Wäre die Klinik doch besser?

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Moderator: Moderatoren

Patricia

Wäre die Klinik doch besser?

Beitrag von Patricia »

Hallo ihr lieben,

ich schon wieder mal.

Ich habe heute eine Frage an Euch weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Ich habe ständig und immer wieder diese starken Rückschritte und meine Depression ist nach wie vor täglich bei mir und quält mich.

Ich habe immer häufiger das Gefühl ich schaffe das ambulant mit nur einmal Therapie pro Woche nicht. Wie würdet ihr das machen? Ambulant oder doch lieber stationär aber dafür vielleicht schneller?

Heute war eine situation. Wir saßen mit der Familie meines Mannes am Tisch und ich erschrak, schrie auf und hüfte ein bißchen vom stuhl hoch. Mein Mann schaute mich an und fragte: " hast Du schon wieder was gesehen?"

Damit meint er ob meine Hallozinationen wieder gekommen wären. Ich war total sauer und knurrte nur: Nein, natürlich nicht, ich dachte nur ein Hund hätte mich gebissen"

In dem Moment merkte ich "shit, was sagst Du da und was hast Du gedacht"

Ich kann das nicht einschätzen denn solche Dinge treten verbunden mit meinen Depressionen auf. Ist das ein normales "ach bin ich blod, ich hab mich geirrt" oder ist das wieder ein Bote meiner Krankheit?

Mein Mann möchte nicht dass ich in die Klinik gehe. Ich bin hin und her gerissen. Könnt ihr mir helfen? Ich mag einfach nur Eure Meinungen hören.

Liebe Grüße

Patricia
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Patricia,

warum nicht in eine Klinik gehen? Du schreibst ja selbst, daß Du das Gefühl hast, die Therapie ist zu wenig. Auch wenn Dein Mann dagegen ist, aber besser Du gehst in die Klinik und kommst dann schneller da raus als das Du Dich weiterhin quälst. Warum will Dein Mann nicht, daß Du stationär in Behandlung gehst?

LG,
Nora
Patricia

Beitrag von Patricia »

er will nicht dass wir beide weg sind und ich glaub es ist auch das grundsätzliche Problem dass seine Frau dann in einer Psychiatrie wäre.

Zusätzlich weiß man ja nicht wie lange das dauert.
Christina

Beitrag von Christina »

Liebe Patricia,

in erster Linie ist wichtig was du willst und was für dich wichtig ist. Es zählt nicht was andere denken sonder wie du dich fühlst. Ich kann sehr gut nachfühlen wie es jetzt ist für dich. Ich war auch schon paar mal an so einem Punkt wo ich dachte ich schaffe das alles zu hause nicht mehr und laß mich einweisen. Aber dann hab ich doch immer wieder das richtige gefunden wo es wieder aufwärts geht. Ich weiß jetzt ehrlich gesagt gar nicht mehr was du machst an Therapie. Vieleicht ist das halt einfach nicht genug und du brauchst etwas mehr um auf dem Tief rauszukommen. Wenn es mir schlecht ging habe ich mir einen Termin bei meiner Heilpraktikerin geholt und wir haben einen Weg gefunden um mich aus dem Tief rauszuholen. Und ich habe mir eine Mischung Bachblüten geholt, das kann ich dir wirklich sehr empfehlen. Auch die Craniosacraltherapie ist was ganz ganz tolles. Erzähl doch nochmal was du an Therapie alles machst und überleg doch ob so alternative Heilmethoden wie Bachblüten, Craniosacraltherapie usw. was für dich wären. Wenn du sowas ausprobiert hast und es hilft dir nicht kannst du immer noch entscheiden ob es ohne Klinik nicht geht. Aber ich bin eigentlich ziemlich sicher das dir Bachblüten oder auch die australischen Bushblüten sehr helfen könnten. Und auch die Cranio.

Nochmal, in erster Linie bist du wichtig und das was du willst und wie du dich fühlst.

Das wird bestimmt wieder,laß dich nicht entmutigen und mal feste drücken. Bild Bild

Ganz liebe Grüße von Chris Bild
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi Patricia!

Liebe Maus... mach es.. suche dir aber die beste Klinik dafür, die von Herten soll gut sein... ich weiß aber nicht, ob die KK es genehmigt?..Dort wirst du jeden Tag betreut und das brauchst du...

Du kannst nichts dafür, dass du krank bist... Man muss ab und zu einfach nur an seine Genesung denken, egal was dafür notwendig ist... ob du in eine Klinik sollst oder nicht... Hauptsache du wirst gesund... und was die anderen denken... lass sie denken... jeden kann es treffen, also man musst immer bescheiden bleiben..

Ich kenne einen Spruch auf Spanisch. Ich habe mehrmals gefragt, wie ich das auf Deutsch übersetzen könnte... aber niemand konnte es richtig übersetzen: Ich versuche es für dich zu übersetzen:

Auf Spanisch: "No se escupe al cielo, ya que te puede caer en la cara"
"Man soll nie nach oben (oder richtung Himmel) spucken, da es auf dein Gesicht fallen kann"??

Also damit will man sagen: Dass man versuchen sollte, sich nicht über des Leidens von anderen zu wundern und/oder schlecht zu reden, da es dich selber, deine Kinder oder die Kinder deiner Kinder treffen kann"

Tue alles was in deiner Macht steht, um wieder ganz du und richtig gesund zu sein

Alles Gute
...
Xine

Beitrag von Xine »

Liebe Patricia


Meine Meinung kennst du ja :wink: Von mir gibts ein eindeutiges "ja...geh in eine Klinik".Aber wie Christina schon schrieb,du MUSST es wollen! Ansonsten wird so ein Klinikbesuch zur Qual.

Hier bei uns in der Stadt gab es keine Möglichkeit für eine ambulante Betreuung mit Kind.Die Tageskliniken waren nur ohne Kind.Dies würde also nur gehen,wenn du eine Betreuungsmöglichkeit hast.

Du quälst dich schon so lange :? Ich bereue keine Stunde die ich in der Klinik war,und was die anderen denken,muss dir egal sein.Ein Klinikbesuch ist keine Schande,sondern eine Hilfe!


liebe Grüsse
Anja
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Patricia!
Die Klinikfrage richtig einzuschätzen, finde ich sehr schwierig. Du beschreibst ja eine Situation, die deutliche psychotische Züge trägt. Du erhälst aber bereits ein Neuroleptikum, oder? Vielleicht ist es das falche und/oder die Dosis stimmt nicht. Was sagt dein Psychiater dazu?
Dass dein Mann Schwierigkeiten mit der Vorstellung, seine Frau käme in die "Klappsmühle" hat, kann man verstehen. Es ist aber Quatsch! Das sind Berührungsängste mit etwas Unbekanntem...
Klar, kann es sein, dass du dort dann mehrere Wochen vielleicht sogar Monate bleiben musst, aber das dient ja dem Zweck, dich wieder in den Zustand zu versetzen, dein Leben leben (und geniessen!) zu können.Meine Krankenhauserfahrung ist objektiv gesehen gut...hat mir sehr geholfen. Subjektiv gesehen war das eine sehr, sehr schlimme Zeit, weil ich viel zu lange gewartet habe mit diesem Schritt. (Ich habe mir das immer so vorgestellt: Je länger man damit wartet, desto mehr Schaltungen im Gehirn werden falsch verlegt...also, desto komplizierter wird es.)

Wenn du meine Schwester wärst, würde ich dich bitten, den Psychiater aufzusuchen und ihm von der Krise zu erzählen. Der Therapeut/die Therapeutin sollte ausserdem in der Lage sein, vorübergehend auch zweimal die Woche für dich da zu sein...

Schwierig...

Ich wünsche dir alles Gute und fühle dich (unbekannterweise) gedrückt...

Muschelkalk
Patricia

Beitrag von Patricia »

Hallo ihr lieben,

vielen Dank für Eure antworten!!!

Jetzt weiß ich wenigstens dass ich mich nicht schämen muss wenn ich doch noch in eine Klinik gehen würde.

Was mich daran hindert sind mein Mann und die Tatsache dass ich Angst habe dass er hier alles allein leisten muss. Unsere Tiere, den Haushalt... das alles tut mir so leid. Dafür bin ich doch da. was ist dann mit meinem Pferd (da bin ich nur am Wochenende) kann ich dann z.B. am Wochenende heim?

Ich würde nach Heidelberg gehen weil ich dort schon in Behandlung bin.

Ih kann nicht abstreiten dass ich gern gehen würde weil ich mich einfach quäle - heute auch wieder..

Ich quäle mich und ich leide und dies nun schon so lang. Ich kann nicht mehr. Ich möchte nicht mehr und ich hab keine Kraft mehr.

Heute hab ich wieder Therapie und da werd ich das ansprechen. Ich freu mich schon auf meine Psychiaterin!! Ich freu mich das ganze Leid in mir wieder nach außen zu tragen.
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi Paty!

Es ist so, wenn man krank ist, man kann nicht funktionieren... stelle dir vor, du hättest Krebs oder eine andere lebensbedrohliche Krankheit, wo du dich bestrahlen lassen musstest oder sowas ähnliches. Da konntest du auch nicht "da" sein können.. Natürlich ist das nicht schön krank zu sein, und dass man die Sachen, die man gern tut, nicht tun kann... aber es geht nicht anders... du muss jetzt nur an deine Genesung denken...rede mit deinem lieben Ehemann mit deinem ganzen Herzen dabei und erkläre ihm, dass es das Beste für dich ist...Bild

Deine Tiere, dein Haus und deine Familie werden auf dich warten und dich vermissen....und sich wünschen, dass du ganz du wieder nach Hause kommst und dein Leben so weiter leben kannst, wie du dir es wünschst...

Wir Menschen sind stäker und können viel mehr ertragen, als alles was wir uns zutrauen
Patricia

Beitrag von Patricia »

Hallo ihr Lieben,

ich war gestern bei meiner Ärztin und kam rein, wir setzen uns und ich sagte: "mir gehts schei**e". Sie sagte: "ja, das sieht man".

Dann hab ich nur noch geheult und alles erzählt. Sie war sehr betroffen und sagte dann zu mir: "ich kann Ihnen nur noch mal zu einem Klikaufenthalt raten".

Sie hat auch schon für mich angerufen aber zur Zeit würde ich nur einen Platz ohne Leni bekommen. Das wäre eine dementsprechend schreckliche Station - da will ich nicht hin.

Bekomme nun doch wieder ein anderes, zusätzliches Medi über die Zeit bis ein Platz auf der Mutter-Kind Station frei ist. In der Zeit bin ich 3-4 Mal die Woche bei meiner Ärztin.

Mein Mann ist total fertig und sehr traurig aber er sagt auch er will dass cih endlich gesund werde und er will auch nicht dass ich weiterhin leide.

Ich hab ihn das hier auch lesen lassen.

Ich weiß nicht so recht wie ich mich fühlen soll wegen der klinik, ich hab Angst, große Angst aber auch Hoffnung denn so gehts nicht mehr weiter.
Meinen Schiwegereltern hab ich es schon gesagt, meiner Mutter sag ich es nachher.

Danke an Euch
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Patricia,

ich klinke mich erst jetzt ein, habe aber mitgelesen.

Über die positive Entwicklung (gute Gespräche mit der Ärztin, Deinem Mann, (Schwieger-)Eltern) freue ich mich für Dich! Ich kann auch nur empfehlen, in eine Klinik zu gehen (ich war in Wiesloch für knapp fünf Monate).
Nimmt Dich die Ärztin so lange auf die Warteliste der Klinik und sobald ein Platz frei ist, kannst Du diesen bekommen? Das ist doch eine gute Alternative; und bis dahin kannst Du ja mehrmals wöchentlich Termine bei Deiner Ärztin. Von der Heidelberger Klinik habe ich auch einen sehr guten Eindruck; letzten Oktober habe ich im Rahmen einer Pressekonferenz den Chef- und Oberarzt kennengelernt. Dort bist Du sicher gut aufgeoben.

Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass schnell ein Platz auf der Mutter-Kind-Station frei wird! Dann bist Du in guten Händen und es geht wieder aufwärts!

Alles, alles Gute für Dich und Deine Familie!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Ja es ist furchtbar, wenn man sich so fühlt.. ich es so gut nachempfinden... Du musst jetzt versuchen, nicht so viel nachzudenken... Ich weiß, es ist nicht einfach, wenn man depressiv ist, sich nicht kaputt zu machen.. man macht es immer wieder... man versucht immer wieder und mit neuen Gedanken und Ängsten sich kaputt zu machen...

Ich merke, das du jetzt sehr, sehr verzweifelt bist und dass es dir dabei die Luft zu atmen fehlt... das kenne ich auch....Als es mir so ergangen ist, bin ich einfach spazieren gegangen.. die frische Luft hat mir geholfen wieder einen klaren Kopf zu bekommen...

Erzähle uns bitte in welche Klinik du am Ende gehen kannst..unglaublich, dass es keinen Platz frei mit Kind gibt... da siehst du, dass es mehereren Mütter so geht wie dir und uns...

Mir geht es jetzt gut... abert nicht sehr gut... ich habe einen klaren Kopf und kann dadurch vieles besser begreifen und nachvollziehen... hier im Forum aktiv zu sein, hilft mir auch vieles von dieser Krankheit zu erfahren...

Ich frage mich z.B folgendes:

Warum? wenn man depressiv ist, versucht man irgendwie sich selber zu vernichten, wir richten unsere Gefühle gegen uns selber... aber warum? warum tut unser Gehirn das??? Das werde ich meine Psychiaterin fragen... mal sehen, was sie mir dann antwortet.

Unsere Gefühle, unsere Essenz sind nicht da.. wir fühlen nicht, wie wir eingenltich fühlen....
Wenn man depressiv ist unser Vertrauen an das Leben an alles, was uns gut getan hat oder gut tut nicht da... wir sehen nur das Negative, es dreht sich alles einfach um die negativen Gefühlen, die man hat...
Ich nehme zur Zeit ein Ad, Citalopram 20 mg... das ist ein SSRI... ab und zu passieren Sachen, die mich traurig machen... und werde nachdenklich.. wenn ich dieses AD nicht nehmen würde, würde ich viellecht in ein Loch fallen....Also d.h. dass das Serotonin im Gehirn u.a. verantwortlich für unsere Gefühle ist.... unglaublich nee???

Ich werde meinen Neurologen auch fragen, was dieses AD im Gehirn macht... so kann ich es vielleicht besser begreifen...

Ich glaube auch, dass es noch viel zu forschen gibt... es gibt noch vieles, was unklar ist...

Ich verstehe, dass dein Mann traurig ist...gut finde ich , dass er das hier gelesen hat... so weiß er, dass es vielen Frauen auch so "bescheiden" geht...man merkt auch, dass ihr eine richtige Beziehung habt... du vertraust ihm, und er ist für dich da... das ist unbezahlbar und einfach schön... vieler Männer benehmen sich daneben und tun ihren Frauen noch mehr weh... das ist echt, das traurigste glaube ich... krank sein, und dass unser Partner nicht versucht, es zu begreifen oder herauszufinden, was los ist...

Alles Gute wünsche ich euch...bleibt stark... es loht sich...es wird nicht einfach sein aber ich denke: zusammen werdet ihr es schaffen. Bildwollen wir wetten?
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Pactricia!

Ich möchte mich auch noch melden. Es tut mir sehr leid, dass es dir noch nicht besser geht. Aber wenn du erkannt hast, dass deine Grenzen erreicht sind, ist es sicher das Beste, du versuchst es mit einer Klinik.

Es ist verständlich, dass du dir Sorgen machst, wie alles zu Hause wird, wenn du weg bist, aber ich bin sicher, dass dein Mann und deine Verwandten das schaffen werden. Du bist krank und deshalb mußt du zuerst jetzt einfach an dich denken. Dann wirst du auch wieder gesund.

Sieh es so wie dein Mann: Er will, dass es dir endlich besser geht und ich bin sicher, du willst das auch. Bitte lass uns wissen, wie es weiter geht, ja!

Einen lieben Gruß schickt dir
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Patricia

Beitrag von Patricia »

Danke ihr drei für Eure lieben Worte!

Mein Mann kann scheinbar an nichts anderes mehr denken und ist total traurig. Er sagt er weiß nicht wie er die Zeit ohne uns durchstehen soll. allein in unserem Haus.

Er tut mir so leid aber ich habe soooo lange gekämpft wie eine Löwin und bin nicht gesund geworden.

Ich bin jetzt viel klarer im Kopf, ja. Es geht mir besser als zu Anfangs aber es geht mir immer noch schlecht.

Man kann leichte Kopfweh eine Zeitlang aushalten aber wenn man sie über Wochen hat werden sie unerträglich. Ich hoffe, es ist verständlich was ich damit sagen möchte.

Ich hoffe es ist bald ein MU-Kind Platz ind Heidelberg frei und ich hoffe es hilft!

Heute gehts mir wieder besser sodass ich am liebsten anrufen würde und sagen würde: ne ich will doch nicht, mir gehts gut.

Glaubt ihr das ist wieder nur ein Trug der PPD/PPP?
Steffy

Beitrag von Steffy »

Liebe Patricia!

Sperr dein telefon weg, zieh den stecker raus oder sonst was. RUf nur nicht an und sag ab. Das ist nur ein trugbild. Hatte ich am anfang auch oft. (bin immer noch nicht darueber weg,aber das ist normal). Ihr werdet das schon schaffen.
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