Mit Kind?!

Infos, Tipps und Erfahrungen mit Mutter-Kind Einrichtungen

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beka25

Mit Kind?!

Beitrag von beka25 »

Hallo!
Mir wurde ja auch schon öfter geraten, ich solle eine Mutter-Kind-Kur machen. Aber ich stell mir das furchtbar vor! Muß ich da 24 Stunden lang mit meinem Kind in einem Raum sitzen?! Wie läuft sowas ab? Ich bin ja eher so, daß ich (wenn s mir zu bunt wird) die Kleine ins Bett lege und einfach mal 5 Minuten aufn Balkon gehe. Zu Hause ist sie ja auch O.K. aber wo anders!? Ich würde durchdrehen...
Erzählt mir mal, wie das so ist-Danke :lol:
LG Beka
rosered

Beitrag von rosered »

Also, Gefängnis ists mal keines... Aber der Ablauf ist von klinik zu klinik verschieden... Ich kann dir über deutsche Kliniken nicht viel sagen... Aber du kannst ja mal lesen, was (mir) die anderen geschrieben haben:

Kate schrieb:
In der Klinik wo ich war gab es eine Mutter Kind Station, wo etwa fünf bis sechs Mütter mit ihren Kindern waren.

Das Schwesternteam hatte Verstärkung durch Erzieherinnen, die einem immer mit den Kindern geholfen haben.

Und es gab eine Kita direkt neben der Station, wo man die Kinder von halb neun bis halb fünf hingeben aber auch völlig flexibel jederzeit wieder abholen konnte. Die hatten draußen so einen kleinen Zoo mit Esel und anderen Tieren. Einmal in der Woche sind sie mit den Kindern schwimmen gefahren, da konnte man mit seinem Baby auch mitkommen und einmal sind sie dann zum Reiten und einmal in die große Sporthalle für alle Kinder, die sich in der Kitasporthalle nicht genug austoben konnten.

Die Schwestern waren immer im Gespräch mit den Patienten und haben sich zum Frühstück dazu gesetzt und hilfen gegeben, wenn man mit seinem Kind Schwierigkeiten hatte.

In der Beziehung gab es dort sehr viel hilfe, auch durch die Erzieherinnen in der Kita. Sie haben dann mit einem darüber gesprochen, wie sie das Kind erleben und wo vielleicht die Probleme herkommen könnten und was man machen kann.

Es gab es jeden Tag Therapie von halb 9 bis 16 uhr mit zwei Stunden Mittagspause.

Ich habe Musiktherapie, Tanztherapie, Bewegungstherapie, Sport, Genusstherapie, Ergotherapie im Bereich Kartonage, Bücher binden, Fotorahmen machen und vieles mehr gemacht. War ja auch sieben Monate dort.. Confused

Dann gab es noch jede Woche 2 Stunden Gesprächs- oder Verhaltenstherapie und Gruppentherapie zum Thema Angsterkrankungen und Depressionen usw. Dann gab es noch die Wocheneinklangsrunde, wo sich neue vorgestellt haben und Dinge besprochen wurden, die so auf der Seele lagen: Küchendienst, Sauberkeit, Zoff untereinander...

Dann gab es noch die Koch und Backgruppe, wo jede Woche an einem Tag für alle gekocht und an einem anderen Tag gebacken wurde. Das haben wir immer abwechselnd gemacht. Zutaten konnten wir aus der Großküche holen und wir haben Geld bekommen um dafür aus der Stadt einzukaufen.

Ohne dieses Hilfsangebot hätte ich meine Erkrankung nicht überlebt, auch wenn dort einiges auch schief gelaufen ist, woran aber die Station keine Schuld hatte.

Die Kita hat übrigens auch Geld gekostet, was aber die Krankenkasse bezahlt hat über den Antrag auf eine Haushaltshilfe, das hat die Sozialarbeiterin der Station alles geregelt für mich.
Uli schrieb über Steffy's Klinik:
Also, Steffy hat ihre Kids bereits seit Pfingstmontag, also über eine Woche, wieder bei sich auf der Mu/Ki-Station. Wir waren gestern zusammen auf dem Klinikgelände spazieren, wo Alexis mit ihrem kleinen Fahrrad rumsauste ( sie kann seit 2 Tagen ohne Stützräder Fahrrad fahren) und Emily,von Steffy geschoben, Dreirad fuhr. Die Klinik ist in einem Riesen-Park mit vielen alten Bäumen, lauter einzelne Häuser, in denen die Stationen und Therapieräume untergebracht sind. Steffys Haus 51 ist mehr am Rand des Klinikgeländes, ein neueres Haus mit 2 Stockwerken. Die geschlossene Akut-Station ( auf der Steffy den Sonntag und Montag nach Christi Himmelfahrt war) ist im gleichen Haus, durch eine Tür getrennt. Man kann sich natürlich drüber streiten, ob dieser kurze Suizid-Gedanke, der Steffy durch den Kopf ging, diese Maßnahme gerechtfertigt hat...Die Ärzte wollten halt für alle Fälle sichergehen, das ist ja auch verständlich. Dazu kam, dass es Wochenende war und ihre behandelnde Ärztin nicht im Dienst... halt eine recht unglückliche Verkettung von Umständen! Auf jeden Fall ist sie jetzt schon seit Pfingstmontag wieder mit ihren Töchtern vereint auf der Mutter-Kind-Station und darüber wollte ich euch ja noch weiter berichten. Das Haus hat einen abgezäunten Garten mit Spielplatz (Sandkasten, Rutsche, Bobbycars usw.), dazu Stühle, Tische und Liegestühle für die Mamas. Oben im ersten Stock ist eine Dachterrasse. Also alles in allem ganz schön und jetzt bei dem Wetter sowieso! Drinnen gibt es ein Spielzimmer, wo die Kids mit einer Erzieherin oder Praktikantin basteln und malen können, wenn die Mamas Therapie haben. Es sind auch immer wieder ältere Kinder da, die zu Alexis vom Alter her passen. Steffy leidet allerdings auch etwas darunter, dass immer wieder welche entlassen werden, an die sie und die Kids sich gerade gewöhnt haben. Ich habe überhaupt den Eindruck, dass sie ganz gute Kontakte zu den anderen Frauen auf der Station hat, das tut ihr ganz bestimmt sehr gut. Es gibt sechs oder sieben MU/Ki-Zimmer auf der Station, ganz nett eingerichtet mit lustigen Vorhängen, Wickelkommode, Babybett usw. ( zumindest war das in Steffys Zimmer so). Auch Buggys kann man sich von der Station ausleihen.
So, jetzt hab ich die wichtigsten "äußeren" Sachen geschrieben. Über die Therapieangebote hat euch ja Steffy schon unterrichtet, Gesprächstherapie wie in Heppenheim gibt es in Gabersee weniger. Halt die üblichen Arztvisiten und ein "Blitzlicht" jeden Donnerstag.
So... und es kommen sicher noch mehr Antworten, von denen, die Erfahrungen mit deutschen Kliniken haben....

Kopf hoch...
Patricia

Beitrag von Patricia »

Hi,

ich war gerade 13 Wochen in der Klinik und ich muss schon sagen dass es mir ab der Hälfte wie ein Gefängnis vorkam. Und ja: man ist 24 Std. am Tag mit seinem Kind zusammen.

Ich war zunächst in einem Doppelzimmer und dann in einem Einzelzimmer. Ich fand es schrecklich mit meinem Kind auf engstem Raum ständig zusammen zu sein.

Ich war nie mit meiner Tochter überfordert, hab sie immer geliebt und seit ich in der Klinik war ist das wie weg geblasen. Die Bindung zwischen uns ist viel, viel schlechter geworden und ich hab nun auch dieses Sympthom der PPD dass ich denke ich kann mein Kind nicht lieben.

Ich weiß nicht ob das sowieso gekommen wäre oder obs an der Klinik lag. Auf jeden Fall war das für mich der Grund nach 13 Wochen zu gehen weil ich hoffte zuhause würde sich das alles wieder einpendeln.

Viele Grüüße

Patricia
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi,
also: obwohl ich beides noch nicht gemacht habe - also weder Mu-Ki-Kur noch Klinik, ist das meines Erachtens schon ein grosser Unterschied.
Hier habe ich eine site gefunden, mit ganz allgemeinen Infos zu ner Mu-Ki-Kur, die ja nichts mit dem Aufenthalt in einer Mu-Ki-Station einer Klinik zu tun hat.

http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_ ... _1013.html

Ich überlege mir das auch gerade, mit ner Kur, ich denke aber, dass man dafür einigermassen "stabil" sein sollte. Bei ner klassischen Mu-Ki-Kur geht´s ja eher um Entspannung, Weg vom Alltag etc, als um die Lösung psychischer Probleme. Da wäre dann eher ne psychosomatische Kurklinik besser, in die ich allerdings dann ohne Kind gehen würde, wenn es mir richtig schlecht ginge, denn kann könnte ich mich nur auf mich konzentrieren.
Du kannst ja mal bei deiner KK anrufen und fragen, was die so zum Thema Mu-Ki-Kur anzubieten haben. Das mache ich auch mal gleich :lol: LG Carlotta
Jenny

Beitrag von Jenny »

Eine Mutter-Kind-KUR ist etwas anderes als ein stationärer Therapieaufenthalt.
Eine Kur dient der herauslösung aus und Erholung vom Alltag, da kann man net Tag und Nacht mit dem Kind eingesperrt sein!!!

Wenn also der Ratschlag eindeutig in Richtung KUR geht, informiere dich am Besten beim Müttergenesungswerk über Inhalte und Ablauf einer solchen Kur, man kann dir auch Infos über verschiedene Häuser geben und hilft dir, die Kur zu beantragen.
Eine Mutter-Kind-Kur ist eher eine Art Wellness-Urlaub auf Kassenkosten für erschöpfte, überlastete Mütter, um endlich wieder neue Kraft zu tanken.
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Beka,

gestern habe ich Dir auch ganz kurz zum Thema Kur geantwortet; nun möchte ich es doch etwas ausführen.

Es ist genauso, wie es Jenny und Carlotta geschrieben haben. Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen KUR und KLINIK. Die Kur dient zur Regenerierung/Stabilisierung, die Klinik zum Gesundwerden! Ich kenne beides.

Einen fast fünfmonatigen Klinikaufenthalt (psychiatrisches Krankenhaus) habe ich während meiner PPD gehabt (zuerst ohne Kind, dann mit Kind auf einer Mu-Ki-Station), eine Mu-Ki-Kur bekam ich von der Krankenkasse bewilligt, als mein Sohn 2 Jahre alt war und ich über ein halbes Jahr gesund war. So schön die Kur auch war - viele Therapieangebote, Freizeitaktivitäten usw. - so "stressig" war sie auch, "obwohl" man nicht kochen oder putzen muss. Es lag bei mir damals wahrscheinlich größtenteils daran, dass mein Sohn nicht in die dortige Kinderbetreuung wollte und zu sehr an mir hing.

Die Kliniken setzen voraus, dass sich die Mutter um ihr Kind selbständig kümmern kann. In "Ausnahmesituationen" übernimmt das aber auch das Pflegepersonal.

Wer hat Dir denn zu einer Mutter-Kind-Kur geraten? Ärzte, Freunde, oder...?
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
beka25

Beitrag von beka25 »

Oh,vielen Dank für Euere Antworten!
Eine freundin hat mir das mal geraten, aber ich denke auch, daß ich erst mal noch zu Hause besser aufgehoben bin. So 24Stunden non stop wäre nix für mich. Klar, hab ich das zu Hause auch, aber da kann ich mal ein paar minuten raus wenn die kleine schläft oder sich auf ihrer Decke selbst beschäftigt. Und DAS brauch ich an und zu. Kurz auf balkonien oder in Garten und dann gehts wieder weiter im Text...

Ich werd damit noch warten.
Danke!
meiki

Beitrag von meiki »

Hallo beka!

Also ich war vor mittlerweile 6 Jahren mal auf Mutter-Kind-Kur mit meinem damals 2,5 Jahre alten Sohn. War damals mit unserer Mittleren schwanger.
Wir waren wegen unseren Allergien an der Ostsee, genauer auf Fehmarn.
Ich fand es sehr erholsam, weg von Haushaltspflichten, mein Sohn war zwar nicht begeistert von der Kinderbetreung, aber für ne halbe Stunde immer mal wieder mußte es gehen; da hatte ich dann Massagen, usw. Obwohl er dann krank geworden ist , habe ich die Zeit in schöner Erinnerung.

Meine Empfehlung:
Nimm dir Zeit bei der Auswahl des Hauses. Meine KK hatte mir damals mehrere zur Auswahl gestellt und ich habe mich bewußt für eine Kurklinik entschieden, in der jede eine richtige Wohnung hatte.

Gehe in keine Klinik, die spezialisiert ist für infektanfällige Kinder. Da kommen allle möglichen Krankheiten vor und Ansteckung ist nicht zu vermeiden!

Vielleicht will dein Partner ja mit (auf eigene Kosten, die sich aber in Grenzen halten). Dann hat sich das Thema Kinderbetreung erledigt und jeder hat was davon.

Ich möchte nächstes Jahr schauen, daß ich mit meinen dreien eine Kur kriege, dann aber im Sommer...

meiki
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