Hallo,bin neu hier mit ZG

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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jessi

Hallo,bin neu hier mit ZG

Beitrag von jessi »

Hallo,ich heisse Jessi und bin neu hier und bin glücklich darüber das ich dieses Forum gefunden habe und sehe das es mir alleine nicht nur so schlecht geht.
Alles hat bei mir nach der Geburt meines Sohnes angefangen ich hatte panische Angst krank zu werden und nicht mehr für mein Kind da sein zu können nachdem ich die Gedanken irgendwie im Griff bekommen habe kam die Nachtschicht.
Aufeinmal konnte ich nicht mehr schlafen ich stand total unter Druck weil ich immer nur drei Stunden schlafe konnte (meine Mama konnte nich länger auf meinen Sohn aufpassen weil sie arbeiten musste).Es ging soweit das ich schon die Nacht voher nichtmehr schlafen konnte aus Angst
es alles nicht zu schaffen.Konsequenz ich bin in den Tagdienst gewechselt.
Dann war zwei Monate ruhe doch jetzt seit sechs Wochen nur noch Horror:
Ich bin Krankenschwester und arbeite in der Notaufnahme ,ich mache mir nur Gedanken darüber was ich alles mit nach Hause schleppen könnte und meinen Kind anstecken könne aber nicht nur das zuhause habe ich auch Angst ich könne nicht richtig aufpassen und irgend einen Fehler machen .Meine ganzen Gedanken drehen sich nur Darum was passiern könnte.Es macht mich echt fertig.Ich kann überhaupt nicht mehr glücklich sein. Könnt Ihr mir sagen wie ich damit Fertig werde ich habe Angst Tabletten zu nehmen .Danke
Kate

Beitrag von Kate »

Liebe Jessi,

es freut mich, dass du hier her gefunden hast.
Die Gedanken, über die du schreibst kenne ich nur zu gut. Bei mir war zu Beginn meiner Erkrankung mein ganzes Denken von Sorgen um meinen Sohn geprägt. Und das war ganz untypisch für mich, weil ich sonst kein ängstlicher Mensch bin. Ich konnte es schon nicht haben, wenn irgendwelche Verwandten ihre Nasen zu meinem Sohn in den Kinderwagen gesteckt haben und hatte total Sorge er könnte sich irgendetwas einfangen. Selbst beim Autofahren war ich total hysterisch, weil ich ständig eine riesen Angst hatte, dass uns irgendjemand rein fährt.
Ich wusste lange gar nicht was überhaupt mit mir los ist, obwohl ich auch Krankenschwester bin und mich eigentlich auskennen sollte.
Hätte ich damals gewusst, was mit mir los ist und rechtzeitig reagiert, wäre ich bestimmt nicht so schlimm krank geworden.
Deshalb möchte ich dir raten zu einem Facharzt zu gehen, auch wenn du große Angst davor hast.
Es ist wichtig, dass du dir rechtzeitig helfen lässt, bevor es schlimmer wird.
Vielleicht hilft dir auch schon eine Entlastung. Es hört sich ganz schön heftig an, dass du schon wieder so arbeiten musst. Hast du eine volle Stelle. Wer kümmert sich denn dann um dein Kleines?
Vielleicht könnte dir auch Johanniskraut gut tun oder wenn du ganz aktuell Panik hast, Bachblüten (Rescue Remedy).
Mir hilft der Austausch hier im Forum auch sehr, man fühlt sich dann nicht so alleine. Also komm gerne wieder hier her und erzähl wie es dir geht.

Ganz liebe Grüße
Kate
Nora

Beitrag von Nora »

Guten Morgen Jessi,

herzlichen Willkommen hier bei uns! Das hört sich wirklich schlimm an, was Du da so berichtest. Aber hier gibt es jede Menge Frauen, die Dich verstehen und Dir mit Rat zu Seite stehen können - also laß alles raus.
Es gibt verschieden Möglichkeiten, wie Du Dir helfen lassen kannst. Zunächst einmal ist es wichtig, daß Du mit jemandem über Deine Ängste sprichst und Dir Unterstützung im Alltag holst. Das kann durch die Familie sein oder einen Arzt. Es gibt auch die Möglichkeit, sich über die Krankenkasse eine Haushaltshilfe zu organisieren, die Dich entlastet, so daß Du wieder etwas Kraft schöpfen kannst.
Und selbst wenn Du Medikamente nehmen mußt - hab keine Angst. Viele von uns haben sich dazu entschlossen und sind heute froh, diesen Schritt getan zu haben. Manchmal gibt es eben keine andere Möglichkeit.

Sei herzlich gegrüßt von
Nora
valentina

Beitrag von valentina »

Liebe Jessi
Dieses Forum ist wirklich ein Segen. Es gibt nichts entlastenderes als zu merken, dass man verstanden wird. Ich würde dir auch raten fachmännische Hilfe zu holen. Je nach Schwere der Krankheit reicht es mit alternativen Medikamenten schon. Aber manchmal ist es einfach nötig AD einzunehmen, das musste ich damals auch einsehen. Ich habe leider zu lange gewartet und meine Symptome wurden, nachdem es auch ähnlich wie bei dir begonnen hatte immer schlimmer. Ich habe es auch zuerst mit Johanniskraut versucht, aber bei mir hat es gar nicht geholfen. Ich kam nur durch die AD wieder auf die Beine. Es gibt ja heute viele gute Medikamente, das weisst du als Krankenschwester sicher auch. Ich zum Beispiel hatte keine Nebenwirkungen. Die Angst vieler Leute vor Psychopharmaka ist erstaunlich verankert. Natürlich nimmt man solche Medikamente nicht einfach zum Spass. Man hört immer wieder, diese Medikamente greifen in die Psyche des Menschen ein und verändern ihn.
Ich habe es total anders empfunden. Was mich total verändert hat war diese Krankheit. Ich kannte mich selbst nicht mehr, konnte gar nichts dagegen tun es passierte einfach mit mir und die Medikamente haben mir mein Leben wieder zurückgegeben. Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe Valentina
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