Auf Zwangs-Urlaub

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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joline

Auf Zwangs-Urlaub

Beitrag von joline »

Hi alle zusammen!

Ich hab meinem Mann ein wenig am Wochenende von dem ganzen Dreck erzählt und siehe da ich wurde beurlaubt. Irgendwie fühle ich mich jetzt total schuldig, das ich es einfach nicht alles unter einen Hut bekomme. Es ist ja nur ein 1 bis 3 Std-Job.

Morgen hab ich den 1. Termin möchte eigentlich gar nicht da hin. glaube auch nicht das es PPD ist, hatte so ein extremes stechen und Luftnot vielleicht sollte ich zu einem Lungenspecialisten oder so.

Wie läuft den so eine Sitzung beim ersten mal ab?
Wäre lieb wenn ihr mir davon berichten könntet

LG jo
valentina

Beitrag von valentina »

:-) Hey Joline
Ich bin zwar nicht gerade geeignet , um dir zu antworten, ich habe keine Therapie gemacht. Nur einmal eine erste Sitzung und die ging gründlich in die Hose. Aber was ich dir sagen kann ist, dass viele Frauen mit PPD erst mal meinen, es sei etwas Körperliches. Gerade das mit dem Atmen hatte ich auch sehr heftig. Ich dachte schon an Lungenkrebs oder sowas. Bei meiner ersten Panikattacke meinte ich, ich müsse jetzt sterben, ich hätte einen Herzinfarkt, ich falle ins Koma, all solche Dinge. Aber niemals hätte ich gedacht, dass es psychisch sein könnte. Ich habe die Angst, die Panik nicht als solche erkannt, ich hatte vorher noch niemals so etwas gehabt. Es war einfach ein ganz scheussliches Gefühl und eine wirkliche Todesangst. Wahrscheinlich habe ich dir jetzt nicht gross helfen können, aber ich finde es gut, dass du eine Therapie machst. Ich denke mir, dass du einfach zuerst von dir erzählen musst , und reden tut ja immer gut! :!: (Schreiben übrigens auch ! :!: ) Liebe Grüsse Valentina
joline

Beitrag von joline »

Danke dir für die antwort.

Was mich halt bei der Panikattacke wundert ist das ich in dem Moment keine Angst habe oder irgend etwas besonderes statt findet. Einfach nur beim Auto fahren und solche alltägliche sachen eben.

Was ist den bei deiner ersten Sitzung passiert?
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Joline,

ich habe zu Beginn der PPD starke körperliche Reaktionen gehabt. Magenschmerzen, Durchfall, Schwindel, Schweißausbrüche, Atemnot. Dann kamen schnell Panikattacken und Angstattacken hinzu. Du siehst, oft fängt eine PPD mit körperlichen Beschwerden an.
Ich habe eine Gesprächstherapie gemacht bei einer Psychologin. Das war sehr angenehm. Wir haben usn gemeinsam an einen tisch gesetzt und sie hat mit mich mit gezielten Fragen ermuntert, mein Gefühlsleben zu erzählen und mich einfach sprechen lassen. Zuerst dachte ich auch, was soll ich denn 1 Stunde lang erzählen, aber die Stunde war immer sehr schnell vorbei und hinterher habe ich gemerkt, was ich mir so alles von der Seele gesprochen habe. Sie war sehr mitfühlend und ich war dort gut aufgehoben, denn sie beschäftigt sich scho seit Jahren mit dem Thema PPD/PPP und hat bereits zahlreiche frauen behandelt. Das hat mir Mut gemacht, alles anzusprechen, denn kein noch so absurdes Gefühl oder Problem war ihr fremd. Das kannte sie bereits aus ihrer täglichen Arbeit.

Probier es einfach aus und sei nicht niedergeschlagen, wenn es vielleicht nicht gleich der richtige Ansprechpartner ist. Viele Frauen machen 2-3 Anläufe bis sie den richtigen Therapeuten gefunden haben. Bleib da dran. Es lohnt sich!

Alles Gute,
Nora
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe Joline,
auch ich hatte bei meiner PPD anfangs körperliche Symptome mit dabei. Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwitzen, Zittern usw. Es gehört einfach manchmal mit dazu, dass wir körperliche Symptome haben. Ich hatte auch oft keine Angst in der Situation.

Ich mache übrigens eine Verhaltenstherapie, die mir sehr gut tut. Meine Therapeutin ist sehr angenehm und behutsam, ich gehe gerne da hin.
Probiere es einfach aus.

Liebe Grüße, Saskia
joline

Beitrag von joline »

Hi alle miteinander!

War jetzt da und so ein blödsinn hab ich schon lange nicht gehört.

Nach nur 5 min wusste er welches Medikament ich brauche. Nach 15 min wurdde die Diagnose: eifersucht, neid und Hungerstreik gestellt.

Insgesamt ging es ca. 20 min. Nee da gehe ich nicht mehr hin.
Statt mich zu fragen, wollte er das ich meinen Mann mitbringe. Ist ja kein Problem aber wie wäre es wenn man mich erst alles fragt und kappiert was überhaupt los ist. ( auch wenn ich keinen dunst hab)

Such mir jetzt jemand anderes.

Was ist der underschied zwischen Neurologe und Psychologe? Oder gibt es da gar keinen

LG die jetzt noch mehr genervte jo
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Joline,

was ist denn da abgelaufen? Hast völlig recht: such Dir jemand anderen. Ich würde Dir empfehlen, einen Psychologen mit Zusatzqualifikation Psychotherapie zu suchen. Den Tipp hat mir ein Kinderärztin gegeben. Denn ein Psycholge/Neurologe muß nicht zwingend auch Erfahrung/Ausbildung im Thema Psychotherapie haben.

LG,
Nora
joline

Beitrag von joline »

Werde verstärkt darauf achten.
ich glaube der Arzt wusste ehe nix von der Krankheit und so. Er meinte auch das, wenn sich eine Mutter sorgen macht und Angst hat, ist das ganz normal und ich hätte halt etwas mehr Angst aber da wäre doch nichts dabei.

Und eine Sitzung von ca. 20 min scheint mir recht kurz. Wie lange laufen eure Sitzungen?
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo joline,
zu Deiner Frage über den Unterschied zwischen Neurologen und Psychologen habe ich hier folgende Definitionen für Dich:

Diplom-Psychologen: Die Wissenschaft der Psychologie befaßt sich in erster Linie mit dem normalen Funktionieren der Psyche und nur in zweiter Linie mit psychischen Krankheiten. Nur ein Spezialgebiet der Psychologie, nämlich die klinische Psychologie befaßt sich mit Störungen der normalen psychischen Funktionen. Daher befähigt ein Psychologiestudium allein noch nicht dazu, Patienten zu behandeln. Ohne weitere Zusatzausbildung liegen die Tätigkeitsfelder eines Diplom-Psychologen entweder in der Forschung oder in unterschiedlichen Bereichen, wo psychologische Kenntnisse gefordert sind (z.B. Testdiagnostik, Meinungsforschung, Werbung etc.).

Psychotherapeuten sind Ärzte oder Diplom-Psychologen, die nach ihrem Studium eine spezielle Zusatzausbildung (Aufbaustudium) an universitären oder staatlich anerkannten privaten Akademien absolvieren. Diese Spezialisierung befähigt sie zur Behandlung von psychischen Erkrankungen..

Neurologen sind Ärzte mit abgeschlossener Facharzt-Ausbildung zum Neurologen. Sie behandeln alle erkennbaren organischen Krankheiten des Nervensystems, wie z.B. Funktionsausfälle oder Fehlsteuerungen des Gehirns, des Rückenmarks, der Sinnesorgane, der peripheren Nerven oder der Muskulatur.

Psychiater sind Ärzte mit abgeschlossener Facharzt-Ausbildung zum Psychiater. Seit einigen Jahren beinhaltet die Ausbildung zum Psychiater auch die Ausbildung zum Psychotherapeuten. Er wird dann als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie bezeichnet.

Neurologen und Psychiater können Medikamente und Therapien verschreiben, Psychologen können das nicht

Ich hoffe,das hat deine Frage beantwortet.
LG Saskia
joline

Beitrag von joline »

Oh ja sehr sogar danke dir für deine Mühe.
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