psychotherapie beenden???

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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zita

psychotherapie beenden???

Beitrag von zita »

hallohallo - ich komme gerade mal wieder von einer stunde psychotherapie und ich weiß echt nicht, ob ich das noch weiter machen soll. ich war jetzt ungefähr 15 mal da und ich bin mir gar nicht sicher, ob mir das gut tut. das ist eine tiefenpsychologisch fundierte psychotherapie und mir wird immer ganz anders, wenn ich da so aus meinem leben erzähle und mir klar wird, was ich doch für eine loserin bin. ich kann mir immer weniger vorstellen, dass es bei mir noch jemals aufwärts gehen soll.
kennt ihr das??? ist das normal oder läuft da irgendwas falsch???

viele grüße zita
sirius

Beitrag von sirius »

Hallo Zita,
ja, dieser Frage kann ich mich anschließen.....
Ich bin seit 2 Jahren bei meinem Therapeuten und eine Stunde läuft in etwas so ab, dass ich vorher schon nervös bin, dorten dann weine ohne Ende und fix und fertig dann wieder Tage brauche, bis ich mich wieder beruhigt habe.
Der Therapeut sitzt da und sieht zu, wie ich weine, und ich denke mir immer, warum findet er keine Worte, die mich ein wenig aufbauen, mir auch etwas Selbstsicherheit geben, er ignoriert meinen Zustand einfach und da komme ich mir total bescheuert vor!
Erwarte ich da zu viel??????????????????

WAS BITTESCHÖN ZEICHNET EINEN GUTEN THERAPEUTEN AUS?
Wer kann Zita und mir denn mal erzählen, welche SUPER Erfahrung er mit Therapeuten gemacht hat?

Meiner sagt gar, dass er mir nicht helfen kann, nur zuhören

:twisted: :twisted:

Jaja, Zita, vielleicht solltest Du den Therapeuten einfach mal fragen, was er eigentlich bezweckt... ich z.B. habe, nachdem meiner mich eine Zeit lang wahnsinnig unter Druck gesetzt hat und ich darauf hin in eine fürchterliche Krise gestürzt bin, meinem dann gesagt, dass es mir mit der Therapie total schlecht geht, so wie er das gerade macht. Da hat er seine Strategie wieder geändert und wurde wieder super freundlich, was mich auch stutzig machte, denn ich kann mit einem lächelnden seuselnden Mann auch nix anfangen und fühle mich dann gar nicht ernst genommen.
Ich trau mich aber auch nicht zu beurteilen, ob er da nicht genau das Richtige macht und mir das auf Dauer nicht doch hilft, ER ist ja der Fachmann!

Also, vielleicht solltest Du es einfach ansprechen, dass es Dir nicht gut damit geht. Ist er Dir wenigstens sympatisch?
Wenn nicht, dann suche Dir parallel einen anderen, würde ich jetzt tun.

So wünsche ich uns jetzt ein paar Erfahrungsberichte, das würde auch mir mal helfen.

Lass Dir heute die Sonne in die Seele scheinen,
LG
Bine
wintermami

Beitrag von wintermami »

hallo ihr lieben,
WAS BITTESCHÖN ZEICHNET EINEN GUTEN THERAPEUTEN AUS?
diese frage stelle ich mir gerade auch... :?

ich habe vor 2 jahren eine eher erfolglose therapie gemacht und habe mich damals nicht getraut, sie abzubrechen und weiter zu suchen.

heute habe ich einen überweisungsschein bekommen und kontaktdaten von verschiedenen therapeuten. ich bin fest entschlossen eine therapie zu machen und glaube schon, dass es mir helfen kann, aber ich habe auch zweifel, wie ich den/die richtige therepeut-in finden soll.

damals habe ich gedacht, er/sie muss mir nicht persönlich mega sympatisch sein, ich muss die person eher als kompetent und vertrauenswürdig einschätzen. das waren und sind meine kriterien.

dazu hätte ich gern den eindruck, dass mir diese person helfen will bzw. lust hat, mit mir gemeinsam zu arbeiten. das ist aber schon mal viel verlangt, ich weiß.... :wink:

in der praxis (psychiater) haben sie mir gesagt, ich dürfte bis zu 5h "probe sitzen" und wenn es nicht klappt, soll ich einen neuen überweisungsschein holen. wie oft das geht weiß ich jetzt nicht, aber sie waren sehr freundlich und unkompliziert und haben mich schon dazu ermutigt, den "richtigen" zu suchen. das finde ich wichtig, dass man den mut hat, woanders hin zu gehen, wenn man merkt, dass es nicht funktioniert.

@sirius
ich finde es nicht ganz in ordnung, dass er dich, vor allem so oft, so heulen lässt. das scheint nicht gerade zweckmäßig oder geplant oder erwünscht zu sein. hast ihm mal gesagt, wie es dir nach der stunde immer geht?

ich freu mich auch auf eure berichte!

lg,
wintermami
LillysMom

Beitrag von LillysMom »

Hi,
ich bin total erschrocken von dem wie es euch bei eurer Therapie ergeht. Ich habe letztes Jahr im Juni meine Verhaltenstherapie begonnen und im März dann erfolgreich beendet. Ich hatte bestimmt viel Glück denn ich kam direkt gut mit meiner Therapeutin klar. Ich fühlte mich ernst genommen. Ich hatte kaum Erwartungen da ich keine Ahnung hatte was mich bei einer Therapie erwartet. Aber alles was ich damals falsch gemacht habe konnte sie mir plausibel erklären warum ich das tue und wie ich es in Zukunft besser machen sollte. Ich habe durch sie die Krankheit verstanden und wie ich da rauskomme und vorallem auch wie ich dem vorbeuge wieder zu erkranken. Ihr müßt Therapeuten finden denen ihr vertraut und die euch ernst nehmen. Schließlich ist mit unserer Erkrankung nicht zu spassen.
LG.
zita

Beitrag von zita »

halllohallo - danke für eure antworten. wenn ich das so lese, komme ich ja noch einigermaßen gut davon. der therapeut ist mir vom typ her einigermaßen sympathisch nur was er immer so sagt, zieht mich teilweise runter. er meint immer, ich solle nicht so streng mit mir sein, auch das positive sehen und mich nicht immer so nieder machen. tjaja, wenn ich das könnte, wäre ich wahrscheinlich nicht bei ihm. ich habe dann immer das gefühl, dass ich noch nicht mal seinen anforderungen gerecht werde, weil ich noch nicht mal seine ratschläge umsetzen kann...

ich werde jetzt mal zwei wochen pausieren und mir dann überlegen wie es weiter geht....

viele liebe grüße

zita
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo zusammen!

Auch ich bin ziemlich sauer, wenn ich lese wie eure Therapeuten mit euch umgehen. :evil: Und zum 100sten Mal stelle ich mir die Frage, ob manche Therapeuten ihre Zulassung tatsächlich im Lotto gewonnen haben... :x Es tut mir echt total leid für euch, dass ihr so schlecht begleitet werdet.

In einer Therapie soll man schon lernen, "nicht so streng mit sich zu sein, auch die positive Seite zu sehen und sich selbst nicht immer fertig zu machen", wie dein Thera sagt, liebe zita... ABER: ER MUSS dir zeigen, WIE du das lernen kannst!!! Es nur zu sagen, ist zu wenig, denn wir alle wüßten das von der Logik her, aber die Umsetzung ist für uns PPD Mamas unglaublich schwer, bis sogar ganz unmöglich in der schweren Zeit. Gerade in einer Verhaltenstherapie gibt es richtige Übungen, die man machen kann, um das zu lernen. Ich mußte z.B. sehr oft und lange immer wieder die "Situation - Bewertung - Konsequenz Übung" machen und zwar schriftlich auf einem Blatt Papier. Diese machten wir in der Therapie Stunde, aber auch als Hausaufgabe mußte ich sie machen und wir haben dann in er nächsten Stunde das ganze besprochen. Eine weitere Hausaufgabe bestand einmal darin, einen Brief eine Person zu schreiben, die mir seelische Verletzungen zugefügt hatte (der Brief wurde nicht abgeschickt, aber in der nächsten Sitzung besprochen), eine weitere Hausaufgabe bestand im regelmässigen "Autogenen Training" daheim.

In Therapiestunden haben wir auch Tiefenentspannung mit Tiefensuggestion gemacht, sowie die EMDR - Therapie (könnt ihr im Unterforum "Therapien" nachlesen, da gibts einen Beitrag dazu). Weinen mußte ich kein einziges Mal bei ihm... obwohl es mir am Anfang der PPD wirklich sehr, sehr schlecht ging. Aber mein Psychiater hat mich in den Sitzungen immer so aufgebaut und mir die Krankheit erklärt, dass ich wieder gestärkt aus der Sitzung heraus kam.

Zuhören ist gut, aber NUR zuhören, leider zu wenig. Ein Therapeut muss Lösungsansätze anbieten und dem Patienten helfen, diese umzusetzen. Nur so kann erreicht werden, was dein Thera liebe Zita sagte: Nicht so streng mit dir sein,...... usw. usw. DAS ist Therapie.... das andere kann dir jeder andere Mensch auch sagen, aber ohne dafür Geld zu bekommen. :evil:

Ich habe insgesammt 2,5 Jahre lang eine Verhaltens-/Psychotherapie gemacht und sie hat aus mir eine selbstbewußte und sich selbstliebende Frau und Mama gemacht. :D Ich habe heute eine Lebensqualität, wie ich die 33 Jahre vorher nie hatte! Uralte Ängste und sogar meine Spinnenphobie sind verschwunden! :wink: Und das verdanke ich eindeutig meiner Therapie und meinem hervorragenden und engagierten Psychiater! :D

Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr auch einen so tollen Therapeuten findet wie ich. Denn es gibt sie tatsächlich noch - die guten und engagierten Ärzte und Therapeuten. Gebt euch nicht mit so Halbherzigkeiten wie sie euch geboten sind, zufrieden!

Ganz viel Glück wünscht euch
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
sirius

Beitrag von sirius »

Hallo,
jetzt bin ich aber schon etwas frustriert, wenn ich höre, dass es auch ganz andere Therapeuten gibt!!!!!!
Marika, vor allem, wenn Du sagst, ein Therapeut muss Lösungsvorschläge anbieten!!!!!!!!!!!!!!
Meiner sagt immer, dass ich das alles gaaaaaaaanz alleine machen muss, er kann das nicht für mich tun :shock:
Das ist immer sooooooooo frustrierend, denn ich KANN ja einfach nicht!
Na, jetzt geh ich erst mal in die Klinik und gucke, was mich da erwartet an Therapeuten und HOFFE, dass ich total positiv überrascht werde...l..
So jetzt gibt es Kaffee, mh..... trinkt ihr auch so viel davon?
Ich meine immer, dass er mich doch munterer machen muss....
Schönen Sonntag Euch allen!!
Bine
zita

psychotherapie doch weiter....

Beitrag von zita »

hallohallo - ihc hatte mir ja selber eine kleine therapiepause verordnet und meine stunden jetzt dreimal abgesagt. mein therapeut hatte mir dann auf den ab gesprochen, dass ich mich nur noch melden soll,wenn ich noch an weiteren stunden interessiert sei... naja, mir gings leider dann in der letzten zeit wieder sehr schlecht und ich habe ihn angerufen und wir haben uns wieder getroffen.

und ich muss sagen, es war zum ersten mal so, dass ich mich wirklich gut aufgehoben gefühlt habe. der therapeut meinte, ich solle ihm doch mal erzählen, wie ich die therapie bisher so erlebt habe und ich habe ihm dann halt gesagt, dass mich die sitzungen eigentlich immer noch weiter runterziehen würden und ich sehr lange bräuchte um mich allein davon zu erholen. er war dann richtig schockiert und meinte, dass man die sache dann wohl anders angehen sollte, ich könnte auch gerne z.B. zu seiner kollegin wechseln, wenn mir das helfen würde, oder aber wir würden jetzt erstmal versuchen, meine situation zu stabilisieren und im moment nicht so sehr in die tiefe schauen. ich solle mir das nochmal überlegen und ihm dann sagen, wie ich es mir weiter vorstellen könnte. als alternative hat er mir dann auch noch eine tagesklinik vorgeschlagen, weil die depression im moment doch sehr ausgeprägt sei, aber das kann ich mir nun gar nicht vorstellen.

nun ja, jetzt gehe ich in zwei wochen wieder hin - dieses mal mit einem viel besseren gefühl. ich denke die stabilisierung sollte im vordergrund stehen. und ich hab mal wieder was dazu gelernt - nämlich dass es doch manchmal sinnvoll ist, die dinge auch anzusprechen, als sich einfach nur zurückzuziehen :)

viele liebe grüße

zita
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