Suche nach dem Sinn des Lebens..

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
Patricia

Suche nach dem Sinn des Lebens..

Beitrag von Patricia »

Hallo ihr Lieben,

in unserem Bekanntenkreis ist eine junge Frau gestorben, gerade einmal 25 Jahre ist sie geworden. Schon seit ich diese PPD/PPP habe grübele ich über den Sinn des Lebens nach, habe Angst vor dem Tod geliebter Menschen... diese Sache hat mich nun wieder total runter gezogen.

Es kann uns alle treffen, alle unsere Liebsten. Den ganzen Tag muss ich daran denken und der Gedanke lässt mich nicht los, zieht mich immer weiter runter. Ich komme nicht zurecht mit dem Lauf des Lebens.. Tod.. das klingt so grausam schmerzhaft..

Ich habe das Gefühl der absoluten Sinnlosigkeit des Lebens..

Warum leben wir? Im Moment fühlt es sich an als würde ich Leben nur um Angst zu haben um meine Liebsten und um zu leiden. Kann ich je wieder leben weil es Spaß macht? Ich kanns mir nicht vorstellen. Wie soll ich mit dieser wahnsinnigen Verlustangst klarkommen? Habt ihr das auch?

Ist es diese verdammte PPD/PPP oder geht das jetzt immer so weiter?

Ich danke Euch fürs Lesen!
Anke
power user
Beiträge: 527
Registriert: 23:03:2005 23:13
Wohnort: Ostfildern

Beitrag von Anke »

Hallo Patricia,

dass es Dir gerade so schlecht geht und Du ständig Angst um Deine Mitmenschen hast, liegt sicherlich an der PPD.

Ich hatte damals auch riesige Angst davor, meinen Eltern könnte etwas passieren; sie waren meine größte Stütze während der Krankheit.

Leider ist ein halbes Jahr - wie in Deinem Fall - gar keine Zeit für eine PPD - das braucht viel Zeit. Wenn Du aber wieder gesund bist, verschwinden auch die Ängste und Du wirst Dich wieder am Leben freuen können.

Kopf hoch und alles Gute!!!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Christina

Beitrag von Christina »

Hallo Patricia,

das habe ich mich auch immer wieder gefragt als ich noch in der Krise steckte. Geht das jetzt immer so weiter oder hört es mal auf? Heute weiss ich es hört auf. Heute bin ich vollkommen gesund. Ich hatte auch solche Gedanken. Als bei mir die PPD anfing starb kurz darauf mein geliebter Opa und ich rutschte noch tiefer ab. Lange hab ich mich mit den Gedanken gequält was mache ich wenn meine Oma oder meine Mama oder sonst jemand geliebtes stirbt und von mir weg geht. Okay die Gedanken machen mich immer noch traurig, aber sie machen mir keine Angst mehr. Weil ich weiss das es der natürliche Lauf des Lebens ist das Menschen gehen wenn ihr Weg zu Ende ist. Bei manchen ist es mit 25 bei anderen mit 95. Wir sind hier auf der Erde um eine Aufgabe zu erfüllen und wenn wir diese Aufgabe erledigt haben können wir gehen. Es ist auch eine Aufgabe für uns diese Krankheit zu bewältigen, unsere Kinder auf den richtigen Weg zu führen oder auch manch anderes. Ich hab so oft darüber nachgedacht warum so vieles gerade mir passiert in meinem Leben. Und im laufe meiner Therapie habe ich gelernt besser mit den Schicksalsschlägen besser umzugehen. Nichts ist Zufall, alles ist Vorherbestimmt was passiert und soll eine Prüfung, eine Aufgabe für uns sein die es zu bewältigen gilt. Es kommt immer darauf an wie wir es nehmen. Ob wir es still leidend hinnehmen, sagen oh mir geht es so schlecht warum muss ich so leiden ich will das nicht. Oder ob wir sagen okay mir geht es jetzt schlecht es ist halt jetzt so ich lerne damit umzugehen und arrangiere mit damit. Das macht es leichter mit den schlechten Tagen besser klar zu kommen. Die Krankheit nicht mehr als Schreckgespenst ansehen wovor man Angst hat, sondern als etwas was zum Leben dazu gehört und irgendwann kleiner wird oder verschwindet. Und es wird kleiner und verschwindet. Kommt immer darauf an wir wir es nehmen und daraus lernen.

Lg
Chris
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9998
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Meine liebe Patricia!

Oh ja, ich kenne diese Angst auch sehr gut und die Frage nach dem Sinn des Lebens. Sie hat mich auch eine ganz Zeit lang begleitet. Aber lass dich trotzdem trösten - es ist ein Symptom der PPD, dieses Grübeln und diese Sinnlosigkeit des Lebens. Aber es geht wieder weg, das kannst du mir glauben. Nur leider dauert es seine Zeit.

Und soll ich dir was sagen???? Du WIRST wieder Spass am Leben haben, du WIRST wieder LACHEN und GLÜCKLICH SEIN!!! Dieses Gefühl, nur zum Leiden auf der Welt zu sein - das bist nicht du - das ist die PPD, die dir das einredet.

Hab noch ein bissl Geduld, ich weiss, das ist sehr schwer. Aber ich weiss, auch dass du das schaffst und durchhälst - denn es lohnt sich. Es lohnt sich für dich und deine kleine Familie. Schau dir dein Baby an - das ist doch der schönste Sinn des Lebens - oder!!!!

Sie ganz lieb gegrüßt!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Patricia

Beitrag von Patricia »

Hallo ihr drei!

Vielen Dank für Eure Worte. Tut mir immer wieder gut!

Ich hoffe ihr habt recht, ich sehne mich so sehr nach dem normalem Leben. Einfach nur wieder "normal" zu denken, normal zu fühlen. Wegen der Freude leben, nicht wegen dem Leid.

Diese ständigen Ängste und Gedanken machen mich so fertig.

Ich frage mich nun gerade wieder ob es nicht doch besser gewesen wäre stationär zu gehen. Auf der anderen Seite bin ich ja froh dass ich wenigstens zuhause sein durfte.

Ist schon ne sch.. Krankheit.. seuftz.. aber ihr wisst ja alle wie das ist.
valentina

Beitrag von valentina »

Hallo Patricia
Ich kann dir auch gut nachfühlen. Es ist schon sonderbar, wie sich in dieser Krankheit das ganze Weltbild verändert. Nie hätte ich vor meiner PPD gedacht, dass ich einmal richtig lebensmüde werden könnte. Ich konnte es mir überhaupt nicht vorstellen. Und dann während der Krankheit gab es Tage wo ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen konnte, weshalb ich vorher so am Leben hing. Ich hatte absolut keine Lebensfreude mehr. Das Leben war zum Kampf geworden. Am Morgen fragte ich mich schon wie ich wohl diesen Tag wieder überstehen soll. An Tagen wo gar nichts Besonderes los war, nur der ganz normale Alltag.
Aber auch du wirst diesen Kampf gewinnen, auch wenn du es dir manchmal nicht vorstellen kannst, ich habe es früher auch nicht geglaubt. Liebe Grüsse Valentina
daniela24

Beitrag von daniela24 »

Hallo Patricia!!!
Diese angst kenne ich nur zu gut!!!!!
Ich glaube ich habe dir erzählt das der Patenonkel meiner großen genau an seinem 24 Geburtstag gestorben ist!!!! Das ist für mich immer noch so schlimm ich kann es einfach nicht verstehen ! Ab da ist es ja bei mir auch schlimmer geworden das ich angst habe ich muss sterben oder einer den ich einfach unglaublich lieb habe!!!
Ich denke der sinn ist warum du leben tust,erst mal dein mann und dein Kind,und ausserdem weil es auf der Welt jede menge Leute gibt die die wahnsinnig lieb haben!!!
Viele liebe Grüße vieleicht hört man sich ja mal wieder !!!
Bis dann liebe
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Das Herz

"Morgen früh" begann der Chirurg," werde ich dein Herz öffnen..."; "Du wirst Jesus dort finden", unterbrach ihn der Junge. Der Chirurg blickte leicht irritiert auf, "Ich werde dein Herz aufschneiden," fuhr er fort, "um zu sehen, wie groß der Defekt ist...." "Aber wenn du mein Herz aufmachst, wirst du Jesus dort finden." sagte der Junge.

Der Chirurg blickte auf die Eltern, die ruhig dasaßen. "Wenn ich gesehen habe, was kaputt ist, werde ich dein Herz wieder zunähen und deinen Brustkorb, und dann werde ich sehen, was als nächstes zu tun ist."
"Aber du wirst Jesus dort finden. Die Bibel sagt, er wohnt dort. Die Psalmen sagen alle, dass er da lebt, du wirst ihn in meinem Herzen finden."

Der Chirurg hatte genug. "Ich sage dir, was ich finden werde: Ich werde zerstörten Muskel finden, schlechte Blutversorgung und schwache Gefäße. Und ich werde herausfinden, ob ich dich gesund machen kann."
"Jesus wirst du dort auch finden. Er lebt in meinem Herzen." antwortete der Junge noch einmal.

Der Chirurg ging, er saß in seinem Büro, und diktierte seinen Operationsbericht:

"....zerstörte Aorta, zerstörte Pulmonalarterien, ausgedehnte Muskeldegeneration. Keine Hoffnung für Transplantation, keine Hoffnung auf Heilung. Therapie: Schmerzstillende Medikamente und Bettruhe. Prognose:" hier zögerte er, "Lebenserwartung höchstens ein Jahr." Er stoppte: "Warum?" fragte er laut. "Warum hast du das getan? Du hast ihn hergebracht; du hast ihm diese Schmerzen gelassen, du hast ihn zu einem frühen Tod verurteilt. Warum??"

Der Herr antwortete und sagte: "Der Junge, mein Lamm, war nicht bestimmt für deine Herde für lange Zeit, denn er gehört zu meiner Herde, und er wird ewig bleiben. Hier, in meiner Herde wird er keine Schmerzen haben, und es wird ihm gutgehen, wie du dir das gar nicht vorstellen kannst. Seine Eltern werden ihm eines Tages hierher folgen, sie werden Frieden finden und meine Herde wird wachsen."
Tränen standen dem Chirurgen in den Augen, aber sein Zorn war größer:

"Du hast diesen Jungen gemacht, und du hast dieses Herz gemacht. In ein paar Monaten wird er tot sein. Warum?"

Der Herr antwortete: "Der Junge, mein Lamm, wird zu meiner Herde zurückkehren, er hat seine Pflicht erfüllt: Ich habe mein Lamm nicht in deine Herde gegeben, um ihn zu verlieren, sondern um ein anderes verlorenes Schaf zu retten."

Der Chirurg weinte. Er saß am Bett des Jungen; seine Eltern saßen ihm gegenüber. Der Bub wachte auf und flüsterte: "Du hast mein Herz aufgemacht?"

"Ja," sagte der Chirurg."Was hast du gefunden?" fragte der Junge.

"Ich habe Jesus dort gefunden." sagte der Chirurg.
Antworten