Sertralin

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nudlz1983

Sertralin

Beitrag von nudlz1983 »

Hallo ihr lieben.

Ich bin neu hier. Habe mich gestern schon im Forum "Vorstellungsrunde" unter "bin ich verloren?" vorgestellt.
Ich fange nun mit Sertralin an. Soll eine Woche 25mg nehmen, dann auf 50 erhöhen. Meine Psychiaterin meinte aber dass ich wohl 100 brauche. Mal sehen.

Wie sind eure Erfahrungen? Ab wann kann ich mit einem Wirkungseintritt rechnen?
Und hattet ihr Nebenwirkungen?
WENN es dann wirkt, spüre ich das dann ganztägig?

Ich nehm die ja morgens. Zur Zeit ist es morgens besonders schlimm mit den Ängsten. Ich fühle mich teils wie kurz vorm durchdrehen.

LG Nudlz
engelchen2012

Re: Sertralin

Beitrag von engelchen2012 »

Hallo!

Ich nehme auch sertralin, im moment 100mg, ich war aber auch schon bei 150mg plus einem weiteren AD. Bei mir wurde beide male recht schnell hochdosiert, somit habe ich auch die nebenwirkungen stärker gespürt. Da du aber wochenweise um 25mg erhöhst, stellen sich die nw evtl gar nicht so stark ein. Ist aber bei jedem menschen unterschiedlich. Es ist auch nicht so, dass man ab einem bestimmten zeitpunkt nur noch die positive wirkung verspürt, die krankheit verläuft leider in wellen. D.h es wird immer wieder auch tiefs geben, die aber immer kürzer und seltener werden. Ich muss sagen, dass ich mit sertralin sehr zufrieden bin, damit kann ich sehr gut leben!

Lg
Barbara
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Re: Sertralin

Beitrag von Barbara »

Ich nehme seit Samstag auch Sertralin, im Moment spüre ich noch nichts außer mehr Angst und Herzrasen, Luft weg bleiben.

Was hattet ihr den beide für Symptome ?
______________________

Aktuell seit 12/2014 Angststörung mit Panikattacken und Depression

Seit 22.12.14 - Amitriptylin 30 mg
Seit 07.02.15 - Sertralin 50 mg
Seit 01.04.15 - Sertralin 75 mg
nudlz1983

Re: Sertralin

Beitrag von nudlz1983 »

Mehr Angst spüre ich jetzt auch. Vor allem morgens. Weiß aber nicht ob das vom Medikament kommt oder nicht auch so schlimmer geworden wäre. Meine Gedanken kreisen nämlich gerade wie sonst was :-(
ubure

Re: Sertralin

Beitrag von ubure »

worum kreisen sie denn?
Glu

Re: Sertralin

Beitrag von Glu »

Hallo!

Auch ich nehme seit 4 Tagen Sertralin und mir geht es genauso.
Morgens ist es so schlimm, dass ich es kaum aushalte.
Meine Ärztin hat mir deshalb für die Zeit, bis das Sertralin wirkt zusätzlich Tavor gegeben.
Denn ich habe richtig Panik morgens.
Kann gut verstehen wie du dich fühlst.
Das ist so schwer... Aber wir werden es schaffen!

Viel Kraft!
LG Glu
nudlz1983

Re: Sertralin

Beitrag von nudlz1983 »

Ubure, meine Gedanken kreisen sehr um das Thema Tod und damit verbundene Verlustängste.

Glu, haben deine Panikzustände auch einen Grund oder kommen die aus dem Nix?
Glu

Re: Sertralin

Beitrag von Glu »

Ich kann bei mir nicht mal sagen, wieso die Panik kommt und wovor die Angst ist.
Beides ist einfach da. Manchmal kommt es mir aber vor, als ob es mit meinem Kleinen zu tun hätte, dass ich das nicht so schaffe. Dem ganzen nicht gewachsen bin. Ich weis nicht recht.
Ich verstehe das auch nicht, weil ich sonst auch wirklich gut klar gekommen bin.
Ich sehe immer wie langsam die Zeit vergeht und wie lange der Tag ist..

Ich will unbedingt raus aus diesem Zustand und wieder für mein Kind da sein.

Nimmst du tavor zur Hilfe oder schaffst du es auch ohne?

LG Glu
nudlz1983

Re: Sertralin

Beitrag von nudlz1983 »

Ich habe zwar tavor da aber nehme es nicht weil ich stille. Weiß gar nicht ob ich es nehmen könnte aber ich will ihm auch nicht zuviel zumuten.

Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich hab eher das Gefühl die Tage vergehen zu schnell. Ich komm nicht hinterher. Aber das hat ja mitmeinen Verlustängsten zu tun.
Wobei ich auch das Gefühl kenne, der Verantwortung nicht gewachsen zu sein. Das ist besonders morgens schlimm.
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Marika
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Re: Sertralin

Beitrag von Marika »

Hallo ihr Lieben,

mir ging es ganz genau so vor 9 Jahren, als ich akut krank war. Bereits am Morgen lag der Tag vor mir - endlos lange und ich reagierte mit Angst, Panik, Zwangsgedanken. Anfangs war mir auch schleierhaft, woher denn das kommt, denn von außen betrachtet war ja alles gut.

Aber wenn man Mama wird, sind da viele Faktoren, die neu sind - die war nicht als "besonders" einstufen, diese aber trotzdem Enormes von uns ab verlangen. In meiner Therapie konnte ich dann Stück für Stück freilegen, was zu meinen Ängsten usw. geführt hat: u.a. war da grundlegend ein Verhaltensmuster, dass noch aus meiner Kindheit stammte. Dann war da plötzlich dieses kleine Wesen, für dass ich zu 100 % verantwortlich war. Der Tag war von heute auf morgen total anders - vorher war ich Vollzeit beruflich eingespannt, jetzt musste alles neu verteilt, organisiert und geplant werden - wobei planen: nicht ich plante, sondern das Baby! Dann die Hormone die nach der Geburt total durcheinander sind ... das alles sind doch ganz gravierende Veränderungen im Leben von uns Frauen! Und daraus kann sehr schnell eine permanente Überforderung entstehen, die wir nicht mal richtig merken. So gesehen ist dann der Weg zu einer psych. Kriese nicht mehr weit.

Wenn man sich dessen bewusst wird - was am besten in einer Therapie gelingt, kann man neben den Medikamenten sehr viel daran arbeiten, den Stress und die Überforderung zu minimieren, was wieder um zu immer mehr Entspannung führt und so zum Gesund werden.

Es ist eigentlich egal, ob ihr nun den Tag als zu lange oder zu kurz seht - beides ist ein Symptom der Krise, die ihr im Moment durch macht.

Ihr werdet da auch wieder heraus kommen, da ihr bereit seit euch helfen zu lassen und an euch zu arbeiten. Es dauert seine Zeit, aber es wird wieder gut!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Glu

Re: Sertralin

Beitrag von Glu »

Ja, das hoffe ich sehr.
Gerade ist es bei mir ein tierisches auf und ab, mal bin ich optimistisch und dann wieder voller Zweifel.
LG Glu
nudlz1983

Re: Sertralin

Beitrag von nudlz1983 »

Ich hoffe das auch.
Es gibt auf jeden Fall Hoffnung wenn man sich bewusst wird dass es andere da auch raus geschafft haben.
Im Moment fühl ich mich wie in einem Albtraum aus dem ich nicht mehr erwachen kann. Egal wie ich die Dinge drehe und wende. Alles erscheint so sinnlos. Hoffnung is echt dad einzige was mir noch Halt gibt :-(
framboise

Re: Sertralin

Beitrag von framboise »

Hallo,

auch ich nehme 100mg Sertralin, jetzt über ein Jahr schon... anfangs hatte ich starke Nebenwirkungen, ähnlich wie bei euch, es wurde alles was ich ohnehin schon hatte irgendwie noch stärker. aber haltet durch!!
bald setzt die Wirkung ein und ihr werdet wieder Stück für Stück mehr Licht im Himmel sehen. Natürlich gehört zum Gesundwerden vielmehr als nur ein Medi zu nehmen, aber das ist schonmal ein guter Anfang, dass man erstmal die Kraft findet mit sich selbst zu arbeiten.
Ich kann nur sagen - Geduld und Zeit heilt alle Wunde...
Mir geht es schon länger konstant gut. Ich will das Medi noch nicht absetzen, denn es kommt jetzt Frühling und ausserdem steht bei mir viel Neues an... Uuuund ich bin noch nicht fertig mit meiner Selbsttherapie. Aber ich lebe wieder und bin über jeden gesunden Tag so glücklich... das werdet ihr auch wieder.
Die Hoffnung dürft ihr nicht verlieren!

Grüße,
framboise
Glu

Re: Sertralin

Beitrag von Glu »

Hallo framboise,

Tut gut zu hören, dass Sertralin hilft.
Ja Geduld brauche ich und Zeit, das stimmt.
Wenn es einem schlecht geht, ist beides schwer zu verstehen.
Trotzdem ändert es nichts an der Tatsache, dass es so ist.

Ich hoffe, dass das Medi bald wirkt..
Und das ich einiges, was ich hier im Forum auf den Weg bekommen habe auch anwenden kann.

Lg Glu
Glu

Re: Sertralin

Beitrag von Glu »

Hallo nudlz,

Wollte mal hören, wie es dir mit dem Sertralin geht?
Merkst du eine Besserung?
Habe fast zur selben Zeit wie du angefangen und schon von 50g auf 100g erhöht, sollte ich auf Anraten meiner Psychiaterin so machen. Kann noch nicht wirklich sagen, ob es besser ist.
Mal kommt es mir so vor ja, dann doch nicht.
Ich versuche ganz viel anzuwenden von den Tipps.
Wie machst du es? Hast du Hilfe?
Bei mir kommt noch meine Mama für eine Woche, dann muss ich alleine durch..

Lg Glu
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