Kontakte knüpfen, Mut machen und gesund werden

[Geli]

Hallo Ihr alle,

ich möchte Euch auch Mut machen.

Lest einmal ein paar Beiträge unter mir die Beiträge "Mutmachposting" und "Mütter, die wieder gesund sind". Als ich diese so las, kam ich zudem noch auf folgendes:

Es ist so super, dass es dieses Forum hier gibt. Und jeder wird hier mit offenen Armen empfangen, jeder wird verstanden und auf seinem Weg begleitet. Das ist so wichtig.

Mir kommt aber auch der Gedanke, wie wichtig es zudem wäre, Gleichgesinnte zu sprechen oder zu treffen. Noch zum Forum dazu. Daher möchte ich noch einmal daran erinnern, dass ihr Euch von der Hauptstelle des Vereins Schatten und Licht eine Betroffenen- und Angehörigenliste zuschicken lassen könnt. Ich weiß von anderen und habe es selbst damals auch angenommen, dass man miteinander sprechen kann, dass man vielleicht auch noch nah beieinander wohnt und sich mal treffen kann. Vielleicht wird ja auch eine eigene Selbsthilfegruppe daraus.

- Wenn man sich halt stabil genug dazu fühlt -
Das wäre ja auch die Herausforderung für alle, denen es wieder besser geht.

Ich möchte auch noch einmal anstoßen, zumindest nur das Herkunft-Bundesland mit in Eurem Profil anzugeben. Es gibt ja gewiss hier einige, die in einer SHG sind und diejenige dann anschreiben könnte. Oder auch nur, um sich mit jemand auszutauschen, der vielleicht in der Nähe wohnt. So dass man sich mal sprechen oder sogar treffen könnte.

Vielleicht wäre da ja zufällig jemand, mit dem man sozusagen "auf gleicher Wellenlänge" wäre. Und das ist schön zu wissen, wenn ansonsten nur die beschränkten Gestalten von Bekannten oder auch Freunden und sogar Familie um einen herum stehen. Die nicht verstehen, wie man so denken kann.

Miteinander sprechen ist zwar nicht jedermanns Sache und das Forum hier hält ja die eigentliche Identität mehr oder weniger anonym. So soll es ja auch sein, denn diese Beiträge können ja von jedem Web-Benutzter gelesen werden. Aber wenn das Bundesland mit angegeben wäre, könnte man auf diese Art und Weise Kontakte knüpfen. - wer mag – Sicherlich werden hier auch PN geschrieben, worin man sich dann näher austauschen kann oder sich auch besser kennen lernen kann.

Oder halt über die Listen, die beim Verein zu bekommen sind. Die Betroffenen warten ja auf Eure Anrufe. Sie wollen ja für Euch da sein, damit ihr Euch austauschen könnt.

Oder auch die Liste mit Kontaktadressen, wo ihr zu schon bereits bestehenden SHG dazu stoßen könntet. Oder auch vorher telefonisch Kontakt aufnehmen könntet.

Ich weiß von mir selbst und auch nun von vielen betroffenen Frauen, die sich dann doch einmal an's Telefon gewagt haben, dass einem mit jeder Gesprächsminute die Worte leichter über die Lippen kommen. Ich bin damals mit totalem Herzklopfen zur SHG gegangen. Durch meine Hebamme wusste ich schon so in etwa, was auf mich zukommt. Wie die Frauen sind und dass ich da bestimmt nicht "falsch" am Platze bin. Und so war ich nicht ganz so im Zweifel, ob ich da wohl richtig bin. Heute mache ich selbst Telefonberatung und höre immer wieder die ersten Worte: "Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin?" DOCH, das SEID IHR! Deshalb, wer telefonisch Kontakt haben will, ruft an!!!!

Denn:
Ich sitze nur manchmal hier vor dem gefühllosen Bildschirm, lese die manchmal sehr verzweifelten Beiträge und könnte mir die Haare raufen. Und ich meine diese, die wirklich sehr verzweifelt sind. Mut machen und Zuspruch ist auf jeden Fall dann von allen hier im Forum wichtig. Doch manchmal sitze ich hier und denke "das ist doch zum Mäusemelken". Denn so aus der Ferne und dann noch schriftlich hier durch diese Beiträge ist das nicht immer so einfach. Da wäre ein Gespräch viel aufschlussreicher und der persönliche Kontakt wäre halt da.

Und jede Mama ist so unterschiedlich betroffen, jede hat andere Sorgen, Gedanken und Gefühle und auch körperliche Beschwerden. Es gibt ja kein Geheimrezept, dass man Punkt für Punkt abarbeiten kann und das dann auch wirkt. Und für jede gibt es einen anderen Weg, der ihr hilft. Und der Weg ist auch unterschiedlich lang.

Durch dieses Forum erreicht man natürlich ganz viele Betroffene. Viele, die noch mitten in der PPD/PPP stecken und auch die schon "gesünderen". Alle unterstützen durch viele eigene Erfahrungen und geben Tipps. Das ist ganz wichtig und hilft, sich zu informieren.

Nur so im Nachhinein fände ich es für jede einzelne wichtig, wenn sie auch Kontakt zur Schatten und Licht-Beratung aufnehmen würde (seien es die Telefonberaterinnen des Vereins oder die Kontakte der SHG oder die der Betroffenen oder Angehörigen auf den entsprechenden Listen).

Was meint ihr?

Ich selbst bin ja auch in einer SHG. Und von Beginn an begleitet und stützt einen die Gruppe. Manche sind schon einige Jahre dabei. Und für sie ist es dann auch nicht unbedingt vorbei, wenn es ihnen wieder besser oder ganz gut geht. Wir haben auch so regelmäßig Kontakt und tauschen uns aus. Auch wie hier im Forum, aber dann so, dass wir uns dann halt sehen oder zumindest telefonieren. Inzwischen sind daraus ganz wertvolle Freundschaften geworden. Und das denke ich immer, wenn ich überlege, was mir die PPD gebracht hat: nämlich diese super netten und verständnisvollen Freundinnen. Die hätte ich nämlich sonst überhaupt nicht kennengelernt. Und ich selber kann von mir nun behaupten, dass ich nicht nur geradeaus denke. Ich bin so froh, dass man miteinander reden kann ohne dies dann direkt zu werten. Weil halt jede von uns so individuell ist und jede andere Gedanken und Gefühle hat. Das Verständnis ist einfach da. Und das zu wissen, tut unheimlich gut.

Genau wie hier im Forum. Vielen Dank Euch dafür. Und bleibt dabei und macht weiter so.

Gerade in der Zeit der PPD oder überhaupt einer Depression bzw. psychisch schweren Zeit wäre ein Zusammensein von Gleichgesinnten doch sehr hilfreich. Für manch Betroffene bestimmt auch schwer, diesen Schritt zu tun. Aber auf längere Sicht gesehen, wünsche ich da den Mamas Mut und Kraft dazu. Denn es gibt zudem auch sehr viel Unterstützung für spätere Zeiten untereinander.

Klar, man meint dann immer, es ginge einem dazu immer noch zu gut. Dass es einem doch eigentlich noch gar nicht so schlecht geht, um irgendwo anzurufen. Aber dahin sollte man kommen. Und man sollte es in die Welt hinaus posaunen.

Vielleicht habt ihr ja mal Lust, hier zu schreiben, ob ihr noch sonst Kontakt habt. Wer von Euch geht in eine SHG oder hat schon einmal dort angerufen? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Vielleicht könntet ihr Euch vorstellen, irgendwann selbst eine Gruppe zu gründen. Oder am besten direkt zu zweit. Dann hat man die halbe Arbeit.

Falls ihr dies vorhabt, dann mailt an den Vorstand von Schatten und Licht. Es gibt Unterlagen mit Tipps zur Gründung usw.

Ich bin jetzt erst einmal 3 Wochen in Urlaub an der Nordsee. Darauf freue ich mich schon. Ich wünsche euch allen viel Kraft und Mut. Bis bald wieder

[Marika]

Hallo Geli,

ich kann deine Worte nur zu 100 % unterstreichen.

Z.B. habe ich hier durch Angabe meines Landes/Bundeslandes eine liebe Frau gefunden (hallo "Sunshine" ), die nur 5 km von mir entfernt wohnte!!! So haben wir uns auch privat getroffen und es war super toll.

Auch sonst habe ich hier viele private Kontakte geknüpft, auch wenn die Mädels etwas weiter weg wohnten. Und telefonieren oder sich gar treffen ist wirklich oft ganz anders, als hier vor dem Computer.

Ich hatte auch das Glück mal bei einer SHG in Augsburg (bin ja aus Österreich und bei mir hier gibts keine SHG) dabei zu sein und der Austauch tat soooo gut, auch wenn ich wieder gesund bin.

Mhhh, ich könnte eigentlich mal einen Aufruf starten..

Liebe Grüße von

[claudia]

Hallo Geli,

deine Idee finde ich auch gut.Dazu ist mir ein/aufgefallen,das es vielleicht auch für viele hilfreich sein könnte,wenn wir SHG-Leiterinnen/Telefonberaterinnen oder sonst in irgendeiner Form für den Verein aktive Frauen/Mütter als solche auch im Forum als "zu erkennen" wären?!

Vielleicht besteht die Möglichkeit,als "Anhängsel"(PC-Freaks entschuldigt-es gibt bestimmt ein Fachwort dafür)den Verweis wie z.B. bei mir "SHG SZ" anzubringen.Dann wäre es vielleicht noch mal etwas leichter,sich örtlich zu orientieren.

Deinen Vorschlag,wenigstens das Bundesland mit anzugeben,empfinde ich ebenso hilfreich.Da könnte ich mir einen gezielten Hilfeverweis für das jeweilige Bundesland schon vorstellen.Die Unterstützungsmöglichkeiten sind ja z.T. so unterschiedlich.

Das ist meine persönliche Meinung dazu.Jetzt kommt bei mir natürlich hinzu,das meine erste Erkrankung mittlerweile im August schon 12 Jahre her ist und die letzte 2003/2004 war.Deshalb fände ich es schön,wenn sich auch diejenigen zu Deinem Beitrag äußern,bei denen die Krankheit z.Zt. akut ist,bzw.bei denen es noch nicht so lange her ist.

Außerdemz.B.ANKE,REBECCA,MELANIE und ULLI W.(habe hoffentlich keine vergessen????),gab es diese Idee schon einmal und wenn ja,aus welchem Grund habt ihr Abstand davon genommen.

Vielleicht hat nochmal jemand Zeit,seine Meinung dazu aufzuschreiben.....

Liebe Grüße,Claudia

[sunshine]

Hallo Marika!

Es ist ein gutes Gefühl, jemanden in der "Nähe" zu haben, das kann ich nur unterstreichen. Ja, es ist ganz toll persönlich miteinander zu sprechen - wie oft war es schon der Fall, das geschriebene Worte so anders aufgefasst wurden als gemeint

Werden solche SHG wöchentlich oder monatlich veranstaltet?

Hmmm, bei uns gibt es eigentlich nur eine SHG für Psychiatrieerfahrene, soviel ich das weis...

Wäre doch zu schön, wenn schon Entbundene Frauen noch auf der Wochenbettstation eine Adresse bekämen, wenn Sie Symptome zeigen...sozusagen als Hilfe an die Hand, falls sich die Anzeichen nicht wieder legen....

Liebe Grüße an Euch,
Christine

Marika, ich ruf dich demnächst an, bin grad im Häuslbaustress

[Melanie W.]

Liebe Claudia, liebe Forumsfrauen,

ich habe die Anregung gelesen, die Vereinsfunktion (z.B. "Leiterin SHG Frankfurt" oder "Telefonberaterin") in die Daten mit aufzunehmen, die neben jedem Beitrag zur jeweiligen Verfasserin angezeigt werden. Ich werde das mit den anderen Moderatorinnen und mit unserem Admin besprechen und mich dann wieder melden!

Herzliche Grüße
Melanie

[Geli]

Hallo ihr alle,

bin gerade aus dem Urlaub zurück. Und nun ist es zwar schon recht spät, aber trotzdem noch ganz kurz:

Nach 3 Wochen Erholung bin ich wieder froh, zuhause zu sein. Da sind halt meine 4 Wände.

Die Idee mit dem Zusatz, welcher SHG man angehört, fände ich sehr gut.

Ich habe nämlich auch schon die Erfahrung gemacht, dass manche Frauen zwar das Forum kennen, aber nicht die Hauptseite von Schatten und Licht. Und so kennen sie auch nicht die Listen mit den Selbsthilfegruppen-Kontakten. Und auch nicht die der "Betroffenen- und Angehörigen-Liste", die man sich über den Verein schicken lassen kann.

Es wäre sehr gut, wenn das Bundesland mit angegeben wäre. Ab und an schaue ich die Profile unter "Vorstellungsrunde" nach, aber dort steht ja meistens nichts. Deshalb ...... wenn die SHG-Benutzerinnen gekennzeichnet wären ..... So könnte zumindest ein Kontakt von den Betroffenen zu uns zustande kommen - wenn gewünscht.

Ich weiß, dass man als betroffene Mama oft viel Zeit braucht, um den Schritt des Anrufens zu machen. Geschweige denn, zu Treffen zu gehen. Doch wenn der Schritt getan ist, fällt eine Riesen-Zentnerlast von den Schultern. Bei mir damals auch.

Und heute bin ich so manchen Kilometer gefahren. Da merke ich dann, dass 30 km weit fahren auch reicht. Wenn ich denke, es sind ja schon über 40 Selbsthilfegruppen in Deutschland. Aber wenn man dann die noch so vielen weißen Flecke sieht, wo keine SHG existieren. Ich weiß nicht, wie viele Gruppen dann zustande kommen müssten, wenn es so ca. alle 50 km eine SHG geben würde?

Marika:
Wie ist es denn in Österreich mit SHG von Schatten und Licht?
Wie viele gibt es oder gibt es überhaupt welche? So habe ich mich noch gar nicht damit auseinander gesetzt. Da muss ich gestehen und mich entschuldigen, dass ich nicht viel dazu weiß.

[Marika]

Hallo,

also in Österreich sieht es mehr als nur mager mit SHG´s aus. Was ich weiß, gab es in Wien eine... die aber durch mangelndem Interesse (komisch, oder?) wieder zerbröselt ist. In meiner Umgebung (lebe am anderen Ende von Wien - ca. 800 km weg in Vorarlberg am Bodensee Nähe Lindau) gibts gar nichts. Daher durfte ich schon mal bei einer SHG in Augsbrug dabei sein, weil ich einige nette Freundschaften nach Deutschland durch das Forum hier knüpfen konnte.

Ich habe zwar einen Aufruf hier mal gestartet, ob es Frauen in der Nähe gibt - aber es kam leider nichts zurück.

Na ja, vielleicht ergibt sich noch irgenwie etwas - werde es jedenfalls weiter versuchen.

Liebe Grüße von

[Geli]

Hallo,

bei uns hier ist es so, dass es beim Kirchenkreis der Stadt eine Koordinationsstelle für Selbsthilfegruppen gibt. Dort sind wir angebunden. So werden wir dort als Anlaufstelle geführt, können die Räumlichkeiten nutzen oder werden auch angesprochen, wenn z.B. "Tage der Begegnung" mit Infostände geplant sind o.ä. Von dort können wir auch Unterstützung bekommen, wie man eine Selbsthilfegruppe gründet.

So treffen wir uns regelmäßig 1x im Monat abends und haben zudem noch 1x im Monat morgens eine sog. Sprechstunde, die wir dann dort bei der Diakonie (Kirchenkreis) anbieten. Diese ist dann mehr für "Neue" oder Angehörige oder auch Interessierte gedacht, die sich dann bei uns informieren können. Ansonsten kommen dann aber auch Frauen von uns, die am abendlichen Treffen nicht unbedingt teilnehmen können. Halt auch zum Austausch und "Hallo sagen".

Um Frauen erreichen zu können, haben wir u.a. eine Hebammenpraxis und einige freischaffende Hebammen gewinnen können, die Aushangplakate und Flyer des Vereins auslegen. Seit diesem Sommer läuft zudem im Kreisgebiet eine Aktion des Kinderschutzbundes und Familienbüros und Kinderkrankenhauses an, bei der die Eltern der Neugeborenen mit einem sog. Begrüßungspaket begrüßt werden sollen. Unter anderem wird eine Infobroschüre weitergegeben mit allen wichtigen und informativen Anlaufstellen im Kreis. Dort wird dann auch der Verein Schatten und Licht kurz vorgestellt (mit entsprechender Internetadresse und Kontaktadresse von unserer Gruppe vor Ort).

Wir haben uns bei diesen Stellen vorgestellt. Auch beim Gesundheitsamt usw., damit die Mütter zu uns finden. Das aber auch schon vor längerer Zeit. Bei manchen Beratungsstellen und Hebammen inzwischen auch schon vor etlichen Jahren. Und eigentlich müsste unser Kreis Mütter viel größer sein. Doch dann kommt halt die Frage bei den meisten Müttern ja zum Tragen, ob sie bei uns überhaupt richtig wären?

Wir haben damals auch einen Artikel in der regionalen Tageszeitung abdrucken lassen, der eigentlich auch recht informativ war. Wir dachten noch: Jetzt werden wir von Anruferinnen überflutet. ----- Das ist nicht geschehen. Aber immerhin haben sich 2 gemeldet, die auch erst einmal nachfragten, ob sie bei uns überhaupt richtig wären. Oder ob wir sie komisch ansehen würden, wenn sie zu unseren Treffen kommen würden. Und wie "krank" sie denn sein müssten, um eine PPD zu haben? Die beiden gehören aber jetzt schon sozusagen zum festen Kern und sind so froh darüber, sich gemeldet zu haben.

Andererseits ist aber auch vollkommen i.O., wenn jemand dann wieder die Gruppe verlässt, eine Auszeit bei Treffen macht oder auch nicht so regelmäßig kommen möchte. Manche wollen jedesmal dabei sein, andere auch nur alle 3 Monate oder anderen reicht der telefonische Kontakt. Das ist total verschieden (hängt auch davon ab, wie akut jemand noch betroffen ist). Mit der Zeit kommt aber dann ein harter Kern zustande, der sich dann ja auch mit einbringen sollte, um die Gruppe bekannt zu machen, über die Arbeit informiert usw.