Heilungsweg
Verfasst: 13:11:2023 13:58
Hallo ihr Lieben,
lang habe ich hier nicht mehr geschrieben, aber regelmäßig mitgelesen. In den letzten Monaten gab es viele Tiefs, aber auch gute Tage und sogar Wochen. Nicht alle waren durchgehend toll, aber ich konnte an diesen Tagen zumindest meinen Alltag gut meistern und mich auf Dinge freuen. Ich arbeite sogar wieder. Auch weine ich in den letzten Wochen wieder viel - für mich ein gutes Zeichen, weil ich in der schweren Depressionsphase wie versteinert war und gar nichts fühlen konnte. In den Tiefs bin ich wieder sehr müde und muss mich zu allem aufraffen, der Tag fühlt sich unheimlich schwer an. Dann schaffe ich es aber meist aus eigener Kraft wieder etwas schönes für mich zu tun und nach wenigen Tagen geht es dann wieder bergauf. Aber ich kann noch nicht sagen, dass ich da bin, wo ich gern wäre. Der Normalzustand ist manchmal noch sehr weit entfernt (wenn es den überhaupt gibt) und manche Tage sind auch noch sehr dunkel. Ich nehme Duloxetin in der Höchstdosis und gehe regelmäßig zur Therapie. Jetzt stecke ich wohl seit einigen Tagen in einem mega Tief fest. Meine Familie ist immer wieder krank. Manchmal übernehme ich mich auch mit zu vielen To Dos und die Arbeit ist auch super stressig. Ich streite mich sehr viel mit meinem Mann und wir besprechen Themen aus der Zeit, in der gar nichts mehr ging und ich muss viel weinen. Er selbst ist mittlerweile auch sehr ausgebrannt, da wir nicht nur unsere kleine Tochter haben, sondern auch noch ein Haus komplett umgebaut haben im letzten Jahr. Ich mache mir große Sorgen um ihn und unsere Zukunft und jetzt liege ich selbst krank im Bett und habe so Angst, dass diese dunklen Tage wieder mehr werden und ich doch nicht auf dem Heilungsweg bin. Es fühlt sich alles so schwer an und so an, als ob es nicht zu bewältigen ist. Ich nehme die Pille durch, also liegt es auch nicht an einer bevorstehenden Periode. Bisher habe ich so viel gekämpft und habe versucht immer stark zu sein, aber gerade kann ich einfach nicht. Meint ihr, dass es nach 1,5 Jahren Depression normal ist noch in so dunkle Täler zu fallen und immer wieder Tage dabei zu haben, an denen man denkt, man schafft es doch nicht? Ich habe gerade einfach ganz schrecklich Angst. Ich habe von dir Marika gelesen, dass es bei dir 2 Jahre lang Schwankungen gab, aber ich kann mir so gar nicht vorstellen, dass es in einem halben Jahr bei mir wieder okay ist. Ich weiß, dass diese Vergleiche und der Druck es nur noch schlimmer machen, aber ich wüsste so gern, wann ich wieder glücklich sein darf.
Ich glaube ich brauche einfach ein paar aufbauende Worte um wieder Kraft zu sammeln. Diese Krankheit ist einfach schlimm und jede von uns ist eine Superheldin!
Liebe Grüße und 1000 Dank in die Runde
Kunsi
———-
Geburt Mai 2022, danach schwere PPD
Aktuell nehme ich Duloxetin (120 mg)
lang habe ich hier nicht mehr geschrieben, aber regelmäßig mitgelesen. In den letzten Monaten gab es viele Tiefs, aber auch gute Tage und sogar Wochen. Nicht alle waren durchgehend toll, aber ich konnte an diesen Tagen zumindest meinen Alltag gut meistern und mich auf Dinge freuen. Ich arbeite sogar wieder. Auch weine ich in den letzten Wochen wieder viel - für mich ein gutes Zeichen, weil ich in der schweren Depressionsphase wie versteinert war und gar nichts fühlen konnte. In den Tiefs bin ich wieder sehr müde und muss mich zu allem aufraffen, der Tag fühlt sich unheimlich schwer an. Dann schaffe ich es aber meist aus eigener Kraft wieder etwas schönes für mich zu tun und nach wenigen Tagen geht es dann wieder bergauf. Aber ich kann noch nicht sagen, dass ich da bin, wo ich gern wäre. Der Normalzustand ist manchmal noch sehr weit entfernt (wenn es den überhaupt gibt) und manche Tage sind auch noch sehr dunkel. Ich nehme Duloxetin in der Höchstdosis und gehe regelmäßig zur Therapie. Jetzt stecke ich wohl seit einigen Tagen in einem mega Tief fest. Meine Familie ist immer wieder krank. Manchmal übernehme ich mich auch mit zu vielen To Dos und die Arbeit ist auch super stressig. Ich streite mich sehr viel mit meinem Mann und wir besprechen Themen aus der Zeit, in der gar nichts mehr ging und ich muss viel weinen. Er selbst ist mittlerweile auch sehr ausgebrannt, da wir nicht nur unsere kleine Tochter haben, sondern auch noch ein Haus komplett umgebaut haben im letzten Jahr. Ich mache mir große Sorgen um ihn und unsere Zukunft und jetzt liege ich selbst krank im Bett und habe so Angst, dass diese dunklen Tage wieder mehr werden und ich doch nicht auf dem Heilungsweg bin. Es fühlt sich alles so schwer an und so an, als ob es nicht zu bewältigen ist. Ich nehme die Pille durch, also liegt es auch nicht an einer bevorstehenden Periode. Bisher habe ich so viel gekämpft und habe versucht immer stark zu sein, aber gerade kann ich einfach nicht. Meint ihr, dass es nach 1,5 Jahren Depression normal ist noch in so dunkle Täler zu fallen und immer wieder Tage dabei zu haben, an denen man denkt, man schafft es doch nicht? Ich habe gerade einfach ganz schrecklich Angst. Ich habe von dir Marika gelesen, dass es bei dir 2 Jahre lang Schwankungen gab, aber ich kann mir so gar nicht vorstellen, dass es in einem halben Jahr bei mir wieder okay ist. Ich weiß, dass diese Vergleiche und der Druck es nur noch schlimmer machen, aber ich wüsste so gern, wann ich wieder glücklich sein darf.
Ich glaube ich brauche einfach ein paar aufbauende Worte um wieder Kraft zu sammeln. Diese Krankheit ist einfach schlimm und jede von uns ist eine Superheldin!
Liebe Grüße und 1000 Dank in die Runde
Kunsi
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Geburt Mai 2022, danach schwere PPD
Aktuell nehme ich Duloxetin (120 mg)