Ein paar Fragen dazu

Infos, Tipps und Erfahrungen mit Mutter-Kind Einrichtungen

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Astrid

Ein paar Fragen dazu

Beitrag von Astrid »

Hallo,
wie kann man in eine Mutter-Kind-Einrichtung aufgenommen werden?
Hier bei mir in der Umgebung sieht es sehr schlecht mit Therapeuten aus und die Wartezeiten sind enorm. Aber ich MUß etwas unternehmen - solange ich noch ein bisschen Kraft dazu habe. deshalb überlge ich dieses als Ausweg.
Oder sind auch hier die Wartezeiten sehr lang?

Zählen auch Kuren als Mutter-Kind-Einrichtung? bzw. gibt es Kuren während denen Postpartale Depressionen behandelt werden können?

Und noch eine etwas seltsame Frage:
wenn man mit Kind in eine Mutter-Kind-Klinik geht, was macht das Kind dann während man therapeutisch behandelt wird?
Ist das Kind immer bei einem? Beim "normalen" Psychater kann/darf man sein Kind ja nicht mitnehmen, da es "stört". Also wird es sicherlich dort auch - zumindest hin und wieder - nicht bei Sitzungen anwesend sein -oder???

Aber wie/wo würde das Kind in einer Klinik dann beaufsichtigt, beschäftigt?

Danke
Astrid
Micha

Kur

Beitrag von Micha »

Hallo Astrid,

kann dir leider keine Erfahrung mit Mutter-Kind-Klinik bieten, da es sowas nicht bei uns gibt.

Bei meiner ersten Depression war ich zu Hause und hatte eine Haushälterin von der Krankenkasse.

Bei meiner zweiten Depression (hatte nach der ersten meine Tabletten abgesetzt) ging ich in eine psychosomatische Klinik für 8 Wochen. Mein Sohn wurde durch die Großeltern betreut.

Bei meiner Neurologin war mein Sohn immer dabei. Sie kennt ihn schon als Baby und hat sich nie dran gestört. Auch er hat sich schnell an die Umgebung gewöhnt und weiß heute, wenn Mama beim Arzt ist darf ich nicht stören.

Frag doch mal bei deiner Krankenkasse nach Einrichtungen. Die müssen doch alle Kliniken kennen.

Also bis dann, Micha
Christina

Beitrag von Christina »

Liebe Astrid,
ich finde es sehr gut von dir das du so denkst. Das du in so einer Situation noch so klar denken kannst ich super. Es gibt einige gute Kliniken in Deutschland, du kannst hier auf der Homepage eine Rubrik finden in denen einige aufgeführt sind. Du kannst dort einfach hingehen und wirst aufgenommen. Wenn das Kind mit aufgenommen wird wird es zu deinen Sitzungen und Anwendungen betreut, Kliniken mit Mutter-Kind-Einheit sind darauf eingerichtet Kinder zu betreuen während die Mutter in Behandlung ist.

Jetzt aber eine andere Frage: Warum denkst du das du in eine Klinik gehen musst? Was hast du denn bisher schon getan als Behandlung? Meinst du nicht das es noch eine andere Möglichkeit gibt?

Du kannst mir gerne schreiben

Grüße
Christina
Astrid

Beitrag von Astrid »

"Warum denkst du das du in eine Klinik gehen musst?"

weil ich derzeit sehr häufig gednaknen habe, die sich darum drehen, das es besser währe, das ich nicht mehr da bin.
das es meinem kind, meinem mann ... eben überhaupt besser wäre.
ich kann es nicht richtig beschreiben.
aber es kommen dann einfach so gedanken, das ich es endlich hinter mir hätte, wenn ich jetzt z.b. aus dem fenster springen würde. gleich darauf fällt mir dann auf, das es wahrscheinlich nicht hoch genug ist ... jetzt gerade kommt mir der gedanke absurd vor, aber wenn die gedanken da sind, ist es ganz real, ernst und ruhig.

und da ich nicht weiß, ob sich das noch verschlimmern kann und weil ich eigentlich nicht sterben will auch wenn ich diese gedanken habe möchte ich nicht unbedingt mehrere monate warten bis zu einer therapie.

verstehst du?

mein problem ist, das ich die liste mit den Mu-Ki-einrichtungen schon durchgearbeitet habe, aber die meisten nehmen nur kinder bis 1 jahr auf. mein kind wird aber in nicht mal einem monat schon ein jahr.

lg
astrid
tina

Beitrag von tina »

Hallo Astrit,

Mutter-Kind-Einrichtung und Kuren sind etwas anderes und wenn du eine PPD hast würde ich dir eine Mutter-Kind-Einrichtung empfehlen. Mutter-Kind-Einrichtungen sind in vielen Psychiatrien. Es gibt, aber dort unterschiede. Ich kann dir nur erzählen wie es in Herten war bzw. ist: Da ist eine reine Mutter-Kind-Station. Die Kinder werden während der Therapien von PflegerInnen (teilweise auch Kinderkrankenschwestern) und Ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut. Er gibt aber auch Therapien mit Kind. Ob dein Kind sofort oder erst später mit aufgekommen werden darf entscheidet dein Krankheitsbild. Mir hat es sehr geholfen, leider geht es mir sehr schlecht seitdem ich die Klinik verlassen habe.

Ich würde durch meine Neurologien zur Klinik überwiesen. Leider gibt es auch bei Kliniken eine Warteleiste, so dass es noch eine Zeit gedauert hat bis ich stationär aufgekommen wurde.

Ich habe von Mitpatientinen erfahren, dass es in den meisten Kliniken nur Mutter-Kind-Zimmer auf "normalen" Depressionsstationen gibt. Wie und von wem dort die Kinder betreut werden musst du dich erkundigen.

Aber ruf am besten die Psychiatrien in deiner Umgebung an und frag dort nach.

Ich konnte das leider nicht mehr. Bei mir hat das alles meine Mutter geregelt, damit ich hilfe bekommen habe. Vielleicht suchst du dir auch eine Person deines Vertrauens die sich darum kümmert. (partner, Freundin, ..)

Alles Liebe

tina
Anja

Beitrag von Anja »

Hallo Astrid,

ich war in einer Mutter-Kind-Einheit im BZK Gabersee bei Wasserburg. Dort war die Betreuung hervorragend. Ich habe auch ohne Wartezeit einen Platz bekommen, vielleicht hatte ich auch Glück, dass gerade ein Zimmer frei war. Während der Therapien oder wenn man Zeit für sich brauchte, konnte man die Kinder in einem Spielzimmer bei einer geschulten Kinderkrankenschwester abgeben. Die Kinder wurden hier glaube ich bis 4 Jahren mitaufgenommen.

Je nachdem, wie schlecht es Dir geht, wird Dein Arzt sicherlich schnell einen geeigneten Platz in einer Mutter-Kind-Einricht finden.

Falls Du noch Fragen hast, melde Dich gerne.

Viel Erfolg

ANJA
wendy

hallo Astrid

Beitrag von wendy »

Ich bin im April 2002 in BZK Gabersee gewesen,mit meinem Sohn.
Ich kann es Dir nur empfehlen, die sind alle sehr nett dort.Wenn Du deinen Arzt dort anrufen läßt, und er deine Situation schildert, bekommst Du bestimmt einen Platz.
Ich drück Dir ganz fest die Daumen, das Du die richtigen Leute findest,die Dir helfen. Ach ja und eins noch. Auch wenn Du es gerade nicht glauben kannst,es wird bestimmt wieder besser. Glaub mir. Laß Dir nur Zeit und erwarte keine Wunder von heute auf morgen. Gruß Wendy
Micha

Mutter-Kind

Beitrag von Micha »

Liebe Astrid,

ich kenne deine Gedanken sehr gut. Meinem Arzt sagte ich resignierend, dass sich mein Mann eine neue Frau und Mutter für unseren Sohn suchen sollte, denn ich hatte, meiner Meinung nach, auf ganzer Linie versagt. Ich brauchte unbedingt Abstand von meiner Familie und bekam ihn in der Klinik.

Gerade diese Gedanken, bei denen es einem völlig egal ist was noch passiert, sind der erste Schritt zur Besserung. (Mein Arzt sagte dies, was ich ihm damals nicht glaubte). Es ging hinterher tatsächlich aufwärts.

Viel Glück bei deiner Suche nach der richtigen Klinik wünscht Micha.
Wolfgang

Klinik in Herten

Beitrag von Wolfgang »

Hallo Astrid,
ich kann den Beitrag von Tina nur unterstützen.
Meine Frau ist derzeit noch in Herten und es geht Ihr von Woche zu Woche besser. Wir hatten den Tipp auch über SuL und ich bin sehr dankbar dafür.
Ich weiß nicht wie es bei uns ohne Herten jetzt aussehen würde.
Wenn Du Fragen hast schreib mich ruhig an.

Lieben Gruß
Wolfgang
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