...die kleinste Kleinigkeit........

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Nickolakala

...die kleinste Kleinigkeit........

Beitrag von Nickolakala »

.......bringt mich aus der Bahn und meine Ängste werden auch dementsprechend heftiger !!! Ich denke immer das schlimmste und mache mich damit selbst fertig.
Wie schaffe ich es nicht ALLES immer so NAH an mich ran zu lassen??? Einfach etwas cooler zu werden?
DANKE
LG Nicole
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Süße!

Na du - im Moment scheinst du arg gebeutelt zu werden... *festindenarmnehm*

Ich kenne das noch sehr gut, was du beschreibst! Als ich vor 3,5 Jahren noch ganz tief in der PPD drin steckte, hat mich ALLES Negative total fertig gemacht und mich tief ins "Loch" fallen lassen. Ich konnte nicht mehr Fernsehen, Radio hören oder Zeitung lesen - denn schließlich sind ja die Medien überhäuft von negativen Meldungen und scheußlichen Verbrechen.

Damit umzugehen und es - wie du richtig sagst - "diese Dinge nicht so nah an mich heran zu lassen", habe ich in meiner Therapie gelernt. Folgender Satz meines Psychiaters hat mir sehr geholfen und mit ihm hat es "Klick" gemacht in meinem Hirn:

"Diese Dinge und Vorfälle haben rein gar nichts mit ihnen oder ihrer Familie zu tun. Das sind natürlich schreckliche Sachen die oft passieren - aber sie sind Problemer dieser anderen Menschen - nicht ihre!!!"

So habe ich Schritt für Schritt gelernt, solche von außen kommende Dinge nicht mehr so nah an mich ran kommen zu lassen. Ich habe den Fokus dann immer ganz bewußt auf MICH bzw. MEIN LEBEN gerichtet und so auch genau den Unterschied zwischen meiner Situation und die der anderen gesehen.

Das ging natürlich nicht von heute auf morgen und immerhin habe ich 2,5 Jahre Therapie hinter mir. Dafür habe ich heute eine Lebensqualität, wie noch nie in vergangen Jahren davor. Sogar meine Höhenangst und Spinnenphobie ist so beiläufig verschwunden... aber ohne, dass wir das behandelt hätten.... :wink: Meine Therapie hat mir einfach irgendwie ganzheitlich die Augen gehöffnet und meine tiefen Ängste in ganz normale Bahnen gelenkt. Natürlich war die Therapie oft sehr anstrengend und auch intensiv. Von Gesprächen, über schriftliche Übungen und Hausaufgaben, bis zu Tiefenentspannung, Hypnose und EMDR war alles dabei.

Daher auch mein Rat: Bei so argen Ängsten ist eine Therapeutische Unterstützung einfach meist unumgänglich - denn alleine sieht man meist den Wald vor lauter Bäumen nicht und braucht jemanden, der objektiv von außen, gegen steuern kann.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen und schicke ganz liebe Grüße!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nickolakala

Danke

Beitrag von Nickolakala »

Danke liebe marika für Deine Worte !!!

JAAAA GENAU SO IST ES BEI MIR. Eine schlechte Nachricht am Tag, und er ist für mich gelaufen, weil ich mich soooo sehr in diese Nachricht reinsteigern kann. Ich KENNE mein Problem, ich weiss, dass ich mir nicht über alles völlig den Kopf zerbrechen darf und mich nicht in alles sooo sehr reinsteigern darf, aber ich SCHAFFE es einfach nicht, mich abzulenken !!!!
Eine Therapie habe ich auch wieder angefangen. Zum 2. mal in den letzten Jahren bei der gleichen Therapeutin. ich hoffe, die Therapie bringt mich vorwärts.
ich habe so sehr angst um meine kleine Familie und um meine ganze Verwandtschaft (und die ist nun mal riesengross). Naja und irgendwann wird es wohl auch mal losgehen mit Krankheit, Tod usw. Damit muss ich doch irgendwie fertig werden...........
Ich kann mir doch nicht das Leben von dieser SCHEISS Angst zur HÖLLE machen lassen.
Danke fürs "zuhören".
N.
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