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Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

TKKT

Neu hier

Beitrag von TKKT »

Hallo,

ich habe vor einiger Zeit das Forum hier empfohlen bekommen und mich nun angemeldet.

ich heisse Tanja und bin 26 jahre alt. Habe 2 supersüße Kinder, Tim is nun 3 und Kjell 5 Monate alt.

Als ich damals SS wurde mit Tim war ich überglücklich, bis zu dem Zeitpunkt als man mir sagte, er müsse per Kaiserschnitt geholt werden. da brach für mich eine Welt zusammen. ich wollte mein Kind natürlich zur Welt bringen und konnte es nicht. Nach dem KS ging es mir einigermassen gut, aber ich kam nicht damit klar. Ich bin in ein Loch gefallen. ich hab mich ausschliesslich auf mein Kind fixiert, alles andere wurde unwichtig. Für alles andere hate ich keine Kraft mehr. Es kamen Probleme in der ehe, der hHaushalt wurde eher schlecht als Recht gemacht.

dann kam der Wunsch, ein zweites Kind und damit wurde es noch schlimmer. Heute weiß ich, dass ich ein zweites Kind wollte, um endlich ne natürliche Geburt zu haben. Ich konnt die Schwangerschaft nicht geniessen, wollte nur endlich die Geburt erleben, von der ich geträumt hatte, um wieder ich selbst zu sein.

Ich bekam vorzeitige Wehen und mußte liegen. Wurde immer schwermütiger.

Dann kam der ET und das Kind wollte nicht raus, obwohl ich Wehen hatte. nach Einleitung kam mein Kind zur Welt natürlich, wie ich es wollte.

Eigentlich hätte ich glücklich sein müsssen, aber ich war es nicht. Ich hatte meine Traumgeburt, aber auch ein Kind für das ich eigentlich noch nicht bereit war.

Seitdem glaube ich auch, dass ich an depressionen leide. Ich kann mich an nichts erfreuen. Meine Kinder sind eher eine last für mich, meistens, bis auf ein paar Lichtblicke. ich bin mit allem überfordert, schlafe kaum und bin extrem reizbar. cih bin froh, wenn ich meine Kinder abgegben kann und mich nicht drum kümmern brauch.

Aufgrund von überforderung war es vor Weihnachten soweit, dass ich den großen oft wegen Kleinigkeiten angeschriehen hab und 2 mal is mir auch die hand ausgerutscht und ich hab ihn gehauen.

Da hab ich beschlossen, so gehts nicht weiter. Du musst was tun.

Bin dann mit den Kids nun zu meinen Eltern gefahren und es geht mir besser. Ich komm viel zur Ruhe, habe Zeit für meine Kids und bin sogar wieder in der Lage mich auf sie zu freuen. Auch entwickeln sich endlich Gefühle für Kjell und ich merke wie lieb ich auch dieses Kind habe.

Zudem ganzen kommen auch immer wieder gedanken des Versagens. ich habe doch eigentlich in allen Punkten versagt. ich bin ne schlechte mutter, ne schlechte Hausfrau und ne schlechte Ehefrau.

Ich weiß, dass das nicht ICh bin, aber es ist so schwer, da rauszukommen.

Ich nehme mmt Johanniskrautdragees und informiere mich viel. mach mir bewusst, was ich bin und wer ich bin.

Ich weiß nicht ob das reicht.

Vermutlich nicht, aber is es Irrsinn zu hoffen, dass man es alleine schafft mit der familie???
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Tanja,
ja, erstmal willkommen hier im Forum :) Klingt bei Dir wie fast bei uns allen, also Überforderungsgedanken wegen der Kinder, nichts geniessen können, sich nicht freuen. Nein, es ist kein Irrsinn zu glauben, es mit der Familie schaffen zu können. Untersützt Dich denn Dein Mann, also weiss er um Deine Gefühle? Er wird vielleicht nicht alles verstehen können, aber es ist wichtig, dass Du Dich nicht "verstellen" musst, sondern ruhig zugeben kannst, dass Du krank bist, an der PPD leidest. Wenn Du Dich zur Zeit bei deinen Eltern wohl fühlst, dann ist das schon gut. Ich habe seit der Geburt meiner Kleinen (18 Monate) Ängste, die sehr körperbezogen sind, also ich denke immer, wenn ich mit beiden alleine bin, dass ich dann umfalle (musste 1 Woche nach der Geburt den Notarzt holen, weil mir extrem schwindlig war). Bei meiner Grossen (6 Jahre) hatte ich nix, dafür aber schon vor 10 Jahren eine soziale Phobie im Job. Ich habe damals eine Verhaltenstherapie gemacht, die ich auch gleich nach der Geburt wieder angefangen habe, es hilft sehr gut, dauert aber entschieden länger als Medikamente zu nehmen. Vielleicht sprichst Du erstmal mit Deinem Arzt, der kann Dir evtl. moderne Antidepressiva verschreiben oder Dir eine Überweisung zur Psychotherapie geben. Das wäre mein Vorschlag. Es kann auch sein, dass Du mit dem JK weiter zurecht kommst. Ganz wichtig ist, wie Du schon schreibst, Dir Gedanken darüber zu machen, was DU möchtest etc, aber das ist ein langer Prozess. Das soll Dich nicht entmutigen, sondern auffordern, weiter dran zu bleiben. Und hier kannst Du Dir auch immer wieder Unterstützung holen. Also, liebe Tanja, Kopf hoch, den ersten Schritt hast Du bereits gemacht. Charlotte
TKKT

Beitrag von TKKT »

danke dir für deine liebe Antwort.

Es tut schon mal gut hier zu lesen, dass man nicht alein ist.

mein mann weiß inzwischen, wie es mir geht und ist bereit mich zu unterstützen. Wir haben inzwischen wieder angefangen miteinander zu reden und besprechen viel am Telefon was wir zusammen ändern können und das tut schon gut. Er weiß, dass es nicht von heut auf morgen geht und das es nicht leicht ist für mich.

Vor AD hab ich Angst, ich hab generell Angst vor Medikamenten jeder Art, denn ich sehe,was zu viele Medis bei meinen Eltern bewirkt haben und ich hoffe irgentwie da herum zukommen . Johanniskraut is pflanzlich und geht gerade noch so. Ausserdem stille ich den Kleinen auch noch und möchte nicht abstillen.

Für mich is es schon sehr beruhigend, daass ich inzwischen weiß, warum ich so mies drauf bin und wieviel mit dieser Krankheit zusammenhängt. Inzeischen denke ich eben s
ogar, dass es beim ersten Kind schon losging.

Ich hoffe sehr, dass ich es so in Griff kriege, ohne AD, vielleicht werde ich meine Angst aber auch überwinden.
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Tanja,
klar kannste es auch ohne AD schaffen, ich nehme auch keins. Ich kenne nun Deine Symptome nicht so. Bei mir steht ja die Angst im Vordergrund und die lässt sich in der Therapie auch wieder verlernen. Es ist allerdings ein langer Weg, ich komme jetzt nach 1,5 Jahren langsam wieder auf die Füsse, und trotzdem gibt es immer wieder Abstürze. Das wichtige ist aber, dass man sie irgendwann besser einordnen kann und nicht an sich selbst zweifelt. Veränderungen wie Geburten bringen eben das Leben ganz schön durcheinander und oft kommen da Sachen zutage, die lange geschlummert haben in unserer Seele. Vielleicht kannst Du Dich ja zu einer Therapie entschliessen, dann musst Du nicht alles alleine mit Dir ausmachen. Und die Angehörigen sind, wie gesagt, auch oft überfordert, was ich aber auch verstehen kann. Also, lass mal hören, wie es weitergeht. Liebe Grüße Charlotte
valentina

Beitrag von valentina »

Hallo Tanja
Ich glaube, man kann nicht generell sagen man schafft es ohne, oder man schafft es mit Medikamenten. Es kommt auch auf die Schwere der Depression an. Ich wollte es auch ohne Antidepressiva schaffen, weil man immer (für mich fälschlicherweise) hört sie verändern einen u. s. w. Bei mir kam es schleichend. Zu einem Symptom kam ein anderes dazu und am Ende war ich so kaputt und meine Angst war so gross, dass ich doch Medikamente nahm. Zum Glück, wie ich heute sage. Ich hätte es ohne nicht geschafft. Aber wenn es dir jetzt schon etwas besser geht, und keine weiteren Symptome dazukommen und du auch noch in der Lage bist dich zu entspannen, kannst es sicher auch ohne gehen. Ein wichtiger Faktor ist auch das Verständnis der Familie, und das ist ja bei dir auch da.
Ich habe eindeutig zu lange gewartet mit den Medis, aber bei mir wurde es ja auch immer schlimmer und nicht besser. Ich glaube, das muss jeder für sich entscheiden. Ich wünsche dir sehr, dass es dir bald besser geht. Liebe Grüsse Valentina
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Marika
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Beiträge: 9998
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Tanja!

Schön, dass du zu uns gefunden hast - ein liebes Hallo an dich!

Liebe Tanja, gibt es bei euch so eine Art "Hebammen Praxis"? Ich habe mich damals in meiner Not (neben Psychiatrischer und Medikamenttöser Behandlung) an unsere Hebammen Praxis gewandt und dort wurde ich super lieb durch meine schwerste Zeit der PPD begleitet.

Neben den Gesprächen und der Aufarbeitung der Geburt wurde ich dort mit Bachblüten und der Traditionellen Chinesischen Medizin (z.B. Narbenentstörung der Kaiserschnittnarbe) behandelt und es war Balsam für meine Seele.

Ich denke, dass gerade in deinem Fall evtl. die Homöopathie oder Bachblüten gut helfen könnten. Der Vorteil, das bei einer Hebamme zu machen, ist einfach der, dass man dort die Geburt - in deinem Fall wohl vor allem die 1. Kaiserschnitt Geburt - aufarbeiten kann. Und das ist enorm wichtig. Paralell wäre aber auch sicher ein Gespräch mit deinem Hausarzt oder Frauenarzt ein wichtiger Punkt. Wenn es dir dann nicht reicht, kannst du immer noch auf Medis zurück greifen. Ich hätte es jedenfalls ohne Antidepressiva nicht geschafft und bin froh, sie gleich genommen zu haben.

Ich habe mit der Kombination "Schulmedizin (Psycho/Verhaltenstherapie, Medis) und Alternativer Heilkunst" die allerbesten Erfahrungen gemacht!

Liebe Tanja, ich hoffe, ich konnte dir ein bissl helfen - sie ganz lieb gegrüßt!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
meiki

Beitrag von meiki »

Liebe Tanja!

Auch ich bin noch nicht so lange hier dabei - ich mußte mir nach vielen schweren Wochen eigentlich selbst die Diagnose stellen, mein Hausarzt und FA haben sie dann bestätigt. Ich bin nun auf der Suche nach einer Therapeutin und weiß aber noch nicht so genau, wie nun alles weitergehen soll.
Meine Kinder sind 7 Jahre, 4 Jahre und 5 Monate alt.
Für mich war damals wichtig, hier im Forum zu lernen, daß ich nicht alleine bin, daß nicht nur mir alles zuviel ist und ich nicht die einzige bin, die "öfter mal so rumspinnt" (das war/ist nämlich so die landläufige Reaktion auf PPD, erfahre ich zumindest so).
Ich will auch keine Medis nehmen, da ich noch stille und eigentlich noch nicht so schnell aufhören möchte. Meine Tochter hat auch bereits Neurodermitis, also zieht sich die Beikost sowieso sehr lange hin...
Ich halte mich mit Bachblüte hin und versuche ,aus der ganzen Sache was zu lernen.

Halte die Ohren steif!

Liebe Grüße

meiki
TKKT

Beitrag von TKKT »

danke für eure lieben Antworten.

Inzwischen habe ich hier viel gelesen und merke wie sehr es vielen Geschichten hier ähnelt was ich denke.

Ich habe auch solche Zwangsgedanken, wo ich meinem Kind was antun will und mich grad noch bremsen kann. Natürlich würd ich ihm nie was antun, denke ich zumindest, aber die Angst davor, dass ich es doch irgentwann tun könnte macht mcih noch verrückt.

warum kann ich meine Kinder nciht so geniessen wie andere. ich liebe sie doch.

momentan bin ich wieder in einem ganz tiefen Loch. Ich bin wieder genervt von meinem großen, obwohl er doch nur meine Nähe und Liebe sucht. Der kleine der merkt das ja noch nicht so, der braucht mich nicht so, der is zufrieden, solange er gestillt wird und robben kann. Aber der große is anders. Er fordert sehr viel Mama ein und das überfordert mich total.

Diese Gedanken hören nicht mehr auf, dass ich nichts wert bin, ich kann immer schwerer dagegen ankämpfen.

Mit meinem Mann telefoniere ich mmt sehr viel. Erzähle ihm, wie es mir geht und er versucht es nachzuvollziehen. Wir reden, was wir ändern können, damit es mir besser geht.

und ich gewöhne mich langsam an den Gedanken, dass es ohne Hilfe nicht gehen wird. Zur Not eben auch mit AD (aber nur, wenn ich nicht aufhören muß zu stillen).

Diese Seite ist gut und gibt mir Mut, vor allem, weil ich merke, ich bin nicht allein und vor allem nicht verrückt. Danke euch.
valentina

Beitrag von valentina »

Liebe Tanja

Es tut mir so leid für dich, dass es dir so schlecht geht. Bei mir waren es auch die Zwangsgedanken und die damit verbundene Angst, die mir den Rest gegeben haben. Ich hatte so grosse Angst verrückt zu werden. Und dann ist der Leidensdruck einfach enorm. Bei mir gabs dieses Forum noch nicht, und ich traute mich nicht jemandem zu erzählen wie schlimm es wirklich war. Ich weiss jetzt nicht, ob es dir hilft, wenn ich dir sage, du wirst nicht verrückt, ich wurde es auch nicht. Auch wenn ich damals nie daran geglaubt hätte, dass ich wieder einmal "normal" werde.
Es ist eine gemeine Krankheit, vor allem, weil sie einem jeden Glauben an sich selbst raubt. Auch mit den AD geht es dir nicht von einem Tag auf den anderen wieder besser. Aber bei mir half es gegen die Zwangsgedanken und die Panikattacken gut.
Ich hoffe, dass es dir bald besser geht. Liebe Grüsse Valentina
Nickolakala

Hallo

Beitrag von Nickolakala »

Hallo TKKG,
erst mal herzlich willkommen hier im Forum. Ich bin auch noch nicht allzulange hier dabei, aber ich finde es tut gut, hier zu lesen und zu merken, man ist nicht allein.
Ich habe auch zwei kleine Kinder und habe sie alle beide gestillt. Das war mir immer total wichtig. Aber beim 2. Kind ging es mir auch so schlecht, dass ich nach 4 Monaten abgestillt habe und Medis genommen hab.
Der ausschlaggebende Teil war meine Hebamme: Sie meinte, jetzt sei ich halt mal an der Reihe und nicht immer die Kinder. Ich solle unbedingt Hilfe annehmen und eben abstillen...........
Und das hab ich auch getan. Du bist Mama von zwei kleinen Kindern, das bedeutet Einsatz rund um die Uhr ohne Verluste.
Guck, dass es Dir wieder besser geht, dass Du rauskommst aus dem Loch. Zur Not eben auch mit Medikamenten !!!
Du hast Dein Kind doch jetzt 5 Monate gestillt, dann gib ihm die Flasche, das ist auch o.k.
ich kann dir nur Raten: lass Dir helfen !!!!! Dann geht es Euch allen wieder besser.
TKKT

Beitrag von TKKT »

dane euch.

Abstillen möchte ich nicht. Dafür gibt es viele gründe. Feststeht, dass abstillen kontraproduktiv wäre.

Meine Stillberaterin sieht das genauso und sagte mir, dass es durchaus auch mit Stillen geht. Abstillen wäre der allerletzte Weg.

so, hab mich gedanklich schon dazu durchgerungen mir Hilfe zu holen, aber wie.

Zum Frauenarzt? Zu dem hätte ich das meiste Vertrauen, den kenne ich am besten durch die SS. Aber kennt der sich damit aus??

oder zu nem anderen Arzt????

so viele Fragen.
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo du!!!!

Also, ich habe mich gegen das Stillen entschieden, weil ich für mein Baby da sein wollte, und die erste Zeit meines Babys doch genießen wollte... mein Baby ist jetzt 5 Monate jung und entwickelt sich prächtig. Die Nahrung ist heute sehr gut, das hat mir meine FA auch bestätigt.
Natürlich war ich ein wenig traurig, weil mein Baby auch noch wenige Minuten nach seiner Geburt schon gesucht hatte, aber es ging mir in den letzten Monaten der Schwangerschaft so schlecht, ich hatte vor Angst gezittert, ich konnte nicht richtig denken, ich dachte und hatte solche Angst durchzudrehen... es war schrecklich...Und dewegen habe ich sofort nach der Geburt meines Babys angefangen ein AD zu nehmen.. Es war eine gute Entscheidung, sagte auch meine Therapeutin...
Alle Ärzte, die ich es erzählt habe, haben es sehr gut nachvollziehen können... und fanden auch, dass es wichtiger, dass es mir gut geht als das Stillen...Verstehst du mich??

Stillen ist natürlich das Beste für das Baby, aber du bist auch wichtig... Es ist wichtiger, dass du 100% für dein Baby da bist, dass du diese Zeit genießt und wie eine Mutter funktionierst...

Viele Frauen in diesem Forum haben sehr trauriges erlebt, und alle werden dir das Beste wünschen und raten...

Deinem FA kannst du alles erzählen, wenn du ihm vertraust... er wird dich bestimmt zu einem anderen Arzt schicken. Denke immer, du tust es für dein Wohlsein und für deine Familie... der erste Schritt hast du schon gemacht, jetzt kann es nur besser werden. Und wir werden immer für dich da sein...
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo!

Wenn du zu deinem FA Vertrauen hast, würde ich dort hin gehen. Er wird dir evtl. dann eine Überweisung zu einem Psychologen oder Psychiater geben - bei mir hat es mein Hausarzt so gemacht.

Es gibt Medis, mit denen Stillen möglich ist. Ich habe auch kurze Zeit mit meinem AD weitergestillt (aber nur 5 Tage), dann wurde es so schlimm, dass ich einen Angsthemmer nehmen musste - das hieß natürlich abstillen. Mir war stillen auch wichtig - aber ich habe damals keine Sekunde gezögert, denn mein Zustand hatte sich rapide verschlechtert.

Wenn du mit einem AD weitestillen solltest, behalt DICH einfach gut im Auge und falls es dir schlechter geht (was ich nicht hoffe) zögere nicht zu lange um zu handeln.

Ich drück dir die Daumen, dass du bald gute Hilfe bekommst!

Alles Liebe
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
TKKT

Beitrag von TKKT »

mir gibt das Stillen kraft und von daher is es glaub ich etwas anderes. Es ist mehr als nur Nahrung. Schwer zu beschreiben. das Stillen bereitet mir keine Probleme, wie vielen anderen.

In diesem Fall glaub ich wäre es kontraproduktiv abzustillen, denn ich würde mir noch mehr vorwürfe machen und ausserdem warum sollte ich mit etwas aufhören, was mir und dem Kind gut tut???

Wenn es absolut keine andere Lösung geben sollte, dann wäre es evtl eine Massnahme. ich empfinde das Stillen auch nicht als Abhängigkeit von meinem Kind wie es manche tun. Ich dneke da muß man differenzieren. Aber ich glaub bei dieser Erkrankung gibt es keine Pauschalangaben was der einzelnen Mutter guttut.

Ich denke nur aufgrund meiner Vorgeschichte in Sachen Stillen wre es fatal damit aufzuhören.

ach Mensch, es ist schwer zu beschreiben. Auf jedenfall möcht ich es erstmal anders probieren, falls es nicht anders geht ok, aber nicht als ersten Schritt.

Was mir momentan sehr gut tut sind die vielen sehr offenen und ehrlichen telefonate mit meinem Mann. Er sagt, er versteht jetzt einiges besser und kann dadurch mit manchen Situationen besser umgehn. Er weiß, dass uns noch ein langer weg bevorsteht, aber er ist sicher, dass wir es zusammen schon schaffen werden. Er wird auch mit mir zusamen zum Arzt gehen. denn indirekt ist er ja auch betroffen.
valentina

Beitrag von valentina »

Hallo Tanja
Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich war in der genau gleichen Situation mit dem Stillen. Es ging nicht mehr ohne Medikamente, weil ich sonst wahrscheinlich eine Therapie in einer Klinik hätte machen müssen. Aber ich wollte auf keinen Fall von meinen Kindern weg. Ich entschloss mich AD zu nehmen, als mein Kleiner ca. fünf Monate alt war. Der Arzt sagte mir aber, dass ich vorher abstillen müsse. Ich habe auf der ganzen Heimfahrt geweint. Es war sehr schwer für mich. Was auch noch dazukam war, dass ich Nachts Fläschchen machen musste, weil mein Kleiner noch nicht durchschlief. Vorher nahm ich ihn einfach zu mir ins Bett zum Stillen. Jetzt musste ich jedesmal aufstehen, was mich zusätzlich belastete.
Aber heute weiss ich von Frauen die mit AD weitergestillt haben, also muss es Medis geben, wo das möglich ist. Ich war sehr enttäuscht von meinem Arzt, als ich das gehört habe, zu spät für mich. Mir hat das Stillen damals auch Kraft gegeben. Ich weiss genau was du meinst. Es ist sehr wichtig für dich, dass du handelst und frühzeitig etwas gegen die PPD tust, aber ich würde auf jeden Fall zuerst mit dem Arzt abklären welche Medikamente man trotz dem Stillen nehmen kann. Liebe Grüsse Valentina
Antworten