Mit Medis oder ohne Medis?

Erfahrungen mit Medikamenten, Fragen, Infos, Tipps, ...

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Stella

Mit Medis oder ohne Medis?

Beitrag von Stella »

Hallo Ihr Lieben,

Wer meine Geschichte kennt, weiss dass ich bei meinem 2. Sohn wieder eine Depression hatte und jetzt wieder Medikamente nehme.

Man sagt ja wenn man in 5 Jahren drei Episoden hatte , sollte man für immer Medikamente nehmen, aber ich sträube mich noch dagegen. Da ich immer noch daran festhalte 30 Jahre keine Depressionen!
Bin jetzt 36 mein Grosser wird dieses Jahr 6. Insgesamt war ich in den 6 Jahren dreimal krank eine Gesamtzeit von 9-10 Monaten.eine Episode dauerte 3-4 .ja also wie sind eure Erfahrungen? Tipps?

In den anderen 5 Jahren und zwei Monaten war ich komplett gesund und auch nach jeder Episode wieder Medikamentenfrei.

Sorge macht mir nur die 2 . Episode, der Rückfall ohne Schwangerschaft wie bei 1./3.
Lg Stella
ubure

Re: Mit Medis oder ohne Medis?

Beitrag von ubure »

Also, ergänzend zu meinem Beitrag von gestern: ich denke nicht, dass man das pauschal beantworten kann. Ohne Medis geht wohl, ist aber sehr schwer, gerade am Anfang. Ich denke trotzdem nicht, dass man genauso pauschal sagen kann, ab soundsovielen Episoden muss man ADs lebenslänglich nehmen. da spielen einfach zuviele Faktoren mit eine Rolle, und ADs sind keine Panaceae, die allein alles gut machen.

Stella, jeder Rückfall hat eine Vorgeschichte. Und die liegt in der Regel bei einem selber. Mittlerweile kommt man auch endlich davon immer mehr ab, ein Ungleichgewicht im Gehirn für das alles verantwortlich zu machen.

Überleg mal, wie lange Du schon Angst hast vor der neuen Episode? Ob es jemals ganz weggeht? Wann "es" wohl das nächste Mal wieder zuschlagen wird? Sonst noch irgendwo Stress? Das Gehirn, vor allem das Unterbewusstsein, vergisst keine einzige Bedrohung, die uns jemals widerfahren ist. Unser Gehinr ist einfach immer noch auf dem Steinzeitentwicklungsstand, und da war es einfach lebensnotwenig, Gefahren sofort zu erkennen. Da heute Säbelzahntiger eher selten sind, unser Gehrin aber immer noch in der gleichen Weise reagiert, werden andere Dinge zu lebensbedrohlichen Gefahren. Beir Dir ist das wohl in erster Linie die Beschäftigung mit den neuen Episoden. es reicht, auch nur eine Millisekunde daran zu denken, oft nciht mal bewusst, da reicht irgendetwas, das uns daran erinnert, wie es "damal"s war, die Amygdala reagiert und spult das komplette Programm ab. Deine Sorge wegen der Episode ohne SS reicht aus, dass es Dir wieder schlecht geht.

Ich habe zu der Aussage wegen der lebenslänglichen Einnahme von medis eine andere Meinung, aber das ist hier unerheblich. Bist Du denn in Therapie? Gewesen?

Kein Medikament der Welt kann Dir beibringen, richtig mit Stress und der daraus folgenden Angst (und er daraus oft folgenden Depression) umzugehen.
Stella

Re: Mit Medis oder ohne Medis?

Beitrag von Stella »

Hallo Ubure,

danke für deine Nachricht. Ja man könnte die Depression als Säbelzahntieger beschreiben sie lauert um der Ecke…

Mir geht es ja momentan gut mit Media, aber man denkt halt schon daran ob es einem dann noch gut geht wenn man sie absetzen sollte…bis dahin ist es ja noch eine Weile und ob überhaupt steht ja auch noch nicht zur Debatte.

ich werde weiter berichten..

lg Stella
ubure

Re: Mit Medis oder ohne Medis?

Beitrag von ubure »

nein, kein Säbelzahntiger. Ich sag's nochmal. Das ist nichts von außen, keine bedrohliche schwarze Wolke. Du kannst ganz viel selber dagegen tun, denn ganz viel wird durch uns selber verursacht, durch die ständigen Denkschleifen, unser Verhalten. Das alles gibt der Angst, dem Zwang, der Depression Futter.
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Marika
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Re: Mit Medis oder ohne Medis?

Beitrag von Marika »

@Ubure: Ich habe gerade ein A-Ha Erlebnis durch dich: ERSTMAL seit 9 Jahren ist mir so richtig bewusst, dass "es", "die Krankheit" usw... nichts von außen ist, sondern von mir - natürlich nicht absichtlich, aber eben doch - erzeugt wird. Und dass ich nicht gegen "etwas" kämpfen muss, sondern MIT MIR ARBEITEN!!!! Wow - danke dir dafür! Man lernt nie aus! :D
Liebe Grüße von
Marika

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ubure

Re: Mit Medis oder ohne Medis?

Beitrag von ubure »

ist das nicht mehr als befreiend?

Juchuh, eine versteht mich!!!! Los, macht alle mit!!
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Marika
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Re: Mit Medis oder ohne Medis?

Beitrag von Marika »

Und wie es das ist - es nimmt einem das Bedrohliche und vemittelt, dass man eben nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern WAS TUN KANN DAMIT ES EINEM BESSER GEHT!!! :D
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
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Stella

Re: Mit Medis oder ohne Medis?

Beitrag von Stella »

Hallo Mädels,

ja ich verstehe euch auch ich habe mein Verhalten auch bereits geändert..

-das Perfektionistische abgelegt, wenn der Haushalt nicht geschafft wird dann wird er halt nicht geschafft..ich setze mich dann einfach auf die Couch und lass es liegen
- auch die eigenen Ansprüche an mich und meinen Beruf stelle ich nach hinten ( obwohl das schon schwer ist, ich will immer noch so leistungsfähig sein wie vor den Kids) daran übe ich gerade in der Therapie..mir zu sagen egal…elternzeit ist super geniess es..und es klappt auch wesentlich besser als bei dem 1. Kind, ich finde es richtig gut zu Hause. Bin halt nur manchmal enttäuscht , dass ich meine Träume Berufstechnisch durch die Krankheit nicht umsetzen kann..also Karrieremässig.
-dann lerne ich auch nicht zu viel an sich persönlich ranzulassen nicht alles auf die Goldwaage zu legen

ist bestimmt noch mehr, die Kinder sind gerad um mich rum..fehlt die Konzentration.

An den Medis halte ich mich halt fest, weil zwei Ärzte sagen, es ist wirklich eine hormonelle Sache bei mir, da es urplötzlich zweimal kam also innerhalb von einem Tag, vorher war nix zu spüren. Aber mit einem Hinweis noch auf den Rückfall, deshalb etwas schwierig für mich das so zu verstehen.

lg Stella
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