Wann wirkt es?

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bambam

Wann wirkt es?

Beitrag von bambam »

Hallo!

Zuerst muss ich mal sagen, dass ich froh bin, diese Seite gefunden zu haben! Mir ging es gerade gar nicht gut (ZG, Angst) und von Euren positiven Erfahrungen gelesen zu haben, hat mir sehr gut getan!

Ich lebe mit der PPD seit über zwei Jahren und habe mich nun entschlossen, Medikamente zu nehmen. Da ich vorher bei einer Heilpraktikerin war und es mit Homöopathie versucht habe und das leider nicht so gut geholfen hat hoffe ich jetzt, das ich das mit den Medis in den Griff bekomme.

Jetzt meine Frage: ich nehme die Medikamente (Citalon 40mg, eine halbe Tablette morgens) seit 2,5 Wochen ein. Anfangs hatte ich das Gefühl, das es super wirkt aber seit ein paar Tagen habe ich wieder Ängste, ZG und diese Unruhe... Kann das noch dauern oder ist es das falsche Medi?

Zusätzlich mache ich noch eine Psychotherapie. Die Therapeutin hat sich gefreut, das der Arzt wohl gleich das richtige Medikament für gefunden hat nachdem ich ihr erzählte, das es mir anfangs besser ging. Die Aussage der Therapeutin hat mich dann auch gleich wieder verunsichert. Ich hab mir dann gedacht, das die Besserung vielleicht doch nur Einbildung ist und prompt geht es mir seitdem wieder schlechter.

Würde mich freuen, wenn sich jemand meldet!


Viele Grüße,
bambam
Micha

An Bambam

Beitrag von Micha »

Hallo,

2 1/2 Wochen sind leider noch keine Zeit, in der man große Veränderungen merken kann. Aber da es dir ja schon etwas besser ging, werden es die richtigen Tabletten sein.

Ich musste 3 verschiedene AD probieren, bis ich die richtigen fand. Nach 8 Wochen ging es zwar aufwärts aber es gibt ja noch die fiesen Rückschläge.

Eine Depression ist wie eine Achterbahnfahrt - wenn man meint man ist oben und hat es geschafft, geht es schon wieder abwärts ins Tal. Das ist sehr zermürbend aber diese Einbrüche werden kürzer und weniger schlimm und irgendwann lassen sie ganz nach. Bloß kann dir niemand sagen wann das sein wird, das ist von Frau zu Frau unterschiedlich.

Bei meiner ersten Depression dauerte es 1/2 Jahr bis ich gesund war, bei der zweiten 2 Jahre. Und auch noch heute spüre ich noch ganz leichte Unruhezustände.

Liebe Grüße, Micha
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Marika
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Beitrag von Marika »

Grüß dich Bambam!

Micha hat recht - 2 1/2 Wochen Tabletten Einnahme ist noch zu wenig, als dass du schon viel merken kannst. Es braucht 2-4 Wochen, bis man einen positiven Effekt hat und bis man stabil ist, dauert es auch noch eine satte Zeit.

Ich bemerkte bei mir nach 3-4 Wochen etwas (kann es aber nicht genau sagen, weil ich zur Überbrückung einen Ansthemmer bekam). Nach ca. 3 Monaten ging es mir soweit gut, dass ich den Alltag wieder ohne Probleme meistern konnte - was nicht heißt, dass ich keine Angst oder ZG mehr hatte. Heute nach 10 Monaten bin ich stabil - kleine Schwankungen sind aber immer noch dabei.

Wie Micha schon sagte - es ist eine Achterbahn - wenn du oben bist, kommt postwendend die Talfahrt - halt so lange, wie die PPD dauert.

Halte durch, ich bin sicher, dass die Medis bald besser wirken. Sie müssen ja auch erst einen gewissen Spiegel aufbauen. Richte dich auf Schwankungen ein und komm immer her, wenn dir dananch ist. Wir werden dich in schlechteren Tagen tragen!!!!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo!

Vielen Dank für die aufmunternten Worte! Das hat mir echt viel gegeben...!

Habe in den letzten Tagen immer wieder Hoch und Tiefs und rede mir immer wieder ein, das ich das alles schaffen werde! Wobei das "einreden" auch nicht immer hilft... Auch das die Tabletten helfen muss ich mir immer wieder sagen...

Aber jetzt mal eine Frage zur Therapie: hattet ihr von Anfang an das Gefühl, das die Gesprächstherapie etwas bringt? Bei mir ist es so, das ich manchmal mit einem guten Gefühl aber manchmal auch total verunsichert nach Hause geh...

Ich weiss nach wie vor nicht, wie ich mit meiner Angst umgehen soll. Dann habe ich auch öfter "dejavus" die mir irgendwie Angst machen (Träume, die tagsüber wieder hochkommen oder erlebtes, was wie ein Geistesblitz hochkommt).

Wie habt ihr das auf die Reihe bekommen?

Viele Grüße,

bambam
valentina

Beitrag von valentina »

:-) Liebe Bambam
Ich kann dir auch nur das gleicht sagen, die AD brauchen ihre Zeit, bis sie richtig wirken. Und auf die Frage, wie man mit der Angst umgehen kann, auch das braucht sehr viel Geduld. Ich hätte es ohne Medikamente nicht geschafft. Ich war so tief unten, so voller Angst. Ich weiss jetzt nicht wie lange deine PPD schon dauert, aber in meiner ganz akkuten Phase, und die war nicht gleich nach der Geburt, sondern baute sich von ca. vier Wochen bis vier Monate nach der Geburt stetig auf, da bestand ich nur noch aus Angst. Ich hatte noch ganz schlimme Zwangsgedanken, die machten mir am meisten Angst . Ich konnte damals auch schlecht damit umgehen. Was mir geholfen hat, war so gut wie irgend möglich den normalen Alltag durchziehen, sich der Angst stellen, sich versuchen zu beweisen, dass man sie besiegen kann. Mit den Medis schaffte ich es dann. Aber es ist ein langer Weg. Es ist einfach so, dass diese Krankheit einem sehr viel Geduld abfordert. Schwankungen gibt es auch immer. Gib dir Zeit, es wird ganz bestimmt besser! :!: Und das sagt dir eine, die überhaupt nicht daran geglaubt hat wieder mal ein normales Leben führen zu können, ohne dass ein Einkauf einen so schafft, wie eine Besteigung des Mount Everest! :!: LG Valentina
bambam

Beitrag von bambam »

Liebe Valentina,

danke für Deine Zeilen! Wenn ich sowas lese, dann gehts mir immer gleich besser weil es einfach eine Bestätigung ist, nicht aufzugeben und immer daran zu glauben, das es besser werden wird! Auch wenn ich`s im Moment nicht richtig glauben kann... :roll:

Da ich erst ca. 6 Monate nach der Geburt richtig gemerkt habe, das ich Depressiv bin und meine Kleine ja schon zweieinhalb Jahre ist, kämpfe ich schon eine ganze Weile damit.
Zumal sich mein "Zustand" von depressiven Phasen hin zu Angstphasen und Panikattacken immer wieder "verändert" habe ich am Anfang gedacht, mir diese "Symptome" einzureden oder einzubilden.

Also vielen Dank nochmal! Hast mich aufgebaut! :D

Viele Grüße,
bambam
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe Bambam,

bei mir hat es so 6-8 Wochen gedauert, bis die Medis und die Dosierung gepasst haben und ich eine konstante besserung merkte. Dann hat es noch ein paar Monate gedauert, bis ich stabil war. Noch heute habe ich ab und zu Schwankungen und ich leide jetzt seit über 1,5 Jahren an PPD. Das Schlimmste habe ich aber geschafft, mein Leben ist wieder schön.
Und deswegen möchte ich Dir Mut machen. Es vergeht wieder.

Liebe Grüße, Saskia
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