Erfahrungen zu Kliniken in Bayern

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Andrea

Erfahrungen zu Kliniken in Bayern

Beitrag von Andrea »

Hallo,

ich habe mich und meine Geschichte in der Vorstellungsrunde bereits verfasst.
Da ich immer wieder überlege ob ich in eine Klinik gehen sollte würde ich um Erfahrungen etc. mit den Kliniken in Haar, Garbersee und Simbach am Inn bitten. Oder kennt Ihr noch andere spezialisierte Kliniken in Bayern ?

Momentan wäre ich vermutlich nicht in der Lage mit meinem Kind in eine Klinik zu gehen.
Wie sieht so ein Tagesablauf in der Klinik aus ? Was wird dort genau gemacht ? Wie ist die Betreuung der Kinder ? Muss ich mich allein um mein Kind kümmern ? Würdet Ihr einen Klinikaufenthalt empfehlen - hat er euch geholfen ?

Ich muss dazu sagen, dass meine Psychaterin, meine Atemtherapeutin und meine Familie der Meinung sind, dass eine Klinik für mich ein Rückschritt wäre. Ich lebe derzeit bei meinen Eltern und werde dort in den Tagesablauf eingebunden und beschäftigt. Mein Sohn wird von meiner Mutter versorgt. Ich mache mir täglich einen Strukturplan für den nächsten Tag und führe abends eine Positivliste.
Ich habe halt manchmal das Gefühl, in einer Klinik besser auf Medikamente eingestellt zu werden oder Experten zum Thema an der Hand zu haben, die mir mit Therapien helfen könnten.
Vermutlich habe ich allerdings eine verschönte Version des Klinikaufenthaltes vor meinen Augen... und daher auch gleichzeitig große Angst davor.
Ich fürchte, meinen Zustand nie mehr in den Griff zu bekommen und mein ganzes Leben (meinen Partner, mein Kind, meine Familie etc.) zu verlieren und alleine zu enden.

Ich bedanke mich schon mal jetzt für eure hoffentlich zahlreichen Antworten.
Andrea
Kika30

Beitrag von Kika30 »

Hallo Andrea,

all deine Gedanken und Gefühle kenn ich nur zu gut.
Ich selbst bin vor zwei Wochen aus Gabersee entlassen worden. Der Klinikaufenthalt hat mir sehr, sehr geholfen.
Ich war zunächst mit meinen beiden Kindern 2 3/4 Jahre und 9 Monate. Nach zwei Wochen habe ich meinen größeren nach hause zum Papa gegeben. Dann war ich nur mit dem kleinen. Diesen habe ich aber nach 8 Wochen nach hause gegeben. Für mich war es gut und wichtig wieder auf die Beine zu kommen. Also nur auf mich zu schauen.

Die Kinder werden in der Klinik nur während der Therapie betreut. Du musst dich schon um dein Kind kümmern können. Klar, kannst du den Schwestern mal dein Kind geben wenn es dir nicht gut geht. Aber auch nicht mehr als 1 Stunde.

Es gab auch viele Frauen die zuerst ohne Kinder auf die Station sind und die Kinder nach 2 bis 3 Wochen zu sich geholt haben.

Wenn es dir so schlecht geht, dann würde ich dir schon einen Klinikaufenthalt empfehlen. Ein Rückschritt ist es auf keinen Fall....

Wenn Ärzte und Psychologen und Krankenschwester dich jeden Tag sehen, können die dich viel besser begleiten und auch das richtige Medikament finden.

Ich hoffe dir hilft meine Antwort. Solltest du noch fragen haben dann schreib gerne nochmal.

Liebe grüße
Kika
Andrea

Beitrag von Andrea »

Hallo Kika,

vielen Dank für Deine Antwort.
Wie lange warst Du insgesamt in der Klinik ?
Ich warte noch auf eine Antwort wegen der Wartezeit - wie lange musstest Du warten bis Du in die Klinik konntest ? Warst Du auch ohne Kinder immer auf der Mutter-Kind-Station ?

Es ist so schrecklich für mich, dass ich keine Liebe für mein Kind empfinde ! Gerade eben hat er mich angestrahlt und gebrabbelt und ich empfinde - nichts ! Es ist so grausam und ich fürchte es könnte sich nie ändern.

Gruß
Andrea
franzi85

Beitrag von franzi85 »

hallo andrea also ich kann nur jeden raten der das alleine nicht schafft und einfach mal eine auszeit braucht in eine klinik zu gehen. ich selber war damals sehr sehr lange in einer klinik...
ich hatte damals sehr viele anwendungen die mir sehr geholfen haben wie z.b bewegungsbad, ergotherapie tanztherapie wobei da mehr das lachen über sich selbst im vordergrund stand :D, hypnose emotionsgruppe, wir haben auch im sommer oft gegrillt oder haben etwas unternommen, wirbelsülengymnastik usw. die kinderbtreuung ist aber denke ich immer verschieden damals nahmen immer die schwestern meine kleine auf der psychosomatischen wo ich jetzt gehe gibt es eine tagesmutter. damals hab ich alles selber gemacht aber manchmal auch mit hilfe... wo kommst du denn her wenn ich fragen darf? ich war damals in bayreuth dort ist es wunderschön du hast dort blumen ein wohlfühlbad mit palmen normale betten wie zuhause also es erinnert dich nix an ein krankenhaus.... und die schwestern sowie die ärzte sind super lieb und nehmen sich immer zeit für dich...
Andrea

Beitrag von Andrea »

Hallo franzi85,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ich wohne in Landshut.

Wie muss man sich so einen Klinik-Tag vorstellen ?

Ich überlege oft, ob mir eine Klinik helfen würde, aber ich habe immens große Angst davor.
Ich fürchte, dort nur ein unpersönlicher Fall zu sein und auch viel allein zu sein.
Die Bewertungen der Kliniken die man im Internet findet sind ja allesamt nicht besonders gut.
Ich habe außerdem Angst, den Bezug zu meinem Kind ganz zu verlieren wenn ich weg bin. Zum Mitnehmen bin ich momentan wie gesagt absolut nicht in der Lage.

Andrea
Kika30

Beitrag von Kika30 »

Hallo Andrea,

ich war insgesamt 15 Wochen auf der Mutter-Kind-Station.
Die Station ist mit 9 Plätzen für Mutter und Kind ausgelegt und 9 Plätze für Frauen. Das heißt egal ob mit oder ohne Kind du bleibst auf einer Station.

Ich hatte Glück und konnte innerhalb 14 Tage aufgenommen werden.

Liebe grüße
Kika
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Hallo Andrea,

ich war zwei Monate in einer Klinik, ohne Kind, weil ich mich nicht in der Lage sah, für den Kleinen zu sorgen. Der Aufenthalt war für mich kein Rückschritt, sondern "Rettung aus höchster Not". Endlich konnte ich zur Ruhe kommen, mich nur auf mich und meine Genesung konzentrieren. Als besonders angenehm habe ich empfunden, unter Gleichgesinnten zu sein und ständig professionelle Ansprechpartner aus dem Pflegepersonal zu haben.

Unser Tag begann mit dem Wecken um 07.00 Uhr, Frühstück um halb acht, halbstündiger Spaziergang, dann das Tagesprogramm mit verschiedenen Pflicht- und Wahlterminen wie Einzel- und Gruppengespräche, Ergotherapie, Musik-, Kunst- und Tanztherapie, Bewegungsbad, Massagen, Krankengymnastik und Sport. Das Programm endete mit Entspannungsübungen. Einmal in der Woche wurde nachmittags ein Ausflug gemacht.

Meine Familie habe ich jedes Wochenende gesehen. Anfangs kamen mein Mann und mein Sohn zu Besuch, später bin ich immer nach Hause gefahren. Eine Entfremdung zwischen meinem Sohn und mir hat es durch den Klinik-Aufenthalt nicht gegeben. Im Gegenteil. Als es mir besser ging, konnte ich vieles nachholen.

LG Bommelchen
franzi85

Beitrag von franzi85 »

nun ja es ist bei jeden ein anderer ablauf es kommt auf deine therapien an die du dir wünscht.
wir wurden um halb 7 geweckt um halb 8 war dann morgengymnastik :D, dann frühstück montags ab 9 war dann immer visite mit oberarzt usw ich hatte immer um 10 wirbelsäulengymnastik dann meist massage oder so.
an den andern tagen hatte ich um 8,15 wassergymnastig um 10WG nach der WG hatte ich immer Ergotherapie dann war schon Mittag dann eine stunde Ruhephase ja und dann hast eben noch die anderen anwendungen und die gespräche usw ich war zwischendurch aber auch oft in der Stadt oder auf den Gelände spazieren und ganz viel bis 22,00 auch unten im garten es ist eigentlich wie auf einer kur finde ich nur das du mehr unter beobachtung steht was aber sehr gut ist. also ich an deiner stelle würde erst mal allein ins kh gehen war ich auch und nach 3-4 wochen kam meine tochter mit dazu was also sehr schön war. du bist da auch nicht auf dich allein dann gestellt die schwestern helfen dir wenn du nicht mehr klar kommst... oder auch die andern mit patienten haben mir dann auch oft geholfen. ich kann dir echt bayreuth empfehlen... ich war ein absolutes phrak als ich dort an kam, sie hatten immer ein ohr für mich und haben mich aufgemuntert wo ich dann das lachen wieder gelernt habe....
Andrea

Beitrag von Andrea »

Hallo,

vielen Dank für all eure Beiträge.

Ich war heute nochmal bei meiner Ärztin.

Vorerst soll ich die bisherigen Medikamente erhöhen. Wenn bis Ende der Woche keine Besserung eintritt soll ich auf Venlafaxin umstellen (hochdosieren auf 150mg).

Jetzt werden wir erst mal noch ein paar Tage abwarten.
Ich möchte einen Klinikaufenthalt gerne vermeiden, aber eure Beiträge machen mir für den schlimmsten Fall Mut, da Ihr positive Erfahrungen damit gemacht habt. Und dass eine Klinik nicht das Ende von allem bedeutet und man die Zeit überstehen kann.

Viele Grüße
Andrea
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Hallo Andrea,

ich habe meine Ohren auch immer auf Durchzug gestellt, wenn meine Ärztin den Vorschlag machte, doch in eine Klinik zu gehen. Irgendwann wollte ich dann jedoch von mir aus die Behandlung in einer Klinik, da ich am Ende meiner Kräfte war und nicht mehr klar kam. Und diese Entscheidung war für mich die allerbeste! Ich war zuerst sogar eine Woche auf der geschlossenen Station, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand. Im Gegenteil. Man ließ mich dort in Ruhe, so dass ich erstmal Gelegenheit hatte, zu mir zu kommen.

LG Bommelchen
franzi85

Beitrag von franzi85 »

mir ging es damals auch so wo mir der arzt gesagt hat ich solle in eine psychatrie.... dachte nur oh gott ich muss in die Klapse das ist das ende!!!
weil man dennoch die bilder vom fernseh hat. ich war dann auf einer auffangstation nach dem 2ten tag bzw nacht wollte ich selber auf die Beschützende Station und ich muss mich da anschliesen es war überhaupt nicht schlimm für mich ich fühlte mich dort erst mal sicher... als ich dann auf der depressionsstation lernte ich das lachen wieder und fing wieder an zu leben und ich bin denen heute noch sehr dankbar eine psychatrie ist nix schlimmes da brauchst du absolut keine angst haben. den würdest du was anderes haben z.b Krebs oder so würdest du ja auch ins krankenhaus gehen oder?
Kika30

Beitrag von Kika30 »

Liebe Andera,

warum warten bis zum schlimmsten Fall????

Ich habe mir auch selber eingeredet ich pack das schon, sogar meine Ärztin hat nicht sehen können wie schlecht es mir geht. Hätte ich mir früher eingestanden, dass ich hilfe brauche, dann wäre mein Aufenthalt sicher deutlich kürzer gewesen.

Liebe grüße
Kika
Butterblume

Hi

Beitrag von Butterblume »

Liebe Andrea,

ich war in München Haar und es war sehr, sehr gut. Wenn du frage dazu hast, frag einfach.
Lg, Butterblume
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