Angst

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Mirabell
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Angst

Beitrag von Mirabell »

Hallo, ich lese schon ein weilchen täglich auf der Seite.
Kurz zu mir seit drei Monaten hab ich eine schwere ppd mit allem was dazu gehört... Zgs Sgs... Und jetzt gesellt sich die Angst (verrückt zu werden die Gedanken umzusetzen) dazu und sie wird gefühlt jeden Tag mehr....
Ich war zwei Wochen stationär seitdem nehm ich 75mg Sertralin (4 1/2 Wochen) die Depression hat sich deutlich verbessert nur die Angst bekomm ich nicht weg...
Jetzt meine Frage habt ihr zu den Ad etwas gegen die Angst genommen? Bzw. Gute Erfahrungen mit einem Mittel gemacht? Ich nehm halt lasea und baldriandragees aber das hilft auch nicht wirklich...
Kann mir bitte jemand weiterhelfen?
3 kinder ohne ppd
4 kind - schwere ppd
75mg Sertralin
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Marika
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Re: Angst

Beitrag von Marika »

Hallo meine Liebe, herzlich Willkommen bei uns!

Ich habe da selbe durchgemacht: schwere PPD mit Angst und Panikattacken, sowie Zwangsgedanken. Ich bekam Escitalopram, ist dem Sertralin sehr ähnlich. Gerade bei dieser Mischung von ZG, Angst und Panik ist es oft nötig, dass AD recht hoch zu dosieren. So war es auch bei mir, ich musste das Escitalopram 3x erhöhen, bis endlich alle Symptome zurück gingen.

Ich bekam nur die ersten 5 Wochen noch einen starken Angsthemmer dazu, um die Zeit bis das AD wirkt, zu überbrücken. Danach sollte das Escitalopram die Symptome angehen. Hat funktioniert, aber wie gesagt, recht hoch dosiert.

Mit 75 mg Sertralin bist du eher niedrig eingestellt. Da ist noch viel Luft nach oben und ich könnte mir gut vorstellen, dass dann auch die Ängste sich lösen. Besprich das am besten mit deinem Arzt. 4,5 Wochen sind auch noch ein sehr kurzer Zeitraum. Man braucht bei dieser Erkrankung viel Zeit und Geduld.

Machst du eine Therapie? Das ist natürlich auch sehr wichtig um zu lernen, wie man mit der Angst und den ZG umgeht.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Angst

Beitrag von alibo79 »

Hallo mirabell, herzlich willkommen.
Mich würde auch interessieren, ob du eine Therapie machst oder nach der Klinik weiter betreust wirst. Denn 2 Wochen Klinik ist bei psychischen Erkrankungen eher eine kurze Zeit.
Wie Marika schreibt, gibt es zu dem AD oft ein Bedarf Medikament, was man nehmen kann, wenn die Angst zu grosse überhand nimmt und man aus dieser spirale fast nicht mehr raus kommt. Danach kannst du deinen Arzt fragen.
Ansonsten brauchst du wie wir alle viel Geduld, es dauert bis die Symptome langsam zurück gehen. Es ist schon ein gutes Zeichen, dass die Depression bei dir schon besser wird. Vielleicht brauchst du eine etwas höhere dosierung, danach kannst du auch deinen Arzt fragen.
Beschreib gerne mal dein Umfeld, wieviele Kinder du hast, ob du Unterstützung bekommst usw.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Mirabell
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Re: Angst

Beitrag von Mirabell »

Danke für die schnelle Antwort...
Ja ich mach zusätzlich Psychotherapie...
Am Donnerstag hab ich einen Termin beim Psychiater...
Welches Mittel hast du gegen die Angst genommen?

@alibo
Ich habe 4 Kinder und ein Pflegekind. Bei den ersten drein hatte ich nicht im geringsten Ansätze einer Depression.
Alles begann als mein kleiner 2 Monate leider erkrankte ich an borreliose und musste 3 Wochen Antibiotika nehmen. Plötzlich bekam ich starke Schmerzen/Kribbeln in Armen und Beine. Da ich plötzlich Panik bekam das ich an dieser Borreliose sterben muss... ließ physisch alles abklären... Alles ohne Befund. Und dann plötzlich von einem auf dem anderen verschwanden die körperlichen Schmerzen und die Depression breitete sich rasant aus... Es ging nichts mehr...
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Marika
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Re: Angst

Beitrag von Marika »

Boa... da hast du ja sicher ordentlich zu tun, meinen größten Respekt mit so einer großen Familie.

Also ich bekam "Xanor" (auch bekannt unter Xanax). Es ist ein sehr starkes Mittel, dass nur wenige Wochen genommen werden darf, da es sonst abhängig macht. Es gibt aber noch andere, die oft verschrieben werden. Von den Frauen hier weiß ich, dass öfter auch Tavor, Opipramol oder Promethazin zum Einsatz kommt. Sie sind unterschiedlich stark, wobei Opipramol das schwächste ist. Tavor ist ebenfalls recht stark, darf nur einige wenige Wochen genommen werden, da es sonst ebenfalls abhängig macht. Promethazin und Opipramol haben kein Abhängigkeitspotenzial.
Liebe Grüße von
Marika

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