Eheprobleme durch PPD?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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meiki

Eheprobleme durch PPD?

Beitrag von meiki »

Hallo!
Sitze hier und schreibe heulend diese Zeilen. Ich kann einfach nicht mehr. Zwischen meinem Mann und mir ist es aus - einfach aus und vorbei. Ich weiß gar nicht , wo ich mit Erklärungen anfangen soll; er wirft mir vor, daß mein Verhalten Absicht ist, meine Aggressionen, mein negatives Handeln und Denken, meine ganze Art hätte auf die Familie übergegriffen, ich hätte alles kaputt gemacht, die Kinder wären ja auch schon geschädigt, ich würde mich nie ändern, ich wäre schon immer so gewesen(!). Er sagt, er kann niocht mehr;
Diese themen hatten wir schon öfter, unsere Beziehung ist nicht gerade die stabilste, auch Trennung war schon ein Thema. Aber er will über eine (vorübergehende )Trennundg nicht vernünftig reden; wenn dann schmeißt er mich raus, er bleibt bei den Kindern, weil man sie bei mir janicht lassen kann usw. Könnte noch ein paar Zeilen schreiben dazu:
Jetzt zu meiner Heulerei: Er läßt mich fallen, oder verlange ioch zuviel? In vielen Punkten hat er recht. Ich bin nicht gut für die Kibnder und sie leiden auch sehr offensichtlich unter mir. Aber kann man so einfach aufgeben? Was ist besser für die Kinder? So weitermnachen oder soll ich gehen? Wohin? Ich weiß., daß er nicht gehen wird. Und dann ist da ja auch noch die Kleine. Schwupps, da sind auch wieder die Gedanken: Wenn sie nicht wäre, wäre das alles nicht passiert, es wäre alles leichter ... Ich kann einfach nichte mehr; ich werd noch verrückt; er läßt mich fallen und das whrscheinlich auch noch mit recht. Habe die furchtbaren Gedanken, mich auszulöschen; Ich bin euin Stück Scheiße, ich mache allesw kaputt, drei, nein vier Menschenleben zerstöre ich einfach so.
Was soll ich bloß machen?
Meiki
sunshine

Beitrag von sunshine »

Meiki, liebe Meiki,

deine beiden letzten Zeilen streiche bitte aus deinem Gedächtnis!!!!!!!!

Ich kann nachvollziehen wie schlimm es gerade für dich aussehen muss -
aber einen Weg, der weitergeht gibt es immer.

Kannst du denn mit deinem Mann im Moment gar nicht mehr sprechen?
Hast du ihm einemal das Forum hier gezeigt, damit er annähernd verstehen kann, dass niemand mit Absicht entweder Agressiv oder apathisch oder was auch immer wird??????

Weißt du, ich kann aus Erfahrung sprechen, dass Aussenstehende, ich meine Menschen die nicht von dieser Krankheit betroffen sind, gar nicht
in der Lage sind sich nur einigermaßen in unsere Lage zu versetzen...

Klar gibts sensiblere Menschen die das wenigstens versuchen, da gibts halt auch die anderen, die uns Absicht und Willenlosigkeit vorwerfen!!!!

Bitte liebe Meiki, auch wenn alles für dich schlimm aussieht, gib nicht auf!!!
Partnerprobleme haben sicher mehrere hier, auch ich immer wieder mal...
Aber bei uns ist es halt besonders schlimm, weil wir alles sowieso auf uns beziehen, wir uns eh schon als das letzte sehen....

Du hast keine Menschenleben zerstört!!!! Deine Kinder lieben dich!!!!
Kinder lieben bedingungslos - auch wenn die Mama manchmal schreit und schnell aus der Fassung ist!!!!
Ich glaube auch nicht dass eure Beziehung definitiv aus ist, versucht doch nochmal sachlich darüber zu sprechen, dein Mann will doch nicht wirkllich euren Kindern die Mama entziehen!!!!

Meiki, ich hoffe es sieht in ein paar Tagen wieder ruhiger aus, manchmal wenn alles so emotionsgeladen ist kommt man auch keinen Schritt weiter,
dann braucht es Ruhe damit die Köpfe ausrauchen kann, dann sieht manches auch wieder anders aus - DAS WÜNSCHE ICH EUCH!!!!

Bitte schreib mir wieder wie es dir geht, ja?????

Christine
meiki

Beitrag von meiki »

Liebe Christine!
Danke, danke für deine prompten Zeilen.
Es ist halt so, daß es nicht erst seit kurzem bei uns so schlimm ausschaut, eigentlich bereits seit 2,5 Jahren; wir haben immer wieder einen Anfang gemacht, aber ich glaube, vor allem wegen der Kinder. Vielleicht fragst du dich jetzt, warum wir dann nochmal ein Kind bekommen Haben - zurecht. Ich kann keine Antwort darauf geben. Ich dachte bisher immer, daß wir auch wegen uns selber immer wieder zueinander gefunden haben, aber gewiß ist es mir nicht
Weißt du, mein Mann ist eigentlich ein ruhiger, sehr lieber Mensch, der alles für seine Familie tun würde und auch tut. Wahrscheinlich habe ich ihn tatsächlich zu dem gemacht, was er jetzt ist: unsicher, ruhelos, schwankend. Mein Sohn hat wieder schlimme Neurodermnitis und leichte Zwänge, meine Tochter lacht immer weniger, läßt mich nicht aus den Augen, kann nicht mehr spielen. Ich glaube, meine Kinder sind durch das, was sie mit mir erlebt haben in den letzten Monaten extrem verunsichert; sie können sich ihrer Mama nicht sicher sein.
Das andere Problem ist:Ich habe auch ohne PPD Probleme; so bin ich z.T. recht unnahbar, mache alles mit mir selber aus und lasse niemanden an mich ran; betrifft vor allem meine Eltern und Schwestern,bei meinem Mann war es teilweise etwas besser. Ich kann mich verdammt schlecht öffnen. Ich kann nicht vor anderen weinen, habe ich glaub ich noch nie getan; wenn dann noch so ein fürchterliches und aggressiver Verhalten dazu kommt - ist das Verhaltem von ihm nicht bverständlich? Oh Gott, wie bin ich nur so geworden? Kann man so was noch "gut" reden? Erklären? Das forum habe ich ihm noch nicht gezeigt; ich habe Angst vor seiner Reaktion: tolle Ausrede hast du da, aber du warst schon immer so.
Bumm. Hat er recht? Ich weiß gar nichts mehr; ich finde einfach keinen Sinn in der ganzen Sache.
Meiki
sunshine

Beitrag von sunshine »

Hallo Meiki,

ich würde mir nie anmaßen mich zu fragen warum ihr noch ein Kind bekommen habt - es war ja bestimmt auch ein Kind aus Liebe.

Das mit deiner Familie hat wahrscheinlich auch einen Grund, oder?
Ich meine du bist ja nicht grundlos verschlossen geworden und machst
schwere Sachen mit dir alleine ab, das sind wahrscheinlich Dinge die du dir angeeignet hast, als Schutz sozusagen.

Und bei Kindern sagt man ja, sie werden aggressiv, weil sie andere Lösungswege nicht erlernt haben - vielleicht ist es bei dir also auch ein Ventil, damit du all das was du nicht "hinaustragen" kannst los wirst...

Oh Gott - ich bin ja auch gar kein Psychologe und kann mir nicht mal selber helfen, aber so sieht es für mich als Aussenstehende aus...

Bist du in irgendeiner Therapie deswegen?

Ich finde es nur sehr traurig, weißt du, wenn du für deinen Mann auch nur ein Fünkchen Liebe empfindest und er auch für dich, dann ist dass alleine Wert dafür zu kämpfen!!!

Wegen deiner Kinder:
Kinder spüren sofort wenn es der Mama nicht gut geht, ob sie es nun laut deutlich macht oder nicht, ich wurde jetzt zum Beispiel nicht böse mit meinem Kleinen und doch hat er es gespürt, ich habe es daran gemerkt, dass er sich nicht mehr verstellen ließ und wenn ja, hat er nach ein paar Stunden so nach mir geschrieen bis mich eine der beiden Omas angerufen hat, ich solle ihn wieder holen - also du siehst gutreden oder nicht, ob man nun zornig wird - oder sich zurückzieht, wenn auch innerlich
die merken das einfach!

Und einen Sinn hat das ganze doch - wir müssen uns anschauen, damit wir manche Dinge ändern können oder?

Dein Mann ist ja mit dir zusammen, weil du auch noch eine Menge anderer Seiten haben musst, ich wünsche euch auf alle Fälle so sehr
dass sich -so verfahren es dir jetzt auch scheinen mag- alles wieder zum Guten wenden kann!!!!!

Ich denk ganz fest an dich,

Christine
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Meiki,

Du mußt verdammt aufpassen, dass Du Dich jetzt nicht völlig verunsichern läßt. Also erst mal empfehle ich Dir zu sortieren: Findest Du WIRKLICH, dass Dein Mann Recht hat, dass Du alles schlecht machst, eine schlechte Mutter bist usw., oder hast Du da nicht auch vielleicht ein bißchen seine Sichtweise übernommen?
So eine Scheiße, wenn ich lese, was Du da durchmachen mußt. Kopf hoch, Du darfst nicht alles zulassen. Mach´ Dich vor allem nicht selbst so nieder, Du bist doch nicht nur die Krankheit!!!!
Kannst Du Dich nicht irgendwo behandeln lassen, Klinik oder Medis oder nimmst Du Medis? Wenn Eure Beziehung aus ist, oder aus sein sollte, eines Tages, wie auch immer, dann heißt das noch lange nicht, dass er die Kinder bekommt. Laß´ Dich nicht verunsichern!!!!
Jetzt erzähle ich Dir etwas von mir: Ich bin immer noch nicht gesund, und ich habe es trotzdem geschafft, dass ich nach der Trennung von meinem Mann die Kinder habe - mein Mann hat jahrelang erzählt, ich könnte das nicht schaffen, alleine, ich sei viel zu krank, und heute schaffe ich es und bin sehr FROH, dass die Kinder bei mir leben. Also selbst wenn es hart auf hart kommt, denn Du überlegst ja, wie Du schreibst, dass es aus sein könnte, dann mußt Du nicht, nur weil Du krank bist, auf die Kinder verzichten. Meiner erzählt schon lange nichts mehr davon, dass er die Kinder nehmen möchte.
Ich wünsche Dir viel Kraft, egal wie es kommt und schreib´ wieder!

Alles Gute

Ava
kathrin66

Beitrag von kathrin66 »

hallo meiki,

ich kann mich ava nur anschließen.
lass dich nicht zusätzlich unter druck setzen, dass kannst du jetzt nicht gebrauchen. versuche deinem mann klar zumachen, dass du krank bist.
zeig ihm diese seiten, nimm ihn mit zum arzt, druck ihm was aus, dass ihm erklärt, was eine PPD ist! lass dich behandeln, nimm medis!
eine ppd ist kein grund, die kinder zu verlieren. will dein mann mit dieser aussage dich bewegen, etwas zu tun?
auch gesunde mamas verlieren mal die nerven und werden laut! auch gesunde mamas haben nicht immer nur gute laune! na und!
wenn der mann unterstützend zur seite steht, dann wird alles schneller wieder besser!
versuche mal die seite www.horstvoll.de ! da wird depression so gut erklärt, dass habe ich meinem mann auch gezeigt, da mir die worte damals fehlten!

sei stark! ich schicke dir alle kraft

liebe grüße
kathrin
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo Meiki,
klar fasst Du das jetzt alles als Deine Schuld auf. Es ist ja auch "einfach", uns in unserer Krankheit super zu verunsichern, denn von großem Selbstwertgefühl haben wir momentan leider nicht viel. Und Dein aggressives Verhalten hat sich sicher über viele Jahre aufgebaut, Du meinst ja selbst, Du wärst immer sehr verschlossen. Deine Emotionen suchen sich jetzt eben - ausgelöst durch deine 3. Geburt - ihren Weg nach draussen, das ist eigentlich gut und normal, obwohl es sich im Moment nicht so anfühlt. Du schreibst, Du würdest gerne über eine vorübergehende Trennung vernünftig reden? Also möchtest Du, dass er auszieht oder habe ich das falsch verstanden? Egal, was Du vorhast, schau, dass es das ist, was Du wirklich willst. Das ist natürlich momentan nicht einfach, aber überleg doch mal, ob Du auch ohne die Kids noch gerne mit ihm zusammen bist. Bei uns entspannt sich das alles nämlich, wenn wir auch mal öfter was alleine machen und dann herausfinden, dass wir uns nicht nur wegen der Kinder lieben. Meiki, Kopf hoch und schreib, wie es weitergeht, ja? Liebe Grüße Charlotte
Christina

Beitrag von Christina »

Liebe Meiki,
du glaubst gar nicht wie gut ich das verstehen kann. Meine Ehe wäre durch diese besch... Krankheit auch beinahe kaputt gegangen. Mein Mann hat es überhaupt nicht verstanden warum ich mich so verändert habe und warum ich mich so verhalten habe. Ich hatte auch sehr oft ganz schlimme Gedanken (wenn ich das nicht getan hätte... dann wäre das nicht passiert...) und habe mich dafür gehasst. Aber ich hatte gottseidank die Unterstützung meiner Mama und die meiner Heilpaktikerin die mir in den schwersten Stunden immer wieder Rückhalt gaben. Wenn mein Mann mal wieder gemein zu mir war und ich ausziehen wollte. Und solche Momente gab es sehr oft in den letzten 6 Jahren. Aber ich habe weiterhin um meine Familie gekämpft. Um meine Ehe gekämpft. Auch wenn ich weitestgehend den Kampf alleine ausfechten musste und dafür sehr viel Kraft brauchte hat es nicht gelohnt. Meine Mann hat irgendwann mal angefangen mich zu verstehen und wir sind uns dann nach etlichen Diskussionen, Streits, Gesprächen wieder näher gekommen. Und die Kinder haben noch ihren Vater. Das was auch das was mich zurück gehalten hat den letzten Schritt zugehen. Ich bin selber ein Scheidungskind und weiss wie schlimm es für ein Kind ist wenn der Vater die Familie verlässt. Deshalb habe ich gekämpft. Auch wenn es unendlich schwer war das alles manchmal zu ertragen so hat es sich gelohnt denn heute sind wir eine relativ harmonische und glückliche Familie. Ich stand mal am gleichen Punkt wie du, liebe Meiki. Ich kann dir nur den Tipp geben, rede immer wieder mit deinem Mann. Erkläre ihm was los. Das es nicht mutwillig ist was du tust sondern eine Krankheit. Irgendwann versteht er es und ihr kommt euch wieder näher. Gib nicht auf, gib die Familie nicht auf. Halte durch. Es lohnt sich.

Alles Gute
Chris
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Meiki,

viele Dinge, die Du schreibst, habe ich damals auch so erlebt bzw. mitgemacht.

Mein (damaliger) Mann hat sich nicht viel darum gekümmert, wie es mir geht. Über die Krankheit hat er sich ebenfalls nicht informiert. Dazu kamen noch Vorwürfe in schlimmster Weise. Ihn hat es nie richtig interessiert, wie es mir damals ging oder warum ich so gehandelt, gefühlt und gedacht habe! Ohne meine Eltern wäre ich damals untergegangen...

Ich denke, es ist momentan - da die Situation mehr wie angespannt bei Euch ist - nicht ratsam, Dich mit Deinem Mann auseinander zu setzen. Und zwar auch dem Grund, da Dir z. Z. dazu die Kraft fehlt. Für solch wichtige Entscheidungen mußt Du gesund und stabil sein. Hast Du jemanden (Eltern, Geschwister, Freundin etc.), der zu Dir steht und die Situation zwischen Deinem Mann und Dir etwas entspannen könnte? Der Deinem Mann erklärt, dass Du weder aus "böser" Absicht noch aus anderen Gründen so bist und reagierst, sondern weil Du krank bist!?!?

Wenn nicht schon geschehen, geh baldmöglichst zu einem (Fach-)Arzt und laß Dir helfen!

Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, beim Ehemann zu bleiben, "nur" wegen der Kinder. Du wirst auf Dauer nicht glücklich sein und die Kinder auch nicht. Dann lieber getrennt und eine entspannte Situation. Aber darüber kannst Du erst dann entscheiden, wenn Du wieder gesund bist! In der jetzigen Situation siehst Du vielleicht wirklich manche Dinge "überzogen", als sie in Wirklichkeit sind/waren.

Das sage ich Dir deshalb, weil ich mich von meinem Mann getrennt habe, als ich wieder gesund war, da er in meiner schwersten Zeit nicht für mich da war bzw. Dinge teilweise noch schwieriger gemacht hat.

Liebe Meiki, viel Kraft weiterhin und laß Dir helfen! Es wird wieder gut!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
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