weiss absolut nicht mehr weiter....

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Ava

weiss absolut nicht mehr weiter....

Beitrag von Ava »

Ihr Lieben,

ich lebe alleine mit meinen beiden Töchtern in einem Haus am Simssee in Oberbayern. Das Haus gehört mir und meinem Noch-Mann. Wir leben in Scheidung. Nun will meine Rechtsanwältin von mir wissen ob ich
a) weiter mit den Kids (15 und 8 Jahre) in dem Haus leben will, das mir und meinem Noch-Mann jeweils zur Hälfte gehört. Das hätte den Nachteil, dass er ständig darauf drängen würde, seinen Anteil von mir ausbezahlt zu bekommen. Rechtlich bin ich nicht verpflichtet, ihm die Kohle zu bezahlten, könnte es auch nicht. Er kann mich nicht rausschmeißen, aber er könnte das Haus zwangsversteigern.
b) meine Eltern bitten, mir zu helfen, ihn auszubezahlen. Dann wäre ein klarer Schnitt da, das Haus wäre meins, ich würde weiter im Chiemgau leben wie bisher und hätte den Typ vom Bein.
c) ich würde einen Deal machen, also meinem Ex vorschlagen, dass ich mit dem Verkauf des Hauses einverstanden bin, wenn er mich dafür mit den Kids nach Frankfurt ziehen läßt (dem muß er als Sorgeberechtigter genauso zustimmen wie ich zum Hausverkauf).

Was meint ihr dazu?

In Frankfurt, da komme ich her, könnte ich besser arbeiten, habe mehr Freunde, hätte den Typ ganz vom Bein, allerdings müßte ich wahrscheinlich meine große pubertierende Tochter bei ihrem Papa zurücklassen und hätte Angst davor, da sie sich nicht gut mir ihm und seiner Freundin versteht... ich hätte Angst, dass sie ziemlich abrutschen würde, denn er hat wenig Verständis für ihre ersten Lieben, Wasser pfeifen, Ups an Downs und gelegentlichen schlechten Noten...

Was meint ihr? Bin für jeden Tipp, Ratschlag, Erfahrung, spontane Meinung dankbar...bitte schreibt mir!

Ava
sunshine

Beitrag von sunshine »

Liebe Ava,

rein gefühlsmäßig hör ich da raus, das Frankfurt eigentlich dein Favorit wäre, oder? Aber was ich nicht verstehe, warum müsste dann deine Tochter dort bleiben? Wg. ihrer Freunde, Schule etc?

Wie gesagt, für mich hört es sich so an, als ob für dich im Hinterköpfchen Frankfurt schon Programm ist, allerdings wenn deine Tochter nicht mit könnte, kann ich natürlich auch deine große Sorge verstehen.

Ava, schreib nochmal, warum sie evtl. nicht mit euch ziehen könnte...

Alles Liebe,
Christine
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Sunshine,

Kinder ab 14 Jahren dürfen selbst entscheiden, ob sie bei Mama oder Papa leben wollen. Johanna ist 15, und sie würde - ich habe sie vor einem Jahr schon mal gefragt - nicht mitgehen, da hier ihre Freunde sind, die Schule, 15 Jahre ist kein Alter, wo man Jugendliche so einfach "umtopfen" kann, die hängen in aller Regel an ihren Freunden, auch wenn nicht alles das Gelbe vom Ei ist... jedenfalls ist das bei Johanna so. Wegziehen, egal wohin, ist für sie Scheiße. Bestenfalls würde sie dann ein paar Wochen oder Monate bei Papa wohnen und vielleicht merken, dass sie mit ihm nicht klarkommt und dann zu mir nach Frankfurt nachkommen. Schlechtestenfalls würde sie bei ihrem Papa mit Freundin wohnen, nicht mit ihnen klarkommen bzw. nichts sich von ihnen sagen lassen, ihr Ding drehen und wenn es dumm kommt, ziemlich blöd dastehen, weil sie keinen Draht mehr zu irgendeinem Erwachsenen hätte und alles nur noch mit sich ausmachen würde... Das wäre meine (nicht unrealistische Befürchtung) dabei...
Wenn ich hierbleiben würde, hätte ich Johanna gegenüber ein gutes Gefühl. Am liebsten würde ich in ein paar Jahren wegziehen, und dann eventuell dem Verkauf des Hauses zustimmen....

Ava
sunshine

Beitrag von sunshine »

Liebe Ava,

ist ja ganz schön verzwickt, ja ich hätte meinen Eltern wohl auch den Vogel gezeigt, wenn ich meine Freunde und alles gewohnte einfach liegen und stehen lassen hätte sollen....

Aber wenn du in dich reinhörst, dann kennst du bereits die Antwort...
Ich kann dir gar keinen Tip geben, weil es nur Lösungen gibt die mit einem Kompromiss verbunden sind, also kein Vorteil ohne gewaltigen Nachteil oder?

Liebe Ava, ich wünsch dir einen schönen Traum, der die Lösung für dich parat hält, also ab ins Bett mit dir!

Gute Nacht,
Christine
BlackCat

Beitrag von BlackCat »

Hallo Ava

Bin auch Mutter und kann mir gut vorstellen wie es in dir aussieht. Kannst du nicht mal mit deiner Tochter in einer ruhigen Minute, wo ihr beide gut drauf seid mit ihr reden. Geht doch mal schoppen und nen Kaffe trinken. Sag ihr wie es dir geht, was du gerne möchtest und warte dann ab wie sie reagiert. Bezieh sie einfach bei der Entscheidung mit ein, wie eine erwachsene Frau. Ich denke, hoffe sie versteht das.

lg Tanja
Nora

Beitrag von Nora »

Guten Morgen, liebe Ava,

o je, das ist ja wirlich keine einfache Geschichte. Allerdings geht es mir wie Christine: ich höre auch bei Dir raus, daß Du am liebsten nach Frankfurt ziehen möchtest. Wie wäre es denn, wenn Du in einer ruhigen Minute mal mit Deiner Tochter sprichst und ihr sagst, daß Du gerne nach Frankfurt möchtest, aber auch Rücksicht aus sie nehmen willst. Vielleicht wäre es möglich, daß Du ihr anbietest, daß sie erst einmal bei ihrem Vater bleibt und wenn es ihr nicht gut geht da, daß sie dann jederzeit zu Dir kommen kann. Biete ihr doch an, daß ihr das erst einmal ausprobiert.

Es ist echt schwierig, da einen Rat zu geben, denn bei allen Möglichkeiten, die Du aufzeigst, gibt es einen Haken - entweder für Dich oder Deine Tochter. Aber vielleicht versuchst Du mal o.g. Vorschlag.

Alle Gute,
Nora
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Liebe Ava,
jaaaa! Ziehe nach Frankfurt, dann könnten wir uns sehen :)))) Nee, im Ernst, da musst Du auf Deine innere Stimme hören, klar, ist das nicht so einfach, weil eben die Mädels auch von Deiner Entscheidung abhängen. Kannst Du nicht erstmal irgendwie "auf Probe" wegziehen, oder erstmal in FFM schauen, ob Du wirklich wieder her möchtest? Könnte ja sein, dass es Dir nach ein paar Tagen oder so gar nicht mehr gefällt? Das mit der Arbeit verstehe ich, wäre ja auch für Dich toll, wieder was zu machen, oder? Also, ich glaube, das kannst Du nicht an einem Tag entscheiden, sondern so eine Riesenveränderung muss wachsen. Und da kannst Du Dich ja jeden Tag wieder aufs Neue befragen, irgendwann, da bin ich sicher, sagt Dir Deine Bauchstimme, was Du wirklich möchtest. Du schreibst, Du hättest wegen Johanna ein gutes Gefühl, dort zu bleiben, trifft das denn auch auf Dich 100% zu? Also nicht, dass ich denke, Du solltest Dich einfach über deine Tochter hinwegsetzen, aber dein Leben ist ja auch wichtig. Tja, halt uns mal auf dem Laufenden, wie´s weiter geht. Ich denke an Dich, gerne kannst Du mir auch ne PN schicken, wenn Du mal kommen magst und ein Gästesofa brauchst. LG Charlotte
meiki

Beitrag von meiki »

Liebe Ava!

Also, ich möchte erst mal von mir sprechen. Ich mußte als Kind und Jugendliche relativ oft umziehen (berufsbedingt seitens meines Vaters) und es war jedesmal eine Qual für mich und meine Schwestern. Wir sind jedesmal schulisch abgesunken und mußte komplett neue Freundschaften aufbauen. Auch als Erwachsene und auch mit meinen eigenen Kindern sind wir schon ein paar Mal umgezogen. In der Beziehing weiß ich wirklich, wovon ich rede.
Ich möchte damit nur sagen: Es sollte gut überdacht sein. Mir fallen folgende Punkte ein:
- Frankfurt ist ein anderes Bundesland, d.h. schulisch gesehen auch nicht ohne
- wie stabil bist du, um so einen Schritt in Unsicherheiten zu machen? (Unsicherheit ist bei jedem Neuanfang gegeben, acu wenn du dort anscheinend ja schon etwas "zuhause" bist
- ist deine jüngere Tochter stabil genug für einen Umzug, neue Freunde, neue Schule, etc.
- wie bist du mit deinem Leben am jetztigen Wohnort zufrieden?
- verbessert sich durch einen Umzug für euch alle die Lebenssituation oder wird sie evtl. für einen sogar schlimmer?
- auch wenn sich 15 schon recht "alt" anhört - gerade in der Zeit war ich zumindest am labilsten und hätte auf jeden Fall eine sichere und starke Mutter gebraucht

Oje - jetzt bin ich wieder ins Labern gekommen; du siehst, das ist für mich immer noch ein Thema, audf das ich anspringe

(In bezug auf meine eigene Familie jetzt habe ich geschworen, daß ich nie mehr mehr als 10 Km wegziehen werde, meinen Kindern zuliebe, komme was wolle...)

Hoffentlich habe ich dich nicht irgendwie verunsichert oder so?!

meiki
Ava

Beitrag von Ava »

Ihr Lieben alle,

ich glaube, ich kann das gar nicht so schnell entscheiden, wie die Rechtsanwältin möchte. Es stimmt, ich möchte nach Frankfurt. Aber meine innere Stimme sagt, mir, dass Johanna mich noch braucht eins zwei Jahre, bevor ich gehen kann... Dann wäre ein guter Zeitpunkt, das Haus zu verkaufen und zu gehen...
Ich merke an Euren Antworten, und an meiner inneren Stimmung, dass es mal wieder darum geht, wie viel darf es um mich gehen, und wo will, muß, sollte ich Rücksicht nehmen, weil es wichtig ist für meine Kinder.... Johanna ist sehr labil zur Zeit, also so wie es einem in der Pubertät geht, (jedenfalls kann ich mich noch gut an mich erinnern) sie verpaßt plötzlich ihren Bus, kriegt manchmal nichts auf die Reihe, träumt, dreht die Musik auf, pampt herum, hat keinen Bock auf Schule, Reiten, Geigen, was ihr immer Spaß gemacht hat, würde am liebsten alles hinschmeißen, telefoniert pausenlos, richtiger Teenager halt, mal gut drauf, mal total schlecht. Jedenfalls habe ich einen ziemlich guten Draht zu ihr, sie erzählt mir ziemlich viel, also zumindest die wesentlichen Dinge, die kriege ich mit, (daß sie ein Leben hat, von dem ich nichts weiß, ist normal in dem Alter, aber im Vergleich zu anderen Müttern, die oft belogen werden nach Strich und Faden, geht es mir gut mit ihr, im Gegensatz zu ihrem Papa, der anscheinend nie pubertiert hat und weiter verlangt, dass sie toll in der Schule ist, fleißig und lieb und und und...)
Das nur zur Illustration. Was meint ihr? Soll ich die Entscheidung zwei Jahre schieben, falls das geht??? Dann wäre Leonie aus der Grundschule draußen und ich könnte gehen...
Was meint ihr?

Ava
meiki

Beitrag von meiki »

Hallo Ava!

Also wenn Umzug, dann finde ich den Umbruch in dieser Überrgangsphase für Leonie ok. Sie müßte ja eh Schule wechseln, manchmal geht ja auch niemand von den Freunden dann in die jeweilige Schule mirt, sprich sie muß sich eh umorientiern.
Und für deine Große wäre es dann ja deiner Meinung nach auch besser.
Schaffst du es noch, die zwei Jahre?
Im übrigen finde ich es total klasse, daß du so einen guten Draht zu deiner Tochter hast; wäre schade, wenn das vielleicht durch so einen Umbruch kaputt ginge, oder?

meiki
Siggi
SHG-Leiterin
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Registriert: 01:01:2006 19:33
Wohnort: Bayern

Beitrag von Siggi »

Liebe Ava,
Es ist bestimmt nicht sehr einfach die richtige Entscheidung zu treffen.
Aus eigener Erfahrung ich war 12 bei der Trennung meiner Eltern weiss ich es ist nicht sehr einfach für einen Teenager.Zuerst die Trennung der Eltern dann womöglich noch ein Wohnort wechsel.Auch ich habe sehr darunter gelitten wurde aber auch nicht von meiner Mutter aufgefangen.Ich finde es toll das Du Deine Entscheidung nicht nur von Dir abhängig machst sondern Deine Kinder sehr berücksichtigst.Ich weiss nur nicht wie es für Euch in zwei Jahren ausschaut ob dir dann etwas anderes die Entscheidung wieder sehr schwer macht und du dich irgendwann fragst und was passiert mit mir(war hoffentlich nicht zu anmassend).Ein Therapeut sagte mal zu mir,als es mir wieder mal sehr schlecht ging und meine Kinder mich sehr stressten.Erst wenn es dir gut geht es deinen Kinder auch gut.Wie ich aus deinem Beitrag lesen konnte hast Du ein Gutes Verhältniss zu Deiner Tochter vielleicht könnt ihr die Entscheidung ja gemeinsam treffen.

liebe Grüsse
Siggi
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