Depersonalisationsstörung oder Unwirklichkeitsgefühl !!!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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Melanie

Depersonalisationsstörung oder Unwirklichkeitsgefühl !!!

Beitrag von Melanie »

Hallo,

hat jemand im Zusammenhang mit der PPD auch so etwas erlebt oder erlebt es im Moment noch ?????
Wenn ja was hat Euch geholfen oder was macht es für Euch aushaltbar ???
Wie lange hat es bei Euch gedauert bis es weg gegangen ist ???
Habt Ihr Medikamente genommen ???
Viele viele Fragen aber ich komme irgentwie mit diesem Zustand nicht so richtig klar.
Für Antworten oder Tips wäre ich echt dankbar.

LG Melanie
Micha

An Melanie

Beitrag von Micha »

Hallo Melanie,

während meiner Depression habe ich ein "Unwirklichkeitsgefühl" gehabt in Bezug auf meine Umgebung.

Meine Wohnung, Personen, die Stadt einfach alles um mich rum war so unwirklich. Manchmal kamen mir die Häuser vor wie im Film, so gestochen scharf und unwirklich. Kann das schlecht beschreiben.

Ich weiß nicht ob das jetzt mit der Depression oder den Tabletten zusammenhing. Als es mir besser ging war alles wieder normal.

Gruß Micha
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Haalo Melanie!

So ein Gefühlt kenne ich..aber ganz leicht...Alles scheint nicht als unser zu sein...als ob man z.B. in einer Fremdewohnung wäre...bei mir sind iese Gefühle, wie alle ander negative Gefühle, wieder weg gewesen

Hier wird darüber diskutiert:
http://www.panikattacken.at/online_bera ... sation.htm
http://www.med1.de/Forum/Psychologie/193299/
http://www.med1.de/Forum/Psychologie/157706/
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Komm mal her und lass Dich drücken! So. Jetzt bist Du nicht mehr alleine!

Also, dieses Unwirklichkeitsgefühl ist ein Hinweis darauf, dass die Erkrankung sehr ausgeprägt ist. Ohne Dich jetzt verunsichern zu wollen, ist das ein Anzeichen dafür, dass es innerhalb Deiner Depri psychotische Anteile gibt. Kein Grund zur Panik! Wir kennen das alle irgendwie, dass da so ein Punkt kommt, an dem man das Gefühl hat, die Umwelt wäre entfremdet.

Trotzdem: (Und auch das gehört zum Forum): Du solltest das unbedingt mit Deinem Doc besprechen. Das bedeutet keinesfalls, dass Du jetzt ein Neuroleptikum nehmen musst. Oftmals genügt es schon, über ein AD den Stoffwechsel wieder ins Lot zu bringen. Und wenn das nicht funktioniert könnte ein Neurolelptikum vielleicht Abhilfe schaffen.

Nur zur Info: Depressive mit psychotischen Symptomen erhalten nicht die Dosis, die beispielsweise Schizophrene erhalten. Es ist quasi kein Hammer sondern ein Espressolöffelchen, mit dem man an den Glasrand tippt....blimmm.....und schon gehts besser!

Hier sind ja viele Frauen, die psychotische Symptome kennen. Vielleicht könnt Ihr das noch besser erklären bzw. ergänzen?

LG und....(siehe Motto!)
Blauauge

Beitrag von Blauauge »

Hallo Melanie,
leide auch seit 6 Monaten an DP/DR!!!
Es tritt häufig bei Depressionen, Ängsten,...
und etc. auf.

Ich kann dir ein Depersonalisations Forum empfehlen,
da findest du viele Gleichgesinnte und kannst wichtige Tips zum Umgang erfahren.
Mir hat es schon sehr geholfen.
Gebs einfach mal bei google ein.

Liebe Grüße :D
anna d.

Beitrag von anna d. »

Muschelkalk hat geschrieben:!



. Das bedeutet keinesfalls, dass Du jetzt ein Neuroleptikum nehmen musst. Oftmals genügt es schon, über ein AD den Stoffwechsel wieder ins Lot zu bringen. Und wenn das nicht funktioniert könnte ein Neurolelptikum vielleicht Abhilfe schaffen.

(siehe Motto!)
hallo muschelkalk,

was ist denn der unterschied zwischen einem AD und eine
neuroleptikum???
ich frage nur deshall weil ich manchmal auch das Gefühl
von unwirklichkeit etc. verspühre und evtl. wieder mit
einem AD anfangen will ( siehe auch sep.posting)

lg

anna d.
Jenny

Beitrag von Jenny »

Ein AD wirkt spezifisch gegen Depressionen. Ein Neuroleptikum wird bei Psychosen eingesetzt (Wahnvorstellungen, Halluzinationen, das Gefühl "gesteuert" oder "verfolgt" zu werden etc).
Auch, wenn ich net Muschelkalk bin und die das, wenn sie sich mehr Zeit nimmt als ich grad, bestimmt schöner formuliert hätte :wink:
anna d.

Beitrag von anna d. »

super vielen dank für die schnelle info.

lg
anna d.
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Anna,
weiss ja nicht, ob Du auch Ängste etc hat, aber in diesem Zusammenhang sind diese Unwirklichkeitsgefühle oft "normal". In meinem schlauen Angstbuch steht dazu zB: "Manche Patienten berichten mir: "Ich stehe neben mir, bin nicht ich selbst. Ich beobachte, wie ich im Auto sitze, aber das bin bicht ich." Dieses Gefühl heisst Depersonalisation. Wenn Du nun rauskriegst, wovor Du Angst hast, und das es eben "nur" ein Gefühl ist, werden diese "Zustände" auch eträglicher. Klar kannst Du, um die Symptome abzumildern, auch ein Neuroleptikum nehmen, aber das solltest Du mit Deinem Doc besprechen. Oft hängt es, wenn es um die reine Angst geht, auch mit der Atmung zusammen, wenn wir falsch atmen, wird uns schwindelig, und wir haben auch das Gefühl, neben uns zu stehen. Vielleicht kannst Du damit noch was anfangen? LG Carlotta
Svane

Beitrag von Svane »

Hallo Melanie,

ich schalte mich hier etwas spät ein, PC war kaputt (läuft auch jetzt nur wenn er Lust hat), aber das ist ja auch egal. Ich hatte dieses Unwirklichkeitsgefühl ganz heftig. Ich war eine ganz andere Person, habe dauernd meinen Freund gefragt wie ich früher so war, wußte das einfach nicht mehr. Wenn ich draußen war, kam mir alles unecht vor, d.h. ich fühlte mich nicht als Teil dieses Geschehens. Weiß auch nicht wie ich es besser beschreiben soll. Ich nehme Sertralin, es wurde nicht sofort gut, aber bald besser. Meine Ärztin hat mich mal nach ungefähr 2 Monaten gefragt, ob ich wieder "ich selbst" wäre, ich sagte nein, aber ich bin auf dem Weg dorthin! Und so habe ich es auch empfunden, es war ein Prozess, heute bin ich wieder die alte, aber das Gefühl kenne ich noch sehr gut. Es geht ganz sicher vorbei!!! Wie geht es dir im Moment?

Alles Liebe,
Svane
Birgit

Hallo Melanie,

Beitrag von Birgit »

während der schlimmsten Zeit meiner PPD hatte ich auch ein starkes Derealisationsgefühl - so als wenn die Welt um mich herum nicht mehr "echt" wäre - alles wirkte irgendwie unscharf und unwirklich. Ich konnte diesen Zustand kaum ertragen, ich habe in dieser Zeit sehr viel geschlafen - sofern das mit einem Kleinkind geht. Auslöser waren glaube ich sehr starke Ängste, Dauerstress und eine Erschöpfung bis auf die Knochen...
An Medis habe ich Neuroplant (Johanniskraut) und Bachblüten genommen. Entspannungs-CD´s und vor allem Reiki-Behandlungen und eine gute Therapeutin haben mir auch geholfen. Nach 2 bis 3 Wochen ging es langsam weg - wenn ich etwas schönes erlebte, war "die Welt wieder da", wenn mich etwas schlimmes belastete kam der "Nebel" wieder...nach ein paar Monaten blieb er ganz weg! Zum Glück!

Derealisationsgefühle können bei Depressionen und Angsterkrankungen auch im Rahmen einer PPD auftreten und gehen mit fortschreitender Genesung auch wieder weg! Also, auch wenn es sich sehr schlimm anfühlt, mach dir nicht zu viele Sorgen darüber - je mehr ich an das "komische Gefühl" dachte und es weghaben wollte, desto schlimmer wurde es. Wenn ich es einfach als eine Art "Überlastungsschutz" hinnahm, und mich mit anderen Dingen beschäftigte, war es erträglicher.

Fühlt es sich bei dir immer gleich an, oder wird es auch mal schlimmer oder besser? Weißt du noch, wann es angefangen hat?

Sicher ist es wichtig, wenn du das Unwirklichkeitsgefühl mit deiner Therapeutin/Ärztin o.ä. besprichst.

Ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft; du wirst das schaffen! Es geht auch wieder weg!

Liebe Grüße Birgit
Hoffnung89

Re: Depersonalisationsstörung oder Unwirklichkeitsgefühl !!!

Beitrag von Hoffnung89 »

Oh man, das ist zwar schon einige Zeit her dass das hier geschrieben wurde aber es tut sehr gut das zu lesen. Das macht mir zur Zeit nämlich auch Riesen angst mit dieser depersonalisierung!!
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