Ängste

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Nic
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Ängste

Beitrag von Nic »

Hallo ihr Lieben,
mittlerweile findet man auf den social medias ja alles mögliche zu Ängsten.
Es wären Gefühle, die wir als Kinder erschaffen haben um zu überleben, und die werden jetzt halt immer angetriggert bei Versch. Situationen.

Es gibt ja da diesen Peter Beer und Robert Betz und und und……..was haltet ihr davon?
Ani
Beiträge: 11
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Re: Ängste

Beitrag von Ani »

Hallo Nic,
Ich persönlich halte von vielen Personen in den sozialen Medien die mit einfachen Erklärungsansätzen daher kommen außerordentlich wenig. Ich möchte für Aussagen die jemand zur Angst trifft fundierte Studien sehen. Gerade in sozialen Medien kann jeder seine Meinung kund tun und v.a. sehe ich da viele, die vor allem kostenpflichtige Online Seminare bewerben ohne zum Teil einen entsprechenden Hintergrund zu haben (abgeschlossenes Psychologie Studium und praktische Tätigkeit in dem Feld). Und wenn man nur einen bestimmten Grund für Ängste anführt, halte ich das für extrem fragwürdig. Ängste sind in meinen Augen multikausal erklärbar. Da spielen Anlagen (zbsp. das Temperament von Säuglingen unterscheidet sich bereits nach der Geburt) und Umwelt immer ein. Das ist soooo vielseitig und vielschichtig,ein zu einfacher Erklärungsansatz funktioniert nicht. In der ganzen Biografie können immer wieder Auslöser sitzen. Ich persönlich lese mich lieber in Fachliteratur ein (Emotionspsychologie, klinische Psychologie etc). Es gibt sicherlich auch kompetente Persönlichkeiten dort und bestimmt hilft dem einen oder anderen auch das, was dort von Person XY gesagt und angeboten wird. Aber vorsichtig werde ich immer, wenn mit der medialen Arbeit dort nur ein Video online Seminar verkauft wird oder ein Buch. Ich denke das trifft auf die beiden Personen zu die du genannt hast?
Sternschnuppe2023
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Re: Ängste

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Liebe Nic,
ich hatte vor ein paar Monaten mit dem Online Kurs "Angst loslassen" von Peter Beer begonnen. Ich finde er hat einen tollen Ansatz wie man mit der Angst umgehen kann. Bei meiner Angststörung mit Panikattacken vor ein paar Jahren hätte das wunderbar geholfen. Da bei mir aber aktuell die Depression im Vordergrund steht, hilft es mir leider nicht so sehr.
Liebe Grüße
Liebe Grüße
alibo79
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Re: Ängste

Beitrag von alibo79 »

Hallo nic, wie geht's dir im Moment, was machen deine Ängste?
Zu deiner Frage, ich schaue mir manche Sachen mal an oder kurz rein. Ich glaube ich bin da schon recht kritisch und bei einem Teil der Beiträge denke ich mir naja...
Ich nehme für mich da mal gute, interessante Infos und Ansichten mit, über die ich dann nachdenken kann. Aber zb habe ich neulich was gesehen, da hieß es ungefähr, dass jede psychische Erkrankung auf ein Trauma oder ein Ereignis in der Vergangenheit zurück zu führen ist und man das bearbeiten muss, dann geht auch die Krankheit weg. Das sehe ich zb anders.
Denn oft spielen so viele Komponenten mit rein und auch Stoffwechsel Störungen, dass kann nicht alles über einen kamm scheren.
Trotzdem bin ich immer offen für Denkanstöße, mit denen ich dann mich selbst reflektieren kann.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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Marika
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Re: Ängste

Beitrag von Marika »

Hallo!

Ich sehe es eins zu eins wie Alibo. Auch ich habe immer mal bei so Sachen reingeschaut, habe aber nur gezielt das raus genommen, was für mich stimmig war. Was für mich nie gepasst hat, war der Ansatz dass alles immer aus der Vergangenheit kommt und wenn das behoben ist, ist man gesund. Ich sehe oft Menschen die diesem Ansatz folgen und eben seit Jahren leiden und nicht gesund werden.

Ich bin immer für alles offen, habe neben Medikament und Therapie ausprobiert: Bachblüten, Kinesiologie, TCM, Yoga, autogenes Training, EMDR. Alles zusammen hat geholfen, jedes war ein Puzzleteil. Wobei bei mir das Medikament der allerwichtigste Teil war.

Ich bin der Meinung, die die Fachliteratur hier vertritt: Depressionen, Angst-Zwangserkranken usw. haben nicht einen einzigen Auslöser, sondern mehrere ungünstige Faktoren, Stressoren und Ereignisse treffen aufeinander. Einge davon ganz weit versteckt in der Vergangenheit, andere wiederum dann ganz neu wie z.b. der extreme Hormonchrash nach der Geburt bzw. veränderte Hormone in der Schwangerschaft... also auch biochemische Prozesse im Körper.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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