Total down heute

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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TKKT

Total down heute

Beitrag von TKKT »

Huhu,

war 3 Wochen bei meinen Eltern und ich dachte mir eght es besser. hab viel Nachdedacht etc, viel mit meinem Mann telefoniert und dachte, es wird alles gut. Er wird mcih unterstützen, wenn ich wieder zuhase bin und versucht mich zu verstehen.

Tja und nun? Seit Sonntag wieder zu hause und wieder total am Ende. Der Große hat vermutlich Pfeiffersches Drüsenfieber und ich die Panik ohne ENde.

Mein Mann, tja der is selbst mit allem überfordert, haben so genug Stress und damit kommt er schon nicht klar.

Was mich mmt zusätzlich runterzieht mmt. is, dass mein Mann völlig mit dieser PPD überfordert ist und michzusätzlich runterzieht. Er gibt mir einfach echt das Gefühl, dass ich zusätzlich ne Belastung bin und meinte das heut sogar so. Er sagte, ich soll ihn nicht auch noch damit belasten. Ich rede halt sehr offen wi es mir geht, weil es mir hilft. Ihn belastet es. Er möchte das nicht alles hören.

Ich fühl mich so allein damit. Die Panikattacken werden immer schlimmer.

Nächste Woche hab ich ja den Termin beim Frauenarzt, hoffe, dass er mir hier nen guten Facharzt dafür sagen kann und ich dann dort auch schnell nen Termin kriegen kann. Ich schaff es allein nicht und mein Mann is leider überhaupt keine Hilfe. Der is mit sich selbst offensichtlich schon überfordert.

Gut, dass es dieses Forum gibt und man sich den Balast etwas von der Seele schreiben kann.
Micha

An Tanja

Beitrag von Micha »

Liebe Tanja,

bei meinem Mann war es eine Mischung aus beidem: Zum Einen gab er mir immer wieder Mut in dem er mich spüren ließ, wir schaffen das, Kopf hoch ich bin bei dir. Zum Anderen kam er manchmal nicht damit klar und wollte damit auch nicht belastet werden.

Aber schau, die Krankheit ist für die Angehörigen genauso schlimm wie für die Betroffenen. Sie stehen der Situation hilflos gegenüber. Es ist nicht so wie bei einem Beinbruch bei dem man weiß der Zauber ist bald wieder vorbei. Dazu kommt noch, das die Krankheit mit auf und abs verbunden ist. Sprich, man meint es ist überstanden und schon kündigt sich das nächste Tief an.

Wenn du einen Termin beim Neurologen machst, lass dich nicht vertrösten weil man oft mit langen Wartezeiten rechnen muß. Sag du brauchst dringend einen Termin, dir geht es sehr schlecht.

Also, berichte mal wie es beim Arzt war, liebe Grüße, Micha
valentina

Beitrag von valentina »

Liebe Tanja
Wenn ich dich wäre, würde ich beim Arzt anrufen und den Termien vorverlege. Ich hätte es in meiner ersten akkuten Phase keine Woche ohne Arztbesuch ausgehalten. Ausserdem, wenn du Medikamente bekommst, geht es ja auch noch einige Zeit, bis die Wirkung zeigen. Ich würde einfach sagen, dein Zustand habe sich verschlechtert, und du müssest einen früheren Termin haben. Eine Woche kann sehr lang sein, in diesem Zustand. Und wenn du die Kraft dazu hast, lass dich nicht abwimmeln. Ich finde,der Leidensdruck ist so gross bei dieser Krankheit, da muss man wirklich schauen, dass man für sich selbst das Beste macht.
Das mit deinem Mann tut mir leid. Bei mir ist es ein wenig ähnlich. Eigenlich war ich bei uns diejenige, die Nerven behielt und stärker belastbar war. Während meiner PPD war das auch sehr schwierig. Ich konnte ihm gar nicht alles erzählen bis ins Detaill. Ich dachte immer, sonst bricht der auch noch zusammen und was ist dann? Die Männer können das ja auch nicht nachvollziehen, niemand, ausser selbst Betroffenen kann das. Aber hier in diesem Forum wirst du verstanden. Und ich hoffe, dass du einen arzt findest, der dich auch versteht ! Liebe Grüsse Valentina
sunshine

Beitrag von sunshine »

Hallo Du,

ich kann mich den beiden nur anschließen, krieg schnell Hilfe für dich!
Und das wegen deinem Mann: Mir hats oft geholfen wenn ich mich in seine Situation versetzt habe. Also wenn ich mir vorstelle er hätte diese Krankheit und bräuchte eigentlich immer Verständnis und Geborgenheit etc. ich weiss nicht wie stark ich in seiner Situation wäre... Ich bin jetzt nicht die, die ihm die Ohren vollheult oder so, aber wenns mir richtig schlecht geht dann sag ich das auch - manchmal krieg ich dann als Antwort "und mir darfs nie schlecht gehen?!?!? Was ist mit mir!??!?!

Alles nicht so einfach, aber wenns im Großen und Ganzen stimmt, dann ist alles in Ordnung - ich meine ich leide jetzt nicht unter solchen Kommentaren, ich kann sie verstehen - es kommt ja auch nicht oft vor.

Alles Liebe für dich und schau gut auf dich!!!!!
Christine
TKKT

Beitrag von TKKT »

danke euch für eure lieben Antworten.

Ich weiß ja, dass es für ihn nicht leicht ist. Ich neige ja eh dazu alle Last auf mich zu nehmen um ihn zu entlasten. Da er so sehr mit allem überfordert ist, bleibt mmt wieder alles an mir hängen. Die beiden Kinder, der Große krank, der <Kleine zahnt, ich rund um die Uhr beide Kinder, kaum Schlaf.

Er in der Arbeit und danach vorm PC oder Fernseher. Ich hatte mir schon etwas mehr unterstützung von ihm erwartet, aber is einfach überfordert.

Dazu kommt bei mir mmt extrem die Neigung an allem Schuld zu sein, an jedem Streit etc, bin einfach sofort auf hundertachtig, vermutlich einfach aus Ãœberforderung, aber ich kann auch nicht alles sein lassen. Die Kinder brauchen mich doch, bin ja eh schon nicht so die gute Mutter zur Zeit.
Ach alles schwierig mmt.

Zum Arzt gehn wird diese Woche schwierig, da wir keinen für die Kids haben und mein Mann mit möchte ( hab einfach zu große panikattaken, möchte auch nicht Autofahren mmt). Aber Montag is ja bald.
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo Tanja,
also, dass Dein Mann mit deiner Krankheit überfordert ist, ist eine nachvollziehbare Sache. Aber was ich nicht so gut finde, ist, dass er nach der Arbeit vorm PC oder TV hockt, ich meine, klar, ist er nach der Arbeit erschöpft etc, aber was ist mit Dir? Bringt er denn nicht mal die kids in Bett oder so? Das überfordert ihn doch nicht, sind doch schliesslich seine :))) Ich würde da noch mal ganz sachlich mit ihm reden, gar nicht so sehr in Bezug auf die Krankheit, sondern einfach, dass Du mehr praktische Hilfe im Alltag von ihm erwartest, und das Recht hast Du dazu. Ist doch logisch, dass Du dann auf 180 bist, wenn Du Dir alles auflädst und noch dazu denkst, Du müsstest das alles packen, das geht nicht. Da müssen die Männer, das ist meine Meinung, einfach auch mit ran, Du bist ja den ganzen Tag mit beiden zusammen. Ich drück Dir jedenfalls die Daumen für Montag, und guck doch mal, ob Du an einem "ruhigen" Abend noch mal mit Deinem Mann reden kannst, er muss doch auch sehen, dass es Dir zu viel ist. Hast Du sonst irgendwelchen Hilfen für die Betreuung? LG Charlotte
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Tanja!

Ich kann dich gut verstehen. Gerade das "an allem Schuld sein" und "alles alleine machen, um den Mann zu entlasten, weil er ja arbeitet". War bei mir genau so. Ich habe jetzt aber gelernt, erstens zu akzeptieren, dass ich trotz "Mama sein" noch Bedürfnisse habe und andereseits, ebens diese Bedürfnisse meinem Mann gegenüber zu artikulieren. Und siehe da - ER HAT VESTANDEN!!!

Wir machen es jetzt so, dass er einfach einen Morgen vom Wochenende mit dem Kleinen aufsteht, Frühstück macht - sich einfach um ihn kümmert und ich kann ausschlafen. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für euch???

Denn auch DU arbeitest - du hast sogar noch Nachschicht und das 7 Tage die Woche. Du kannst eigentlich nie richtig sagen - "jetzt habe ich Feierabend", denn du bist immer auf Abruf.

Versuch deinem Mann zu vermitteln, dass auch du Pausen und Ruhephasen brauchst. Das ist nix Abnormales und hat auch nicht nur mit der PPD zu tun. Auch "gesunde" Mamas brauchen Entlastung!

Sprich einfach mal in einer ruhigen Minute mit ihm - ich bin sicher, ihr könnt einen Weg finden!

Liebe Grüße
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
TKKT

Beitrag von TKKT »

naja manchmal nimmt er sie schon ab, aber er zeigt halt oft so deutlich, wie kaputt er ist, dass ich ihm dann zumindest ein Kind abnehme. Was ich allerdings jeden zweiten Tag mache is ne halbe Std baden.

Und Samstag darf ichrein theoretisch auch ausschlafen, wobei da der große 2-3 Mal reinschaut und ich dann einfach wach bin und spätestens so gegen 9.00 aufstehe. Wenn man die Nacht über aber nicht geschlafen hat, is das auch nicht allzu viel.

Ichweiß, dass ich lernen muß, ihm nicht immer alles abzunehmen. WIr sind schliesslich beide müde und kaputt, wenn wir uns abwechseln, dann habe ich auch in der anderen Zeit mehr Kraft.

Tja und anderweitig mal die Kids abgeben ist komischerweise auch sehr schwer.

Es heisst zwar immer, ja klar, jederzeit, aber wen wir tatsächlich mal was ohne Kids machen wollen, dann haben die komischerweise alle nie Zeit.

GUt mmt is auch Ausnahmezustand, da beide Kids mies drauf sind. Der Große hat nachts Schüttelfrost und Fieberträume, der Kleine zahnt dolle. da is halt fast kein Schlaf drin, denn einer heult immer.
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