PPD, Rückfall, PPD…kann man wieder ohne Medis leben?

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Stella

PPD, Rückfall, PPD…kann man wieder ohne Medis leben?

Beitrag von Stella »

mir geht es ganz gut nach der 2.PPD im April 2014 und ich nehme noch 100mg Venlafaxin ( Dosis während der PPD--300mg Venlafaxin und 300mg Seroquel).

Ich weiss nicht ob ich das Medikament jemals absetzen werde und auf welche Dosis man gehen könnte für eine Erhaltung…aber ich habe wirklich zu grosse Angst ein 4. Mal durch einen Rückfall zu erkranken…wer weiss, ob es dann wieder weg geht?

Ist hier jemand der sich darüber auch Gedanken macht, oder dasselbe erlebt hat wie ich? Kann man wieder ohne Medikamente leben, oder würdet ihr raten sie zu nehmen? Danke Danke

1.PPD Medikamente Sep. 2009- Jan. 2011
ohne Medikamente.. Jan.2011 - Feb. 2012
Feb. 2012 kam der Rückfall bis Juni 2012
Medikamentenfrei wieder ab 07.2013
2.PPD ab April 2014-Juni 2014 wieder Medikamente bis heute siehe oben

lg eure Stella
0610engel

Re: PPD, Rückfall, PPD…kann man wieder ohne Medis leben?

Beitrag von 0610engel »

huhu... ich kann dir nur von mir persönlich sagen, das beides möglich ist. Nur ich habe mir den "sichersten" Weg ausgewählt.
habe unabhängig einer Schwangerschaft unter starken Ängsten gelitten, mit letztendlich totalem Zusammenbruch und Klinikaufenthalt. Damals dann 150mg Trevilor
Dieses habe ich dann nach 2 Jahren Reduziert auf 137,5 und dann nochmals nach einem Jahr auf 75mg.
Damit habe ich zwei Jahre super gelebt ohne jegliche Probleme und therapeutische Hilfe,
Nach so perfekten Jahren dachte ich ok, das geht auch ohne. nochmals reduziert auf 37,5.... und dann begann der Alptraum.. davor hatte ich nie Probleme nach dem reduzieren. Hier erstmal über mehrere Tage wahnsinnige Migräneattacken. Danach auch schon immer sehr starke Anspannung und die Ängste kamen mit aller Macht wieder. Ich bin so abgestürzt das ich fast freiwillig in eine Klinik wollte. Habe dann selbst nach 4 Monaten wieder erhöht auf 75mg und sofort Therapie zwischendrin begonnen.
Es hat danach Monate gedauert bis ich wieder in alter Verfassung war.
Nun habe ich für mich gesagt, dann lieber 75mg und auf der sicheren Seite. Trotz dem wagen wir uns jetzt an unsere Nachwuchsplanung :lol:
Vielleicht werde ich es nochmals wagen, aber nach Rücksprache mit der psychologischen Gynäkologie und der tollen Hilfe dort, habe ich verstanden, das es auch Menschen gibt die einfach diese medikamentöse Unterstützung brauchen. Ob Therapie oder nicht.
Vielleicht hilft dir das ein bißchen weiter, ich wollte auch immer am liebsten ohne Medis sein...aber nun ist es mir egal..Hauptsache mir geht es gut :wink:
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Marika
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Re: PPD, Rückfall, PPD…kann man wieder ohne Medis leben?

Beitrag von Marika »

Hallo,

die Frage habe ich mir oft gestellt und für mich auch beantwortet: nach ein mal komplett Absetzen und Rückfall, dann später nochmal 2x versucht von 10 mg Cipralex auf 5 mg zu gehen was auch mit argen Symptomen verbunden war - ich werde nicht mehr experimentieren. Mit 10 mg lebe ich ein so wunderbares Leben ohne Tiefs, dass ich das nicht mehr aufs Spiel setzen werde. Aber wer weiß: Vielleicht findet die Forschung irgendwann DAS Mittel und wir brauchen nach 1x Gabe gar nichts mehr. Das wäre wohl unser aller Traum. Wer weiß, vielleicht wird der ja mal Wirklichkeit!

Ich bin einfach nur Dankbar, dass ich heute ein Symptomfreies Leben führen kann und von 30 mg Cipralex, 15 mg Mirtzapin und 1,5 mg Xanor nur noch 10 mg Cipralex übrig sind. Das ist ein Riesenerfolg für mich ... und den nehme ich dankbar an!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
kadisha

Re: PPD, Rückfall, PPD…kann man wieder ohne Medis leben?

Beitrag von kadisha »

hallo ihr lieben

oh ja stella. diese frage stelle ich mir sehr oft!
seit der ppd damals nehme ich durchgehend mein cipralex.
es sind jetzt ca 6 jahre.
ich habe mehrfach versucht es abzusetzen, aber ich kam nie unter 10mg
denn dann fing alles wieder von vorne an. meine "normal"dosis von damals
15 konnte es auch nicht mehr auffangen, sodass ich sogar auf 20 erhöhen musste
damit geht mir nur seit ca 2 jahren gut, dennoch habe ich auch schlechte Phasen
und das mit dem ad. ich möchte nicht wissen wie es mir dann ohne ad gehen würde
übrigens hat es bei mir echt lange gedauert bis ich stabil war. was wahrscheinlich
auch daran lag, dass ich lange mit der minidosis von 10 rumgelaufen bin...
ich würde gerne ohne ad sein. aber ich habe auch angst ohne zu sein....
lg
Astrid77

Re: PPD, Rückfall, PPD…kann man wieder ohne Medis leben?

Beitrag von Astrid77 »

Als "unfreiwillige" Absetzerin fange ich langsam an zu glauben, dass man wohl immer eine geringe Dosis nehmen muss, so wie Marika es sagt und auch tut. Von 2 Bekannten kennen ich es auch, sie nehmen auch seit Jahren eine kleine Dosis, denn das mit dem ganz Absetzen hat nicht funktioniert. Ich glaub man will das Medikament einfach loswerden, will wieder ohne sein so wie früher. Aber der Mann einer Bekannten meinte bei einem Gespräch über eben dieses Thema "Wieso wollt ihr das denn nicht nehmen wenns euch doch gut geht damit." und ich finde er hat mit dem Satz alles gesagt.
Jedenfalls nochmal meine Erfahrung: mit Medikament ist besser als ohne. (ich habe nur abgesetzt wegen der unerträglichen Nebenwirkungen)
Sabrina

Re: PPD, Rückfall, PPD…kann man wieder ohne Medis leben?

Beitrag von Sabrina »

Vor einigen Jahren war ich schon einmal psychisch erkrankt. Allerdings hatte es nicht mit einer Schwangerschaft/Geburt/Kind zu tun. Nach ca. 2 Jahren habe ich das AD ausgeschlichen. Bin wunderbar damit klar gekommen.
Jetzt mit meiner PPD und ZG's...hmmm....ich werde es sicherlich nach einem Jahr mal probieren (wenn ich mich 100% wieder gesund fühle).

Wie geht ihr den mit dem Thema Alkohol um? Trinkt ihr mal ein Gläschen Sekt? Bisher habe ich mich nicht getraut...

LG
Sabrina
Astrid77

Re: PPD, Rückfall, PPD…kann man wieder ohne Medis leben?

Beitrag von Astrid77 »

Ja, also ich trinke ab und zu nen Wein. Ich stille aber auch nicht mehr. Fand nur mit dem Venlafaxin hat sich Alkohol nicht gut vertragen, da hab ich dann nichts getrunken. Oder in der schlimmen Phase, in der ich tagsüber Temesta genommen habe, da hab ich natürlich auch nichts getrunken. Aber so, da ich gerade keine Medikamente außer ab und zu Zoldem nehme, ist ein Glas Rotwein Abends eigentlich ganz entspannend.
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Marika
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Re: PPD, Rückfall, PPD…kann man wieder ohne Medis leben?

Beitrag von Marika »

Hallo,

ich genieße auch ab und an ein Glas Wein oder einen Radler (Bier mit Mineralwasser gespritzt) - mein Arzt sagte, dagegen ist absolut nichts ein zu wenden.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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Re: PPD, Rückfall, PPD…kann man wieder ohne Medis leben?

Beitrag von Sanna »

Hallo!

Mein Therapeut sagt auch, dass Alkohol in Maßen okay ist. Gegen ein Gläschen Wein oder Bier ist also auch mit AD nichts einzuwenden.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
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