Heidelberg: Wie ist die Versorgung der Kinder?

Infos, Tipps und Erfahrungen mit Mutter-Kind Einrichtungen

Moderator: Moderatoren

Antworten
Bommel

Heidelberg: Wie ist die Versorgung der Kinder?

Beitrag von Bommel »

Hallo!

Ich lese seit einiger Zeit immer wieder im Forum, habe es aber noch nicht zur Vorstellungsrunde geschafft.

Meine ganze Hoffnung liegt bei der Mutter-Kind-Station in Heidelberg, wo ich in den nächsten Wochen aufgenommen werden soll. Nun habe ich aber Beiträge über Herten gelesen, wo es um die Betreuung der Kinder wohl nicht so gut stand. Ich brauche unbedingt Hilfe aber wenn ich Angst haben muss, dass man meinen Sohn schreien lässt, gehe ich nirgendwo hin! Den Gedanken, dass er wegen meiner Fehlbarkeit leiden muss ertrage ich nicht.

Hat jemand Erfahrung mit Heidelberg gemacht und kann mir die Angst nehmen? Die Klinik wurde im Forum eigentlich immer empfohlen, aber das galt für Herten ja auch...

Vielen lieben Dank für Eure Erfahrungen!
Sanyata

Beitrag von Sanyata »

Hallo Bommel

also ich war in Heidelberg und war auch mit der Kinderbetreuung sehr zufrieden ... Ist zwar schon drei Jahre her, aber das Personal fand ich wirklich sehr qualifiziert und ich hatte das gefühl viele, wertvolle tips zum umgang mit meiner Kleinen zu bekommen...

Vor was hast du denn konkret Angst? Wie alt ist dein Kleiner denn? Und was gehört für dich denn zu einer guten Betreuung?

Ist halt schwer, diese Frage zu beantworten, ohne zu wissen, um was es Dir konkret geht...

lg Sanya
Bommel

Beitrag von Bommel »

Hallo Sanya,

vielen Dank für Deine Antwort! Ich wollte meinen Beitrag schon fast wieder löschen, weil ich mich inzwischen wieder etwas beruhigt hatte (wie löscht man hier?). Das ist wirklich schlimm mit diesen Ängsten, ich verliere da total den Bodenkontakt. Ich war doch eigentlich in Heidelberg zum Vorgespräch und fand die Kinderbetreuerinnen sehr nett!! Aber nach Requiems Bericht über Herten hat die Angst Überhand genommen.

Mein Sohn ist inzwischen 10 Monate alt. Ich habe große Schwierigkeiten ihn abzugeben, weil ich mir dann immer vorstelle, wie er schreit, Angst hat und denkt, ich würde nie wieder kommen. Sich eben verlassen fühlt. Das sind wahrscheinlich meine eigenen Verlassensängste aber meine Gedanken sind derzeit leider völlig immun gegen rationelle Erklärungen. Aber die Betreuerinnen wissen bestimmt, wie man so ein Kind ablenkt und beschäftigt...hoffe ich jetzt mal...

Der Klinikaufenthalt hat Dir gutgetan? Stimmt das, dass die eigentliche Arbeit danach beginnt? Ist man dann nur in der KLinik, um etwas stabilisiert zu werden? Ich gehe jetzt doch nach Wiesloch, weil Heidelberg plötzlich einen Aufnahmestopp hatte. Dr. Trautmann-Villalba und eine andere Psychologin sind gegangen. Wurdest du von ihr behandelt oder von Ihrer Vorgängerin? Hach Tschuldigung, so viele Fragen!

Ich bin ein bischen nervös, weil ich Übermorgen aufgenommen werde. Obwohl ich vorher die Tage gezählt habe... Ich habe auch ein bischen Angst vor den Medikamenten, obwohl ich Sie unbedingt nehmen möchte. Ach, ich bin solch ein Angsthase!

Liebe Grüße
Bommel
Sanyata

Beitrag von Sanyata »

Ach bommel du bist süss ;)

Natürlich hast du Angst... hatte ich auch... ist doch auch megaaufregend, man weiss doch nicht auf was man sich da einlässt... Ging mir doch genauso.

Aber glaub mir die haben da soviel Erfahrung mit uns ängstlichen Muttis, dass sie auch dich auffangen... Schon allein die Pflegekräfte waren gaaaanz lieb - sie machen auch alles mit deiner Übereinstimmung (war zumindest in Heidelberg so und Wiesloch hat da auch einen sehr guten Ruf).

Vertrau dich ihnen an, sag ihnen was dir wichtig ist ( sie geben dem grossen Stellenwert, denn DU sollst für DICH den richtigen Weg finden).

Weisste für mich wars einfach so: Ich war einfach kraft und saftlos und brauchte die Sicherheit einer Station, um mich meinen Ängsten zu stellen. Ich fühlte mich da echt gut beschützt, so dass ich wirklich in mich gehen konnte und vieles vor dem ich allein Angst hatte einüben konnte. (denn im Notfall war jemand da).

Das war konkretz z.B. dass ich mich mit Kind nicht auf ruhiges Atmen einlassen konnte... Hatte irgendwie angst ich funktioniere dann nicht mehr... Dies habe ich dann konkret geübt (denn wenn ich nicht mehr funktioniert hätte, hätten sie meine Kleine übernommen).

Wir haben auch immer wie Erwachsenen darüber gesprochen, was ich brauche, was ich möchte usw. Und haben gemeinsam einen Weg gesucht... und gefunden...

Ich wurde damals noch von ihrer Vorgängerin betreut, wobei ich sagen muss, die Einzeltherapien haben bei mir nur einen kleinen Teil meiner Heilung ausgemacht. Da sind noch viele andere Mütter (mit Kind) und allein schon dieser Austausch hat mir unendlich gut getan.

Es gibt dann ja auch noch Therapien in denen du lernst eine gute Beziehung mit deinem Kleinen aufzubauen, bzw. zu verfestigen, auch das kommt dir danach im Alltag zugute.

Ich denke es ist wichtig, daß du dir vorher klar machst, was du denn auf der Station für dich erreichen möchtest... Hast du denn da schon eine Idee? Natürlich ergibt sich auch vieles spontan, wenn du dort bist... Also keine Panik, wenn du noch kein konkretes Ziel hast... Wird da ja auch erarbeitet...

Zusammenfassend kann ich nur sagen: Ich hab die Zeit schon als grosse Herausforderung erlebt (ganz allein mit Kind in einer fremden Umgebung), aber bekam dort den Rahmen Kraft zu schöpfen und vieles anzugehen...

Und auch deine Ängste bezüglich eines ADs werden relativiert, denn du wirst dort Muttis erleben, die schon ein AD nehmen und sehen, dass es sehr helfen kann.

Ausserdem wir dir da nichts blind verordnet, sondern alles mit dir abgesprochen...

Ja und es gibt da auch definitiv ausgebildetet pädagogische Kräfte, die die Kinderbetreuun übernehmen - die wissen was zu tun ist. (Mit mir war eine Mutti mit 9 monate altem Baby das stark gefremdelt hat... Und die Gewöhnung an Fremdbetreuung war äusserst sanft und immer! in Übereinstimmung mit der Mami. Und auch für das Baby selbst ist es eine gute Erfahrung, wenn es noch weiter Vertrauenspersonen in sein Leben lässt...

Würd mich freuen, wenn du noch was von dir hören lässt... Gern vor deinem Aufenthalt, aber auch während oder danach. Interessiert mich sehr, wie es dir ergeht...

Da ich aber denke, dass du ein offener Mensch bist, glaub ich dass es konstruktiv wird - hehe...

Lg Sanya
Antworten