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Erfahrungen Mutter-Kind Station in Wiesloch

Verfasst: 24:10:2013 19:20
von Juliane1977
Hallo,

werde dann wahrscheinlich doch nach Wiesloch gehen, einfach weil ich da schneller einen Platz bekommen kann.
Deshalb wollte ich noch mal nachfragen, wer Erfahrungen mit Wiesloch gesammelt hat.

Liebe Grüße

Juliane

Re: Erfahrungen Mutter-Kind Station in Wiesloch

Verfasst: 25:10:2013 9:07
von Marika
Hallo Juliane,

leider kann ich dir bei deiner Frage nicht helfen, aber was ist passiert? War einige Tage jetzt nicht hier und lese du gehst in die Klinik? Ich habe noch gelesen, dass auch dein Mann nicht gesund ist und der Kleine nicht so schläft... hab ich was verpasst? Gehts dir so schlecht?

Re: Erfahrungen Mutter-Kind Station in Wiesloch

Verfasst: 25:10:2013 16:19
von Juliane1977
Hallo Marika,

danke für Deine Antwort. Ja, meine psychische Situation hat sich innerhalb der letzten zwei Wochen massiv verschlechtert. Ich leide unter Schlafstörungen, Gedankenkreisen, Appetitlosigkeit, innerer Unruhe, bin sehr gereizt, ertrage Lärm nur ganz schlecht, reagiere manchmal auch verbal ziemlich aggressiv, aggressive Zwangsgedanken sind auch wieder aufgetreten und Angst, diese umzusetzen, einmal bin ich auch tatsächlich fast ausgerastet, bin irgendwie überaktiv, kriege aber auf der anderen Seite auch meinen Haushalt nicht mehr richtig hin, so dass ich jetzt sogar Hilfe beim Jugendamt beantragt habe, was mir natürlich sehr schwer gefallen ist. Es hat mich beruhigt, dass andere Mütter, aus der Müttergruppe, in der ich jetzt bin, für Mütter mit postnatalen Depressionen und psychischen Erkrankungen, das auch beantragt haben und ich nicht befürchten muss, man nimmt mir meine Kinder weg, weil es hier nicht so aufgeräumt ist. Auch die Familienhebamme konnte mich da sehr beruhigen und dass es gut sei, das Angebot doch anzunehmen. Ich nehme auch wieder Seroquel 25mg, was sich auch mit dem Stillen gut verträgt. Ich hatte es ja schon während der Schwangerschaft und zu Beginn der Stillzeit genommen, dann aber so im Februar, März dieses Jahres ganz abgesetzt, weil ich mich psychisch stabil und ausgeglichen fühlte. So ganz ist es halt trotzdem noch nicht, aber es hilft schon.

Ich möchte diesen Aufenthalt auf jeden Fall machen, auch zur Vorsorge, damit ich kein Akutfall werde, da die Mutter-Kind-Einheiten in Wiesloch und Heppenheim keine Akutfälle aufnehmen. Wenn ich als Akutfall in die Psychiatrie müsste, würde das höchstwahrscheinlich die Trennung von meinem Baby Jonathan bedeuten, den ich aber immer noch voll stille. Das wäre sowohl für mich als auch für ihn wahrscheinlich ein übles Trauma. Wenn ich Glück habe bekomme ich vielleicht schon nach Weihnachten einen Platz in Wiesloch. Der Große ist dann zum Glück bei Papa und Schwiegereltern gut versorgt. Hatte überlegt, mich in einer Klinik zu bewerben, wo ich auch den Großen gut mitnehmen kann, doch das dauert zu lange und dann ist mein Mann auch dagegen, weil er zu lange aus der Schule draußen und von seinen Freunden weg wäre. Das möchte ich natürlich auch nicht.

Dummerweise habe ich mir jetzt auch noch eine Gürtelrose eingefangen. Wahrscheinlich durch den ganzen Stress, den ich in den letzten Wochen hatte.

Ja, so sieht es momentan aus.

Liebe Grüße

Juliane

Re: Erfahrungen Mutter-Kind Station in Wiesloch

Verfasst: 26:10:2013 4:47
von Marika
Mensch, dass tut mir ganz arg leid!

Aber ich bin tief beeindruckt, dass du trotz allem so rational, überlegt und zielstrebig Hilfe geholt hast - du hast enormen Mut und Verantwortungsbewußtsein gezeigt und nicht zuletzt auch DIR zu Liebe die richtigen Schritt gesetzt!!! Da ziehe ich echt den Hut vor dir, denn dass das alles andere als leicht ist, weiß ich nur zu gut!!!!

Die Gürtelrose ist so eine typische Stresserscheinung - kriegst du aber sicher gut in den Griff!!! Ich habe damals bei meinem Rückfall extreme Magenprobleme bekommen - kaum war ich psych. wieder stabil, war alles wie weggeblasen.

Ich habe von Wiesloch schon Gutes gehört und denke, du bist da gut aufgehoben. Hast du schon Kontakt zu Wiesloch aufgenommen?

Re: Erfahrungen Mutter-Kind Station in Wiesloch

Verfasst: 02:11:2013 16:43
von Juliane1977
Hallo Marika,

vielen Dank für Deine Antwort. Auch mein Mann hat mich gestern gelobt, dass ich das alles diesmal rechtzeitig so angepackt habe und nicht wieder gewartet habe, bis gar nichts mehr geht, ich zum Beispiel den Kleinen nicht mehr versorgen könnte, was fatal wäre, da ich ihn ja immer noch voll stille. Übernächste Woche Montag habe ich schon ein Vorgespräch in Wiesloch zu dem uns (Baby Jonathan und mich) mein Vater begleiten wird, weil es von uns aus doch eine ganz schön lange Strecke mit dem Auto ist und er sich da unten in der Gegend um Wiesloch halbwegs auskennt. Wenn ich Glück habe, bekomme ich nach Weihnachten schon einen Platz. :)

Mein Psychiater und früherer Therapeut fand das auch gut und hat mir gleich die Überweisung ausgestellt. Er hat meinen Zustand auch als ,,präpsychotisch" eingestuft, zumindest steht es so auf der Überweisung. Schon heftig, aber nicht das erste Mal, das bei mir so was drauf steht oder diagnostiziert wurde.
Für mich natürlich auch ein Hinweis, dass es höchste Zeit war zu handeln.

Die 25mg Quetiapin reichen hoffentlich, mich bis dahin einigermaßen stabil zu halten. Es geht auch schon besser, auch wenn es nur eine ganz geringe Dosis ist, aber ich schlafe zumindest besser und das ist ja schon mal die halbe Miete. Habe auch mit der Hebamme darüber gesprochen und sie meinte auch, es wäre Blödsinn deswegen abzustillen, zumal Jonathan während der Schwangerschaft sogar die doppelte Dosis abbekommen hat und es laut Embryotox auf in höheren Dosen dem ungeborenen oder gestillten Kind nicht schadet. Plötzliches Abstillen würde auch viel zu großen emotionalen Stress für uns beide bedeuten, den wir momentan nicht verkraften.

Nächste Woche kommt die Dame vom Jugendamt vorbei, wegen der frühen Hilfe, die ich beantragt habe. Habe immer noch ein wenig Muffe deswegen, aber die Cousine von meinem Mann leidet zur Zeit auch unter Depressionen und hat dasselbe beantragt und hat mir da die Angst gut nehmen können.

Der rationale Umgang hilft mir ganz gut und ist so für mich die beste Umgangsweise mit meiner Erkrankung, damit ich mich da nicht reinsteigere oder in Panik verfalle. Ich versuche das jetzt so zu sehen, als hätte ich was körperliches, zum Beispiel eine Knie O.P. oder so.

Ganz liebe Grüße

Juliane