Ich habe wieder ein bissl Angst

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Marika
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Ich habe wieder ein bissl Angst

Beitrag von Marika »

Hallo ihr Lieben!

Ja leider, ich habe wieder ein bissl Angst Zustände, aber glücklicher Weise keine ZG. Ich weiss, dass das jetzt sicher wegen meinem "tollen" Silvester so ist und wegen der Entäuschung über meinen Mann, dass er mich so im Stich gelassen hat an dem Abend.

Grad habe ich in einem anderen Beitrag noch geschrieben, dass es mir gut geht und plötzlich hat mich die Angst wie eine Welle erfasst. Ich fühle mich einfach unruhig, kann mich nicht entdscheiden, ob ich schlafen soll, oder fernsehen, habe Angst, dass dich die große Verantwortung für meinen Kleinen selber tragen muss. Ich könnte grad weinen - vielleicht sollte ich es raus lassen. Und dass, obwohl grad mein Mann etwas vom Mc. Donalds holt... er hat ein schlechtes Gewissen und will alles wieder gut machen. Aber ich bin skeptisch. Fühle mich alleine, auch wenn er da ist. Ich fühle mich stark und doch verwundet. Tausend Gedanken schießen mir den ganzen Tag durch den Kopf, es ist als würde die Welt "draußen" nicht mehr exsistieren. Als wäre der Begriff "Zeit" für mich nicht mehr von Bedeutung.

Vielleicht ist es auch, weil ich die Tage nicht raus konnte mit Noah, aber es geht ihm jetzt schon wieder viel besser. Hoffe, ich kann morgen etwas frische Luft tanken und mein Gehirn durchlüften.

So, jetzt ist mir ein bissl leichter ums Herz. Danke, dass ich mich ausjammern durfte!

Seid ganz lieb gegrüßt!
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
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Anke
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Beitrag von Anke »

Liebe Marika,

es tut mir sehr leid für Dich, dass es Dir gerade nicht gut geht und Du so ein "blödes" Silvester erleben mußtest.

Ich könnte mir vorstellen, dass es die "Nachwehen" von Silvester sind und es Dir deshalb gerade etwas schlechter geht. Es ist mit Sicherheit "nur" eine kurze Zeit, die Du durchstehen mußt. Bald geht es Dir wieder besser bzw. so, wie es die letzten vier Monate war - Du warst zufrieden, glücklich und hast alles "im Griff" gehabt. Ich wünsche Dir, dass es ganz bald wieder so ist!

Laß Dich nicht entmutigen, ich denk an Dich!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Petra

Beitrag von Petra »

Liebe Marika,

hey meine Liebe lass deinen ganzen Kummer heraus! Weine, Schreie, Fluche wenn dir danach ist! Du hast ein Recht darauf! Du hast dir viel mitgemacht und es ist eine GANZ NORMALE ANGST mit der deine Seele jetzt auf die letzten Ereignisse reagiert! Lass die Angst heraus, sie kann dir nichts anhaben und genauso schnell wie sie gekommen ist, geht sie auch wieder! Auch wenn dieses Gefühl die alten Erinnerungen an die Anfangszeit der PPD hervorruft und sehr unangehm ist, kannst du dankbar sein, dass du schon so weit bist und sofort die Angst spürst und sie auch zuordnen kannst! Viel schlimmer wäre es doch wenn sie Wochen später erst hervorkommt und du nicht weißt wohin mit ihr! Nimm die Angst als deinen Begleiter an! Sie zeigt dir wann es zuviel war und nimm sie als Chance etwas zu verändern! Vielleicht bist du auch gerade in einer Umbruchstimmung in der du die Prioritäten in deinem Leben neu einteilst, das ist auch oft mit ein Grund für die Angstgefühle! Weil jede Veränderung uns Perfektionistinnen Angst macht;) Aber die Angst ist nicht nur ein negatives Gefühl, wir haben uns das zu empfinden angelernt, sie schützt uns auch! Ich finde mit dieser Ansicht, lässt sich eine Angstattacke viel leichter nehmen!
Liebe Marika, ich drück dich ganz fest und schicke dir besonders liebe Grüße!

Petra
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Anke, liebe Petra!

ich dank euch vielmal für die lieben Worte!

Ihr habt Recht, es wird wieder vergehen. Und ich kann die Angst zuordnen.

Ich bin so froh, dass ich euch habe - seid umarmt!
Liebe Grüße von
Marika

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Nora

Beitrag von Nora »

Guten Morgen, Marika,

wie geht es Dir heute? Mensch, es tut mir so leid, daß es Dir grad nicht so gut geht. Ich glaub aber auch, daß das noch "Nachwirkungen" von Silvester sind. ch kann auch gut verstehen, daß Du enttäuscht bist über Deinen Mann. Das wäre ich auch. Hatte neulich auch eine Situation, in der ich mich über meinen Mann geärgert habe und mich auch völlig alleingelassen fühlte. Hab aber dann ganz ruhig mit ihm gesprochen udn ihm erklärt, daß ich das nicht gut fand. Er hat das auch verstanden und selbst schon gemerkt, daß es nicht in Ordnung war wie er sich verhalten hat und sich entschuldigt. Natrülich hat das noch etwas an mir genagt, aber ich hab versucht, daß abzuhaken und ihm nicht mehr innerlich vorzuwerfen. Das hat mir auch geholfen.
Ich glaube aber auch, daß Du auch ohne die PPD über den Vorfall an Silvester geschockt gewesen wärst. Das ist ja auch unter "normalen" Umständen echt nicht schön, was da passiert ist. Hab keine Angst - das geht jetzt wieder vorbei und bald geht es Dir wieder gut. Du bist doch so eine patente Frau und hast soviel Stärke und Mut schon bewiesen. Vertau auf Dich!

Alles Liebe,
Nora
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Nora!

Auch dir einen schönen guten Morgen. Heute fühle ich mich wirklich schon wieder besser. Habe gestern auch noch mit meinem Mann gesprochen und er sieht vieles ein. Ich habe auch gestern noch meine Angst in Form von Tränen raus gelassen - das hat gut getan. Es waren eigentlich Tränen, die ich an dem besagten Abend zurück hielt.

So wo du schreibst mit dem "innerlich vergeben", finde ich super und werde das jetzt auch versuchen. Das ist eine Schwäche von mir, dass ich lange nicht "abhacken kann. Daran werde ich jetzt arbeiten.

Liebe Nora, ich möchte dir auch mal ein herzliches Danke sagen. Du findest immer so tolle und einfühlsame Worte - das ist echt ganz, ganz großartig! Vielen Dank dafür!!!!

Sei lieb gegrüßt!
Liebe Grüße von
Marika

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Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo Marika,
mensch, wie ich es kenne, wenn die Angst zurück kommt. Aber Du kannst echt froh sein, den genauen Auslöser zu kennen, und damit gezwungen zu werden, was zu ändern. Dein Mann hat Dich sicher nicht absichtlich "hängen lassen", aber er muss wissen, dass Du das nicht gut fandest. Wenn Du das für Dich formulieren kannst, beweist Du damit
auch ein Stück Unabhängigkeit, also, dass Du Deine Bedüfrnisse aussprichst und zB den Silvesterabend nicht einfach so hinnimmst. Ich habe aus Weihnachten auch eine Lehre gezogen: dass ich das nächste Mal nicht mehr so feiern möchte, mit meinen Eltern, ich möchte irgendwo mit meinen Lieben verreisen. Und mich damit der Verantwortung entziehen, dass es auch meinen Eltern an diesem Abend gut geht, dafür müssen sie schon selber sorgen. Weisste, bei mir kommt die Angst oft zurück, wenn ich nicht nach mir schaue, sondern es allen um mich rum recht machen möchte. Sobald ich was für mich mache und einfach davon ausgehe, dass meine Familie auch ohne mich überleben kann, fällt der Druck von mir ab. Wahrscheinlich denkst Du jetzt, Du wärst IMMER allein für Noah verantwortlich, das ist aber nicht so. Wir fühlen uns leider oft alleine, obwohl wir es nicht sind, dass kommt eben noch von früher. Und weil wir uns selbst nicht so richtig vertrauen, oder? Also, rede noch mal mit Dietmar (sofern nicht schon geschehen) und siehe es als Ausrutscher seinerseits. Und die Angst zieht sich sicher wieder zurück. Du kannst es eben im Moment nicht FÜHLEN, dass Du nicht alleine bist, Du weisst es nur vom Kopf her. Liebe Marika, fühl Dich gedrückt und bis bald Charlotte
biggi

Beitrag von biggi »

liebe marika,

vor ein paar tagen habe ich auch deinen beitrag über deinen fürchterlichen silvesterabend gelesen. ich muss trotz allem sagen respekt dir gegenüber, wie du doch alles gemeistert hast!!!!

dass es dir jetzt nicht gut geht, würde ich auch als ganz normale körperlich seelische reaktion auf die letzten tage sehen. wie soll man denn, mit oder ohne ppd, soviel tumult ohne nebenwirkungen überstehen...
das geht wohl kaum. jetzt vordert dein körper wohl etwas die ruhe ein, die er sich redlich verdient hat. ich selbst habe mittlerweile für mich gelernt, die nicht so guten tage nicht mehr ausschließlich der ppd zuzuschreiben. den auch gesunden muttis geht es doch nicht immer gleich gut. und wenn ich mich an die gesunde zeit vor der geburt erinnere, kann ich mir eigentlich zu jedem gefühl oder angstzustand eine situation aus dem gedächnis hervorrufen und mir sagen "dieses gefühl kenne ich aus meinen früheren erfahrungen, ich hatte diese gefühle schon vorher und weiss daher, ich bin im stande sie zu interpretieren und zu kennen und weis daher, dass sie nicht unbedingt ppd-spezifisch sind". das nimmt mir die angst vor schlechten tagen und ich kann besser damit umgehen, denn eigentlich kenne ich meine gefühle von früher sie hatten nur andere ursprünge, aber sie waren /sind immer ein teil von mir gewesen und zu bewältigen bzw. die guten zu geniessen.
eigentlich denke ich nur noch sehr wenig, dass meine gefühlswelt eine ppd-welt ist, sondern ich versuche es für mich in meinen ganz normalen (früheren)alltag zu integrieren und da gaibt es nun mal nicht nur eitel sonnenschein.
kennst du das gefühl im bauch wenn es kribbelt und nach oben steigt???
vor der ppd war es für mich mit verliebt sein oder spannung verbunden, zu meinen stärksten ppd zeiten war es für mich der anfang von hochsteigender angst. was ich versuche damit zu sagen, ist dass wir die art der gefühle, wie sie enstehen kennen, nur die situation sprich ppd lassen aus kribbeln angst werden, aber das gefühl an sich war uns doch auch schon in gesunden tagen bekannt.
ich wes jetzt nicht ob ich meine gadankengänge erklllären konnte. ich möchte dir nur sagen, versuche etwas abstand von der ppd-gefühlswelt zu erlangen und versuche deine gefühle zu erfragen als wäre es die zeit vor der ppd. in deinem fall finde ich steht dir die angst zu, denn dein kürzlich erlebtes war nicht ohne, aber auch wenn du schon ganz gesund wärst, wäre dein körper und seele nach diesem chaos-marathon wohl erschöpft.

ach ja, was ich dir schon immer mal sagen wollte: wenn ich mich recht erinnere, haben wir relativ zeitgleich mit dem cipralex angefangen und ich danke dir für deine informationen über deinen genesungszustand. es hat mich immer aufgebaut zu lesen wie toll das ad dir zur genesung verholfen hat und mit freude lese ich deine fortschritte und das gedeihen von noah!!!


viele liebe grüße und kopf hoch

biggi
valentina

Beitrag von valentina »

Halllo Marika
Du schreibst immr wieder so aufbauende Texte für alle. Ich finde es so positiv, wie du mit deiner Krankheit umgehst. Ich weiss, dass du es schaffen wirst, denn du bist eine Kämpferin. Ich kenne das auch nur zu gut. Immer wenn man denkt, jetzt hast du's aber wirklich geschafft und alles hinter dir, kommt plötzlich ein Rückfall, wenn auch nur ein kleiner. Manchmal kann man nachvollziehen warum, manchmal nicht.
Die Krankheit braucht viel Geduld. Ich habe oft gedacht, bei mir ist's halt anders und hört nie auf. Aber plötzlich merkt man, es wird besser ohne dass ich den ganzen Tag darauf achten muss mich zusammenzunehmen. Es geht irgendwie viel leichter.
Ich habe auch jetzt noch ein unstabiles Seelenleben. Vor der PPD war ich viel unbeschwerter und lockerer. Es braucht nur jemand etwas Verletzendes zu mir zu sagen und das reisst mich runter, viel mehr als früher. Nach deinem Erlebnis an Silvester kann man total nachvollziehen, dass eine etwas schlechtere Phase kommen muss. Aber du hast's ja gemeistert und darauf darfst du stolz sein. Alles Liebe für dich Valentina
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Charlotte, liebe Biggi, liebe Valentina!

Ich möchte euch auch noch ein ganz herzliches Danke schön sagen, für eure lieben Worte und Tipps.

Ihr habt absolut recht und wenn ich eure Zeilen immer wieder mal durchlese, ist es für mich eine geistige Vertiefung eurer Ratschläge. Ihr seid soooo tolle Frauen und dank eurer Worte, kann ich mit dem Geschehenen sicher bald abschließen.

Und ja - es liegt dieses Mal wohl nicht an der PPD, dass es mir schlechter ging, sondern an den Umständen!

Seid fest umarmt!
Liebe Grüße von
Marika

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Ava

Beitrag von Ava »

Liebe Marika,

kann es sein, dass Du insgeheim ein bissel Angst davor hast, von Deinem Mann mehr zu verlangen? Sag´ mir bitte, wenn ich mich täusche, denn so gut kenne ich Dich nicht, aber mein Gefühl ist, dass Du Dich zu wenig von ihm unterstützt fühlst, und dass Du das Gefühl hast, alleine zu sein, alleine mit Noah, alleine zuständig, und das ist schade, denn Du bist ja nicht allein.
Weiß Dein Mann, wie Du Dich fühlst? Da meine Ehe kaputtgegangen ist, weiß ich nur zu genau, wie wichtig es ist, über das zu reden, was man vom anderen sich wünscht. Je länger man nicht darüber redet, auch wenn es schwer fällt, desto schwieriger wird es....
Ich wünsche Dir alles Gute!

Ava
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Ava!

Ja, du hast recht mit deinem Gefühl. Ich fühle mich oft ganz alleine für alles zuständig - oft sogar auch noch für meinen Mann selber. Das ist schon komisch, denn grad heute habe ich da drüber intensiv nachgedacht. Denn heute Abend geht er z.B. mit seinen Kumpels aus. Früher habe ich immer, wenn er spät heim kam und natürlich meist einen über den Durst getrunken hatte, geschaut, dass er gut ins Bett kommt - sprich ihm geholfen sich auszuziehen!!! JA WER BIN ICH DENN - SEINE MUTTER??????????????? Nein, ich bin Noahs Mama!!!!!!!

Daher habe ich mich wohl unterbewusst mit Wünschen zwecks Unterstützung zurück gehalten. Es ist zwar schon etwas besser geworden, also ich kann jetzt schon auch mal sagen was ich will. Ich merke auch, dass er sich Mühe gibt - in der Vergangenheit waren das aber nur kurze Phasen.

Du hast Recht, liebe Ava - es muss und wird anders werden. Ab heute!!! Ich habe ihm deutlich gesagt, was ich erwarte. Und er hat mich gestern und heute wirklich sehr entlastet - aber er hat halt auch ein schlechtes Gewissen wegen Silvester. Aber das reicht nicht - es muss eine Selbstverständlichkeit werden. Und daran werden WIR arbeiten!!!

Danke liebe Ava, dass du mir nochmal die Augen geöffnet hast - passt "unheimlicher Weise" genau zu meinen Gedanken von heute Nachmittag!!!

Viele liebe Grüße
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
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Ava

Beitrag von Ava »

Liebe Marika,

ich unterstütze Dich in Gedanken ganz fest dabei, dass Du und Dein Mann Eure Beziehung so verändern könnt, dass ihr Euch beide wieder wohlfühlt!
Was Du schreibst, erinnert mich sehr daran, dass ich nach der Geburt meiner ersten und später meiner zweiten Tochter meinen Mann viel viel mehr als vorher wie ein - Entschuldigung für den drastischen Vergleich - KIND wahrgenommen habe....
Das lag teilweise daran, dass er sich aus Eifersucht auf seine eigenen Töchter mehr so verhalten hat, damit ich ihn mit "bemuttere", und teilweise lag es daran, dass ich seine Suche nach Fürsorge dadurch, dass ich selbst Mutter geworden war, stärker wahrnahm...
Auf jeden Fall glaube ich, dass es ganz wichtig ist, dass ihr Euch das alles bewußt macht, was da abgeht, und ich glaube auch, dass Du nicht wirklich zwei Kinder haben willst, sondern eines, und einen Mann, und das mußt Du ihm ohne Scheu klarmachen! Dann fühlst Du Dich auch nicht mehr alleine...
Ich glaube, Dein Mann hat auch ein paar Lernschritte vor sich, nämlich zu verstehen, dass er als Vater mal seine fürsorglichen Seiten hervorkehren und entwickeln und entdecken darf, und das ist etwas ganz ganz Tolles, gerade für Männer!
Ich wünsche Dir alles Gute liebe Marika!

Ava
Patricia

Beitrag von Patricia »

Liebe Marika,

ich will mich bemühen und Dir ein paar schöne Zeilen schreiben. Du schreibst immer so aufmunternde und hilfreiche Sachen. Ich hab Dich die ganze Zeit für Dein positives Schreiben immer bissl bewundert.

Ich wünsche Dir dass Du fortan nur noch positiv denken wirst, Dich die Angst nicht mehr einholt. Und wenn es doch wieder geschehen sollte wünsche ich Dir Kraft um schnell da raus zu kommen. Und Kraft hast Du, wie Du selbst schon schreibst bist Du stark!

Ich drück Dich mal ganz dolle.
Nora

Beitrag von Nora »

Liebe Marika,

ich kenne das: ich habe auch immer versucht, meinem Mann viel abtzunehmen udn mich um alles gekümmert. Aber nicht, weil er das wollte, sollte weil ich dachte das muß ich tun und das einfach so meine Art war. Darüber hinaus habe ich vergessen, meine Bedürfnisse zu äußern und mich selbst unter Druck gesetzt. Seit ich so krank war habe ich ich langsam gelernt, Dinge einzufordern und auch auszusprechen. Mein Mann spürt diese Veränderung und ich glaube, er findet das gut. Denn früher wußte er oft nicht, was ich habe, denn ich habe einfach nciht darüber gesprochen. Möglicherweise weil ich dachte, er liebt mich dann weniger. Aber seit ich immer öfter offen alles anspreche, ist es auch für ih leichter, weil er dann weiß, was los ist. Ich hab manchmal halt vorausgesetzt, daß er doch jetzt merken muß, was er tun soll. Das kann er natürlich nicht und dann hab ich mich geärgert, weil er etwas nicht gemacht hat. Blöd, ich weiß, aber so war ich nun mal. Und ich habe mich auch oft allein zuständig für meinen Sohn gefühlt und alles gemacht, ohne meinem Mann die Chance zu geben, mir das abzunehmen. Ich habe auch oft etwas nicht angenommen, wenn er gesagt hat, komm, ich steh heute nacht auf und geb ihm die Flasche. Ich hab dann immer gesagt, nein, ich mach das, Du mußt ja arbeiten morgen früh. Heute nehme ich seine Hilfe viel öfter an und beziehe ihn mehr ein, sage was ich möchte und was ich nicht mag. Das hat unserer Beziehung echt geholfen - jeder weiß jetzt, was in dem anderen vorgeht und kann entsprechend reagieren.
Ich hab echt lange gebraucht, bis ich das verstanden hab - wahrscheinlich mußte ich deswegen erst einmal krank werden um das zu kapieren. Hin und wieder rutsche ich auch noch ab in mein altes Verhalten. Aber immerhin merke ich das dann sofort und mache es beim nächsten Mal anders.
Liebe Marika - das schaffst Du!!! Du bist so engagiert für Deinen Kleinen und Deinen Mann und hast hier im Forum immer mit viel Rat und lieben Worten uns zur Seite gestanden - meinen Dank dafür!! Jetzt engagier Dich mal für Dich!! Es wird Zeit.

LG,
Nora
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