN geschrieben - es könnte auch mit deinem kleinen Unfall zusammen hängen.

Allerdings ist es oft so, dass wenn die einen ZG nachlassen, andere auftauchen. Das kann eine Weile so gehen. Besonders wenn du Stress hast (hast ja glaub ich ein EKG machen lassen wegen dem Schwindel und Herzstolpern), dann dein kleiner Unfall... - in solchen Stress Situationen kann der Zwang jederzeit wieder aufblühen und sich auf andere Theman setzen. Das ist nicht ungwöhnlich, sondern im Verlauf des Zwangs normal. Du musst dich generell darauf einstellen, dass du auch mit AD noch Tiefs - also ZG - haben wirst. Aber durch das AD kommst du durch diese Zeiten besser durch und kannst in der Therapie etwas einfacher daran arbeiten.

Dieses unter der "Glocke" sitzen, hatte ich eine ganze Zeit lang am Anfang mit dem AD. Es wäre quasi eine Art noch anfängliche NW. Da du dich ja aber am Kopf verletzte hast, würde ich das deswegen ärztlich abklären lassen.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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