angstgedanken in der schwangerschaft

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

ellen

Beitrag von ellen »

Liebe Mara,

vielen Dank für Deinen Beitrag, und es macht Hoffnung. Wie geht es Dir denn jetzt, kannst Du ohne Medikamente leben?
Wenn es nicht mehr anders geht bei mir, dann werd ich auch was schlucken, versuche aber bis nach der SSW durchzuhalten.
Gegen Abend wird es meist besonders schlimm. Dann mag ich nur noch schlafen und wie Du sagst, man möchte am liebsten aus seinem Körper fliehen.
Bin schon sehr froh, daß es tatsächlich Leute gibt, die das Gefühl kennen, dachte schon ich bin ein Einzelfall.
Habe eine Vermutung warum es bei mir vielleicht vor der SSW schon gekommen ist. Wenn es hormonell bedingt ist, dann kann es vielleicht durch das ständige Leben gegen den Rythmus kommen, berufsbedingt.

Hoffe es geht Dir jetzt besser.

Liebe Grüße

ellen
Mara

Hallo Ellen,

Beitrag von Mara »

die Frage nach dem Warum habe ich mir auch immer gestellt. Ich weiß nicht, aber bei mir was vielleicht in der Schwangerschaft, dass das Kind ja irgendwann wächst und wächst und ich keine Kontrolle mehr darüber habe und da durch muss ohne aus dem Experiment "Schwangerschaft und Leben mit Kind" aussteigen zu können. Jedenfalls ist das ein Thema, dass ich in meiner Therapie bearbeite.
Mir ging es bis vor 2 Wochen wunderbar. Mitta April hatte ich das Remergil abgesetzt ud dachte, dass ich es überstanden habe. Aber nun trifft mich das Leben aus einer anderen Ecke. Ich hatte einen Hörsturz und einen sehr störenden Tinnitus. Ich kann nachts nicht mehr schlafen und dessen kann ich auch nicht mehr. Sehr wahrscheinlich hat das mit meiner PPD nichts zu tun, aber ich habe nun die Angst, dass sie dadurch wieder ausgelöst werden kann.
ellen

Beitrag von ellen »

Liebe Mara,

Du darfst davor keine Angst haben, und ich glaub auch nicht, daß das die ppd wieder auslöst.
Kenne schon einige die einen Hörsturz bzw. Tinitus hinter sich haben. Glaub mit Akupunktur oder einer Infusion kann man viel machen, aber Du bist sicher in guter Behandlung.
Ich wünsch Dir von Herzen, daß es Dir weiterhin gutgeht, immerhin bist Du doch sozusagen ein "Vorbild " für mich, weil Du es geschafft hast, ich glaub an Dich

ellen
Mara

Liebe Ellen

Beitrag von Mara »

danke für die Antwort.
Heute gig es schon etwas besser und ich denke ich fühle mich nicht anders, als die meisten anderen mit einem störenden Tinnitus.
Im Krankenhaus am Tropf, weit weg von Mann und Kind und mit all den Medikamenten (u.a. cortison, dass laut Packungsbeilage eigentlich nicht bei Patienten mir Depressionen in der Vorgeschichte angewendet werden soll) ging es mir beschissen. Weil ich nicht wieder mit dem Remergil anfangen wollte, dachte ich, ich könnte es mit Johanneskraut versuchen. Allerdings macht mich das johanneskraut sehr unruhig und flirrig, so dass das vielleicht nicht das Richtige ist.
Dienstag bin ich bei meiner Heilpraktikerin und der Therapeutin, dann werde ich sehen.
Wie geht es Dir? Ich hoffe besser?
Mara
ellen

Beitrag von ellen »

Liebe Mara,

wundert mich, daß Dich Johanniskraut kribbelig macht, ich spüre aber davon auch meist keine Beruhigung.
Das Wochenende verlief ganz gut, muß mich auch anstrengen, da meine Beziehung allmählich auch nicht mehr so funktioniert.
Heute merke wie ich zunehmendst depressiv werde, das Wetter noch dazu, aber ich hab noch soviel zu erledigen, daß ich mich nicht hängen lassen kann. Mit meinen Gedanken bin ich grad sehr am Kämpfen, aber wie gesagt, bin schon froh mal wieder ein einigermaßen schönes W-ende gehabt zu haben, auch wenn das komische Gefühl oft dabei ist.
Ich wünsche Dir alles Gute Mara.

ellen
Mara

Beitrag von Mara »

Komisch, hatte die Tage eine Antwort reingestellt und die ist gar nicht zu sehen.
Was ist denn mit Deiner Beziehung?
Ich fand es in der schlimmen Zeit auch sehr schwierig für die Beziehung. Ich hatte auch Angst, dass wir es nicht schaffen. Aber ich habe mir immer wieder gesagt - und ihm auch - dass wir in 10 Jahren über diese Zeit reden werden und sagten werden, dass uns die Krise zusammengeschweißt hat. Hat es auch.
Aber die Beziehung ist natürlich immer wieder neuen Belastungen ausgesetzt. Das Kind ist eine enorme Veränderung und jetzt der Tinnitus auch ein bisschen.
Mara
ellen

Beitrag von ellen »

Liebe Mara,

wie gehts Dir denn mit dem Tinnitus?
Mit meiner Beziehung? Das Problem ist wir reden ja ständig um meine Ängste, und obwohl er viel Geduld und Verständnis mit mir hat, merke ich wie es ihn verändert. Dadurch, daß er enorm viel Zeit damit verbringt mir zu helfen, mit mir zu reden, bleibt halt nicht mehr viel Energie für anderes. Wir leben so nebeneinander oft her. Und das Schlimme ist, ich bin so mit mir beschäftigt, daß ich mich manchmal frage wie meine Gefühle zu ihm sind, und dann bekomme ich Angst.
Fühle mich oft nicht mehr hingezogen, denke mein Gefühlschaos bringt alles durcheinander.
Naja, es muß ja irgendwann besser werden.
Hoffe es geht Dir gut.

Liebe Grüße

ellen
Mara

mit Beziehung durch die Krise

Beitrag von Mara »

Liebe Ellen,
ich kenne gut, was Du scheibst. Man redet automatisch viel über die depression und was es in einem verändert. Man möchte ja auch, dass der andere ein bisschen verstehen kann.
Aber es ist auch wichtig darüber zu reden, was es bei dem anderen auslöst. Dein freund wird sicher auch Angst haben, auch vor der mehrbelastung, die auf ihn zukommt. Bei meinem Freund war es jedenfalls so.
Er versuchte auch immer, extra stark zu sein. Und dann war er auch irgendwann ganz schön am Ende.
Es ist gut, dass er viel Geduld und Verständnis mit mir hat. Sagst Du ihm denn, dass Du das toll findest?
Dass man so nebeneinander herlebt, ist ja klar. war bei uns auch so. man braucht einfach etwas Ruhe für sich selbst, kreist um seine eigenen Gedanken und Nöte und kann eben auch nicht so weiter machen wie bisher. Ich konnte auch keine Freunde treffen, habe mich ganz zurückgezogen und viele sachen, die wir vorher gemacht haben, gingen nicht mehr, wie zusammen spielen oder kochen etc. Ich hatte dafür keine Ruhe und keinen appetit.
Ich war auch so mit mir beschäftigt, dass ich für andere nicht viel fühlen konnte. Das ist normal und wird auch wieder besser!!!
Ich konnte auch nicht mit ihm knuddeln oder so, weil ich viel zu viel Unruhe in mir hatte und nicht still sitzen konnte.
Mir geht es sosolala. Wenn der Tinnitus durch Alltagsgeräusche übertönt wird, geht es mir ganz o.k. Nur wenn er dann wieder in den Vordergrund tritt, abends und nachts ist es sehr störend. Aber ich denke, das ist normal.
Das Johannisraut war übrigens wohl nicht für mein flirriges Gefühl verantwortlich. Ich nehme es wieder und habe nichts mehr der Art gespürt.
Wie geht es Dir heute?
Mara
ellen

Beitrag von ellen »

Liebe Mara,

tut mir leid, daß ich erst jetzt antworte. Aber am Samstag bin ich nur gelegen da mein Bauch ständig hart und verbeult war, vielleicht hat er sich nun endlich gedreht (bin in der 30. Woche), und gestern waren wir bei meinen Eltern im Garten.
Dieses Wochenende ging ganz gut, zum Glück, wobei sich immer wieder diese fiesen Gedanken einschleichen. Am Samstag war ich richtig wütend auf den Kleinen da ich mich nicht mehr bewegen konnte, und ich nimm diese Gefühle ja sehr ernst, dann geht die Angst weiter, hoffentlich tu ich ihm nix, etc. das kennst Du ja vielleicht.
Aber ich bin zufrieden, könnt alles schlimmer sein.
Man das tut mir echt leid mit dem Tinitus, hoffe Du bist in guten Händen, da man am Anfang noch viel machen kann, und umso mehr Zeit verstreicht wirds schwerer. Mein Papa hat es auch, und meine Mutter hatte es , wurde aber gleich richtig behandelt.
Ich wünsche es Dir von ganzem Herzen, weil man diese zusätzlichen Beschwerden ja nun wirklich nicht mehr dazu braucht, langt schon so.
Hoffe es geht Dir heute gut.

Liebe Grüße
ellen
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