Angst vor Erstverschlimmerung

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Noalia
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Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von Noalia »

Nachdem mein Hausarzt sich geweigert hat mir AD zu verschrieben (voraussetzung seinerseits das ich abstille) hatte ich die Woche endlich einen Termin beim Neurologen.
Dieser war auch nicht begeistert vom Stillen, hat mir aber dann "Paroxetin" aufgeschrieben.
Ich soll zwischen 10mg und 40mg morgens holen. Langsam ein und ausschleichen. Naja wie genau muss ich mich wohl im Internet belesen.

ABER ich hab so viele horrorgeschichten über die Erstverschlimmerung gelesen.
Ich habe leider momentan kaum bis keinen Rückhalt bzw Hilfe mit meinen zwei Kindern.
Mein Vater hat Krebs und wurde die Woche Operiert. Ihm geht es sehr schlecht und meine Mama kümmert sich (verständlicher Weise natürlich!) um ihn.
Von meinem Partner habe ich mich vor 2 Wichen getrennt. Er kommt abends sporadisch mal ne Stunde zu den Kindern.
Sonst habe ich niemanden der mir beistehen könnte.
Ich bin 24/7 alleine mit den Zwei Mäusen.

Allerdings geht es mir ohne die Medikamente extrem schlecht. Ich habe durchgehend Angst. Angst gebissen worden zu sein. ANGST sterben zu müssen. ANGST meine Kinder alleine zu lassen.
Ich könnte durchdrehen. DURCHGEHEND

Bitte sagt mir ob die Erstverschlimmerung wirklich so schlimm ist und ich weiter warten muss. Bis jemand Zeit für mich hat.....
seit erster Schwangerschaft 2017 starke Angststörung mit Zwangsgedanken
Sternschnuppe2023
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Huhu liebe Noalia,

oh je, das tut mir leid :(. Das klingt ja wirklich schlimm mit deinem Papa und dann noch die Trennung von deinem Partner.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

So schlimm, dass es somit niemanden gibt der dich unterstützen kann. Wie sieht es mit Freundinnen aus? Oder eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse? Die habe ich bekommen für die Tage wo mein Freund arbeiten ist jeweils für 3 Stunden.

Wie kannst du denn aktuell schlafen? Also kommst du ab und zu zur Ruhe?

Ich kann nur für Sertralin und Mirtazapin sprechen. Ich hatte auch panische Angst vor den Erstverschlimmerungen und wollte sie deshalb am liebsten nicht nehmen. Aber der Zustand der Depression und Angst war einfach nicht mehr aushaltbar. Ich hatte zum Glück keine schlimme Erstverschlimmerungen. Das was ich hatte waren nur starke Müdigkeit, Schwindel und ab und zu am Tag Herzrasen bzw Stolpern. Und ich hatte Lorazepam noch am Anfang dazu.

Liebe Grüße
Liebe Grüße
Ani
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von Ani »

Liebe Noalia,

Fühl dich gedrückt. Das ist wirklich eine Menge, das du zur Zeit alleine bewältigst. Und dann lässt man dich auf medizinischer Seite so allein. Ohne einen genauen Behandlungsplan etc.

Ich kann nur für mich sprechen: Sertralin hatte ich überhaupt nicht vertragen, da sollte ich bereits am 3. Tag wechseln. Aber bei Desveneurax hatte ich überhaupt keine Erstverschlimmerung. Ich kenne mittlerweile viele die ein AD nehmen und über keine Erstverschlimmerung berichtet haben (selbst bei Sertralin, was bei mir wirklich extrem war). Hast du die Möglichkeit dich an deinen Neurologen kurzfristig zu wenden, wenn du etwas merkst? Es gibt auf jeden Fall auch Medikamente die das abfangen können.
Ich denke ich würde es an deiner Stelle probieren und notfalls deinen Neurologen oder Hausarzt kontaktieren, falls du doch etwas merken solltest. Womöglich gehörst du aber zu denen, die davon nicht viel merken. Das wünsche ich dir und drück dir feste die Daumen.
cwe
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von cwe »

Liebe Noalina,

erstmal Hut ab was du alles schaffst, da kannst du echt stolz drauf sein.

Ich habe schon mehrmals die Medis eingeschlichen (hatte auch ein SSRI) wie du und bei mir war es überhaupt nicht schlimm, ich habe fast nichts gemerkt. Es muss also nicht schlimm werden, es kann!

Alles Liebe
cwe
alibo79
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von alibo79 »

Hey liebe noalia, ich habe bei meinen Medikamenten auch beim einschleichen nichts gemerkt außer vielleicht bisschen Müdigkeit als Nebenwirkung.
Und bedenke, wenn es es NW gibt, dann sind die nur von kurzer Dauer und auch in der Regel mit Bedarf Medikamente gut zu regeln. Und wenn du damit die Chance hast wieder gesund zu werden und nicht mehr zu leiden, dann schaffst du das auf jeden Fall.
Trau dich, wir stehen hinter dir 💪💪
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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Marika
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von Marika »

Hallo!

Ich habe gerade eine Frau begleitet, die ebenfalls keine Erstverschlimmerung hatte. Nur etwas müde, leichter Schwindel, etwas weniger Appetit. Das hat sich aber alles schnell gegeben.

Ich kann dich nur bestärken, das AD zu nehmen. Du steckst extrem im Zwang fest. Das ist weder für dich gut, noch für deine Kinder. Sie bekommen es mit und könnten ein ebenfalls zwanghaftes Verhalten entwickeln. Das soll dir weder Angst machen, noch dich unter Druck setzen, es sind einfach die Fakten. Daher solltest du handeln und bitte das AD nehmen.

Hier findest du ebenfalls Hilfe: www.zwaenge.de
Sollte ich dir den Link schon mal geschickt habe, sorry dafür....
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von alibo79 »

Hey noalia, bist du mit den Medikamenten gestartet?
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
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Noalia
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von Noalia »

Hallo.
Nein leider noch nicht. Ich werde wohl morgen in die Apotheke fahren und dann starten...
Starten zu ich dann mit 10mg oder? Wie weiß ich ob oder wann ich hoch dosieren muss? Mir wurde leider nichts erklärt :(
seit erster Schwangerschaft 2017 starke Angststörung mit Zwangsgedanken
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Marika
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von Marika »

Es ist zum heulen, dass dir nichts erklärt wurde. Am besten fragst du in der Apotheke. Im Netz habe ich gelesen, dass man bei deinem Medikament wohl mit 10 mg startet. Etwa 40 mg ist so die Dosis, bei der die meisten einen guten Wirkungsgrad zeigen. Man kann aber auch höher gehen, wenn nötig.

Eigentlich solltest du bei deinem Arzt eine Beratung einfordern, es ist echt krass dass du so alleine herum dosieren musst. Ich kann das nicht fassen. Aber schildere am besten bei der Apotheke dein Anliegen.
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von Nati »

Hallo Noelia,

auch ich habe gestern das Paroxetin (aufgrund Stillzeit) verschrieben bekommen.
Da ich mit sehr starken NW auf das Sertralin reagiert habe, soll ich dieses mal ganz langsam das Paroxetin einschleichen.
Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir eine PN schreibe wie ich es einschleichen soll.

Lg Nati
Noalia
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von Noalia »

Ja, bitte! Das würde mir sehr weiterhelfen!

Problem ist wenn ich jetzt auf einen Termin zur Erklärung warte, muss ich wieder mehrere Wochen warten. :(
seit erster Schwangerschaft 2017 starke Angststörung mit Zwangsgedanken
alibo79
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von alibo79 »

Hey noalia, bist du mit den Medikamenten gestartet und konnte dir die Apotheke weiterhelfen wegen der dosierung? LG
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Noalia
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von Noalia »

Ich habe es erst heute in die Apotheke geschafft. Laut Apotheker soll ich heute abend anfangen um die Nebenwirkungen weitestgehend zu verschlafen...
seit erster Schwangerschaft 2017 starke Angststörung mit Zwangsgedanken
laura_m7
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Re: Angst vor Erstverschlimmerung

Beitrag von laura_m7 »

Hallo, dein Beitrag liegt ja schon einige Zeit zurück. Ich stille auch voll und soll Paroxetin 20mg täglich nehmen hab so Angst das ich mein Baby damit schaden könnte. Dürfte ich dich nach deinen Erfahrungen mit stillen und Paroxetin fragen ? Und hattest du starke Nebenwirkungen?
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